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Geschrieben von Maggily am 09.06.2019, 21:37 Uhr

Unglückliche Stillbeziehung

Hallo,

ich bin momentan sehr unzufrieden und unglücklich mit der Stillbeziehung zu meiner Tochter und hoffe auf wertvolle Ratschläge.

Sie ist 4,5 Monate alt und ich habe das Gefühl, dass wir uns seit 1,5-2 Monaten ständig neu einpendeln müssen. Erst ist sehr viel Milch da, sie verschluckt sich ständig, will dann nicht weiter trinken. Dadurch reduziert sich dann die Milchmenge mit der Zeit und dann ist es ihr schlicht zu wenig. Sie trinkt, aber der Milchspendereflex bleibt aus. Der kommt dann schon irgendwann, aber es dauert ihr wohl einfach zu lang. Sie wird unruhig, weint. Lege sie dann an der anderen Seite an. Und dadurch steigert sich dann die Milchmenge ja wieder. Und es geht von vorne los.

Ich habe das Gefühl, es spielt sich einfach nicht ein. Sie hatte jetzt lange Bronchitis, war dann quasi 2 Tage mal gesund und hustet jetzt schon wieder und ist verschleimt. Ich denke, dass das schon auch eine Rolle spielt...?

Auch hatte ich nun schon den zweiten Milchstau. Den ersten (beidseitig) als sie 5 Wochen war, da hatte sie die Tübinger Hüftbeugschiene bekommen und wir mussten uns an die neue Position gewöhnen, ok.
Jetzt Ende der Woche dann der zweiten(nur eine Seite) und dadurch, habe ich das Gefühl, hat sich nun wieder alles verschoben.

Ich bin wirklich sehr traurig darüber. Ich liebe es zu stillen, habe auch meine Söhne gestillt (beide haben sich mit ca. 11 Monaten abgestillt) und nun läuft es irgendwie nicht so richtig. Was kann ich tun, damit es besser läuft?

Sie trinkt schon etwa stündlich, nachts geht es meistens länger, tagsüber kommt sie sehr oft. Kein Problem für mich, die Sorge wächst nur, dass sie nicht satt wird. (Sie hat keine Gewichtsprobleme. Wiegt um die 8 Kilo und hat Beinchen wie ein Budda ;-) ) Ich möchte noch keine Beikost geben, denn dadurch würde sich dann ja wieder die Milchmenge reduzieren, richtig?

Wer es bis hierhin geschafft hat - Danke fürs lesen! Ich freue mich, wenn jemand helfen kann...

 
4 Antworten:

Re: Unglückliche Stillbeziehung

Antwort von Schniesenase am 10.06.2019, 0:28 Uhr

Liebe Maggily,

ich kann mich erinnern, dass wir auch so etwas mühsame Phasen hatten, und meine Erklärung im Nachhinein war, dass einfach auch viel Entwicklung im Kind los war, die viel Unruhe gebracht hat. Zusammen mit meiner ewigen Sorge darum, dass sie zu wenig zunehmen könnte (das war nämlich mit ca. 2 Monaten tatsächlich der Fall gewesen), haben wir dann beide ein wenig Stress gehabt. Auch den ausbleibenden Milchspendereflex kenne ich, das Warten darauf bewirkt, dass es noch zögerlicher kommt. Als ich da entspannen konnte, wurde das besser.

Aus meiner Erfahrung hilft da vor allem Loslassen und Machenlassen. Auch wenn Dein Baby mal unruhig ist, genervt, weil nicht so viel Milch im richtigen Moment kommt, auch wenn sie dann wieder genervt ist, weil so viel auf einmal kommt, gelassen bleiben. Das hilft gegen den Milchstau, und das hilft auch, damit das Kind zu mehr Ruhe findet. Und tatsächlich geht das vorbei und ändert sich ohne viel Zutun.

Meine Tochter hat in dem Alter auch noch sehr häufig und sehr lange gestillt. Ich habe auch viel wechselgestillt, und sie begann ab ca. 4 Monate dann auch langsam schön speckig auszusehen. Die Milchstaue nahmen ab und kamen wirklich nie wieder - und ich habe jahrelang gestillt.

Natürlich beeinflusst Krankheit beim Kind auch das Stillverhalten. Oft stillen sie dann besonders viel, und danach ist erst einmal wieder zu viel Angebot da. Das pendelt sich aber wieder ein.

Wenn Dein Kind gut zunimmt, brauchst Du Dir gar keine Sorgen zu machen, lass los und stille, wie Dein Kind es braucht. Je unruhiger das Kind wird, desto ruhiger bleibe, damit sie runterkommen kann, so wird es sich am besten einpendeln. Ja, ich weiß, dass das viel leichter gesagt als getan ist.

Mit Beikost sollte begonnen werden, wenn das Kind Beikostreifezeichen zeigt. DAS ist eigentlich das einzig wirkliche Startsignal. Was Bekostreifezeichen sind, kannst Du googlen. In der Regel ist das mit ca. 6 Monaten der Fall, bei wenigen Babys früher, bei vielen auch deutlich später. Die allergiepräventive Wirkung erzielst Du durch langes Stillen weiter nach Bedarf (keine Mahlzeiten ersetzen), während immer neue Nahrungsmittel eingeführt werden.

Mit Beikostbeginn, wenn man es nach dem Bedarf des Kindes macht und dieses machen lässt, kann noch ewig weitergestillt werden. Bei uns fing meine Tochter mit Phasen des Mehressens immer mal wieder aber erst ab ca. 2,5 Jahren an, richtig nennenswert zu essen. Sie aß vorher auch, aber nie wirklich viel. Dafür stillte sie lange mit zweistündigen Abständen, auch als Kleinkind. Das ist so verschieden, dass man einfach schauen muss, was das Kind braucht.

Falls Du doch weiter unsicher bleibst, kann ich Dir empfehlen, mal eine Stillberaterin zu kontaktieren oder zu einem Stillcafé zu gehen. Das hat mir damals sehr geholfen und Sicherheit gegeben.

Alles Gute für Euch!

LG Sileick

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Re: Unglückliche Stillbeziehung

Antwort von emilie.d. am 10.06.2019, 15:13 Uhr

Für mich klingt das nach viel Stress. Baby, noch zwei Kinder, dann war Kind auch noch krank... Nachts schläfst Du nicht durch, tagsüber stillt sie viel. Kommst Du mittags zum Schlafen?

Gibt es für Dich die Möglichkeit, mal wirklich entlastet zu werden? Mit Baby mal zur Mutter oder Geschwistern zu fahren und mal etwas auszuspannen? Oder empfi dest Du den Alltag nicht stressig?

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Re: Unglückliche Stillbeziehung

Antwort von Maggily am 10.06.2019, 19:01 Uhr

Vielleicht hast du nicht ganz unrecht.
Ich empfinde den Alltag zwar eigentlich nicht als zu stressig, aber anstrengend ist es natürlich schon. Aber da es eine „schöne Anstrengung“ ist, kann ich es gut meistern.

Meine Jungs sind 3 und 5 und natürlich wilde Räuber. Aber wie gesagt, handlebar...

Ich bin leider jemand, der sehr schlecht abschalten kann. Ich habe ständig den Drang, was tun zu müssen. So zum Beispiel wenn Baby tagsüber schläft. Ich muss dann wie ne irre hin und her wetzen und Ordnung machen, obwohl ich selber auch viel lieber hinliegen würde. Ich hasse das! Aber ich kann nicht aus meiner Haut Ich bin absolut kein Putzteufel oder Reinheitsfanatiker. Aber wenigstens einigermaßen aufgeräumt hab ich es gern.

Also ich werde deinen Ratschlag versuchen umzusetzen und mich mehr ausruhen. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber mal schauen. Kann mir gut vorstellen, dass das dazu beiträgt. Daran habe ich bisher nicht gedacht.
Danke!!

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Re: Unglückliche Stillbeziehung

Antwort von Tomsa am 12.06.2019, 9:50 Uhr

Wenn Dich das Stillen nervt, still ab. Ich sage das so krass, weil ich weiß, wie belastend eine Stillbeziehung ist, die nicht gut läuft. In dem Moment, in dem dich das alles mehr nervt als glücklich macht, Du auch noch Brustentzündungen hattest (Folter....), verfehlt das Stillen seinen Hauptzweck neben dem Ernähren. Ernähren geht auch mit der "Tütenmilch", aber Wärme, Liebe und Nähe geht nur, wenn Du dich gut fühlst. Mach Dich nicht kaputt. natürlich ist Stillen das Allertollste- aber nur wenn es klappt.

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