Schwanger mit 35 plus

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von Sophie71  am 26.05.2012, 15:52 Uhr

41 - aufgeben oder weiter auf ein Wunder hoffen?


Liebe Community,

ich bin gerade sehr traurig und ratlos und würde gern mal Eure Meinung hören. Hier meine Geschichte: Ich habe sehr früh eine Familie gegründet, meine Kinder sind jetzt 17, 19 und 21 Jahre alt. Leider ist meine Ehe damals aufgrund der seelischen Erkrankung und der Alkoholproblematik meines Mannes bald zerbrochen, ich war noch so jung und mit 3 kleinen Kindern und dem kranken Mann einfach überfordert. Dabei hatte ich mir immer eine intakte Familie gewünscht. Zum Glück sind meine Kinder trotz allem gut groß geworden, und ich bin sehr stolz auf sie.
Vor 10 Jahren habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt. Seit fast 7 Jahren versuchen wir nun, ein gemeinsames Kind zu bekommen (er hat noch keine eigenen Kinder). Ich würde mich so freuen, noch einmal eine kleine Familie zu gründen, und diesmal unter so viel günstigeren Umständen! Leider hat sich 4 Jahre lang gar nichts getan, ich wurde einfach nicht schwanger. Wir haben uns immer gesagt, wenn's klappt, dann klappt's, und wenn nicht, dann nicht. Ich fand es immer unangemessen, bei 3 gesunden Kindern alle technischen Möglichkeiten auszureizen. Dennoch haben wir natürlich Hormone, Eileiter, Spermien untersuchen lassen, alles in Ordnung.
Dann wurde ich plötzlich schwanger (unter Einnahme von Cetirizin) und habe mich wirklich riiiesig gefreut! Bis zur FG in der 7. SSW ... Ein Jahr passierte nichts, wir hatten uns schon damit abgefunden, dass es wohl ein einmaliger Zufallstreffer bleiben würde. Inzwischen ging ich wegen meiner immer schlimmer werdenden Hundehaarallergie zur Bioresonanz. Im Dezember 2010 bat ich meine Bioresonz-Therapeutin, "spaßeshalber" dieses Harmonisieren auch mal mit dem Speichel von meinem Mann zu versuchen :-) Dann, Anfang 2011, war ich wieder schwanger! In der 7. Woche stellte der Frauenarzt fest, dass der Embryo sich nicht weiterentwickelt. Ausschabung, die genetische Untersuchung ergab eine Trisomie 10. Daraufhin machten wir eine humangen. Untersuchung, ohne Befund. Im Juni 2011 FG in der 5. SSW. Ende Sept. 2011 war ich wieder in der 7. Woche, wieder wuchs der Embryo nicht. Da ich gerade zum 1. Oktober eine neue Stelle antreten sollte, wollte ich meinen Job nicht riskieren und verweigerte eine Ausschabung. Es dauerte dann noch bis zur 9. SSW, dann endete die SS von selbst. Danach haben wir wirklich alles durchchecken lassen, Hormone mehrfach während des Zyklusses, Gerinnungsfaktoren, was weiß ich. Alles o.B.
Gerade gestern habe ich wieder ein Kind in der 7. SSW verloren. Es hatte sich wieder nicht weiterentwickelt. Mein Frauenarzt sagt, ich soll einfach aufgeben, in dem Alter (ich werde am Montag 41) sind halt alle meine Eizellen unbrauchbar. Mein Kiwu-Doktor sagt, ich soll eine IVF machen, denn dann kann man vor dem Einpflanzen sehen, ob gute Eizellen dabei sind und ob die sich nach der Befruchtung ordentlich entwickeln. Eigentlich wollte ich sowas ja nie. Aber ich weiß jetzt einfach nicht weiter. Bei der letzten Schwangerschaft hatte ich nur noch Angst. Ständig horchte ich in mich hinein, und wenn ich gerade nichts fühlte, stieg gleich die Panik in mir hoch. Ich habe mich gar nicht mehr getraut, Hoffnung, Freude und Zuversicht zuzulassen, aus Angst, dass ich dann hinterher umso enttäuschter wäre. Aber was blieb, war die reine Verzweiflung.
So kann es jedenfalls nicht weitergehen! Das kostet mich alles viel zu viel Kraft. Aber wenn wir jetzt aufhören, müssten wir verhüten. Und das ist doch paradox, wo wir uns doch ein Kind wünschen! Kann es denn wirklich sein, dass alle meine Eizellen kaputt sind? Oder kann es doch noch ein Wunder geben, und beim nächsten Mal geht alles gut? Oder denke ich schon wie ein Spielsüchtiger, der nicht aufhören kann?
Eigentlich kann ich gut damit leben, kein Kind mehr zu bekommen. Es wäre zwar traurig, aber ich habe ja 3 tolle Kinder und einen Job, der mir Spaß macht. Vor der IVF und allem, was dazugehört, habe ich richtig Angst. Es fühlt sich falsch an. Außerdem läuft mein Monatsuhrwerk wunderbar, sogar nach jeder Fehlgeburt stellt sich 2 Wochen später wieder pünktlich der Eisprung ein. Eine Stimulationsbehandlung würde doch alles durcheinanderwerfen, und ich konnte noch nie die Pille ab, hatte starke Nebenwirkungen. Wie soll ich dann mit den Hammer-Hormonen vor der IVF klarkommen?
Eigentlich will ich doch nur, wenn ich von selbst schwanger werde, dass ich das Kind dann auch behalten kann. Warum nur kann mir DABEI niemand helfen? Gibt es denn keine Ärzte, die DARAUF spezialisiert sind?
Bitte schreibt mir Eure Meinung, was Ihr tun würdet. Vielleicht hilft mir das, eine Entscheidung zu treffen. Mein Mann würde am liebsten einfach so weitermachen wie bisher, aber er sagt, wenn es für mich zu schwer ist, sollten wir es lieber aufgeben. Also liegt die Entscheidung letztlich bei mir. Gibt es vielleicht Frauen unter Euch, die auch so eine Achterbahnfahrt durchgemacht haben? Wie ist es für Euch ausgegangen?
Ich danke Euch sehr für Euren Rat!

 
6 Antworten:

.... auf ein Wunder hoffen!

Antwort von Baby_HH am 27.05.2012, 6:17 Uhr

Liebe Sophie,

Du hast wirklich eine Menge durchmachen müssen! Das hat unendlich viel Kraft gekostet, ich habe großen Respekt vor Dir, Du scheinst eine (sensible) Kämpferin zu sein und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du doch noch einmal Mutter wirst und eine schöne und glückliche Schwangerschaft hast.

Eine Bekannte von mir (38) hat auch schon ein 14-jaehriges Kind aus erster Ehe und vor 2 Jahren mit ihrem neuen Partner versucht noch ein gemeinsames Kind zu bekommen. Sie hatte auch (mindestens) 2 FG im ersten Trimester. Dann haben sie eine IVF mit Eizellen-Untersuchung (Polkörper-Diagnostik?) machen lassen und man stellte fest, dass von 10 Eizellen nur 2 überhaupt "in Ordnung" waren. Das klingt natürlich schon sehr hart, da man so sehr in die Natur eingreift, aber es hat ihr andererseits auch viel Kummer erspart. Sie haben grad ihr Baby bekommen, ein gesundes kleines Maedchen und sie hatte eine sehr schöne, komplikationslose Schwangerschaft.
Vielleicht solltest Du, gemeinsam mit Deinem Mann und dem KiWu-Doc doch doch mal über diesen Weg der IVF mit Eizell-Untersuchung nachdenken.

Ich drück Dir die Daumen, dass alles so wird, wie Ihr es Euch wünscht!

Alles Liebe

Daniela

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Re: .... auf ein Wunder hoffen!

Antwort von Sophie71 am 28.05.2012, 12:23 Uhr

Liebe Daniela,

herzlichen Dank für Deine Antwort, Du hast mir damit ganz viel Mut gemacht. Ich glaube, den Zuspruch habe ich ganz dringend gebraucht ... Heute ist gerade mein Geburtstag, und wir haben uns für dieses Jahr vorgenommen, noch einmal alles zu versuchen!
Wir wollten ja der Natur ihren Lauf lassen, aber wenn sie uns dermaßen übel mitspielt - sch... auf die Natur ;-) Habe auch mein "Leitmotto" geändert von "Que sera" auf "Diggin' in the dirt": "It doesn't matter, how many times you fall, as long as you get up standing tall".
Am Freitag morgen habe ich mir außerdem schon einen Termin in der immunologischen Kinderwunschambulanz erkämpft, obwohl die Dame dort mir erst erzählen wollte, ich wäre zu alt. Ist doch eigentlich eine Frechheit, wie man pauschal in die "zu alt-Ecke" gestellt wird! Nachdem ich ihr von meinen ganzen FG erzählt habe, die ja alle ohne Nachhilfe entstanden sind, hat sie ihre Meinung revidiert: "Ach, wenn Sie noch so oft von selber schwanger werden können, dann ist es natürlich was Anderes."
Wenn wir eine IVF machen, möchte ich halt sicher sein, dass vorher alles andere abgeklärt ist. Schließlich können wir uns nur einen einzigen Versuch leisten.
Also, los geht's, wünscht mir Glück :-)

LG
Sophie

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Re: 41 - aufgeben oder weiter auf ein Wunder hoffen?

Antwort von irasinta am 28.05.2012, 18:13 Uhr

Hallo,

Ich würde nicht aufgeben;) Ich bin knapp 43 ( werde ich am 1.7) und habe am 2 April unsere Tochter bei 35+5 zur Welt gebracht .
Ich habe schon Kinder im jetzigen Alter von 23,21,16,15 und 6 Jahren. Die 6 Jährige ist von meinem jetzigen Mann. Wir wollten dann gerne ein zweites. 3 Jahre tat sich nichts. Dann als ich 40 wurde wollten wir nichtmehr und genau 3 Wochen später hatte ich nen positiven Test. in der 17ssw ( MA ) habe ich erfahren unsere Tochter ist in der 14/15ssw gestorben.Das war im Okt 09. Die Ärzte sagten das Alter sei schuld. Im April 10 nächste Fg in der 5 ssw, dann im Sep 10 in der 8ssw ( Fruchthöhle entsprach nur 5/6 ssw).. Da wurde dann extra im Brief vom Krankenhaus mitgeteilt : Mein Arzt möge mich über das Altersrisiko aufklären.. ...Ich habe nicht aufgegeben und hatte im Februar 11 die nächste MA am Ende der 10ssw. Jetzt wunderte sich auch mein Gynäkologe und wir haben Untersuchungen gestartet. Einzige was man fand eine angeborene Blutgerinnungsstörung MTHFR homozygote , die mit 5 mg Folsäure zu behandeln gewesen wäre....Die konnte aber nicht Schuld an den ganzen fehlgeburten gewesen sein , da ich vorher ja auch Folsäure nahm nur nicht so hoch.. und ich hatte ja auch 5 gesunde Kinder wo es bei den Schwangerschaften keine probleme gab. Also habe ich im Internet gelesen was Frauen versucht haben um Schwanger zu bleiben und mit meinem Arzt abgesprochen bei der nächsten Schwangerschaft alles zu versuchen. Also habe ich als der nächste Eisprung anstand mit Ass 100 angefangen und bei positiven Test dazu Lovenox 40 gespritzt. Ich stand vor jeden arztbesuch unter Strom und habe gehofft bitte lass alles gut sein und mit Woche zu Woche wurde ich ruhiger. Unser zauberwort war Ass und heparin spritzen und nicht ihr Alter war Schuld;) Klar spielt das Alter auch eine Rolle, aber ich denke nicht die alleinige;) Mein Rat versuch es erst mit Ass und heparin bevor du zur künstlichen Befruchtung greifst;)...Meine Nummer 6 schreit schon wieder und ich muss Nimmersatt füttern;) Gruss Astrid

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Happy Birthday...

Antwort von Baby_HH am 29.05.2012, 3:42 Uhr

.....Nachträglich, liebe Sophie!

Ich hoffe, Du hattest einen schönen Geburtstag!!

Klasse, dass Du einen Termin am Freitag hast und Kompliment, dass Du Dich nicht vom "Empfangsdrachen" hast abwimmeln lassen!!!

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass der Termin so läuft, wie Du es Dir wünscht und die Unterstuetzung bekommst, die Du verdienst.
Es kann in Deinem neuen Lebensjahr also eine Menge (schönes!!, think positive- mein Motto :-) ) passieren!!

Berichte bitte mal, wie der Termin am Freitag gelaufen ist.

Toi toi toi und liebe Grüße aus Hamburg

Daniela mit Leonard ( 6 Wochen alt und gerne nachtaktiv. Siehe Uhrzeit des Postings)

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Re: 41 - aufgeben oder weiter auf ein Wunder hoffen?

Antwort von Sophie71 am 29.05.2012, 23:03 Uhr

Hallo Astrid,

erstmal ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinem Würmchen Nr. 6! Mit 43 - da habe ich ja sogar noch Zeit :-))) Das mit ASS + Heparin wäre nochmal eine Idee. Meine Gerinnungsfaktoren sind zwar soweit normal, aber ich werde mich mal schlau machen und auch meinen Kiwu-Doc darauf ansprechen. Dein Beispiel zeigt aber mal wieder, wie schnell man voreilig als "zu alt" abgestempelt wird. Freue mich für Dich, dass man doch noch rechtzeitig die richtige Ursache gefunden hat!

Liebe Grüße
Sophie

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Re: 41 - aufgeben oder weiter auf ein Wunder hoffen?

Antwort von Sophie71 am 06.06.2012, 22:52 Uhr

Hallo,

hatte heute meinen Termin in der immunologischen KiWu-Ambulanz und wollte Euch kurz mal berichten, wie's war :-)

Die Ärztin dort war sehr nett und hat sich für uns Zeit genommen, das war schön. Sie hat sich die ganze Vorgeschichte angehört und sich das genetische Gutachten angeschaut. Was sie in Kiel machen, ist so eine HLA-Impfung ("Partnerimmunisierung"). Dazu wurde uns beiden erst einmal Blut abgenommen. Es wird geschaut, ob wir genau denselben HLA-Typ haben oder ob bei mir schon Antikörper gegen den HLA-Typ meines Mannes vorhanden sind. In diesen Fällen wird die Impfung nicht gemacht, da zwecklos. Außerdem schauen sich die Ärzte nochmal in Ruhe die Vorgeschichte an. Da meine Sternchen leider alle keinen Herzschlag entwickelt haben, spricht dies wahrscheinlich eher für "schlechte" Eizellen :-( Wenn das Problem vorliegt, das mit der HLA-Impfung gelöst werden kann, verliert man die kleinen Wesen wohl meistens erst, wenn sie einen eigenen Kreislauf gebildet haben. Deshalb kann es sein, dass das Team die Impfung bei mir nicht empfiehlt. Eine Antwort bekommen wir in 2 - 3 Wochen.
Wenn eine Impfung gemacht wird, muss vorher noch das Blut des Mannes auf HIV, Hepatitis u.ä. Infektionen getestet werden. Danach wird es aufbereitet und Bestandteile der weißen Blutkörperchen der Frau unter die Haut gespritzt. Es dauert dann noch ca. 4 Wochen, bis sich Antikörper gebildet haben, so dass man für die gesamte Prozedur ca. 3 Monate braucht, in denen man nicht versuchen sollte, schwanger zu werden. Die Impfwirkung hält danach auch nur 6 Monate lang an.
Wir warten jetzt jedenfalls gespannt auf die Nachricht, ob diese Sache für uns in Frage kommt. Nebenbei wurden wir noch gefragt, ob ich schon auf Autoantikörper getestet wurde - natürlich nicht. Irgendwie finde ich es ärgerlich, dass mein Frauenarzt mir diese ganzen Dinge nicht erklärt und man alles mögliche erst im Internet oder anderswo herausfindet. Ist das bei Euch auch so? Der Angelegenheit werden wir denn mal als Nächstes nachgehen, bevor die teure IVF womöglich an sowas scheitert ;-)

Liebe Grüße
Sophie

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