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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Marzipan2015 am 07.12.2017, 7:21 Uhr

LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Liebe Mamis,

mein Sohn ist mittlerweile 19Monate alt und ich stille ihn noch. So weit, so gut. Ich bin generell auch mit dieser Entscheidung sehr einverstanden. Trotzdem habe ich immer wieder Durchhänger, wie gerade jetzt. Er stillt teilweise echt oft und ist auch sehr fordernd. Will für 3Sek an die Brust um zweimal zu nuckeln und sich dann wieder abzuwenden, nur um im nächsten Moment gleich wieder trinken zu wollen. Dann ist er bissig, besonders während dem Einschlafen passiert es ihm immer wieder mal, dass er zubeisst. Er macht es nicht absichtlich, das weiß ich. Der Schmerz weiß das aber nicht und es ist ihm auch egal. Es tut weh. Und weh tut es manchmal sehr. Gerade die letzten Tage hätte ich die Wände hoch gehn können, wenn er getrunken hat. Hat das was mit dem Zyklus zu tun? Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass sich sein Trinkverhalten um die Zeit verändert, wenn der Eisprung sein KÖNNTE oder wenn die Periode kommt. In so doofen Phasen denke ich natürlich oft an Abstillen. Besonders, weil ich noch zwei große Kinder habe, die zwar verständig und geduldig sind, aber auf deren Rücken ich das nicht alles austragen möchte.
Ist das denn normal? Ist es womöglich nur eine Illusion der gücklichen und zufriedenen Langzeitstillmama oder gibt es die wirklich? Ich will ja garnicht aufhören, versteht mich nicht falsch. Ich finde es großartig. Aber es ist nicht so, dass es nicht auch anstrengend ist. Wie empfindet ihr das? Bitte nur ehrliche Antworten. Würde mich auch über Tipps freuen, damit ich die Stillerei doch wieder mehr geniessen kann.
Ich danke Euch schon mal

LG Marzi

 
8 Antworten:

Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von JoMaSu am 07.12.2017, 8:57 Uhr

Ich kann dich sehr gut verstehen, auch ich habe immer mal wieder eine Stillkrise und würde dann am liebsten sofort abstillen. Mein Sohn ist 18 Monate alt. Zum Glück beißt er nicht mehr, diese Phase haben wir überstanden. Aber dieses ewige kurze An & Abdocken kenne ich auch und da dadurch wieder der Vasospasmus zum Vorschein kam, habe ich tagsüber abgestillt. Seitdem geht es mir besser. Der Kleine hat zwar gute 6 Wochen gebraucht, um zu akzeptieren, dass er tagsüber nicht mehr stillen darf, aber mittlerweile holt er sich die Nähe durchs Kuscheln. In der Nacht stille ich ihn so oft, wie er mag und das kann auch ganz schön an die Kräfte gehen, denn manche Nächte kommt er jede Stunde, von Durchschlafen sind wir weit entfernt, ich bin schon froh, wenn seine erste Schlafphase mal 3 Stunden am Stück ist.
Auch merke ich, dass sein Stillverhalten ein Stück weit abhängig ist von meinem Zyklus. Ich habe die letzten 4 Zyklen bewusst darauf geachtet- er stillt rund um den Eisprung deutlich mehr und nuckelt dann extrem lange.
Ratschläge habe ich nicht wirklich für dich. Ich sehe nur, wie sehr der kleine Mann das Stillen noch braucht und wie glücklich er ist, wenn er stillt. Das möchte ich ihm noch nicht nehmen.

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von emilie.d. am 07.12.2017, 9:00 Uhr

Ich habe beim Beißen sofort abgedockt, geschimpft, Kind auf den Boden gelegt. Das haben beide schnell gelernt, dass an der Brust nicht gebissen wird.
Wenn ich nicht stillen will, lenke ich ab. Bücher, Trinken, Essen, Milch, Singen, Rausgehen.

Dein Sohn ist 1 1/2 und in dem Alter finde ich, dass Kinder Bedürfnisaufschub auch durchaus mal aushalten können. Du hast eben auch Bedürfnisse.

Ich finde LZS praktisch und mich stört es nicht. Wäre es anders, hätte ich abgestillt.

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von Zornmotte am 07.12.2017, 21:12 Uhr

Huhu Marzipan, schön, dich mal wieder zu lesen. Selber Bus, ich hoffe, du erinnerst dich. Meine wird auch noch gestillt. Aber eigentlich geb ich starre Regeln vor. Einmal früh, einmal abends. Aus. Außer bei Krankheit einmal mehr. Manchmal kommt sie an und würde zwischendurch, da antworte ich immer, dass es leer sei, bis heute Abend hab ich wieder neue gemacht. Da gab es noch nie Theater. Aber mit knapp zwei mag ich nicht mehr sooo nach Bedarf stillen wie vor Monaten. Ansonsten lieben wir beide das Stillen sehr.
Ab Eisprung bis Periode war ich auch wunder (da noch fünf mal nachts). Seit ich die Stillmahlzeiten auf zwei Mal ausgeschlichen habe, ist das Gefühl komplett weg.

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von chrpan am 09.12.2017, 1:38 Uhr

Hallo,
hier noch eine Stimme aus dem April 16 Bus;-)
Es kommt sehr stark auf das Kind an, sag ich mal. Mein Großer war auch so. Der hat in dem Alter noch gaaaaanz oft gestillt und das scheinbar gebraucht. Der Kleine stillt auch noch oft und gerne, lässt sich aber leichter ablenken. Das hatte beim Großen (high need Baby) gar nicht geklappt.
Das beißen beim Einschlafen kenne ich. Da fahre ich blitzschnell mit dem Finger zwischen die Kiefer und docke ab.

Ansonsten weiß ich nicht, ob es ohne das Stillen leichter wäre. Er sucht ja offenbar mehr die Nähe als die Milch(Nahrung). Ich habe ja auch einen Großen, der mich braucht aber das Stillen tagsüber stört mich da am wenigsten - im Gegenteil, währenddessen kann ich zumindest mal eine Seite vorlesen ohne dass jemand dazwischen kreischt ;-)

LG,
C.

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von Dorothea81 am 09.12.2017, 8:48 Uhr

Liebe Marzi,
wollte Dir nur sagen, dass ich Dein Gefühl bestätigen kann. Um den Eisprung herum tut mir das Stillen auch weh. Ich glaube es liegt daran, dass warum auch immer um diese Zeit hormonell bedingt der MSR nicht so leicht auszulösen ist und/oder die Milch nicht so leicht fließt. Jedenfalls habe ich um die Zeit immer Saugbläschen, weil mein Baby so doll zieht und auch unruhig trinkt. Wenn wir zu Hause sind, hilft es mir ein bisschen, wenn ich die Brust vorher kurz mit einem kleinen Körnerkissen erwärme. Und ständiges An- und Abdocken kann ich dann auch nicht gut haben und lass es auch nicht zu. Wenn es so ist, hör ich ganz auf zu stillen und erklär meinem Baby, dass ich das so nicht möchte, weil es mir weh tut und keinen Spaß macht. Mein erstes Kind habe ich über drei Jahre gestillt und es war eine sehr schöne Zeit, aber Auf und Abs gab es immer mal. Ich glaube dass es wichtig ist, als Mama auf sich selbst zu hören und gut auf sich zu achten. Und wenn sich etwas nicht gut anfühlt, muss man das auch nicht einfach aushalten, sondern kann auch mal nein sagen und das Kind anders liebevoll begleiten. Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute und dass ihr einen Weg findet, der für euch beide passt. Liebe Grüße

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von Schniesenase am 09.12.2017, 16:34 Uhr

Ich stille meine Tochter nun seit erstaunlichen 6 Jahren. Es gab immer mal Krisen, in denen sie mehr wollte als mir Recht war. Dann haben wir darum gerungen und neue Grenzen abgesteckt, mit denen beide leben konnten. Mit 18 Monaten eine nächtliche Stillpause zwischen 22 und 5:00 Uhr. Gab kaum Gegenwehr. "Stillen jetzt oder nicht" war auch ein Thema. Da war sie aber weit genug, um ohne größere Aktion zu verstehen, dass ich das ewige An- und Andocken nicht möchte. Sie war überhaupt meistens sehr kompromissfähig und verständig. Wenn Sie es nicht war, war mir klar, dass es ein echtes Bedürfnis war, und ich habe das dann auch zugelassen, selbst wenn die Regeln, die wir bis dahin schon verhandelt hatten, damit mal gebrochen wurden. Auch das konnte sie gut wechseln.

Sie hatte sehr lange Stillintervalle wie manch ein Neugeborenes, also eigentlich bis weit ins dritte Lebensjahr hinein, konnte aber auch dann schon gut mal ohne mich und Brust, auch über Nacht. Das Zwischendurchstillen hörte ab dem 4. Geburtstag langsam immer mehr auf. Es musste mit knapp 5 Jahren auch nicht mehr vor meinem Weggehen und direkt nach dem Zurückkommen "getankt" werden, sie dachte irgendwann daran auch nicht mehr.

Jetzt wird im Zusammenhang mit dem Schlafen gestillt, aber schon sehr lange nicht zum, sondern vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen. Letzteres wird auch immer weniger, und ohne zu stillen wird auch geschlafen.

Lange habe ich den Mittagsschlaf mit stillen verlängert. Sie wachte nach zu kurzer Zeit auf und war komplett desorientiert, stillend schlief sie gleich weiter. Ich musste dann aber dabei bleiben. Das hat unseren Lebenrhythmus lange geprägt und ist nun seit ca. einem Dreivierteljahr auch vorbei.

Beruhigen kann ich in Bezug auf das ewige Lamento der Gewohnheiten, die ja so angeblich nie abgelegt werden. Sie werden von selbst aufgegeben oder Mama fordert eben Veränderungen ein. Das geht ganz gut.
Gefühlt sind wir seit gut einem Jahr im Abstillprozess. Es wird gaaanz langsam weniger. Sie selbst redet immer mehr vom "Abschnubbeln". Mal sehen, wann dann das letzte Mal sein wird...

Zu erwähnen: Sie hat eine Stoffwechselstörung, durch die Ihr, besonders bei psychischem und körperlichen Stress sehr viel Zink verloren geht. Den Mangel hat sie dann wohl sehr lange durchs Stillen auszugleichen versucht, als wir davon noch nicht wussten. Seit sie Zink oral verordnet bekommen hat, ist auffällig, dass sie nicht mehr so "verzweifelt" stillen muss. Ihre lange sehr engen Intervalle und die lange Stillzeit hatten bzw. haben also tatsächlich einen guten Grund. Was mich darin bestärkt, dass unsere Kinder eben wirklich wissen, was sie brauchen, oft besser als wir. ;-)
Alles Gute für Euch!
Liebe Grüße
Sileick

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von Marzipan2015 am 10.12.2017, 20:51 Uhr

Vielen Dank ihr Lieben

Eure Beiträge haben mir sehr geholfen!!! Klar erinnere ich mich noch an Euch Zornmotte und chrpan War eine tolle Zeit im Bus. Mir hat der Austausch oft gut getan.

Ja, vielleicht werde ich versuchen, das ein oder andere zu ändern und wieder mehr auch auf meine Besürfnisse zu achten.
Es vergeht ja kaum eine Mahlzeit, die ich mal ohne Stillen zu mir nehmen kann. Der kleine Mann will erst am liebsten MEIN Essen essen und dann zwischendrin stillen. Das geht einem irgendwann schon an die Substanz.
Dann möchte ichicmich mich nächstes Jahr noch weiterbilden. Diese Blöcke gehn immer vier Tage. Meine Sorge war, dass er das noch nicht schafft und sich dann abstillt. Aber ich hoffe einfach, dass er in dieser Zeit mit morgens, abends und der Nacht auskommt.

Bei meinen Mädels war das alles anders. Da habe ich auch lange gestillt für meine damaligen Begriffe (um die 1,5Jahre) und alles war einfach und super. Klar gab es auch mal Krisen, aber nichts dramatisches. Jetzt bin ich traurig, dass ich sie nicht noch länger gestillt habe. Denn aus heutiger Sicht bin ich nochmal überzeugter davon. anders

Gerade eben hat er mich wieder so heftig gebissen, dass es sogar etwas offen ist. Er macht es ja nicht absichtlich, er ist dann mehr am schlafen, als wach. Durch mein Aufschreien ist er natürlich hoch geschreckt und hat bitterlich geweint. Ich konnte jetzt auch erstmal nicht weiterstillen. Er schläft Gott sei Dank aber trotzdem wieder. Gibt es eine Lösung für das Problem? Es ist ja nichts, was man ihm erklären oder abgewöhnen könnte.

Was ich auch ganz schrecklich finde ist das “Fummeln“. Während er auf der einen Seite trinkt, will er immer an der anderen Seite rumspielen. Das ist aber schmerzhaft, besonders auch wegen der Fingernägelchen. Also liege ich total verkrampft und halte mir meine Brust zu, damit er da nicht dran kommt. Und der junge Mann hat Kraft, versucht sich mit den kleinen, spitzen Fingerchen einen Weg zu bahnen. Auch da wäre ich um Tipps dankbar, damit das wieder entspannter wird.
Manchmal hab ich das Gefühl mich einfach doof anzustellen. Aber ich bin schon froh, dass wenigstens ein bisschen was davon normal zu sein scheint.

Sechs Jahre stillen finde ich übrigens eine enorme Leistung. Hut ab das verdient Respekt. Fällt Dir da das Abstillen nicht furchtbar schwer? Wie ist das, gibt es einen Unterschied zwischen dem Stillen von Jungs oder Mädchen? Also wenn sie älter sind. Zur Zeit ist es für mich noch schwer vorstellbar weit über den zweiten Geburtstag hinaus zu stillen. Aber nicht völlig auszuschliessen.
So, entschuldigt, wenn ich etwas unsortiert schreibe, aber ich hab es gerade so rausgehauen, wie es mir in den Kopf kam

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Re: LZ-Stillmamis, ich brauche Euer Wissen!!!

Antwort von Schniesenase am 10.12.2017, 23:57 Uhr

Beißen: Das würde ich besprechen. Da hilft nur, abzudocken, bevor Kind zu schläfrig ist. Oder echt auf der Hut sein und sofort den Saugschluss lösen.

Fummeln: Da kommt es auf Deine Disziplin an. Ich hab die Nägel immer kurz gehalten. Fummelkette kann helfen. Daran sind fühlmäßig interessante Sachen. Aber ich glaube, die Fummelei ist ein fürs Kind schwer abstellbarer Automatismus. Ich hab lange die Hand immer wieder weggenommen, immer wieder erinnert, und es wurde auch immer mal besser, aber einmal nachlässig gewesen, schon war die Gewohnheit wieder da.

Ich bin traurig, aber ich kann auch gut damit leben, dass das Stillen dann zu Ende geht. Kind wird groß, und so soll es sein.

Alles Gute für Euch!

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