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Geschrieben von Schnuggel78 am 18.10.2010, 13:16 Uhr

Tatort Internet" wird zum Pranger

Die RTL-2-Sendung "Tatort Internet" will gegen sexuellen Missbrauch an Kindern vorgehen. Doch jetzt wird das von Stephanie zu Guttenberg unterstützte Format zum Pranger: Ein Mann, der Kontakt zu Minderjährigen suchte, wurde unzureichend anonymisiert - und konnte enttarnt werden.

Die Gesichter der Männer sind großflächig gepixelt, ihre Stimmen deutlich verfremdet. Wer die Männer sind, darf nicht erkennbar sein. Was sie sind, schon: Die RTL-2-Sendung "Tatort Internet" zeigt potentielle Kinderschänder, die sich nach Onlinechats mit vorgeblich Minderjährigen treffen wollen und begründet das mit dem Schutz vor Missbrauch.

Ein Verdächtiger, der in einer der Sendungen anonymisiert dargestellt werden sollte, ist nun aber identifizierbar geworden - die Verantwortlichen gaben eine Information zu viel über den Mann preis. Sein Name wurde so sehr einfach im Internet recherchierbar. Eine Google-Suche mit nur einem Suchbegriff zeigte im ersten Treffer den Namen und die E-Mail.

Seine Adresse, sein Arbeitgeber und seine Telefonnummer wurden dann in der Nacht auf den 12. Oktober in einem Internet-Forum veröffentlicht. Ebenso mehrere Fotos des Mannes. Mit dem Vermerk, das sei ja wohl in Ordnung, wenn es um Kinderschänder gehe.

Nun steht der Mann als vermeintlicher Kinderschänder da - dabei ist nicht geklärt, ob er sich einer Straftat schuldig gemacht hat.

Der Mann bestätigte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE, dass er der Betreffende aus der Sendung sei. Bei ihm zu Hause sei "die Hölle" los, schreibt er in einer Mail: "Telefonterror, Beschimpfungen", Facebook-Kontakte würden mit Mails überschüttet. Auch seine Familie werde massiv bedroht. Nach seinen Angaben hatte ihm RTL 2 nach den Aufnahmen zugesichert, personenbezogene Informationen unkenntlich zu machen. Jetzt erwäge er, rechtliche Schritte gegen den Sender einzuleiten. Doch bei RTL 2 ist man der Meinung, man habe "alle Maßnahmen unternommen, die gezeigten Täter in Wort und Bild unkenntlich zu machen".

Der Verein 'Innocence in Danger', der die Sendereihe begleitet, wollte die Enttarnung auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE nicht kommentieren. Stephanie zu Guttenberg, Präsidentin des Vereins und Ministergattin, die die erste Sendung prominent unterstützt hatte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Auf der Website der "Bild"-Zeitung, die seit dem Start der Sendung ausführlich über "Tatort Internet" berichtet, tauchte in einer Bildergalerie ein Foto des Mannes auf. Nach Angaben des Mannes stammt das Bild aus seinem Facebook-Profil. Bild.de hatte das Gesicht gepixelt, doch der Vergleich mit dem Originalbild ließ keinen Zweifel an der Identität des Mannes zu. Neben dem Foto war auch die Information aus der RTL-2-Sendung angegeben, die schließlich zur Enttarnung des Mannes geführt hatte.
"Bild"-Sprecher Tobias Fröhlich sagte SPIEGEL ONLINE, die betreffenden Personen hätten diese Informationen selbst im Rahmen der Kontaktanbahnung im Internet genannt. Zudem seien sie Bestandteil der Beiträge in "Tatort Internet" gewesen, deshalb habe man sie auf Bild.de übernommen. "Wie Sie der Gestaltung unserer Berichterstattung unschwer entnehmen können, war es unsere Absicht, die betroffenen Personen nicht identifizierbar werden zu lassen", sagte Fröhlich. Mittlerweile hat Bild.de die entsprechenden Informationen von seinen Seiten entfernt.

Diwa Film, die Produktionsfirma von "Tatort Internet", sagte SPIEGEL ONLINE: "Der Fokus der Sendung liegt nicht bei den Tätern - wir wollen auf das Thema 'Online-Grooming' (in etwa "Online-Anmache"; Anm. d. Red.) aufmerksam machen, insbesondere Eltern, Kinder, Lehrer und Pädagogen hinsichtlich der Gefahren für Kinder und Jugendliche im Internet sensibilisieren", sagte Produzent Daniel Harrich. "In enger Zusammenarbeit mit RTL 2 wurden die potentiellen Täter verfremdet, die Sprache unkenntlich gemacht und Hinweise auf Klarnamen entfernt - ich glaube, dies ist bei 'Tatort Internet' ausgiebiger gemacht worden, als jemals im deutschen Fernsehen zuvor." Er vertraue auf die Kompetenz der Juristen von RTL 2, die aus seiner Sicht jeden Fall mit großer Sorgfalt prüften.

In mindestens einem Fall war diese Sorgfalt nicht groß genug. Ob sich der enttarnte Mann überhaupt einer Straftat schuldig gemacht hat, müssen Polizei und Gerichte klären.

 
7 Antworten:

Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von 32+4 am 18.10.2010, 13:21 Uhr

tja..da muß die polizei wohl erst genau klären..ABER: was sucht ein mann sonst, wenn er kontakt zu minderjährigen im netz sucht?!

habe die sendung nicht gesehen, mein mitleid hält sich aber in grenzen

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Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von Schnuggel78 am 18.10.2010, 13:22 Uhr

"ABER: was sucht ein mann sonst, wenn er kontakt zu minderjährigen im netz sucht?!

habe die sendung nicht gesehen, mein mitleid hält sich aber in grenzen"

Seh ich auch so 36

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Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von Michaela1987 am 18.10.2010, 13:23 Uhr

ich denke mir für die familie ist es echt schrecklich. wahrscheinlich wussten sie noch nicht mal etwas von seinen "vorlieben"

aber für ihn habe ich auch kein mitleid. ich finde auch das sexualstraftäter angeprangert werden sollten.


lg

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Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von TinaE1974 am 18.10.2010, 13:24 Uhr

HAbe mit solchen Subjekten auch gar kein Mitleid

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Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von xIntirax am 18.10.2010, 13:37 Uhr

Hab jetzt nicht den ganzen Text durchgelesen, aber ich finde es richtig, dass er nicht ausreichend anomysiert war.

Solche Typen sollten offen gezeigt werden, auch wenn es für die betroffenen Männer dann zur Hölle auf Erden wird.

Sorry aber solchen Männern gehört immernoch der ****** abgeschnitten.

Gruß

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Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von Verena1984 am 18.10.2010, 13:40 Uhr

Das sehe ich ganz genauso. Schlimm genug, dass solche Menschen von Gerichten nicht hart genug bestraft werden, sodass sie nach ein paar (wenn überhaupt) Jahren wieder auf freiem Fuss sind und weiter machen können.

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Re: Tatort Internet" wird zum Pranger

Antwort von supermisia am 18.10.2010, 13:41 Uhr

Sehe ich genau so... Man soll die wirklich ganz offen zeigen! Oder sollen wir dann lieber unsere Kinder vergewaltigen lassen?

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