Meinung...

Die Freundin drauf ansprechen? "Wehe, du knutscht noch mal, sonst sag ich es deinem Freund, der sich doch soooo um dich bemüht" ?

So etwas ist für mich eine kaum zu überbietende moralisierende Anmaßung und Einmischung. Allerhöchstens, wenn überhaupt und nur bei Menschen, die man einigermaßen gut kennt, kann man da halbwitzig und mit unverhohlener Neugierde und nett auf den Busch klopfen - "du sag mal, wer war denn das geile kerlchen da letzthin, von dem Du nicht den Mund lassen konntest" o.ä. Und das ists dann schon.

Ansonsten halte ich null davon, sich in anderer Leuts Beziehung einzumischen, von der nur die beiden Betroffenen eine mehr oder weniger annähernde Ahnung haben. Oder sie gar unter druck zu setzen ("sonst sag ichs deinem freund" - Hiiiiilfe; bösartiger gehts ja wohl kaum; solche "Freunde" braucht kein mensch). ich kann nicht abschätzen, was ich damit auslösen würde, und könnte, selbst wenn ichs wollte, kaum die Verantwortung für die unabsehbaren Folgen übernehmen. Also einfach diskret "s´Maul halten" und sich raushalten.

ich kann sowieso nicht nachvollziehen, wieso sich Mitwisser immer so zur "Aufklärung" gedrängt fühlen. Wer mir und euch sicher auch schon alles - von eng bis weniger oder gar nicht eng zu mir stehend - in all den Jahren von irgendwelchen Eskapaden erzählt hat bzw. was man "gesteckt" bekommt oder selbst sieht - der ausnahmslos allerletzte Gedanke war bei mir immer, mich als selbsternannte Moralierinstanz in die Bresche zu werfen und den betroffenen alles weiterzuerzählen; never ever; für mich unvorstellbar. ausserddem: Einmal gesagtes ist in der Welt und nicht mehr rückgängig zu machen.
Dazu Stellung nehmen kann man nur, wenn man ausdrücklich gefragt und drum gebeten wird; und auch da ist zehngebotsgebetsschwesterngebrabbel eher nicht hilfreich und überflüssig.

Man steckt nicht drin und hat sich auch nicht unaufgefordert reinzustecken.

Und wenn irgendein betroffener aber immer so was von die "Wahrheit" wissen will, so ist das bitteschön sein problem, und macht Aussenstehende nicht automatisch oder gar logischer- oder moralischerweise zu irgendwie verpflichteten Wachhunden und Wahrheitshandlangern.