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Geschrieben von Loni1975 am 07.02.2022, 23:56 Uhr

Sorge um soziales Wohl

Hallo,

ich habe jetzt ewig nicht mehr in diesem Forum insgesamt geschrieben....aber ich mache mir gerade solche Sorgen um meine Tochter, 13 Jahre, ab April 14. Sie war in diesem Schulhalbjahr oft krank, einmal musste ich sie aus der Schule holen, weil sie ohnmächtig wurde....generell schiebt sie gerne morgens auch mal Bauchschmerzen vor, um nicht hinzumüssen. Heute abend habe ich sie im Zimmer überrascht, wie sie geweint hat...wir haben geredet, und sie meinte, sie könnte einfach nicht mehr....alles zuviel Stress....aber nicht schulisch, sondern sozial...sie meinte, die Schule würde ihr nichts ausmachen, aber sie hasst es, die ganze Zeit sich mit Menschen beschäftigen zu müssen....sie wird nicht gemobbt...im Gegenteil...sie ist in einer netten Mädchenclique, die sie immer versuchen, mit ein zu beziehen, aber sie will das scheinbar nicht mal....sie war nie so und ich glaube, ein Stück weit ist das dieser ganzen Corona Krise geschuldet...ich habe mir jetzt vorgenommen, morgen Jugenspychologen zu kontaktieren...ich hab einfach Angst...sie klang heute so verzweifelt....insgesamt ist sie eher introvertiert...ist viel am PC und online und hat nicht wirklich mehr viele echte Kontakte außerhalb der Schule....weil auch die meisten Eltern ihrer Freunde in der Corona Zeit extrem vorsichtig und eingeschränkt waren...da wurde max. mal telefoniert.....könnt ihr mir evtl. Ratschläge geben? ich denke, bis ich einen Termin bekomme, wird etwas Zeit vergeben....LG

 
8 Antworten:

Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von Pamo am 08.02.2022, 6:09 Uhr

Bleib mit ihr im Gespräch. Hör zu. Lass sie erzählen, ohne Wertung. Solange sie sich mitteilen kann, ist der Tiefpunkt nicht erreicht.

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von Caot am 08.02.2022, 7:27 Uhr

Ich glaube ja grundsätzlich, dass das Alter durchaus „schwer“ ist. Alles verändert sich, man muss sich erst neu finden und dazu dann noch eher introvertiert.

Wobei sich mal heute traurig, morgen happy in dem Alter auch sehr schnell ändern kann. Da muss man aufpassen, das nicht zu dramatisieren. Das ist oftmals ein auf und ab, ohne das es gleich pathologisch ist. Ich sehe das hier täglich, glücklich und offen, dann wieder voller Zweifel und alles doof.

Rat durch einen Psychologen finde ich prima, nur Du wirst erst in Monaten Hilfe bekommen.

Meine Erfahrung, was hier hilft, die behutsame Konfrontation. Man muss sich ja nicht gleich in Massen treffen. Hier meine Frage, was macht dein Kind in Ihrer Freizeit? Das sollte ja nicht nur Schule und Computer sein. Kontakte im geschützten, bekannten Rahmen müssen her. Wie sieht es da aus? Hier würde ich ansetzen.
Meine Tochter (15) ist auch nicht der „ich mag viel Menschen“-Typ, aber einzelne Kontakte. Lernen mit einer Freundin z.B. oder am WE war sie mit einer anderen Freundin in unserer Landeshauptstadt und dort im Kunstmuseum - Dinge die sie interessieren. Raus, neue Situationen bewältigen und dabei Mut sammeln, sich den Dingen zu stellen, die man nicht so mag. Es nützt ja nichts - Kontakte umgeben uns zwangsläufig.

Was meinem Kind super geholfen hat, war der Mofa-Führerschein. Das macht selbständig. Zudem muss man neue Situationen immer neu aushalten und sich auseinandersetzen.

Bestärke dein Kind. Es ist so gut wie es ist. Bleib im Gespräch, behutsam. Manchmal muss man sie auch weinen lassen, da hilft eine Tasse warmen Kaba mit einem Lächeln aber kommentarlos ans Bett zu bringen, über die Hand fahren und wieder gehen. Oft weiß meine Tochter auch nicht, was denn wieder los war.

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von Maca am 08.02.2022, 11:12 Uhr

Du kannst als Mutter eigentlich am besten beurteilen, ob es sich lediglich um pubertäre Stimmungsschwankungen handelt, oder ob der
Leidensdruck eine andere Qualität hat.

Spätestens wenn auf ein “Down“ kein “Up“ mehr erfolgt, muss professionelle Hilfe her.

“die Schule würde ihr nichts ausmachen, aber sie hasst es, die ganze Zeit sich mit Menschen beschäftigen zu müssen....sie wird nicht gemobbt...im Gegenteil...sie ist in einer netten Mädchenclique, die sie immer versuchen, mit ein zu beziehen, aber sie will das scheinbar nicht mal....sie war nie so“

Schonmal in Richtung Autismus geschaut?

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von Loni1975 am 08.02.2022, 21:37 Uhr

Hallo,

nein, also Autismus schließe ich aus...sie war ja nie so...früher konnten nicht genug Kinder zum Geburtstag eingeladen werden und so. Sie war auch immer eine gern gesehene Spielgefährtin und hat ja auch jetzt noch in ihrer Klasse einen wirklich guten Rückhalt....den sie sich im Moment nur selber gar nicht wünscht. Mein Mann wollte sie heute zur Schule fahren...sie schniefte schon als sie los sind, vor der Schule rief mein Mann mich dann an und meinte, so könnte er sie nicht in die Schule schicken....sie hat wieder furchtbar geweint und war am zittern....sie sagt, sie bekommt Panikattacken, hat Angst, dass sie im Unterricht rangenommen wird und dann vielleicht in Tränen ausbricht..sie ist dann wieder mit nach Hause....ich habe heute bei uns im Ort 2 verschiedene Praxen für Jugendpsychologie kontaktiert.....eine davon meinte, dass wir so in 2-3 Wochen einen Termin bekommen werden. Heute habe ich einfach dafür gesorgt, dass sie sich quasi nicht in ihr Zimmer bzw. Bett zurückgezogen hat. Währen ich im Homeoffice war, hat sie im Wohnzimmer Fernsehen geschaut...als ich durch war, sind wir 45 Minuten Spazieren gegangen, danach zusammen einkaufen und abends auch zusammen gekocht. Das Ding ist, dass wir vor Corona auch immer recht aktiv waren....haben eigentlich immer am Wochenende mal was unternommen....Jump House, Kino, Kletterhalle, Schwimmen etc.....danach einfach mal Fastfood bei McD.....aber all das war jetzt so lange weggefallen. Ich lass sie morgen auf jeden Fall noch zu Hause....habe ihrer Klassenlehrerin eine Email geschrieben, ob wir die Tag mal telefonieren können...sie meldet sich, dann werde ich mal alles mit ihr besprechen.

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von Pamo am 09.02.2022, 13:51 Uhr

Bist du sicher, dass nichts vorgefallen ist? In der Schule oder sonstwo (Schulweg, Supermarkt, irgendwo)? Das klingt krass. Meine Tochter ist auch manchmal nah am Wasser wenn sie zur Schule muss, gerade montags, schlimm ist das.

Bleib im Gespräch, sieh zu dass sie redet und sich nicht verschließt. Ich drücke die Daumen, dass der Psychologe passt!

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von daide am 09.02.2022, 18:42 Uhr

Hallo Loni,

das kommt mir ziemlich bekannt vor (mit einigen Abstrichen, bei uns ist die Situation anders, da unsere Tochter mit ADHS, Tics und Stimmungstiefs, die in Richtung depressive Verstimmung gehen, zu kämpfen hat). Ich schließe mich den anderen an: Lass sie erzählen, erzählen, erzählen. Und weinen. Und schimpfen. Und was sie sonst gerade so braucht. Wir haben uns monatelang(!) immer wieder um ein und dasselbe Thema gedreht, das unsere Tochter sehr beschäftigt hat. Ich gebe zu, dass ich stellenweise sogar auf "Durchzug" geschalten habe - ich konnte es einfach nicht mehr hören. Aber sie konnte drüber sprechen und sich den Kummer von der Seele reden.

Unsere Tochter hat seit Beginn dieses Schuljahrs im September extreme psychische Probleme, ich war froh, dass sie bereits in Behandlung war und wir somit den Fuß in der Tür hatten. Und wenn ich mich so umhöre, geht es überdurchschnittlich vielen Kindern gerade so. Allein in ihrer Klasse sind aktuell zwei Mädchen in stationärer Behandlung, weil sie einfach nicht mehr konnten.

Ich bin überzeugt, dass das eine mittelfristige Folge der Corona-Maßnahmen ist. Bitte nicht falsch verstehen: Ich war für Homeschooling zum jeweiligen Zeitpunkt, ebenso für Wechselunterricht und dann wieder Präsenz. All das wurde an unserer Schule hervorragend und umsichtig umgesetzt und ich hätte keine bessere Lösung gewusst. Das Homeschooling kam unserer Tochter sehr entgegen, auch sie möchte gerade möglichst wenig mit den Klassenkameradinnen (und sonstigen Menschen *g*) zu tun haben. Bin schon froh, wenn sie zum Bäcker geht und sich nicht drückt, weil sie da Sprechen muss... Im Moment ist sie maximal genervt von vollständigem Präsenzunterricht: zu laut, zu viele, zu voll, zu... Menschen!

Z.B. ständig im gefühlten Konflikt zu sein zwischen "ich würde die Freundin gerne umarmen" und der Angst, sich oder andere anzustecken, das hinterlässt schon was auf den Kinderseelen. Eigenverantwortung beim Lernen, auch das wurde oft einfach so vorausgesetzt. Dazu natürlich die beginnende Pubertät - das kann schon ein bisschen viel auf einmal sein.

Ich bin ein großer Fan davon, kompetenten Rat einzuholen. Gut, wenn Du ein bisschen herumtelefonierst, um den nächstmöglichen Termin zur Unterstützung zu bekommen. Richte Dich leider auf mehrere Wochen oder gar Monate Wartezeit ein, aber vielleicht kannst Du bereits am Telefon ein paar Tipps erhalten. Ansonsten: Reden, Verständnis, Dasein. Mehr kannst Du momentan nicht tun.

Alles Gute!

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von kirshinka am 09.02.2022, 20:56 Uhr

Hier ziemlich genau dasselbe - Kind 12-fast 13. Mädchen - ganz ganz ähnlich und dauermüde.

Zeit
Frische Luft
Psychologin

Und viel viel viel Geduld - Pubertät macht gefühlsschwankungen, Sozialangst - das ist heutzutage dank Social Media um einiges komplexer und komplizierter.
Mehr Freiheit - aber auch viel mehr Unsicherheit…

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Re: Sorge um soziales Wohl

Antwort von Loni1975 am 14.02.2022, 23:57 Uhr

Hallo,

sorry, ich habe mich jetzt ein paar Tage nicht gemeldet, obwohl einige von euch geantwortet haben. Ich warte auf Rückruf von der Jugendpsychologin wegen Termin, aber habe heute einen Termin für den 28.02. bekommen bei der psychologischen Beratungsstelle der Gemeinde.....und dann hat meine Tochter heute wirklich die Katze aus dem Sack gelassen....sie möchte komplett neu anfangen...wenn möglich die Schule (nicht nur die Klasse) wechseln....möchte dann, wenn sie zur neuen Schule geht, auch ihr komplettes Outfit ändern....zuletzt hat sie sich wie viele Jugendliche in Jogginghose und übergroße Pullover gekleidet....auf einmal sagt sie, dass sie seit Wochen mit ihrer besten Freundin darüber diskutiert, ob die beiden nicht zusammen die Schule wechseln können...aber sie sagt auch, wenn die Eltern ihrer Freundin nicht mitziehen, dann würde sie trotzdem gerne wechseln. Mein erster Gedanke...irgendwas ist doch vorgefallen...aber sie sagt es nicht...sie sagt, sie will einfach nur einen Neuanfang und in der alten Schule wäre nichts passiert..es wäre ihr Zuviel..fast 2000 Schüler...habt ihr mal eine Meinung?.

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