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Geschrieben von Würmchen76 am 14.12.2014, 21:15 Uhr

Pubertät beginn schon mit 8?

Ich habe zu dem Thema einen interessanten Artikel aus der Süddeutschen Zeitung gefunden.

Noch weiß kein Arzt und kein Wissenschaftler, warum der Körper überhaupt zu einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich auf Pubertät umstellt. So viel ist klar: Der Prozess beginnt im Gehirn. Die Nebenniere stimuliert die Nervenzentren in der Hirnanhangsdrüse, dann werden Hormone abgesondert, die auf die Keimdrüsen wirken, Östrogen und andere Geschlechtshormone überschwemmen den Körper. Es dauert nicht lange, und ein Wachstumsschub setzt ein, die Scham- und andere Haare am Körper sprießen, bei Mädchen wächst die Brust, sie bekommen ihre erste Regelblutung. Bei Jungen wächst der Kehlkopf, irgendwann wird die Stimme tiefer.

Aber es geht ja nicht nur um das Körperliche. Auch der ganze Rest kommt in Bewegung, es ist wie bei einer geschüttelten Schneekugel: Es dauert, bis sich alles wieder setzt. Auch in den Fällen, in denen die Pubertät nicht überraschend früh beginnt, ist ja die Schere zwischen der sexuellen Reife und der Lebensreife, die einem von der Gesellschaft zugestanden wird, bereits ziemlich groß. Selbstständig leben, Geld verdienen, feste Partnerschaften - das alles ist oft erst mit 16 oder 18 Jahren üblich und sozial akzeptiert, bei vielen Menschen sogar erst mit Mitte 20. Aber wenn die Pubertät immer früher einsetzt, wird die Differenz zwischen körperlicher und seelisch-geistiger Entwicklung natürlich ständig größer. Und auch die Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung: Wenn Mädchen mit elf Jahren voll entwickelt sind, werden sie zwangsläufig auch in einem sexuellen Kontext gesehen - obwohl sie innerlich noch Kinder sind.

»Vieles deutet darauf hin, dass es immer früher losgeht«, sagt Martin Reincke, Hormonexperte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. »Der Hauptgrund dafür ist die Ernährung - Voraussetzung für die Reproduktion ist nun mal genügend Fettgewebe.« Ein Beleg dafür ist die Magersucht, bei der ist es schließlich genau umgekehrt: Bekommt der Körper nicht mehr genügend Energie und zehrt von der Substanz, stellt er als eine der ersten Sparmaßnahmen die Sexualfunktion ein; Frauen haben dann keinen Zyklus mehr.

Der zweite Grund sind für Reincke Belastungen, die mit der Verstädterung zusammenhängen: Lärm, Licht und verkürzte Nachtruhe führen demnach dazu, dass sich die bedrängte Kreatur wenigstens noch in letzter Hast fortpflanzen will, um die Art zu erhalten – und dazu muss sie nun mal schneller reif werden.

Und auch chemische Auslöser werden in der Fachwelt diskutiert, besonders Plastikbestandteile wie Bisphenol A. Diese Weichmacher, die in vielen Haushaltsstoffen enthalten sind und gelegentlich auch das Wasser und die Nahrung belasten, enthalten Östrogen-ähnliche Stoffe und könnten so dem Körper das Signal vermitteln, mit dem Pubertätsschub loszulegen.

 
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