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Geschrieben von FCB2011 am 17.02.2019, 12:15 Uhr

Legasthenie

Hallo,

Weiß jemand wie so ein Test abläuft? Findet das alles an einem Tag statt, oder sind das verschiedene Termine?

 
10 Antworten:

Re: Legasthenie - immer mehrere Tests

Antwort von Bela66 am 17.02.2019, 12:51 Uhr

Es sind meist mehrere Termine, zumindest aber mehrere Test. Es wird nämlich nicht konkret nur auf Legasthenie getestet, sondern es werden etwa fünf unterschiedliche Bereiche unter die Lupe genommen, und nur einer davon ist ein Lese-Rechtschreib-Test.

Grund: Man will sichergehen, dass wirklich eine Legasthenie vorliegt, und nicht zum Beispiel eine Schulangst (auch die kann Lernprobleme auslösen, die wie Legasthenie aussehen). Außerdem wird auf weitere Dinge getest, weil Legasthenie oft nicht allein auftritt, sondern ein Begleitsymptom eines anderen Lern- oder Konzentrationsproblems ist (ADHS, Lernstörungen usw.). Das heißt nicht, dass Dein Kind so ein Problem hätte, es ist Routine.

Sprich einfach mit der Schulpsychologin (Kontakt stellt Klassenlehrerin her). Sie kann eine erste Einschätzung vornehmen. Die eigentlichen, ausführlichen Tests machen Kinder- und Jugendpsychiater. Die Schulpsychologin nennt Dir eine Adresse. Der Fachmann stellt Dir dann auch die nötige Bescheinigung für einen Nachteilsausgleich aus, den Du der Klassenlehrerin vorlegen kannst.

Das Wichtigste: Wenn Du Verdacht auf Legasthenie hast, nicht lange zögern und Zeit verlieren, sondern wirklich zügig aktiv werden: Erst mit der Schulpsychologin sprechen, dann zu einem darauf spezialisierten Kinder- und Jugendpsychiater gehen, den gibt‘s in jeder Region.

LG

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Re: Legasthenie

Antwort von niccolleen am 17.02.2019, 15:19 Uhr

Bei uns ein Termin mit einem Computertest, der aus vielen Teilen besteht.
Hier wird jeder Teilbereich getestet, wie visuelles Gedaechtnis, auditives Gedaechtnis, irgendeine Logik, raeumliche Orientierung und raeumliche Wahrnehmung, und was weiss ich was alles. Bei jedem dieser Teiltests kommt ein Prozentsatz heraus, der sagt, ob man durchschnittlich gut, ueber-, unterdurchschnittlich oder im roten Bereich ist.
Im Grunde genommen ist dann auch egal, ob eine klassische Legasthenie vorliegt oder nicht. Es werden dann nur die Teilbereiche trainiert, die als Grundvoraussetzungen zu schlecht sind, um sich in Lesen, Schreiben, Rechnen gut zurechtzufinden.

lg
niki

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Re: Legasthenie

Antwort von 3wildehühner am 17.02.2019, 21:09 Uhr

Eine seriöse Testung auf Legasthenie findet immer bei einem Kinderpsychiater statt, denn das ist ein Arzt, der auch eine Diagnose stellen darf.
Ein Psychologe oder Pädagoge kann und darf das nicht, ebensowenig die “Legasthenietrainer”.

Dis Testung besteht aus mehreren Teilen und kann nicht an einem Tag durchgeführt werden. Neben einem IQ-Test mit Begabungsdiagnostik und den Rechtschreib- und Lesetests kommen auch noch Tests auf AD(H)S zum Einsatz, dazu Selbsteinschätzungsfragebögen und Fragebögen für die Eltern und wenn die Zustimmung der Eltern vorliegt auch der Lehrkräfte.

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Re: Legasthenie

Antwort von niccolleen am 18.02.2019, 9:42 Uhr

Sorry, aber bei uns macht das kein Kinderpsychiater sondern jede Legasthenietrainerin. Meist haben die auch eine psychologische Ausbildung (unsere ist Psychologin, aber nicht Psychiaterin), und der Test ist ein offizieller, standardisierter Computertest.
Aber vielleicht ist das in Deutschland ja anders bzw. staerker geregelt, warum auch immer.

lg
niki

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Re: Legasthenie

Antwort von FCB2011 am 18.02.2019, 10:14 Uhr

Danke für eure Antworten, mit der Lehrerin habe ich bereits gesprochen. Wir haben diese Woche noch einen Termin beim Kinderarzt, der uns dann eine Überweisung für das SPZ ausstellen muss. Ich hoffe, das klappt auch und er stellt sich nicht quer. Da sich das ja scheinbar dann auch noch mit den Tests hinzieht, möchte ich natürlich nicht noch unnötig Zeit verlieren. Und was ist wenn z.b. nur in einem Teilbereich eine Schwäche vorliegt?

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Re: Legasthenie

Antwort von 3wildehühner am 18.02.2019, 10:17 Uhr

Ja, das ist glücklicherweise in Deutschland besser geregelt.
Eine medizinische Diagnose nach ICD-10 darf in Deutschland nur ein Arzt stellen.

Die sogenannten Legasthenietrainer aus Österreich bzw. die diese “Ausbildung” in Österreich gemacht haben, sind hier nikcht anerkannt, denn es ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung.

Ich selber bin Pädagogin und habe mich diesbezüglich informiert, ob das für mich als Fortbildung in Frage käme. Die Voraussetzungen hatte ich , aber als ich mir dann die Inhalte des “Studiums” näher angeschaut habe, wusste ich, dass ich nicht do eine unseriöse Ausbildung haben möchte.

Lediglich anhand eines Computertest Legasthenie bzw. LRS erkennen zu wollen, ist definitiv unwissenschaftlich.

Allerdings unterscheiden Legasthenietrainer sich nicht zwischen LRS und Legasthenie. Dabei ist das für die Therapie sehr wichtig zu wissen, ob eine echte Legasthenie vorliegt oder nur eine LRS.
Legasthenie steht immer auch im Zusammenhang mit den kognitiven Fähigkeiten und anderen Erkrankungen einer Person, LRS nicht.

Ein Legasthenietrainer testet aber weder den IQ, noch ob andere Probleme wie ADS, ADHS, Probleme mit der auditiven Wahrnehmung oder etwas anderes vorliegt und mit ursächlich für die Probleme beim Lesen und /oder Schreiben ist.

Zudem ist es hier in Deutschland so, dass die Legasthenietrainer nicht nur testen( was zwar nicht anerkannt ist,aber die Eltern glauben es) und gleichzeitig auch teure Therapien verkaufen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt....

Die Diagnostik sollte immer unabhängig von der Therapie stattfinden, damit Menschen nicht aus Profitgründen falsche Diagnosen erhalten!

Deshalb kann in Deutschland eine Diagnose nur von einem Arzt gestellt werden, nachdem ich übe umfangreiche Diagnostik stattgefunden hat.

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Re: Legasthenie

Antwort von 3wildehühner am 18.02.2019, 10:21 Uhr

Meine Töchter haben eine isolierte Rechtschreibstörung, die Kleine hat zusätzlich eine Leseschwäche.
Sie haben jahrelang Leistungen vom Jugendamt für die Therapie im Rahmen der Eingliederungshilfe erhalten.
Wichtig ist für diese Leistungen vom Jugendamt, dass der Kinderpsychiater feststellt, dass das Kind unter seiner Legasthenie leidet und von Behinderung bedroht ist bzw. bereits behindert ist.

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Re: Legasthenie

Antwort von niccolleen am 18.02.2019, 16:55 Uhr

Doch zwischen Legasthenie und Rechenschwaeche unterscheiden sie schon.
Und ich finde das nicht unserioes. Es ist einiges hier unserioes, aber gerade die Legasthenie-Unterstuetzung in Oesterreich hat eine sehr lange Tradition und ist wirklich sehr ausgereift. Und man muss wirklich kein Arzt dazu sein. In den 60- und 70er-Jahren dachten die Aerzte, Hebammen koennten keine Geburten betreuen, weil sie ja keine Aerzte sind. Inzwischen weiss man, das Aerzte ihre Bereiche und Staerken und andere Berufsgruppen andere Bereiche und Kompetenzen haben.

lg
niki

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Re: Legasthenie

Antwort von 3wildehühner am 18.02.2019, 18:25 Uhr

Rechenschwäche? Ich habe doch gar nichts von Dyskalkulie geschrieben. Da habe ich keine Ahnung, wie das in Österreich gehandhabt wird.
Aber echte Legasthenie kann nur in Kombination mit einem IQ-Test festgestellt werden und eine medizinische Diagnostik mit Ausschluss anderer Gründe für eine schlechte Rechtschreibung ( ADHS/ADS; Minderbegabung usw.) und eine Differenzierung von LRS zu Legasthenie muss gemacht werden und eine Diagnose kann und darf nur ein Arzt stellen.

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Re: Legasthenie

Antwort von niccolleen am 18.02.2019, 22:11 Uhr

Ich bin kein Fachmann und kann soweit nicht mitreden. Ich seh das jedenfalls nicht so eng. Fuer mich ist eine Legasthenietrainerin mit psychologischer Ausbildung und viel Erfahrung schon als Fachmann an und bin nicht sicher, ob der Dr.-Titel tatsaechlich mehr bringt dabei. Bei uns darf jedenfalls auch ein Nicht-Dr. eine Diagnose stellen, wieso auch nicht. Aber wie gesagt, nicht immer ist eine Diagnose dermassen ausschlaggebend. Es reicht doch, wenn man Schwaechen erkennt und die Arbeit daran diese Schwaechen mindert. Aber ich denke, ich verstehe, wie du es gemeint hast.
Ich hab wiederum nie verstanden, wieso bei euch Heilpraktiker und Homoeopathen einfach so zugelassen sind und der Schulmedizin gleichgestellt werden. Ein Heilpraktiker hat keine Ausbildung, die irgendwo anerkannt ist, und die Lizenz bekommt er, wenn nachgewiesen wurde, nicht was er kann, sondern dass er niemandem mit seinen Methoden schaden kann! Aber gut, das ist wieder ein ganz anderes Kapitel, und jedes Gesundheitssystem hat sicher seine Schwaechen. Wir koennen uns jedenfalls beide ueber ein generell aber wirklich gutes Gesundheitssystem freuen :-)
Ok, das mit der Rechenschwaeche habe ich dich dann falsch verstanden.

lg
niki

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