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Geschrieben von kanja am 15.12.2016, 14:58 Uhr

Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Es geht um meinen Mann.

Sich selbst schützen und gehen?

 
24 Antworten:

Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Mama mal 5 am 15.12.2016, 14:59 Uhr

Du kannst niemanden helfen der sich nicht helfen lassen will aber du kannst für dich schaun das es dir gut geht.
Vg

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von dani_j_j am 15.12.2016, 16:13 Uhr

Das kommt auf das Thema an, und inwieweit es Deine Ehe, Deine Liebe, Deine Kinder, Deine Zukunft beeinträchtigt und betrifft.
Kannst Du Dich beraten lassen, um Dir klar zu werden? Ev. kannst Du Dich schützen ohne zu gehen? Passt eine Kur, in 3 oder gar 5 Wochen Abstand kann sich manches klarer darstellen. Gibt es eine Selbsthilfegruppe für Angehörige? Was fühlst Du denn? Willst und kannst Du Dich denn wirklich trennen? Vielleicht wär ein Paargespräch oder auch ein Wochenendseminar hilfreich, da gäbs viele Ergebnismöglichkeiten, in alle Richtungen
Ich denk, das Richtige wirst Du fühlen, wenn Du eszulässt und Dir die Zeit dafür nimmst
Und ja, wenn jemand sich nicht helfen lassen will, dann solltest Du gehen, nicht unbedingt um ihm zu helfen, sondern Dich und Deine Kinder zu schützen. Und bei vielen Themen muss man ganz tief fallen um sie selbst anzugehen, der Umkehrschluss passt aber nicht

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von stjerne am 15.12.2016, 16:48 Uhr

Oje, fühl Dich erstmal gedrückt!
Kannst Du Dich irgendwo beraten lassen? Eine Sicht von außen kann nützlich sein.
Raten kann ich Dir schlecht, aber viel Kraft wünsche ich Dir!

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Sternenschnuppe am 15.12.2016, 18:49 Uhr

Gar nicht.
Auf Dauer gehst Du daran kaputt.
Habe das mit meiner eigenen Mutter durch und vor einem Jahr den Kontakt abgebrochen. Seitdem geht es mir deutlich besser.

Gern per PN wenn Du möchtest.

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Conifere am 15.12.2016, 20:13 Uhr

Wenn sich jemand partout nicht helfen lassen will, sind einem leider die Hände gebunden. Man kann höchstens noch eine Person ins Boot holen, von der man weiß, dass der Betreffende sie sehr schätzt und auf ihren Rat hört.
Allerdings würde ich mir gleichzeitig ganz genau überlegen, ob derjenige überhaupt wirklich Hilfe braucht. Besonders wenn davon abhängen soll, ob man sich trennt oder nicht. Denn es kann auch durchaus sein, dass man selbst Hilfe für unabdingdar hält, vielleicht aber selbst so emotional involviert und aufgewühlt ist, dass man vielleicht mehr Dramatik in eine Sache reininterpretiert als nötig. Hängt natürlich davon ab, worum es sich handelt...

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von clarence am 16.12.2016, 10:11 Uhr

Nein, wenn jemand nicht will, dann wirst du das nicht schaffen.
Dann gehst du höchstens selbst daran kaputt.

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von kanja am 16.12.2016, 11:11 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich denke, es ist noch mal etwas anderes, den Kontakt zur Mutter abzubrechen als den Mann zu verlassen.

Ich habe kein gutes Gefühl dabei, ihn zu verlassen, wenn es ihm schlecht geht.

Andererseits habe ich gerade das Gefühl, mein Leben ist zu Ende. Er will sich nicht helfen lassen, will keine Pläne für die Zukunft machen, beteiligt sich nicht am Familienleben. Nichts. Es geht ihm schlecht, er lässt sich aber nicht helfen. Er ist von jeder Kleinigkeit genervt.

Ich lebe eigentlich als Familie mit meinen Kindern. Er ist auch irgendwie da, aber nicht dabei. Er bemüht sich nie, etwas gemeinsam mit uns zu planen. Nie. Er isst nicht mal mit uns gemeinsam.

Er ist nur darauf fokussiert, wie schlecht es ihm geht. Ich verstehe wirklich, dass eine chronische Krankheit und Behinderung sehr kräftezehrend ist.

Ich kann es einfach mal mehr und mal weniger gut aushalten.

Über lange Zeit kann ich es irgendwie verdrängen, kann für meine Kinder da sein, arbeiten gehen, mich mit Freundinnen treffen.
Dann passiert irgendwas, und ich habe das Gefühl, ich kann es doch nicht länger aushalten, so zu leben.

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Tonic2108 am 16.12.2016, 11:36 Uhr

Hallo,

das hört sich nicht schön an. Nur du kannst ermessen, wie viel du bereit bist zu ertragen.

Ich würde vielleicht versuchen ihm klarzumachen, dass er gegenüber euch und seiner Familie eine Verantwortung hat. Er kann sich nicht ewig in seinem Leid suhlen, auf eure Kosten.

Vermutlich wird irgendwann mal der Zeitpunkt kommen, bei dem der Leidensdruck für dich einfach zu hoch ist. Das solltest du ihm bewusst machen.

Alles Gute

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Mehtab am 16.12.2016, 11:37 Uhr

Hallo,

ich würde versuchen, eine Lösung für mich zu finden, denn auf deinen Mann kannst du nur begrenzt einwirken. Vielleicht gelingt es dir, ihn so zu lassen, wie er ist, es kann ja auch sein, dass es ihm irgendwann wieder besser geht.

Du kannst ihm nur Hilfe anbieten, ob er sie annimmt, liegt letztendlich an ihm.

Wenn du gehst, dann bist du mit den Kindern alleine. Was ist jetzt anders? Ich finde nicht, dass es so, wie es jetzt ist, gut ist, aber was würde dir eine Trennung im Endeffekt bringen?

Du hast doch geschrieben, dass deine Schwiegermutter erst kürzlich gestorben ist. Das ist ein großer Verlust, den steckt man nicht in ein paar Monaten weg. Er trauert ja sicher um seine Mutter, und das kommt dann noch zu seiner chronischen Krankheit dazu. Ich habe mit solchen Verlusten auch größte Probleme und zu gar nichts Lust. Könnte es auch daran liegen?

Überstürze bitte nichts.

Alles Gute

Mehtab

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von kanja am 16.12.2016, 11:46 Uhr

Hallo Mehtab,

die Frage, was alleine anders wäre, kann ich ganz deutlich beantworten:

Ich könnte so leben, wie ich will. Ich müsste nicht mehr auf zehenspitzen leben.

Kleines Beispiel:
Gestern Abend habe ich mich beim Fernsehen leise mit meiner Tochter unterhalten, weil ihr gerade was eingefallen war, das sie mir sagen wollte. Mein Mann brüllte, ja brüllte tatsächlich: “RUHE!!!!!“ Es lief nicht mal irgendwas total Spannendes oder Interessantes.
Ich finde nicht, dass das noch normales Verhalten ist.

Der Unterschied, wenn er da ist oder nicht ist sehr deutlich.

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Mehtab am 16.12.2016, 12:46 Uhr

Hallo,

ja, das ist jetzt ein Beispiel. Dieses eine Beispiel ist nicht in Ordnung, aber auch nicht so schlimm, zu gehen. Aber ich verstehe schon, da ist noch viel viel Anderes. Kannst du mit deinem Mann reden, was ihn gerade so belastet, denn er scheint ja sehr genervt zu sein, wenn er so reagiert. Ist es ihm bewusst, wie nahe er schon an der Trennung ist und dann mit seiner Krankheit alleine dasteht? Würde er mit dir zu einer Beratungsstelle gehen, damit ihr gemeinsam etwas ändern könntet?

Vor einer Trennung ist auch die finanzielle Situation zu betrachten. Das sollte jetzt nicht der einzige Grund sein, bei deinem Mann zu bleiben, aber ihr müsst euch schon auch überlegen, wie und unter welchen Bedingungen ihr eine zweite Wohnung finanzieren könnt. Dazu sind ja gerade jetzt genügend Beiträge von Alleinerziehenden im Forum.

Letzendlich kannst das nur du mit deinen Kindern entscheiden, weil ihr ja auch die Konsequenzen zu tragen habt. Was sagt dein Mann dazu, der wäre von der Trennung ja auch betroffen?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Mehtab

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von clarence am 16.12.2016, 12:52 Uhr

Es liegt immer an dir wieviel du aushalten kannst bzw. auch willst. Es ist dein Leben und mal blöd ausgedruckt man lebt nur einmal und möchte natürlich auch das Beste für sich selbst und die Kinder.
Klar ist es nicht schön, wenn dein Mann wirklich krank ist und du verlässt ihn deshalb, aber du hast auch ein Leben und nach einer Trennung (auch wenn man vorher Angst hat) ist man oft viel freier.
Vielleicht hilft es euch mal eine Zeit lang örtlich getrennt zu sein. Hast du die Möglichkeit zu deinen Eltern,... zu ziehen für ein paar Tage?

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Carow am 16.12.2016, 14:30 Uhr

Leidest nur du unter dem Zustand, oder auch die Kinder?
Nach deinem Beispiel zu urteilen, vermute ich, es geht den Kindern ähnlich wie dir...
Willst du ihnen vorleben, ewig nur zu dulden und auszuhalten, oder sollen sie auch glücklich werden dürfen...
Der Tipp mit der zeitweiligen Trennung klingt gut, zu den Eltern, zur Kur .. oder irgendsowas zum Nachdenken.
Sicher fühlst du dich ihm gegenüber erstmal schuldig, wenn du Trennungsgedanken hast. Aber so wie du ihn beschreibst gibts du nur . er hingegen nie.. Das ist für mich keine Partnerschaft mehr. Hast du ihm das alles schon erzählt? Er kann als Partner nicht wollen, dass dein Leben zu Ende ist.


Alles Gute!
carow

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von claudi700 am 16.12.2016, 14:56 Uhr

die gute alte pro-and-con-list...

ich habe für mich entschieden, dass ich es beende, wenn ich gefühlsmäßig nichts mehr einbringen kann. das hat dann nicht zu bedeuten, dass ich kalt und emotionslos bin. aber ich wäre verlogen und würde mir mein leben verbauen, wenn ich bliebe.

ich habe den eindruck, du bleibst nur deswegen, weil du mitleid hast und befürchtest, es könne ihm noch schlechter gehen, wenn du weg bist. das ist aber nicht der fall. wer weiß? vielleicht blüht er regelrecht auf? du kannst es nicht wissen. du musst eine entscheidung für dich und deine kinder treffen. ich wüsste, was ich zu tun hätte... ;-)

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Banu28 am 17.12.2016, 11:11 Uhr

Hallo,

letztlich trifft jeder Erwachsene seine Entscheidungen selbst. Dein Mann darf sich entscheiden, sich nicht helfen zu lassen. Es gibt sicher Menschen, die in seiner Situation völlig anders reagieren. Für manche ist eine Krankheit ein Grund, erst recht ihre Leben kostbar zu finden und positiv zu bleiben. Ich kenne so jemanden: eine Freundin, die trotz mehrer lebensgefährlicher OPs, trotz ihrer 100 % Behinderung und ihrer ständigen Schmerzen immer fröhlich ist und es sogar schafft, sich um ihre Familie (3 Kinder) zu kümmern. Keiner weiß, wie sie das hinkriegt.

Klar reagiert jeder anders. Dein Mann hat offenbar wenig, was ihn im Leben trägt, wie z. B. einen echten Glauben oder eine positive Einstellung zum Leben. Manche rutschen dann in eine trotzige Opferrolle und glauben, das Leben sei böse zu ihnen. Aber diese Einstellung macht passiv und depressiv.

Ich glaube, Du hattest schon öfter wegen Deines Mannes gepostet, oder? Du versuchst schon lange, ihn anzuschubsen, aber es tut sich nichts. Du darfst sicher nicht vorschnell aufgeben. Aber Du solltest nicht nur aus Mitleid oder aus Schuldgefühlen bei Deinem Mann bleiben. Ich habe eine Bekannte, die ihren Mann verlassen hat, obwohl er Multiple Sklerose hat. Seine Verwandten haben sie deshalb sehr verurteilt. Aber der Mann war wegen der Krankheit so aggressiv, verbittert und biestig geworden, dass sie es - auch wegen ihrer Tochter - nicht mehr aushalten konnte.

Und eine Nachbarin von mir hat ihren Mann verlassen, obwohl er schwer herzkrank und deshalb berufsunfähig ist. Er saß nur depressiv zu Hause herum und half null, obwohl er leichte Arbeiten machen durfte. Sie fühlte sich mit den Kindern total allein gelassen. Er tat auch nichts von dem, was die Ärzte rieten und war trotz Herzerkrankung schwerst übergewichtig, er konnte kaum noch laufen wegen des Gewichts. Er saß fast nur herum und schmollte dem Leben.

Beide Frauen haben inzwischen neue Partner und sind wirklich glücklich. Eine Entscheidung kann auch richtig sein, wenn sie auf Andere nicht so wirkt. Es ist Dein Leben, Deine Zufriedenheit, Dein Weg! Ich würde zwar alles versuchen mit Deinem Mann - aber irgendwann muss man viel auch akzeptieren, dass es so nicht weitergehen kann, wenn man noch ein bisschen Lebensglück finden will. Dein Mann denkt leider gar nicht an Dich, Deine Bedürfnisse und an Eure kleine Familie - er tut sich nur selbst leid. Das ist unreif, auch wenn er krank ist.

LG

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Ich sehe da keinen Unterschied

Antwort von Sternenschnuppe am 17.12.2016, 16:29 Uhr

Wenn ein Mensch, egal ob Mutter oder Partner, mir die Luft zum atmen nimmt, ich auf Zehenspitzen durchs Haus schleichen muss oder schon schlechte Laune bekomme beim Blick auf die anrufende Nummer im Display, dann sollte man diese Bindung überdenken.

Beziehungen die einem mehr schaden und belasten, ohne den Willen des anderen daran was zu ändern sollte keiner führen.

Meiner Meinung nach.

Angst sich mit dem eigenen Kind zu unterhalten weil er brüllt ?

Was würdest Du einer Freundin raten?

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von desireekk am 17.12.2016, 20:54 Uhr

Du hast PN...

LG

D

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von desireekk am 17.12.2016, 20:54 Uhr

Du hast PN...

LG

D

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von bea+Michelle am 18.12.2016, 12:41 Uhr

...und wenn du ihn mal auf den Pott setzt? Entweder es ändert sich etwas, oder du gehst mit den Kindern.

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von stjerne am 18.12.2016, 23:58 Uhr

Ich würde es wohl auch erstmal mit einer Trennung auf Zeit probieren.

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von Bookworm am 19.12.2016, 6:46 Uhr

Gibt es jemanden (Freund Dienes Mannes, Vater Deines Mannes, bruder etc. mit dem DU reden könntest, und auf den Dein Mann hört?
Sodass deine Bedenken auch nochmal von anderen formuliert werden?

Vielleicht hilft es mehr, wenn jmd. von außen ihn "auf den Pott setzt"?

Alles Gute!

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von RR am 19.12.2016, 20:04 Uhr

Hallo
Der Umgang mit Behinderten Ehepartnern ist leider alles andere als leicht. Mein Vater erkrankte an MS als ich 3 war. Solange wir klein waren ging es noch irgendwo. Er spielte mit uns Karten, erzählte, lachte mit uns. Je größer wir wurden, um so schlechter wurde es - nicht die Krankheit sondern die psych. Verfassung. Wir wurden "flügge" - trafen uns mit Freunden, meine Mutter wandte sich dem Garten zu um auch mal "was anderes zu sehen" - und mein Vater hatte das Gefühl er wird "verlassen". Bei ihm war es umgekehrt, er wollte nicht fernsehen u. wollte auch nicht dass wir es taten. Hatten wir gerade was interessantes angefangen - musste er sich dringend ausruhen u. da störte der Fernseher. Also war ausschalten u. ruhig beschäftigen angesagt. Wehe es klapperten die Würfel o. wir Kinder mussten mal kichern.....

Meine Freundin macht gerade was ähnliches durch - noch schlimmer - ihr Mann hat ALS u. wurde zuerst Jahre zuhause betreut u. es war Tag u. Nacht Pflegepersonal da. Die Kinder waren psychisch fix u. alle u. wollten nicht mehr im Wohnzimmer bleiben, zogen sich ständig mit ihren Problemen zurück u. wurden auch krank....

Es ist schwierig. Es gibt da wohl auch leider kein "Patentrezept"... Wenn ich aber eines dabei gelernt habe dann nicht der Behinderte alleine leidet u. um ihn muss sich gekümmert werden sondern auch um die Familienangehörigen, denn ihr Leben IST stark verändert durch diese Erkrankung. Auch wenn es ihnen selbst augenscheinlich "gut" geht.....

viele Grüße

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Re: Wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?

Antwort von kanja am 19.12.2016, 20:32 Uhr

RR, das hast du sehr einfühlsam geschrieben, vielen Dank.

Ich habe tatsächlich Angst, dass die Kinder leiden. Dass der Papa körperlich eingeschränkt ist, kennen sie ja schon viele Jahre und nehmen es hin.
Dass es jetzt psychisch zunehmend schwieriger wird, ist etwas ganz anderes.
Sie sind jetzt auch in einem Alter, dass sie sich nicht mehr ungerechtfertigt abkanzeln lassen und erkennen, dass der Papa nicht immer normal reagiert.

Ich weiß nicht, ob sie alt genug sind, um es nicht persönlich zu nehmen.

Jetzt vor Weihnachten werde ich keine Entscheidung treffen oder ein Ultimatum stellen. Mein Mann bemüht sich gerade um friedliches Zusammenleben. Er hat schon verstanden, dass ich so nicht weiter machen kann. Ist halt die Frage, ob er den Frieden beibehalten kann oder will.

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Re: Kinder nehmen ALLES persönlich...!

Antwort von Mijou am 20.12.2016, 11:26 Uhr

Hallo,

es ist sicher richtig, vor Weihnachten kein Fass mehr aufzumachen, das würde ich auch nicht tun. Generell hört es sich aber so an, als ob Du Dein zukünftiges Leben vielelicht zu sehr von den Launen Deines Mannes abhängig machst. Du schreibst, es sei halt die Frage, ob er den Frieden beibehalten kann oder will. ER entscheidet also, wie die Stimmung bei Euch ist. Das ist nicht gut! Denn wo bist Du dabei...? Du solltest Dein Leben prägen, Du solltest Entscheidungen treffen, die für Dich und die Kinder wichtig sind. Dein Mann ist psychisch nicht in der Lage, das für Dich zu übernehmen.

Deshalb: Bleib' nicht zu passiv, gell! Schaue nicht zu lange zu, wie Dein Mann mit seinen wechselnden Stimmungen allein über Wohl und Wehe Deiner Familie entscheidet! Es ist ein wirklich schlimmer Teufelskreis, wenn es Dir und den Kindern gut geht, sobald er halbwegs friedlich ist, und schlecht geht, sobald er wieder schimpft, meckert oder seinen Frust an Euch auslässt. Dann schleichen alle auf Zehenspitzen um ihn herum, aus Angst, die Stimmung könnte wieder kippen. So etwas ist tödlich für das Selbstwertgefühl - für Deines, und für das Deiner Kinder!

Denn Kinder nehmen Aggression und Abfälligkeit natürlich immer persönlich, wie auch nicht...? Sie machen ihnen Angst. Sogar wir Erwachsenen nehmen solche Verhaltensweise ja automatisch persönlich, wenn sie in engen Beziehungen geschehen. Es ist schon für einen Erwachsenen eine Riesen-Leistung, dies nicht zu tun. Ein Kind kann dies weder leisten noch verstehen.

Ich finde es (auf Dauer) schädlich, wenn Deine Kinder auf die Launen vom Papa Rücksicht nehmen müssen. Sie lernen dann: Ich darf nicht sagen, was ich fühle, sonst geht es dem Papa schlecht. Ich darf mich nicht auf natürliche Weise verhalten, denn sonst geht es dem Papa auch schlecht. Ich bin verantwortlich dafür, wenn es dem Papa schlecht geht. Das ist wirklich der Klassiker bei den Ursachen für Depressionen und Ängste, aber auch die falsche Partnerwahl im späteren Leben.

LG

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