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Geschrieben von Salzstreuer am 29.08.2018, 10:05 Uhr

Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Hallo ihr lieben,

meine kleine ist jetzt 16 Wochen alt und wir hatten von Anfang an Probleme mit dem Stillen.
(ein vorangegangenener Beitrag beschreibt die Situation auch bezüglich der blutigen Stühlgänge, link folgt)

Nun versuche ich seit Freitag sie wieder an die Brust zu gewöhnen. Laut Stillberaterin soll ich "einfach" dran bleiben.
Problembeschreibung:
meine Tochter trinkt seit Freitag einigermaßen an der Brust. Nachts klappt es ganz gut. Nur tagsüber ist es ein Kampf. Da dreht sie ständig den Kopf weg, schreit und lässt sich nicht beruhigen. Sie hat Hunger, aber will nicht an der Brust trinken.

Nach anraten der Beraterin pumpe ich die Milch dann ab und versuche ihr diese mit einem Brecher zu verabreichen. Was jedoch auch nicht wirklich funktioniert. Zumal ich dabei kaum mehr als 50 ml zusammen bekomme.
Sie verschluckt sich oder spuckt alles aus. Und wenn der Hunger groß ist, schreit sie nur...
Ich verzweifle!!!
Den Schnuller soll ich ihr auch nicht geben, was ich nicht tue. Doch dann ist sie nur unruhig und auch tragen hilft nur bedingt. Letztendlich schläft sie irgendwann auf meinem Arm auf erschöpfung ein, ohne das sie was getrunken hat.

Das geht jetzt seit 3 Tagen so. Die Stillberaterin meinte heute, dass es eventuell kein temporärer Stillstreik sei, sondern sie die Brust womöglich komplett ablehnt.
Ich soll es heute nochmal versuchen und wenn es nach wir vor erfolglos bleibt, ihr wieder die Flasche geben

Jetzt fühle ich mich deswegen echt mies. Es kommt mir vor, als hätte ich versagt und bin nicht in der Lage meine Tochter zu ernähren. Das Stillen an sich fand ich immer sehr schön (wenn es mal geklappt hat) und war immer neidisch, wenn Mütter ohne Probleme ihre Babys stillen konnten. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich vielleicht nicht alles versucht habe oder vielleicht nicht lange genug hartnäckig war.

Doch auf der anderen Seite steht die Angst, dass meine kleine nicht genug isst und deshalb Probleme bekommen könnte.
Vor allem weil sie ja seit ein paar Wochen Blut im Stuhl hat, ist Muttermilch gerade jetzt das Beste. Jedoch bekomme ich wie oben geschrieben kaum Milch beim pumpen zusammen und muss dann spezielle Ersatznahrung füttern.

Es ist zum heulen!!!
Ich meine, klar werden Kinder auch mit der Flasche groß und sie ist ja "schon" 16 Wochen alt in denen sie fast ausschließlich Muttermilch bekommen hat. Aber ich kann mich von dem Gedanken einer harmonischen und funktionierenden Stillbeziehung nicht wirklich trennen. Es ist so schade und ich bin deswegen echt traurig.
Ist es denn wirklich so schlimm, wenn man nicht (mehr) stillen kann?!

 
26 Antworten:

Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 10:10 Uhr

Links zu vorherigem Beitrag :
https://www.rund-ums-baby.de/forum/Blutiger-Stuhl-der-nicht-weggeht_5286145.htm

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Hailie am 29.08.2018, 10:11 Uhr

Ich habe beim Großen gar nicht stillen können, beim Kleinen ging es 2 Monate und danach nicht mehr. Ich hatte nie ein schlechtes Gewissen, ich habe es versucht und es hat nicht geklappt. Sie sind mit der Flasche super zurecht gekommen und es war dann ohne diesen Kampf viel entspannter.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Zero am 29.08.2018, 10:14 Uhr

"Ist es denn wirklich so schlimm, wenn man nicht (mehr) stillen kann?!"

Warum soll das schlimm sein?

Dafür wurde die Pulvermilch erfunden. Ich persönlich hätte keine 3 Tage gewartet und mein Kind vor Hunger schreien lassen. Sondern Pre gegeben.

Klar ist es schöner zu stillen, aber wenn es, trotz richtigem Anlegens nicht klappt, muss man sich und sein Kind nicht unnötig stressen.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Mutti69 am 29.08.2018, 10:18 Uhr

Ich bin ein Flaschenkind und wohlgeraten (nun gut, mögen manche anderer Meinung sein )...
Solange du dich liebevoll um dein Kind kümmerst, ist doch alles gut. Die Nähe kannst du deinem Kind auch ohne Brust vermitteln, letztlich geht es nur um die positiven Stoffe, die in der Muttermilch zu finden sind. 16 Wochen geschafft, das ist super und wenn es nun nur noch in Stress ausartet, dann halt Flasche und lass Ruhe einkehren! Dass du gestresst bist, merkt das Kind ja auch...

Du machst alles richtig! Wird schon!

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von wolfsfrau am 29.08.2018, 10:26 Uhr

Nein, du musst dich nicht schlecht fühlen deswegen!
Ich kenne das aber von mir auch und weiß, dass es schwer ist, sich davon frei zu machen.

Ich hatte immer das Gefühl, ich müsste noch eine Begründung hinterherschieben. Als ob man sich rechtfertigen müsste.

Kopf hoch!

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Re: Hat nix mit Gewissen zu tun, sondern eher mit Vertrauen...

Antwort von Bonnie am 29.08.2018, 10:30 Uhr

Du könntest jetzt einfach Stillhütchen verwenden. Die sind fast wie ein Sauger, so dass es für Deine Maus ähnlich wie eine Flasche und daher etwas gewohnter ist. Ich habe selbst auch mehrere Wochen lang nur mit Stillhütchen stillen können, das klappt gut.

Dass der Start beim Stillen holprig ist, ist normal. Das war bei mir auch bei beiden Kindern so. Anfangs hatte ich blutige Brustwarzen, die Kinder wollten z. T. nur eine Brust und verweigerten die andere, ich hatte Milchstaus und eine Brustentzündung usw., usw. Man muss einfach durch die ersten Wochen unerschrocken hindurch. Danach wird es richtig einfach: Man zückt die Brust, und fertig ist das Essen.

Viele Frauen lassen sich durch die üblichen Startschwierigkeiten aber vorschnell entmutigen und dazu verleiten, Flaschenmilch zu geben. Danach ist es oft schwieriger, dem Kind wieder die Brust zu geben. Deshalb würde ich im Moment, wie gesagt, Stillhütchen nehmen (sind ganz weich, aus Silikon, gibt's in der Apotheke). Nach ein paar Wochen, wenn das Stillen Routine geworden ist, kann man sie dann schrittweise wieder weglassen.

Ich würde mich jetzt auch nicht mit überflüssigen Gedanken wie einem "schlechten Gewissen" (wieso auch?) aufhalten. Die ersten fiesen Stillhürden zu nehmen, hat nichts mit Leistung oder mit einem Gewissen zu tun. Es ist viel wichtiger, zuversichtlich zu bleiben und seinem eigenen Körper zu vertrauen. Du kannst problemlos sogar zwei Kinder stillen! Dein Körper und Dein Baby können viel mehr, als Du es ihnen zutraust. Je mehr man problematisiert und sich sorgt, desto schwieriger wird es, weil man sich verkrampft.

Traue Deiner Tochter zu, dass sie - notfalls mit Hütchen - an der Brust trinken kann, denn das kann sie! Und Du kannst stillen, wie es Milliarden anderer Frauen auch bereits getan haben. Lass Dich nicht entmutigen. Stillen IST einfach, aber nicht vom ersten Tag an. Ich musste auch ziemliche Startschwierigkeiten bewältigen. Danach wurde es so schön und unkompliziert, dass ich langzeit-gestillt habe.

Ich würde Dir außerdem jetzt dringend das Buch: "Stillbuch" von Hannah Lothrop empfehlen, das hat mir selbst irre gut geholfen, dass das Stillen doch noch schön wurde. Ich wäre ohne das Buch wohl nicht klargekommen.

LG

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Pebbie am 29.08.2018, 10:48 Uhr

Nein, Du hast Dich bemüht, hast Hilfe gesucht und Beratung bekommen. Wenn es nicht geht, geht es eben nicht.
Mein erstes Kind habe ich nur 7 Wochen gestillt. Ich hatte keine Hilfe, habe auch keine gesucht. Mein Milchspendereflex setzt nur ein, wenn ich das Baby an der Brust habe. Mein Sohn hat schlecht gesaugt, später war ich schlauer, denn er war sprachbehindert und hatte eine schlechte Mundmotorik. Mit dem Wissen, wäre ich sicher hartnäckiger gewesen und hätte ihm vermutlich noch geholfen, weil sich seine Mundmotorik vermutlich durch die Sauganstrengung verbessert hätte.
4 Jahre später wollte ich beim 2. Kind länger stillen. Ich hatte eine Nachsorgehebamme die mir geholfen hat, als es nicht gut klappte. Mit ihrer Hilfe habe ich die Kurve bekommen und 8 Monate voll gestillt.
Beide Kinder sind groß geworden und gesund.

Ich würde versuchen die Situation zu entspannen, und ein Kind nicht richtig füttern zu können wenn es Hunger hat, ist schrecklich . Ich weiß noch, im KH mit meinem Sohn, lag er vor der prallen gefüllten Brust und hat wie ein Huhn den Kopf auf meine Brust gedrückt und war verzweifelt weil er die Brustwarze nicht fassen konnte. Die Schwestern gaben mir dann Stillhütchen, da ging es besser bis die Brustwarzen sich von Schlupf- zu normalen Warzen entwickelt hatten. Er tat mir so leid, ich finde das sollte kein Kind mitmachen müssen !

Ich wünsche Euch alles Gute !

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Christine70 am 29.08.2018, 11:02 Uhr

Du mußt dich nicht mies fühlen.

Bei Kind 1 habe ich kurz gestillt. Allerdings wurde durch das Ansaugen meine Brustwarze so wund, daß ich jedesmal weinte, wenn er ansaugte. Nach 4 Wochen spukte er Blut, so wund war meine Brust, obwohl ich eincremte, Stillhütchen versuchte usw.
Stillberaterinnen gab es damals noch nicht vor 26 Jahren.

Kind 2 lag auf der Intensiv und ich pumpte die Milch ab, aber sie wurde durch den Stress (Tochter lag 200 km weit weg in einer Spezialklinik) immer weniger, bis sie ganz weg war. Tochter starb dann nach zwei Wochen und ich war froh, daß ich nicht auch noch mit der Milch zu kämpfen hatte.

Bei Kind 3 und 4 versuchte ich es gar nicht mehr und dennoch habe ich eine feste Bildung zu allen Kindern.

Schlechtes Gewissen hatte ich nie, fühle mich nicht als Rabenmutter.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von mama-nika am 29.08.2018, 11:17 Uhr

Versuch mal ein bisschen an der Brust auszustreichen und sie dann anlegen. Ganz wichtig: bevor sie richtig hungrig ist. Du hast ja ihre Zeiten in etwa im Kopf. Also wenn sie alle 2 Std trinken möchte normalerweise, legst du sie eine halbe Std vorher an die Brust mit ausgestrichener Milch.

Dann hat sie schon mal ein kleines Erfolgserlebnis und wird fleißig saugen und dabei nicht gleich wieder schreien, weil der Hunger doch zu groß ist.

Fläschchen znd Schnuller solltest du jetzt komplett weglassen. Damit sie lernt wieder an der brust zu saugen.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von bea+Michelle am 29.08.2018, 11:58 Uhr

Bei der Großen funktionierte das damals nicht, bei der Kleine habe ich es nicht versucht und kein schlechtes Gewissen! Sind trotzdem sehr gut und gesund groß geworden.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von dhana am 29.08.2018, 12:27 Uhr

Hallo,

erst mal einen ganz ganz dicken Knuddler - ich weiß wie schlimm das ist. Ich hab das auch bei einem Kind durch.

Ist von deiner Beschreibung her eine ganz klassische Saugverwirrung. Gerade das es nachts im Halbschlaf klappt und unter Tags nicht, war bei uns ganz genauso.

Was bei uns geholfen hat, war stillen in ungewöhnlichen Situationen - z.B nackig in der Badewanne, in der Hängematte .. einfach Situationen die mein Sohn so nicht kannte und damit hat er sich leichter wieder aufs Stillen eingelassen, bzw. war zu abgelenkt und hat dann einfach angefangen zu trinken.
Hat insgesammt 4 oder 5 Tage gedauert, dann war es durch und mein Sohn trank wieder ganz normal an der Brust.
Es gibt einfach Kinder die mit dem Wechsel von Brust und Flasche (oder wie bei uns nur Schnuller) nicht zurecht kommen und dann nehmen sie die Brustwarze immer "falsch" in den Mund, dann kommt die Milch nicht so wie sie soll und dann geht das Geschrei los - und schon ist der Teufelskreis da.

Versuch einfach viel im Halbschlaf zu stillen, wenn es da einfacher geht, oder in Situationen wo sie abgelenkter ist - auch nicht zu hungrig, weil sie dann ja noch schneller ungehalten ist. Versuch die Milch vorher schon zum laufen zu bringen z.B. warme Waschlappen auf die Brust legen....
Könnte auch sein, das deine Brust zu prall und voll wird, damit ist die Brustwarze dann schwerer zu fassen?

Was bei uns manchmal auch geholfen hat, Baby am kleinen Finger annuckeln lassen - und dann auf die Brustwarze wechseln - mein Sohn hat dann oft nochmal nach dem Finger "geschnappt" weil er nuckeln wollte - und dann die Brustwarze gut genommen.

Und ganz ehrlich, wenn alles nicht klappt und du selber mit den Nerven am Ende bist - es gibt auch keinen, aber auch wirklich keinen Grund für ein schlechtes Gewissen, wenn Stillen nicht so klappt. Es es kein Weltuntergang wenn ein Baby liebevoll im Arm die Flasche bekommt - da ist genauso viel Liebe und Zuneigung dabei wie beim Stillen und keinem Baby gehts damit schlechter.
Ich persönlich finds nur Schade, wenn ein Baby dann seine Flasche allein bekommt mit einem Kissen abgestützt, damit die Flasche nicht wegrutscht... weil ist ja viel bequemer wenn man dabei Handydaddeln kann....


Alles alles Gute für euch Beide - und egal wie es ausgeht - deine Tochter hat eine ganz tolle Mutter!

Gruß Dhana

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 12:57 Uhr

Danke für deine Antwort. Du hast recht. Ich mache mir viel zu viele Gedanken!

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:00 Uhr

Ja, das stimmt! Man sucht immer eine Rechtfertigung. Vor allem, weil man immer komisch angesehen wird, wenn man sagt, dass das Stillen nicht klappt. Als wäre es das einfachste der Welt...
Naja...
Danke für deine Worte :)

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Re: Hat nix mit Gewissen zu tun, sondern eher mit Vertrauen...

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:04 Uhr

Danke für deine umfangreiche Antwort und deine aufbauenden Worte. An Stillhütchen habe ich auch gedacht und auch welche da. Die werde ich versuchen.
Wegen dem Buch schau ich mal bei Amazon nach. Vielleicht gibt es das über die Kindle App.
Danke für die Tipps.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:09 Uhr

Im Nachhinein ist man immer schlauer, das stimmt :)
Da das auch mein zweites Kind ist und ich beim ersten nicht gestillt hatte, wollte ich das jetzt umso mehr. Ich werde heute nochmal mit Stillhütchen versuchen und sehen, was daraus wird. Ansonsten ist es eben wie es ist. Ich stehe schon viel zu lange unter Anspannung. Darunter leidet übrigens auch die Beziehung zu meinem Mann... Und das ist alles andere als schön. Danke für deine Antwort :)

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:14 Uhr

Danke für deine Geschichte.
Das es damals so tragisch ausging, tut mir von Herzen leid. Kann und will mir das gut nicht vorstellen.
Ich mache mich da wirklich viel zu sehr verrückt und lasse mich von jeder Kleinigkeiten verunsichern. Ich werde es heute noch einmal versuchen. Ansonsten bekommt sie ruhigen Gewissens die Flasche!

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Christine70 am 29.08.2018, 13:15 Uhr

Das stimmt allrdings :(

Ich bin ja auch FAST eine Flaschenmutter, bis auf ein paar Wochen, und habe auch oft das Gefühl, daß man schief angeschaut wird.
Allerdings reichten MIR meine Gründe durchaus aus, nicht mehr zu stillen oder gar nicht erst anzufangen.
Wurde deswegen schon als Rabenmutter betitelt.

Fühl mich aber nicht so

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:24 Uhr

Vielen lieben Dank für deine Worte.
Das mit den unterschiedlichsten "Orten" hatte ich auch schon gehört. Im liegen stillen ich sonst nie und da klappts bedingt besser. Vielleicht probiere ich das in Kombination mit den Stillhütchen...

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:27 Uhr

Das ist echt heftig!
Es sollte niemand das Recht haben darüber zu urteilen ob eine Frau stillt oder nicht und was ihre Gründe sind. Zumal ich das Gefühl habe, stillen ist hoch angesehen on der Gesellschaft, holt man jedoch an öffentlichen Plätzen dir Brust raus (selbst wenn dies diskret geschieht), und will sein Kind füttern, wird man aus allen Ecken blöd angeschaut. Gibt man jedoch die Flasche, ist das gar kein Problem... Irgendwie merkwürdig...

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Maroulein am 29.08.2018, 13:30 Uhr

Hallo
Ich kann so mit Dir mitfühlen, jeder dachte wenn ich doch meine Großen(inzwischen 14 und16) so prima und lange stillen konnte müsste das bei der Mini(jetzt 2) ja ein Klacks sein-aber es kommt selten so wie man denkt
Die Maus kam 5Tage vor Termin mit 2345g,nach kurzer Zeit auf Intensiv durfte sie zu mir aufs Zimmer,sie ließ sich zwar wunderbar anlegen,hatte trotzdem ab und an Probleme anzudocken-am zweiten Abend fiel auf das sie quietschegelb ist,sie hatte einen gefährlich hohen Bili Wert(ich hatte Antikörper gegen einige ihrer Blutbestandteile),und sie kam wieder auf Intensiv,da sie keine Kraft hatte an der Brust zu saugen hatte ich die Wahl-pumpen oder stillen mit Magensonde-das war für mich keine Frage, trotz dass sie mit der Flasche halbwegs gut getrunken hat hat sie auf unter 1900 g abgenommen
Entlassen wurde sie nach 7 Tagen Fototherapie (danach kann der hohe Biliwert das Hirn nicht mehr schädigen),die erste Zeit war sie immer noch zu müde um an der Brust zu trinken,mir ist obendrein aufgefallen dass sie zum Trinken die Zunge im Gaumen hochrollt,mit Flasche konnte man das ganz gut sehen,mit viel Geduld haben wir das raus bekommen.
Als sie das endlich geschafft hatte habe ich wieder angefangen ihr die Brust zu geben,da ich beim Pumpen nie besonders viel zusammen bekommen habe,das war bei den Großen schon so,beim Stillen haben sie bis zu 200ml gezogen,abgepumpt bekommen hab ich Grad Mal um die 50,das ist manchmal einfach so.
Wir haben uns Grade halbwegs daran gewöhnt da hat die arme Maus Keuchhusten bekommen,beim Saugen an der Brust hat sie vor Anstrengung so gehustet dass sie erbrochen hat(und auch mit fast vier Wochen war sie noch winzig und hat mit dem Gewicht gekämpft),bevor sie wieder ins Krankenhaususs und sich dort noch wer weiß was holt gab es also wieder die Flasche, der Keuchhusten dauerte etliche Wochen,sie kam ganz gern an die Brust zum Beruhigen,aber effektiv getrunken hat sie nicht mehr,ich habe nach vier Monaten das Pumpen eingestellt da ich nicht einmalehr eine ganze Flasche am Tag zusammen bekommen habe(und das war wenig genug,sie trank zu dem Zeitpunkt Grad Mal 90ml),die Zeit konnte ich da sinnvoller mit kuscheln mit der Maus verbringen

Ich hätte an gewissen Punkten dem Versuch weiterzustillen ehrlich t egoistisch gefunden weil es ist zu Lasten der Maus gegangen wäre-sie ist auch mit Flasche ein aufgewecktes,fröhliches kleines Mädchen,wir haben null Bindungsprobleme,sie ist selbstbewusst genug mir zu sagen dass sie allein zu Oma möchte weil sie genau weiß sie wird abgeholt,sie ist auch ansonsten sehr aufgeschlossen .

Ich bin einfach froh dass wir in einem Teil der Welt wohnen wo Babymilch halbwegs sicher,da ständig kontrolliert,und leistbar ist(denke da an den Skandal in China).

Egal was andere denken, niemand steckt in Deiner Haut und kann beurteilen was für euch das Beste ist,dass du es dir nicht einfach machen möchtest liest man ja aus Deinen Zeilen heraus-nimm es so an wie es ist und Versuche nicht "verpassten Möglichkeiten" nachzutrauern.


Und schau vor allem nicht rechts und links wie es anderen geht,das hilft in deiner Situation eben nicht weiter dass xy es eben wunderbar schafft,euer Weg ist eben ein anderer, deshalb aber keineswegs verkehrt.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 13:56 Uhr


Ich muss mir erst mal ein Taschentuch holen... Moment
Erst mal Hut ab, wie du das damals mit deiner kleinen gemeistert hast. Allein die Vorstellung, sein kleines Würmchen im arm zu halten und dann noch mit so vielen Hindernissen.. Oh man... Zum Glück geht es ihr mittlerweile gut und sie hat von dem ganzen Mist nichts mitbekommen.

Was deine Geschichte aber zeigt ist, dass eine Mutter niemals aufgibt. Egal worum es geht. Wir wollen alle nur das beste für unsere schätze und es ist uns kein Hindernisse zu hoch, kein Weg zu weit und keine Aufgabe zu anstrengend.

Es gibt so viele Situation und Momente in denen man denkt, es geht nicht mehr... Und doch... Es geht immer! Allein der Gedanke an die Geburt. Haben wir nicht alle da gelegen, die Hebamme angebettelt und angeschrien, dass wir nicht mehr können... Keinen Moment später halten wir das größte Glück auf Erden in unserem Arm und all die Strapazen sind vergessen... Einfach ein Wunder!

Ich denke, wenn man sich daran erinnert und einem bewusst wird, was für ein Glück man doch hart, ist jede Entscheidung die richtige!
Danke für eine Worte. Sie haben mir deutlich gemacht, dass es wichtigeres gibt, als sich darüber verrückt zu machen, ob man die Brust oder die Flasche gibt.
Wie heißt es so schön:
"am Ende wird alles gut... Und es nicht alles gut, ist es auch nicht das Ende"

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von FrauStorch am 29.08.2018, 13:58 Uhr

Genau, am Ende macht es auch Sinn zu überlegen ob es nicht zu Lasten des Kindes geht weil es sich am Ende um den eigenen Ehrgeiz dreht eine perfekte Mutter sein zu wollen. Du wirst keine bessere Mutter sein, wenn du euch weiter so einen Stress machst. Versuch mal die Stillhütchen, die hatten uns auch gerettet. Wenn es aber nicht klappt, dann lass euch beide doch damit in Ruhe und geb ihr Pre. Das klingt doch echt schon gequält, was du schreibst.

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Schniesenase am 29.08.2018, 16:08 Uhr

Ich bin ja eher der absolute Stillfreund hier, aber ich sehe es genauso wie der allgemeine Tenor: Wenn Du Dein Möglichstes versucht hast, es nicht vorangeht und merkst, dass alle damit nur unglücklich sind, dann ist es für alle besser, wenn Ruhe ins System kommt. Dass das dann ggf. auch das Abstillen bedeutet, ist dann eben so. Wie schon zuvor gesagt: Wir leben zum Glück an einer Stelle der Welt, an der es gute Alternativen für das Füttern von Babys gibt. Außerdem hat Dein Kind ja schon viel Gutes bekommen!

Schlechtes Gewissen ist wirklich, wirklich fehl am Platze! Du machst, was Du kannst. Du bist eine wundervolle Mama! Was sollst Du noch tun? Weil ein Weg nicht funktioniert, muss man nicht am Wegesrand liegen bleiben und trauern, weil man versagt hat, sondern den anderen nehmen. Welch ein Glück, dass es ihn gibt, den alternativen Weg!

Ich wünsche Euch alles, alles Gute!

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Lewanna am 29.08.2018, 19:10 Uhr

Ich kann dich verstehen. Es wird einem ja auch vermittelt, dass es nichts besseres / wichtigeres gibt als zu stillen.

Ich denke mittlerweile lieber eine entspannte Mutter mit Flasche, als gestresst durchs stillen.

Ich selbst bin auch ein Flaschenkind und bin gesund, selten Krank, keine Allergien (bis jetzt).
Und heutzutage ist das Pulver ja noch besser als vor fast 40 Jahren.

LG

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Salzstreuer am 29.08.2018, 21:21 Uhr

Ich danke euch allen für eure tollen Ratschläge, Tipps und tröstenden Worte.
Ich habe mich letztendlich dazu entschlossen meiner Tochter zukünftig die Flasche zu geben.
Der Kampf es krampfhaft mit dem stillen zu versuchen ist einer, den ich nicht gewinnen kann aber auch nicht muss. Das habe ich erkannt.

Nach 3 Tagen Stillstreik, schlaflosen Nächten und einer hungrigen Tochter, habe ich ihr vorhin das Fläschchen gegeben, sie hat es eingesaugt, ein riesen Bäucherchen gemacht und ist danach lächelnd eingeschlafen
Ein schöneres Gefühl gibt es nicht!

Eben habe ich mich in ruhe hin gesetzt und sage und schreibe 150 ml Milch abpumpen können!
Was alles möglich ist, wenn man sich mal entspannt, keine Gedanken im Kopf hat und es im wahrsten Sinne des Wortes "einfach laufen lassen" kann.

Ich werde in Zukunft alle 3-4 Stunden abpumpen und ihr die Milch mit der Flasche geben solange es möglich ist. Wenn mal nicht so viel zusammen kommt wie heute abend, auch nicht schlimm, dafür habe ich Ersatznahrung da!
Und ich werde kein schlechtes Gewissen haben und die Zeit jetzt einfach genießen. Mit der Gewissheit, dass meine Tochter satt wird.

Nochmal 1000 Dank an alle! Ihr seid echt super

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Re: Schlechtes Gewissen weil das Stillen nicht klappt?!

Antwort von Mala28 am 30.08.2018, 16:48 Uhr

Huhu,
Also ganz ehrlich, da musst du dir kein schlechtes Gewissen machen.
Ich persönlich glaube, dass Milchpulver und Stillen sich nicht unterscheidet. Bei den ganzen Weichmachern, erdölen, Schadstoffen die wir Mütter über unsere Nahrung aufnehmen soll Muttermilch gesünder sein???
Man achtet beim Stillen auf blähende Sachen, die man am Besten nicht isst aber auf den ganzen Müll der uns in Lebensmitteln untergejubelt wird denkt man nicht.
Stattdessen wird Frauen ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn sie nicht stillen. Das ärgert mich total.
Gönn dir Ruhe und das wichtigste ist doch dass es deinem Kind gut geht.

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