Am Babybuch lesen: ein Auszug für euch - zum Kringeln!

Quelle: Ildiko von Kürthy, Unter dem Herzen, Ansichten einer neugeborenen Mutter (von mir gekürzt)

Es ist ein Junge. Damit fällt das Kind in die Kategorie "Hauptsache gesund".
Die Diagnose erfuhren wir heute Morgen, als mein Arzt sein neues Ultraschallgerät an mir ausprobierte.
Begeistert wie ein kleines Kind schob er den Ultraschallknopf über meinen Bauch, bis ich entsetzt aufschrie: "Oh Gott, es hat ein Loch im Hirn!"
Selbst mein Mann sprang alarmiert von seinem Stuhl auf. Ich glaube, er hätte auch gern ein Kind mit Gehirn. Jeder hat ja so seine heimlichen Mindesterwartungen. Ein Hirn, kein Schwanz. Das sind unsere.
"Das ist der Magen", sprach der Arzt. Nun denn, ein kleiner Irrtum meinerseits, aber ich bin ja auch nicht vom Fach.
"Und jetzt schauen Sie mal, was man hier sehr schön sehen kann." Ich musste selbst als Ultraschall-Niete nicht zwei Mal gucken. Ein Mini-Pimmel. Das war sonnenklar. Ich sagte: "Scheisse." Das tat mir dann leid, und es folgte betretenes Schweigen.
Mein Mann liess sich mit einem vorwurfsvollen Geräusch zurück auf den Stuhl plumpsen, seinem Ausatmen konnte ich die Enttäuschung anhören.
Und dann, wie zum Hohn, fing das kleine Kerlchen an, sich gleichzeitig in der Nase zu bohren und am Sack zu kratzen. Na bravo. Kaum grösser als ein Schnapsgläschen und jetzt schon ein Proll.