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Geschrieben von LaraMo am 19.03.2023, 20:15 Uhr

Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Hallo,

Bei uns kam es gerade zu einer Situation, die mich nachdenklich macht. Mich würden da mal eure Meinungen interessieren.

Hintergrund: Unsere Tochter, inzwischen 1 3/4 Jahre alt, war immer ein absolutes Mama-Kind. Der Papa ist beruflich stark eingespannt, sie hat eben auch viel mehr Zeit mit mir verbracht und das hat man eben immer gemerkt.

Ende 2022 kam ich ins Krankenhaus und habe ihre Schwester zur Welt gebracht, da bei der Kleinen etwas nicht in Ordnung war, waren wir 3 Wochen im KH. In dieser Zeit hat die Große viel Zeit mit Papa verbracht und mich nur stundenweise alle 2 Tage sehen können. Seit 2 Monaten sind wir alle zu Hause. Mein Eindruck war seither, dass die Große und mein Mann sich näher gekommen sind und sie uns beide nun als "gleichwertig" ansieht, was ja positiv ist.

Zur Situation eben: sie war schon den ganzen Tag quängelig, hoffe, sie wird nicht krank. Wir saßen alle auf der Couch, ich habe das Baby gestillt, mein Mann hatte die Große im Arm, wie jeden Abend hat sie ihre "Schlummermilch" mit ihm getrunken. Irgendwann hat sie ohne für uns ersichtlichen Grund furchtbar angefangen zu weinen. Mein Mann hat versucht, sie zu beruhigen, er hatte keine Chance. Sie hat sich total rei gesteigert (eigentlich nicht ihre Art) und nur noch geweint. Zunächst hatte ich mich bewusst zurückgehalten und nicht in die Szene eingegriffen, zumal unsere Tochter auch nicht nach mir verlangt hat. Nach einigen Minuten konnte ich es aber nicht mehr ertragen, sie hat so sehr geweint ubd das Baby hat nicht mehr getrunken. Dann habe ich die Große gefragt, ob sie zu mir auf den Arm möchte. Sie bejahte, wir tauschten Kinder und es war sofort Ruhe.

Mein Mann hat mich im Nachhinein für die Aktion kritisiert, was ich auch verstehen kann. Er ist prinzipiell für sie eine gleichwertige Bezugsperson und normalerweise lässt sie sich seit meiner Abwesenheit von uns beiden gleichermaßen trösten. Außerdem will ich ihr ja auch auf keinen Fall vermitteln, dass der Papa "nicht genügt" oder so, mein Mann sagte dann auch, sie wollte einfach nur ihren Kopf durchsetzen und dass ich mir keinen Gefsllen tue, schließlich bin ich werktags ja mit beiden alleine und da müssen beide mal zurückstecken. Ich verstehe die Argumente, dennoch habe ich es einfach nicht geschafft, mehrere Minuten daneben sitzen zu bleiben, sie so weinen zu hören und nichts zu tun.

Wie hättet ihr reagiert?

 
12 Antworten:

Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von jannas am 19.03.2023, 20:23 Uhr

Wie du!!!
Es ist doch kein Wettbewerb, ob Mama oder Papa besser ist oder besser beruhigen kann.
Und wenn du mit beiden alleine bist, ist es auch eine andere Situation und die wird dann auch klappen.
Gerade war es richtig, die Kinder zu "tauschen".
Und außer dem Papa schienen ja alle zufrieden?!?
Solltest du warten und beim weinen zuhören?
Nö.... alles richtig gemacht.
Alles Gute!

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von Stef3 am 19.03.2023, 20:28 Uhr

Ich finde gerade bei gleichwertigen Bezugspersonen kann das Kind ja quasi „wählen“ von wem es sich trösten lassen will. Das ist bei Kleinkindern ja manchmal etwas willkürlich. In einem Moment kann es der Papa sein und fünf Minuten später schon wieder die Mama. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass du dich angeboten hast. Im Gegenteil, wenn ich als in einer Situation nicht weiter gekommen bin, habe ich oft das Kind gefragt, ob lieber der Papa oder die Oma trösten soll. Manchmal braucht es gerade eine andere Person, um eine Situation zu lösen. Gerade wenn die Kinder müde sind und oft selbst nicht so genau wissen, warum sie jetzt wütend, traurig etc. Sind, hilft es einfach, die Perspektive zu wechseln.
Und das Argument, dass du wochentags mit beiden Kindern alleine sein wirst und es dann so nicht lösen kannst, kann ich echt entkräften! Solche Szenen gab es bei uns hauptsächlich, wenn beide Eltern zu Hause waren. Gerade in der Anfangszeit mit beiden Kindern alleine war meiner großen Tochter sehr schnell klar, dass man sie und mal das Baby warten muss.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von Meike789 am 19.03.2023, 20:28 Uhr

Hätte bei uns haargenau so passieren können inklusive Protest vom Partner. Ich hätte es auch so wie du gemacht. So kehrt am schnellsten Ruhe ein und alle haben weniger Stress. Hier favorisieren auch beide Kinder (bald 5 und 2) die Mama. Mein Partner kümmert sich echt gut und liebevoll, aber manchmal muss es halt die Mama sein und wenn wir beide da sind, lasse ich es auch zu (wobei die Kleine auch manchmal von Papa getröstet werden will). Sie sind ja noch recht klein und emotional. Geht natürlich mit Baby und großem Kind nicht immer. Die Situation wird auch noch kommen, dass du alleine bist und beide gleichzeitig trösten musst.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von Pocahontas1234 am 19.03.2023, 20:29 Uhr

Wenn meine Tochter irgendwas hat und weint, dann will sie auch mal zu mir, mal zum Papa. Also wenn sie z. B. grade bei Papa ist und zeigt, dass sie in dem
Moment jetzt lieber zu mir möchte, dann kommt sie natürlich zu mir. Das heißt doch nicht, dass der Papa weniger Bezugsperson ist.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von NaduNaduNadu am 19.03.2023, 21:06 Uhr

Bin da auch bei dir und Jannas.

Wenn das Kind sich nicht beruhigt. Warum aussitzen

Ab zu Mama und gut ist.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von AlmutP am 19.03.2023, 23:32 Uhr

Ja finde ich auch absolut angebracht!

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von auf der Reise am 20.03.2023, 1:29 Uhr

In dem Alter hört man doch idR: Ist ein Kind traurig/verzweifelt? Dann sehe ich keinen Grund für pädagogische Maßnagmen à la "Mutter ist gewünscht(er) und da, aber tröstet nicht".

Falls sie hingegen eigentlich protestiert hat, kannst Du Dich entscheiden: Willst Du ihr "beibringen", daß Du darauf nicht eingehst (hat das Dein Partner tun wollen? Oder war das nur eine "Ausrede", weil er eigentlich aus anderen Gründen nicht wollte, daß Du eingreifst?)... oder willst Du gerade Fünfe gerade sein lassen, zB weil sie gerade nicht gut drauf ist oder Du anderweitig gerade einfach eine Ausnahme machen willst? Klar, Ausnahmen kann man mit dem Partner - der das oft in genau der Situation anders empfinden kann - nachbesprechen... aber ich würde versuchen, als Eltern abzusprechen, daß jeder mal ohne für den anderen ersichtlichen Grund eine Ausnahme machen kann. Ausnahmen können Kinder ja idR als solche erkennen. Daß Dein Freund gleich ein Schreckensszenario malen muß, läßt mich annehmen, daß er entweder pikiert ist (vielleicht war er so froh, daß er jetzt mehr "zählt" für die Tochter... und hat Angst, jetzt machest Du es kaputt?) oder eine andere Haltung zu Ausnahmen hat. Würde ich offen, mit Verständnis für ihn, ansprechen.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von kia-ora am 20.03.2023, 6:25 Uhr

Selbstverständlich tröste ich mein Kind. Mir völlig Schnuppe, ob das anderen gerade passt oder nicht.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von bea+Michelle am 20.03.2023, 8:08 Uhr

Wahrscheinlich wie Du,weil das Kleine nicht gertrunken hat. Allerdings hätte dein Mann mit deiner Tochter auch rausgehen können.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von Anke768 am 20.03.2023, 12:54 Uhr

Dein Kind hat geweint und wollte zu ihrer Mutter in den Arm.........

Ich suche da verzweifelt den Fehler.
Umarme das arme Kind und fertig.

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von kaempferin am 20.03.2023, 15:22 Uhr

Hallo,

also ich sehe das ganz genauso wie Du und wie meine Vorschreiber*innen - und ich finde, Du hast alles richtig gemacht! Denn Deine Tochter ist ja wirklich noch sehr, sehr klein und jung - und ein noch so kleines und junges Kind gehört einfach auf den Arm und getröstet und beruhigt, wenn es weint! Warum auch nicht - und was sollte man da auch großartig anderes machen?! Von daher - lasse Dich nun auch von Deinem Gatten nicht ins Bockshorn jagen. Denn auch (wir) Ältere*n (auch noch Jugendliche und Erwachsene) wollen doch auch am liebsten von einer bestimmten*gewissen Person getröstet werden.

"...mein Mann sagte dann auch, sie wollte einfach nur ihren Kopf durchsetzen und dass ich mir keinen Gefallen tue, schließlich bin ich werktags ja mit beiden alleine und da müssen beide mal zurückstecken."
Ach was - das ist doch alles totaler Quatsch und dummes Zeug! Über solche Aussagen könnte ich mich jedes Mal echt aufregen! Ihren Kopf durchsetzen... aber nicht in solch einer Situation und noch nicht ein noch so kleines und junges Kind!

"...dennoch habe ich es einfach nicht geschafft, mehrere Minuten daneben sitzen zu bleiben, sie so weinen zu hören und nichts zu tun."
Das könnte ich auch nicht und hätte ich auch nicht gekonnt. Ganz im Gegenteil - das würde mir das Herz brechen*hätte mir das Herz gebrochen.
Und was während der Woche, wenn Dein Mann nicht zuhause ist, läuft, stand doch HIER überhaupt nicht zur Debatte und davon war auch keine Rede. Was JETZT*IN DIESEM MOMENT war - das zählt!
Und wie gesagt und gerne noch einmal - ICH hätte ganz genauso gehandelt!

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Re: Aufgelöstes Kleinkind - wie reagieren?

Antwort von Gesichtsnase am 20.03.2023, 20:27 Uhr

Ich lasse meinen Mann in dem Moment ehrlich gesagt machen. Entweder verlangt das Kind nach mir und rennt selbst zu mir oder es ist zufrieden beim Papa und will sich halt eben da ausheulen. Mich da einzumischen finde ich auch falsch. Ich würde das auch als unnötige Intervention sehen, das Kind kann immer zu jedem von uns kommen und es sucht sich selbst aus, zu wem es kommt. Da muss sich keiner „anbieten“. Wir haben nachts manchmal die Situation, dass Kind aufwacht und weint und Papa geht rüber. Dann verlangt das Kind nach mir und Papa bringt es zu mir. Oft reicht es auch, wenn er sich dazu legt.
Ich habe da sehr lange darüber nachgedacht und mit meinem Mann geredet. Das Kind nimmt keinen Schaden, wenn es sich mal kräftig ausweint bei einem es Liebenden und zugewandten Menschen. Wenn es explizit nach einem von uns verlangt, ist das natürlich ok, aber wir lassen den anderen und das Kind machen, insofern eben nicht anders gewünscht.
Einzige Ausnahme, wo Kind nicht selbst entscheiden darf ist, wenn einer von uns explizit den anderen um Hilfe bittet, weil er merkt, dass er sonst sauer wird oder einfach nicht mehr kann.

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