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Geschrieben von KMH am 08.02.2019, 14:38 Uhr

Erfahrungen Abstillen bei stark eingeschränktem Speiseplan

Hallo liebe Stillmamis,

mein Sohn (2,5 Jahre) hat seit ca. 1 Jahr einen sehr eingeschränkten Speiseplan. Er isst hauptsächlich Kohlenhydrate: (Vollkorn-)Nudeln, Kartoffeln, Reis, Couscous, (Vollkorn-)Brot/Brötchen (auch gerne mit Körnern bestreut), süße und salzige Mehlspeisen. Immer gehen auch Milchprodukte: (Frisch-)Käse, Joghurt, Sahne(soße). Ein paar Scheiben Fleischwurst gehen selten, Fleisch wird nur durchgekaut und wieder ausgespuckt. Er liebt zur Zeit Nüsse. Und Bananen (gleich 2 hintereinander) und mal ein paar Löffel Fruchtmus. Ansonsten isst er kein Gemüse und kein Obst (er würde Tomatensoße essen, verträgt das aber nicht). Jedes kleinste Stückchen Karotte etc. wird entfernt oder das ganze Essen dann stehengelassen.

Er ist normal schlank, körperlich sehr gut entwickelt, hat Energie ohne Ende und keinerlei Mangelerscheinungen. Lt. Kinderärztin alles top.

Er wird nach Bedarf gestillt, das variiert zwischen 1 Mal und 10 Mal pro Tag (bei Krankheit eben mehr als wenn er fit ist).

Bisher habe ich immer gedacht: es ist eine Phase, wird sich von alleine geben, er holt sich schon über das Stillen was er braucht. Das Angebot ist da, Eltern und großer Bruder essen alles mit ihm am Tisch. Aber es tut sich seit einem Jahr nichts. Nun denke ich ans Abstillen und frage mich, wie sich das entwickeln wird? Könnte er Probleme bekommen, Mangelerscheinungen? Oder wird er dann automatisch sein Essverhalten ändern? Oder reicht das was er da ist tatsächlich aus? (die Mengen sind jedenfalls gut)

Hatte jemand eine ähnliche Situation und wie hat sich das Abstillen ausgewirkt?

Danke und LG!

 
4 Antworten:

Re: Erfahrungen Abstillen bei stark eingeschränktem Speiseplan

Antwort von Ottilie2 am 08.02.2019, 18:27 Uhr

Im 3. Lebensjahr deckt die Muttermilch durchaus noch einen beachtlichen Teil der Makronährstoffe ab, beim nach Bedarf gestillten Kind. Ich glaube, in etwa 1/3 des Tagesbedarfs. Es kann also durchaus vorkommen, dass es nach dem Abstillen einen kleinen Knick in der Gewichtskurve gibt, was aber normal und nicht bedenklich ist. Eigentlich schaltet der Körper dann rasch um und die Kinder essen mehr.
Aber still mal ein Kind in dem Alter ab! Ich bin auch gerade dabei und bin kläglich gescheitert. :)
Ich finde übrigens, dass dein Sohn für sein Alter ganz gut isst. Seine Vorlieben sind kein Grund, abzustillen. Er isst gern Nüsse, das ist doch super, da hat er so viele wertvolle Inhaltsstoffe. Obst und Gemüse... da kommen auch wieder bessere Zeiten. Vielleicht, wenn es mit Erdbeeren losgeht.

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Re: Erfahrungen Abstillen bei stark eingeschränktem Speiseplan

Antwort von lymue92 am 08.02.2019, 23:09 Uhr

Reduzier das Essen deiner Maus um die Hälfte und du hast meine Tochter mit 2 1/2 Jahren.

Dann wurde ich wieder schwanger. In der 15. Woche war dann die Milch weg.

Da sie keinen Schnuller genommen hat hab ich ihr die Brust zum Nuckeln gelassen.

Gegessen hat sie leider nicht mehr als vorher auch und hat entsprechend abgenommen.

Kurz vor Weihnachten kam in Woche 27 das Kolostrum. Seit dem nimmt sie stetig zu.

Essensmenge immer noch wie im Sommer.

Sprich selbst 3 Monate ohne mumi haben am essverhalten nichts geändert.

Das ist meine Erfahrung. Mal schauen wie es nach der Geburt wird.

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Re: Erfahrungen Abstillen bei stark eingeschränktem Speiseplan

Antwort von Schniesenase am 09.02.2019, 20:45 Uhr

Hallo KMH,

Dein Sohn hat (noch) ein wunderbares Gefühl für das, was er braucht. Er ist voller Energie. Dafür braucht er viele Kohlenhydrate. Er wächst und benötigt Eiweiße, die er aus den Milchprodukten nimmt. Er isst Nüsse und Bananen, lauter Mineralstoffe und Vitamine, die auch in Milchprodukten enthalten sind. Die ärztlichen Untersuchungen zeigen: Dein Sohn ist fit und ohne Mangel. Er versorgt sich perfekt. Was in der Nahrung fehlt, holt er sich aus der Muttermilch. Ich würde sagen, man kann ihm gratulieren! Er sorgt sehr gut für sich; optimal!

Wenn Du jetzt einen Abstillwunsch hast, darfst Du Deinem Sohn vertrauen, dass er weiter gut für sich sorgen wird. Allerdings wird sein perfekter Speiseplan verändert werden müssen und das bedeutet für ihn eine Umstellung. Dazu noch die kuschelige Stillzeit, die noch mehr als "nur" Ernährung bedeutet. Es wird vermutlich nicht so leicht sein, das Stillen zu beenden, aber er wird sicher andere Wege finden, sein perfektes Selbstversorgungskonzept weiterzuführen.

So kleine Kinder haben oft, wenn sie lange nach Bedarf gestillt und essen gelassen worden sind, ohne Zwang, ein sehr gutes Gefühl für das, was sie brauchen oder was ihnen auch NICHT gut tut. Er hat das offensichtlich. Ich würde sagen, Du kannst ihm vertrauen. :-)

Unsere Tochter wollte nie Brot essen. Wir haben sie nicht gezwungen, aber im Kindergarten gab es Brot morgens und belegte Brote mittags. Da musste sie Brot essen. Später fanden wir heraus, dass sie eine Unverträglichkeit gegen glutenhaltige Nahrungsmittel hat und zumindest eine genetische Disposition für Zöliakie, also vollkommene Unverträglichkeit von Gluten. Sie hat also eigentlich genau das gemacht, was für sie am besten ist, nämlich Brot gemieden, und das wurde ihr aberzogen, weil die Erwachsenen meinten, das müsse aber für eine gute Ernährung notwendigerweise gegessen werden.

Ich habe daraus gelernt, dass wir die Kinder abholen können, wo sie sich weigern, bestimmte Nahrungsmittel zu essen bzw. - Zucker ausgeschlossen - unbedingt bestimmte andere essen wollen. Wer außer dem Kind weiß denn, was es braucht?

Vermutlich ist das, was Ihr gerade macht, ernährungstechnisch für Deinen Sohn das Beste. Aber wenn das Stillen für Dich keine Option mehr ist, dann musst Du ihn abstillen, und er wird das, was er aus der MuMi nimmt, anderswo hernehmen.

Alles Gute dabei!

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Re: Erfahrungen Abstillen bei stark eingeschränktem Speiseplan

Antwort von KMH am 12.02.2019, 15:17 Uhr

Danke für eure Antworten! Dann lehne ich mich wieder entspannt zurück...

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