zurück| Geschrieben von Fraukee am 17.12.2021, 11:49 Uhr |
Auf einmal keinen Hunger mehr
Hallo zusammen,
Ich mache mir große Sorgen um meine Tochter (10J). Sie isst sein ungefähr 2 Wochen gar nichts mehr wirklich und klagt über viele Alpträume, sodass sie nachts weinend in unser Bett kommt.
Ich bin zurzeit mit unserer großen Tochter in der Klinik (wegen Morbus Hodgkin) und dementsprechend komme ich erst relativ spät Abends nach Hause,wenn sie schon im Bett ist. Meine Vermutung ist, dass sie mit der Erkrankung unserer Großen nicht klar kommt und viele Ängst hat. Sollten wir uns nach einer Therapie für sie umsehen oder meint ihr, dass das nur eine Phase ist ?
LG
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Re: Auf einmal keinen Hunger mehr
Antwort von Sonnenkäferchen am 17.12.2021, 14:08 Uhr
Ich würde mich deiner Vermutung anschließen.
Wieviel weiß sie denn von der Erkrankung ihrer Schwester? Hier wäre auf jeden Fall Offenheit angesagt, das macht weniger Angst als Unsusgesprochenes.
Und dann würde ich mir mal Zeit nur für sie nehmen. Kann der Papa nicht mal in die Klinik fahren?
Direkt einen Therapieplatz suchen würde ich nicht, da würde ich erstmal noch abwarten, wie sich das entwickelt. Die Reaktion auf die schwere Erkrankung der Schwester finde ich ziemlich normal.
Alles Gute, besonders für deine Große.
Re: Auf einmal keinen Hunger mehr
Antwort von BB0208 am 17.12.2021, 14:58 Uhr
Wir haben Zwillinge, einer war vor 2 Jahren nach einer komplizierten Herzoperation wochenlang im Koma. Es sah sehr schlecht aus zwischendurch. Er nahm die große Palette an Komplikationen fast komplett mit....
Der Gesunde aß nur noch. Frust, Kummer, Sorgen....er musste es irgendwie kompensieren.
Er war ruhiger als sonst, ganz vernünftig, kaum noch kindlich. Er musste in diesen Monaten plötzlich erwachsen werden, er hat sich rührend um die kleine Schwester gekümmert, das hat ihn abgelenkt.
Im Nachhinein hat er uns Dinge erzählt, die ihn in dieser Zeit beschäftigt haben, ich konnte nicht aufhören zu weinen. Schrecklich!
Die Erkrankung ist für den Erkrankten ganz sicher sehr schlimm, aber was das mit Geschwisterkindern macht, das darf man keinesfalls vernachlässigen.
Wir haben uns tatsächlich für eine Geschwistertherapie entschieden, als es dem Herzkind besser ging.
Nun wird man denken, ja bei Zwillingen....die sind ganz eng und da können solche Reaktionen entstehen, aber unsere beiden sind wie Tag und Nacht. Vom Wesen, vom Aussehen, .... Sie haben die selben Eltern und einen Geburtstag, das war's.
Re: Auf einmal keinen Hunger mehr
Antwort von Fraukee am 17.12.2021, 16:03 Uhr
Hallo
Danke für deine Antwort.
Mein Mann arbeitet unter der Woche Vollzeit und am Wochenende tauschen wir.
Wir haben sie gemeinsam mit ihrer Schwester über die Erkrankung aufgeklärt und ihr gesagt, dass alles wieder gut werden wird, wenn die anstrengende Therapiezeit zu Ende ist. Ich hatte das Gefühl, dass sie das alles gut verstanden hat.
Ich hatte in der letzten Zeit auf jeden Fall weniger Zeit für sie und habe meinen Frust eines Abends auch mal an ihr ausgelassen was absolut falsch war und ich mich dafür sofort auch wieder entschuldigt habe. Dieses Erlebnis hab ich mit ihr auch am darauffolgenden Tag aufgearbeitet und ihr erklärt warum ich mich so benommen habe und ,dass es absolut nichts mit ihr zu tun hatte.
Ich mache mir Sorgen, dass sie vielleicht Angst hat uns Eltern noch weiter zu „stressen“ und deshalb ihre Ängste nicht mit uns bespricht.
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