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Geschrieben von Elchkäfer am 04.02.2019, 17:28 Uhr

Baby zur Schwiegermutter

Liebe Wunschkinder2013,

deine Zerrissenheit verstehe ich gut.
Ich teile auch gerne wie von dir gewünscht meine persönliche Erfahrung mit dir. Entgegen meines inneren Wunsches bin ich nach dem 5. Lebensmonat meines Sohnes wieder arbeiten gegangen. Nur 2 x4 Stunden inkl. Fahrt. Und ich hatte sogar den Luxus, dass der Papa dann den Kleinen betreute. Trotzdem würde ich sagen, war dies für die Mutter-Kind-Bindung nicht einfach, mein Sohn lange nach meiner Rückkehr sehr anhänglich, mich suchend bei Abwesenheit. Es war kein Problem, "seine Nr.1" zu bleiben (was du ja in Bezug auf die Oma ansprichst), aber in diesem m.E. natürlichen Bedürfnis habe ich ihn enttäuscht. Unsere Bindung ist trotzdem sicher, braucht aber immer wieder viel Input und ich habe auch beruflich wieder etwas zurückgefahren. Jetzt erst, mit 14 Monaten merke ich erste eigene Loslösungstendenzen, z.B. von alleine zu Opa auf den Arm wollen und dort einschlafen. Oder lieber mit dem Papa wollen, weil der was Spannenderes macht.
Das bringt mich weg von meiner Erfahrung zu meiner persönlichen, aber auch beruflichen Sichtweise (danach hattest du nicht gefragt, also gerne nicht lesen). Im ersten Lebensjahr (plus/minus) wird erwiesenermaßen die Bindung zur primären Bezugsperson geprägt und die ist nunmal für Trennungen störanfällig, so unbequem das ist. Wenn alle den Luxus haben, ist es danach m.E. für das Kind toll, wenn es sich selbst lösen kann und einer selbst gewählten Ersatzbezugsperson zuwenden, immernoch mit der Möglichkeit, zu Mama zurück zu können. Ich mache mich mit meiner Haltung oft unbeliebt, aber kaum ein Kind würde selbst wählen, täglich mit 1 Jahr einen halben Tag von der Mutter getrennt zu sein und ich finde es entwicklungspsychologisch schwierig. Wenn es nicht anders geht, wäre insofern toll, dein Sohn wäre zumindest sehr vertraut mit seiner Oma, damit sie diesen Ersatz gut bieten kann-er weiß nämlich im Gegensatz zu uns gar nicht, dass sie genetisch verwandt ist . Ein gutes Zeichen wäre z.B. wenn er sich auch von ihr gut trösten lässt.
Noch wichtiger ist aber, dass ich glaube, du tust euch beiden keinen Gefallen, gegen dein Bauchgefühl zu handeln. Jedoch kannst du es mal hinterfragen: wie wäre das gleiche Modell mit deinem Partner oder deiner Mutter für dich? Ändert sich dein Bauchgefühl? Dann lohnt es sich, mal die Beziehung zur Schwiegermutter zu betrachten oder mit ihr ins Gespräch über Bedingungen zu kommen.
Ich finde dein Bauchgefühl also gar nicht bedenklich oder zu ängstlich, eher natürlich. Es ist schön, wenn du schreibst, du genießt jede Sekunde, es ist zu diem Zeitpunkt überhaupt nicht angebracht, loszulassen, wenn du es nicht magst! Gerade nicht bei einem schwierigen Start.

Kannst du die Elternzeit verlängern? Kannst du Stunden kürzen? Wann muss die Entscheidung letztendlich getroffen sein? Kannst du solange die Oma sehr oft besuchen/miteinbeziehen? Dann erstmal sukzessive die Abwesenheit einführen?
Ganz liebe Grüße!

 
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