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Geschrieben von MM am 21.08.2023, 10:45 Uhr

Angeregt durch einen Beitrag unten (bzgl. nichts tun)....

... hätte ich dazu eine Frage (auch gern an alle):

Eine Userin schrieb m.E. absolut treffend:

"Zu Hause vergammeln ging für uns nicht, und zwar, weil jungen Menschen das überhaupt nicht gut tut. Wir haben im Freundeskreis gleich mehrere solcher Fälle erlebt. Sie wurden immer lustloser, mutloser und z. T. sogar tendenziell depressiv, je länger sie zu Hause in ihrem Zimmer herumlagen und am Handy daddelten oder abends mit Kumpels soffen.

Junge Leute wollen eigentlich hinaus ins Leben gehen. Ich glaube, das Abhängen ohne jede Initiative ist oft schlicht und einfach Angst vor dem Leben und vor dem, was da auf sie zukommen könnte. Zum ersten Mal gibt es keinen Halt, keine feste Struktur (Schule), keine Vorgaben mehr. Das verunsichert sehr. Die Lebensangst tarnt sich dann gern hinter Coolness und „Party machen“ wollen."


ABER - wie konkret hindert man einen jungen Menschen (18/19 Jahre, nach dem Abi) daran, zu Hause zu "vergammeln"???
Also bei uns ist das jetzt nicht ein Jahr, aber halt mehrere Monate... und trotzdem finde ich es teilweise problematisch...

Die beschriebenen Tendenzen hat unser "Großer" genau auch. Und dabei hat er eigentlich durchaus einen Plan. Er fängt im Oktober an zu studieren (sein gewähltes Studienfach, in der Hinsicht hat alles gut geklappt ), ABER er wollte eigentlich den Sommer nutzen,

1) um zu reisen - zunächst mit uns in den Urlaub (war OK, wir hatten es beiden Jungs angeboten, nur der "Kleine" wollte nicht mitkommen) und dann noch mit Freunden - Kanuwandern oder evtl. Wandern/Mountainbike mit einer kleinen Gruppe von Leuten aus seiner Maturaklasse.

Aus der Aktion wurde dann aber nichts, weil zunächst die in Frage kommenden Flüsse zu wenig Wasser hatten für Kanu, dann konnte sich die Gruppe nicht einig werden über die zu wählende Alternative (MTB, Wandern o.a.), dann sprang einer ab wg. irgendeiner Familienangelegenheit... :-/ also verlegten sie es potentiell auf September... na mal sehen, ob das noch klappt...

2) um zu jobben:
Er hatte eigentlich schon was (etwas für ihn Interessantes, was er dann während des Studiums mit weniger Stunden evtl. weitermachen könnte), Vorstellungsgespräch absolviert mit positivem Bescheid, sollte dann zum Betriebsarzt (eine Prozedur, die alle die da arbeiten, durchlaufen müssen) und verschiedenen Papierkram erledigen - und das direkt nach der Rückkehr aus dem Urlaub, war so abgesprochen. Doch dann schrieben sie ihm aber, dass sie letztendlich doch jemand wollen, der ab sofort kann... Hm das war schon blöd, weil er eigentlich schon damit gerechnet und sich auch gefreut hatte. :-(

Er suchte dann was anderes, aber es klappte nicht.
Wobei man sagen muss, er macht alles per Internet/eMail usw. (Jobanzeigen funktionieren ja heute auch meistens so), was ja auch OK ist - aber zusätzlich einfach mal im benachbarten Supermarkt oder Café vorbeigehen und fragen, ob sie jemanden brauchen, das macht er nicht. "Traut sich nicht"... (Augen Roll), oder behauptet, heute würde man das nicht mehr so machen... blabla... ICH würde das auf jeden Fall machen, aber bin da halt anders... nicht so passiv oder wie ich das sagen soll.

Fazit - er ist jetzt bald 4 Wochen aus dem gemeinsamen Urlaub zurück und hat weder gejobbt noch die Tour mit den Freunden unternommen... Noch sonst die freie Zeit wirklich "sinnvoll" bzw. intensiv genutzt.
Er pennt halt lange, daddelt am Handy, schaut Fussball (per Handy/Internet)...
Geht dann zwischendurch mal kurz raus, in den Wald in der Umgebung...
Kauft auch mal ein und kocht was (schon lecker und bietet sich auch von selbst an, das muss ich sagen!).
Ein einziges Mal ist er mit dem Fahrrad los, alleine (angeblich sind alle Freund/innen gerade verreist)... ab und zu spielt er bisschen Gitarre...

Also er macht schon ein bisschen was...

Aber dass es ihm auf die Stimmung schlägt, finde ich schon... also dass er in letzter Zeit zB manchmal plötzlich aufbraust wegen Kleinigkeiten, die in keinem Verhältnis zu der Reaktion stehen.

Ich habe v.a. etwas Bedenken, dass diese im obigen Zitat beschriebene "Angst vor dem Leben" stärker wird und ihn paralysiert.
Er brauchte schon als Kind oft einen Anschubser, um sich was zu trauen - und dann war es aber immer super und kein Problem mehr, er war im Nachhinen immer froh!
Aber im Erwachsenenleben sollte man sich den Anschubser langsam schon auch selber geben können, oder? Wie lernt er das...?

Demnächst fährt er wenigstens ein paar Tage zu einer Art Orientierungs"woche" mit zukünftigen Mitstudierenden. Ist zwar nur für 3 Tage, aber er lernt Leure kennen und muss was tun. Sie bekommen da Informationen, aber machen auch Aktivitäten zusammen, finde das klingt gut und ich glaub er freut sich auch drauf.

Aber es ist halt wieder was "Organisiertes", was er sozusagen "vorgesetzt" bekommt....

Mir fehlt bei ihm irgendwie mehr Eigeninitiative. So einen langen Sommer könnte man doch intensiver nutzen, oder....? Oder übertreibe ich...?

Wie seht ihr das? Kann man das irgendwie unterstützen, beeinflussen?

Und wenn ihr schreibt " Das gibt es bei uns nicht" - wie stellt ihr das sicher, also konkret?

Danke für Anregungen und Erfahrungen!

PS Unser "Kleiner", 17, hatte diesen Sommer auch nicht gerade viele Aktivitäten. Zumindest nicht "organisiert"...
Das einzige ist ein einwöchiges Judocamp jetzt 'Judo macht er das Schuljahr über 2x in der Woche und dann das Sommercamp).
Aber bei 2 Monaten Sommerferien ist das ja nicht sooo viel...
Und er wird wohl ein paar Tage ins Sommerhaus der Omi fahren und ihr im Garten etc. helfen, Holz hacken etc...

Ansonsten macht er Sport - Calesthenics, aber letztens nicht sooo intensiv/oft...
Er traf sich vielleicht 2-3mal mit Freunden (Filmschauen, Gaming), ansonsten Rumhängen, am Handy Schachspielen, und Videos schauen... Und das bis in die Puppen (teilweise bis 2-3 Uhr nachts und dann lange schlafen.

Ist das bei euch auch so??

Und macht ihr da irgendwas, wie zB WLAN ist nur an von.... bis... Uhr? Damit sie auch mal "gewzungen" sind, was anderes zu tun?

Oder ist das zu repressiv, bei Erwachsenen bzw. fast Erwachsenen...?

 
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