Geschrieben von SagIchMalNicht am 10.05.2009, 11:24 Uhr |
Lotusblume
Wahrhaftig, wir beide bilden
Ein kurioses Paar,
Die Liebste ist schwach auf den Beinen,
Der Liebhaber lahm sogar.
Sie ist ein leidendes Kätzchen,
Und er ist krank wie ein Hund,
Ich glaube, im Kopfe sind beide
Nicht sonderlich gesund.
Vertraut sind ihre Seelen,
Doch jedem von beiden bleibt fremd
Was bei dem andern befindlich
Wohl zwischen Seel und Hemd.
Sie sei eine Lotosblume,
Bildet die Liebste sich ein;
Doch er, der blasse Geselle,
Vermeint der Mond zu sein.
Die Lotosblume erschließet
Ihr Kelchlein im Mondenlicht,
Doch statt des befruchtenden Lebens
Empfängt sie nur ein Gedicht.
Heinrich Heine, 1856
Re: Lotusblume
Antwort von Sidney+BriBri am 10.05.2009, 11:30 Uhr
Oh bitte...bei Gedichten krieg ich Brechreiz. Außerdem versteh ich die Aussage nicht wirklich. Erklär mal für nur halb Ausgeschlafene!!!!
Schade für dich ...
Antwort von SagIchMalNicht am 10.05.2009, 12:54 Uhr
Gedichte sagen manchmal ganz viel, aber ne einfache Schülerinterpretation findest du zum Beispiel hier:
http://privat.oliverkuna.de/deutsch.php?doc=21
... der Schlusssatz:
Seine [Heines] Absicht steckt also nicht nur darin, auf seine missliche und hilflose Lage aufmerksam zu machen, sondern auch darin, den Liebesszenen jede Romantik zu nehmen - eine Absicht, die Heine in vielen seiner Gedichte verfolgte.
Re: Schade für dich ...
Antwort von amolap am 10.05.2009, 14:12 Uhr
GROSSARTIG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
ich weiß nicht...
Antwort von Ninfa am 11.05.2009, 14:41 Uhr
was dem Heine so durch den Kopf geht, aber manchmal denke ich genauso bekloppt. Dann kommen die komischten Vergleiche und metaphern raus. Allerdings bin ich da ehr pragmatisch und weniger poethisch.
Beispiel: Schonmal versucht mit der linken Hand aus der rechten nen Stachel zu pulen? Ist umständlich, unbequem und tut weh-aber wenn er raus ist kann alles in Ruhe heilen.
Vergleich: Ich trenn mich von meinem Mann.