Bissl besser abgrenzen!

Huhu,

gerade in Beziehungsfragen kann man nur sehr begrenzt Einfluss auf eine Freundin nehmen - wenn überhaupt. Ich glaube, diese schmerzliche Erfahrung macht jeder mal. Ich habe auch eine Freundin, die mit einem (wirklich) psychopathischen Mann zusammen war. Vom Kopf her wusste sie, wie schlimm er war, aber sie hat viele Jahre gebraucht, um sich zu trennen, egal was ich dazu gesagt habe. Und sogar nach der Trennung ist sie noch hingefahren, um ihm bei der Hausarbeit zu helfen. (Da fiel mir nix mehr ein...!).

Jedenfalls kannst Du Deiner Freundin wenig helfen. Es hilft ihr auch nicht, wenn Du Dich als Müllablade-Platz für ihre Probleme missbrauchen lässt. Um mich selbst zu schützen, habe ich meiner Freundin damsl insgeheim nur noch etwa 10 Minuten Zeit für ihre Probleme zugestanden. Danach habe ich sie abgeblockt und gnadenlos das Thema gewechselt, ruhig übergangslos. Hat das nicht gereicht, habe ich die Gespräche notfalls verkürzt ("Du, ich muss leider gleich los...").

Es klingt so, als solltest Du Dich auch besser abgrenzen gegenüber den Problemen Deiner Freundin. Manche Frauen verstehen Freundschaft ja falsch und glauben, sie bedeutet, dass man sich die schlimmen Geschichten endlos anhören muss. Und dass man sich total mit ihren Problemen identifizieren, sie beraten und Lösungen finden muss. Das funktioniert aber nicht, Du kannst Deiner Freundin den nötigen Lernprozess nicht abnehmen. Und vor allem: Dir selbst geht es hinterher auch schlecht, weil all das Negative das auf die Stimmung drückt, Energie frisst und frustriert, weil sie keinen Rat annimmt.

Distanzier' Dich - innerlich und äußerlich - ein bisschen von den Problemen der Freundin. Grundsätzlich liegt Dein Freund mit seiner Einstellung gar nicht falsch: Männer können sich oft viel besser abgrenzen und spüren auch ihre eigene Toleranzgrenze besser. Klar sollte man einer Freundin trotzdem auch zuhören - aber nicht endlos.

LG