zurück| Geschrieben von La_Latina am 17.08.2022, 21:13 Uhr |
Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
...mein 8jähriges Kind betreffend.
Es war schon immer eher introvertiert, hat lange nicht mit (fremden) Erwachsenen gesprochen und hatte auch schon Behandlung bei einer Heilpädagogin und Vorstellung SPZ (damals ohne klare Diagnose).
Aktuell kommt es uns wieder etwas auffälliger vor. Kommt schwer zur Ruhe, macht oft Bewegungen, die für Außenstehende "seltsam" wirken, ist auf sehr wenige Freunde beschränkt, in den Ferien kam außer von einem anderen Kind keine aktive Anfrage anderer Kinder.
Selbst kann das Kind auch schwer Kontakt aufnehmen, mit dem Rad durchs Dorf fahren, um bei Freunden zu klingeln geht gar nicht. Auch selber bei einem Bäcker Brot holen geht nicht allein. Essverhalten ist grenzwertig, bezüglich Ruhe und auch Ordentlichkeit. Fixierung auf bestimmte Themen, z.B. Autos. Dann wird in dieser Richtung alles aufgesaugt, incl. Autobahnnetzen, wie man von A nach B kommt, welche Alternativen es gibt, wo Baustellen sind...
Schulische Leistungen sind gut bis sehr gut, Mannschaftssport klappt auch recht gut. Aber z. B. Einzelunterricht in Musikinstrumenten geht nicht.
Ich bin grad irgendwie ratlos, ob noch normal oder nicht 
.
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Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von 3wildehühner am 18.08.2022, 3:51 Uhr
Die erste Frage, die sich mir stellt:
Ist dein Sohn grundsätzlich glücklich und zufrieden oder wünscht er sich einen riesigen Freundeskreis?
Dass er nicht einfach bei anderen klingelt, finde ich absolut normal.
Mit erst acht Jahren dürften wohl auch die wenigsten Kinder alleine mit dem Fahrrad herumfahren. Da haben die ja noch nicht mal die Fahrradprüfung absolviert.
Meine Große war auch immer eher introvertiert und hatte wenige Freunde. Ihr wurden Verabredungen oft “zu viel” und ihre Freunde spielten dann auf einmal mit ihren Schwestern und die saß in ihrem Zimmer und hat gelesen.
Sie war damit aber nicht unglücklich.
Zu Erwachsenen war sie auch sehr schüchtern und erst im Laufe der Pubertät wurde sie diesbezüglich selbstbewusst.
Ihr Essverhalten war “normal”, allerdings habe ich eine Tochter, die bis zur Pubertät auch extrem wählerisch war.
Deshalb finde ich das von dir Geschilderte durchaus normal. Nicht jeder ist eine “Partymaus”.
Allerdings finde ich es wichtig, dass das Kind mit sich und seiner Situation zufrieden ist.
Wenn nicht, würde ich versuchen, Freundschaften aktiv zu fördern.
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von Maca am 18.08.2022, 7:30 Uhr
Du hast halt ein zurückhaltendes Kind.
Aufgrund des Geschriebenen kann ich absolut nicht nachvollziehen, wo das Problem liegt.
Kinder, die sich unangemeldet einfach durch die Siedlung klingeln, finde ich ja eher auffällig 
.
Gib deinem introvertierten Kind bitte nicht das Gefühl, dass sein Naturell falsch ist.
Handlungsbedarf besteht immer dann, wenn ein Kind leidet.
Dann muss man aber auch unterscheiden, ob das durch unbefriedigte Bedürfnisse bedingt ist oder durch ein intolerantes/wenig verständnisvolles Umfeld.
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von Maca am 18.08.2022, 7:32 Uhr
Warum habt ihr euren Sohn im SPZ vorgestellt?
Was genau hat euch dazu bewogen?
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von La_Latina am 18.08.2022, 10:52 Uhr
Es war damals der Rat von KiA und Kiga, nicht unser Bestreben.
Jetzt werden wir halt teilweise wieder von außen angeredet (Selbstgespräche, unkoordinierte, zappelige Bewegung...) und wir fragen uns, ob wir was tun sollten oder nicht . Ich bin eher für Abwarten.
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von 3wildehühner am 18.08.2022, 11:02 Uhr
Wirkt er denn glücklich?
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von Spirit am 18.08.2022, 11:12 Uhr
Was kam im SPZ raus? Welche Verdachtsdiagnose? Was wurde genau untersucht?
Der KiA muss ja auch irgendwas auf seine Überweisung geschrieben haben.
Dass dein Sohn nicht bei andern an der Tür klingelt, finde ich nicht ungewöhnlich. Es braucht auch nicht jedes Kind einen riesige Freundeskreis. Was die unkoordinierten Bewegungen betrifft kann es auch nur ein momentaner Tip sein, eine "blöde" Angewohnheit.
Stört es ihn wenn ihn andere Kinder darauf ansprechen?
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von alba75 am 18.08.2022, 18:14 Uhr
Wirkt dein Kind denn unglücklich? Leidet es darunter, dass bis auf das eine Kind keiner nach einer Verabredung gefragt hat? Nicht jeder Mensch, auch nicht jedes Kind, ist ein Gruppenmensch oder braucht viele Kontakte. Manche sind lieber allein. Ich war so ein Kind und fand es eher belastend dass man mir das Gefühl gegeben hat, dass dies nicht normal sei. Mein Großer war auch eher jemand, der sich lange schwer getan hat mit dem Finden von Freunden, verabredet hat er sich eigentlich kaum. Das hat sich dann mit der Pubertät recht schnell geändert. Plötzlich konnte ich ihn zu mehren Kumpels fahren, die verstreut im Umkreis von 15 Kilometern wohnten.
Vielleicht muss sie es ja in kleinen Schritten lernen, vielleicht erst mal im Supermarkt, wenn du in der Nähe bist, zur Backtheke schicken oder du wartest vor dem Bäckerladen, wenn sie etwas holt...
Inwieweit ihre Fixierung auf bestimmte Themen jetzt im Rahmen liegt kann ich natürlich nicht sagen. Meine waren beiden schon immer sehr interessiert an technischen Dingen. Die haben Zeichnungen von Menschen (da gibt es ja so ein bisschen Vorgaben, was Kinder in welchem Alter zeichnen sollten) lieblos hingeklatscht. War zwar alles dran, aber ohne jeglichen Ehrgeiz. Dafür haben sie Bagger usw. mit allen Einzelheiten genau gemalt. Die wurden liebevoll ausgemalt, es wurden Bücher zum Thema angesehen.
Groß verabredet hat sich vor allem der Große in der Grundschule nicht (beim Kleinen war es ein bisschen mehr). Das kam so ab der Pubertät, da gab es dann plötzlich viele Kumpels, mittlerweile auch feste Freundinnen, mit denen sich dauernd getroffen wurde und ich fuhr sie (bevor der Große den Führerschein hatte) ziemlich im Umkreis von 15 Kilometern zu den Freunden.
Und dass sie kein Musikinstrument spielt oder spielen will....manche wollen es halt nicht, interessieren sich nicht groß dafür. Null musikalisches Gefühl. Da hat meine Mutter mit gerungen, hat sich immer gewünscht dass ich eins lernen würde. Damit konnte man mich jagen.
Wenn deine Tochter so, wie sie ist, glücklich ist, würde ich sie einfach lassen. Wenn sie darunter leidet und sich einsam fühlt, dann würde ich versuchen ihr zu helfen, vielleicht vorschlagen ein Kind, das sie nett findet, mal einzuladen usw.
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von alba75 am 18.08.2022, 18:16 Uhr
Hab jetzt irgendwie doppelt geschrieben.
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von La_Latina am 19.08.2022, 0:02 Uhr
Richtig unglücklich wirkt es nicht, aber halt unausgeglichen. Wobei unser Kind eh schlecht Gefühle zeigen kann. Klar, merkt man Freude oder Traurigkeit, aber so richtig Stimmung ablesen klappt nicht so gut. Wir merken es halt übers Verhalten, dass grad was nicht passt. So wie eben aktuell.
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von Lillimax am 19.08.2022, 8:11 Uhr
Also, ich finde alles normal für ein zurückhaltendes Kind, außer der Sache mit den „unkoordinierten, zappelnden Bewegungen“. Die finde ich tatsächlich für dieses Alter etwas auffällig. Was sagt Euer Kinderarzt konkret zu diesem Punkt?
LG
Re: Ich bräuchte mal Ansichten von außen...
Antwort von La_Latina am 21.08.2022, 17:43 Uhr
Da keine U-Untersuchungen mehr anstehen, war ich mit dem Kind schon seit 2 Jahren nicht mehr beim KiA. Meine Überlegung war, dort mal anzufragen, deshalb das Nachhören hier. Wenn, würde ich erstmal ein Gespräch ohne Kind führen.
