6 - 9 ...

Sechs bis neun

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Aurala am 02.10.2022, 15:51 Uhr

Versteh einer das Kind

Hallo zusammen,

Ich hab da mal eine Frage bezüglich dem Umgang meines 8 Jährigen Sohnes und seinem Vater/ mein Ex Mann.
Ich bin seit 7 Jahren von meinem Ex getrennt und wir haben ein eher schlechtes Verhältnis zueinander. Wir streiten uns jetzt zwar nicht aber ignorieren uns weitestgehend und schreiben nur wenn es um die Wochenenden geht alle 14 Tage.
Ich habe noch einen 11 Jährigen der hat aber vor 1 Jahr den kontackt mehr oder weniger abgebrochen und fährt nicht mehr hin, da es dort nur Streit gab.

Jetzt aber zu meiner Frage und zwar immer wenn das Wochenende kommt benimmt er sich den Freitag total daneben so das es selbst in der Schule zu Problemen kommt. Er sagt das er schon hinwill aber auch nicht. Dann schimpft er jedes Wochenende und erzählt mir von selbst das es voll langweilig war. Dennoch will er jedesmal wieder hin und jedesmal gibt es wieder Ärger.

Ich hoffe ich konnte es etwas verständlich erklären und vielleicht kann mir ja jemand ein Tip geben.

 
3 Antworten:

Re: Versteh einer das Kind

Antwort von Carmar am 02.10.2022, 17:32 Uhr

Dein Sohn ist in einer Lage, in der er in seinem Alter nicht gut zurecht kommt.
Er merkt, dass du mit seinem Papa nichts mehr zu tun haben möchtest.
Andererseits möchte er Kontakt zu seinem Papa.
Er möchte es beiden Eltern recht machen und meint, er dürfe in deiner Gegenwart nicht zeigen, dass er aber seinen Papa noch mag.

Er macht also Faxen, wenn er sich von dir trennen muss. Und wer weiß, wie es ist, wenn er vom Papa weg muss.

Versuche mal, ganz neutral zu bleiben. Wenn ihr euch für das Wochenende verabschiedest, sagst du "viel Spaß bei Papa" (ohne ironischen Unterton) und gehst auf die Faxen gar nicht weiter ein.
Wenn er wieder zu dir kommt, hörst du dir seine Erzählungen an, ohne auch nur ein Wort der Kritik an seinem Vater.

Gib ihm das Gefühl, dass er bei beiden Eltern willkommen ist ohne sich für einen von beiden entscheiden zu müssen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Versteh einer das Kind

Antwort von Aurala am 02.10.2022, 22:16 Uhr

Ich sage ihm immer das es völlig okay ist und wünsche ihm auch immer ganz viel spass. Bei ihm kommt dann aber immer nur so ein trauriges mal sehen raus.

Wenn er dann von seinem Bruder oder von anderen erfährt das irgendwas anliegt ist er auch immer der erste der sagt dann will ich nicht zu Papa. Ich versuche schon immer das er so wenig wie irgendwie möglich mit bekommt was am Wochenende wenn er nicht hier ist anliegt.

Er sagt auch immer wieder das er möchte das sein Bruder wieder mitkommt aber er sagt sofort nein da geh ich nicht hin.
Ich glaube manchmal eher das es ihm schwerfällt zu fahren wegen seinem Bruder.

Er schimpft auch sehr viel über seinen Vater das Papa das nicht macht und das versprochen hat und nicht gehalten hat und das ihm immer sehr langweilig ist.
Er spielt da im Schnitt zwischen 8 - 10 Stunden am Handy rum am Tag wohlgemerkt.
Ich kann das auf einer App sehen.

Ich habe mich noch nie zwischen die Kinder und dem Vater gestellt. Sondern immer vermittelt wenn es zu Problemen kam.
Ich mache den Vater auch nicht schlecht es ist nur so das er uns ich festgestellt haben das wir beide besser dran sind wenn wir sonst so kein kontackt weiter haben, da es sonst zu heftigen Auseinandersetzungen kommt.

Er könnte sein Papa auch jederzeit übers Handy anrufen oder eine Nachricht schicken. Aber meist ignoriert er die einfach

Es ist alles irgendwie ziemlich verwirrend

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Versteh einer das Kind

Antwort von Lillimax am 04.10.2022, 14:29 Uhr

Dein Sohn steckt in einem ganz normalen Konflikt, oder besser, in zweien. Und für beide kann er nichts, sie entstehen durch die Trennung.

Der erste Konflikt ist: Er möchte gern zum Papa, denn er liebt ihn. Andererseits möchte er bei Dir sein, denn dort ist alles vertraut. Du bist sein Zuhause. Beim Papa ist alles etwas anders und daher ungemütlicher. Vielleicht merkt er auch, dass der Papa nicht viel Interesse hat und sich nicht sehr um ihn bemüht. Das verstärkt den Konflikt, denn natürlich wünscht er sich, für den Papa wichtig zu sein. Der Papa ist ja auch wichtig für IHN.

Der zweite Konflikt ist, dass er natürlich spürt, dass Du den Papa nicht magst. Das verschärft seinen inneren Konflikt. Denn er weiß nicht, zu wem er loyal sein soll. Und er hat Angst, dass Du sauer bist, wenn er den Papa mag oder gern zu ihm geht. Deshalb sagt er vielleicht, dass er nicht zum Papa will, obwohl er das eigentlich doch gern möchte.

Du kannst ihm helfen, indem Du ihm ein bisschen aus seiner Zwickmühle heraushilfst. Erkläre ihm, dass es natürlich Unterschiede gibt darin, wie der Papa den Alltag macht und wie Du den Alltag machst. Und dass das normal ist, weil jeder Mensch anders ist. Auch wie Papa die Dinge macht, ist okay.

Versuche - auch wenn es schwer fällt - wirklich gut vom Vater zu sprechen. Das ist wichtig für Kinder. Es ist schlimm für Trennungskinder, wenn sie nicht wagen, den anderen Elternteil gut zu finden, weil sie spüren, dass Mama ihn nicht gut findet. Kinder stellen sich der Meinung ihrer Eltern in diesen Dingen noch nicht entgegen, sondern übernehmen sie. Dein Sohn glaubt (unbewusst), den Papa nicht mögen zu dürfen.

Ich weiß das so genau, weil es mir als Kind genauso ging. Meine Mutter konnte von ihrer Abneigung nicht absehen, und ich glaubte, die übernehmen zu müssen. Schließlich wusste sie ja vermutlich am besten, was gut für mich war. Ich war auch in so einem Dauerkonflikt, und das war richtig, richtig schlimm. Deshalb ist es so wichtig, dass Du über Deinen Schatten springst und öfters gut von Deinem Ex redest - nicht für Dich, sondern für Dein Kind.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Sechs bis neun
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.