6 - 9 ...

Sechs bis neun

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von mandulina83 am 25.07.2022, 22:40 Uhr

Dominater Nachbarsjunge

Mein Sohn 7, ein zarter Kerl, wenig Durchsetzungsfähigkeit hat einen Spielkameraden hier in der Nachbarschaft, der sehr dominat ist.
z. B. meine Spielsachen sind viel Besser als deine, ich kann dies und jenes besser usw.. so typisch Kinder halt. Kürzlich kam mein Sohn heim und meinte "Mama bei dem Laufradrennen vor drei Jahren hat *** gewonnen und nicht ich, sagt ***" und er glaubt ihm das, obwohl mein Sohn den Gewinn ( eine neues Fahrrad) bekommen hat.

Mit ist klar, dass ich den Nachbarsjungen nicht ändern kann aber ich wurde gerne meinen Sohn stärken... Das er einfach mal Nein sagt, sich nicht was anderes einreden lässt.

Habt ihr tipps oder Erfahrungen?

 
2 Antworten:

Lernerfahrungen

Antwort von Windpferdchen am 26.07.2022, 10:10 Uhr

Hallo,

es ist aufschlussreich zu fragen, warum Dein Sohn ganz gern mit diesem Nachbarsjungen spielt. Nämlich genau deshalb, weil er so anders ist. Vielleicht hat er ein paar Eigenschaften, die Dein Sohn auch gern hätte: Er ist selbstbewusst, tritt stark auf, behauptet sich. Das sind in den Augen von Jungs durchaus wichtige Skills.

Kinder suchen sich ja manchmal sehr entgegengesetzte Freunde oder Spielkameraden aus. Weil sie mit denen andere Erfahrungen machen können als mit Kindern, die genau so sind wie sie selbst. Diese Erfahrungen müssen nicht alle gut sein, aber sie sind trotzdem wichtig.

Mein Sohn hatte auch mal einen „falschen Freund“, also einen Spielkameraden, den ich selbst ungeeignet fand, der dominant war und sich eben nicht wirklich wie ein Freund verhalten hat. Ich habe den Freund nicht schlecht gemacht. Denn das Ding ist, ich habe gemerkt: Wenn man den Freund kritisiert, kränkt das auch das eigene Kind. Es ist ja irgendwo auch stolz, diesen Spielkameraden zu haben. Und wenn man sagt, der ist aber nix, der ist nicht nett, dann kränkt das auch das eigene Kind, es fühlt sich dann wegen seiner Wahl abgewertet.

Ich habe deshalb den „Freund“ nicht kritisiert. Sondern ich habe meinen Sohn nach bestimmten Szenen und Situationen gefragt, wie das für ihn war. „Wie fühlt es sich an, wenn X sagt, du hättest gar nicht gewonnen?“ oder: „War es okay, was er gemacht hat? Wie würdest du selbst da reagieren? Wie könnte X da besser oder fairer handeln, was denkst du?“

Ich habe das Verhalten des Spielkameraden also zur Disposition gestellt, es aber nicht selbst bewertet, sondern das meinen Sohn machen lassen. Anfangs fand er trotzdem alles noch okay mit dem Jungen oder hat nur ratlos die Schultern gezuckt, wenn ich so was gefragt habe. Aber im Laufe der nächsten Wochen und Monate konnte er ihn allmählich kritischer und besser sehen. Er hat dann auch mal gesagt: „Das fand ich nicht okay. Er hätte besser das und das machen sollen“ oder: „Das fand ich nicht gerecht“, oder ähnliches.

Das Geheimnis ist: Man kann Kindern Lernerfahrungen nicht abnehmen, indem man ihnen erklärt, wie sich besser behaupten oder abgrenzen können. Man kann ihnen aber helfen, Dinge bei anderen besser wahrzunehmen. Indem man das Kind sensibilisiert und sich seine eigene Meinung bilden lässt. Ganz unauffällig, ganz neutral, ganz beiläufig. Es bekommt dann eine gewisse innere, kritische Distanz und auf einmal klappt die Abgrenzung von selbst, ohne dass man das üben müsste.

Im Laufe der Zeit hat auch mein Sohn gemerkt, dass er sich von einem Freund etwas anderes wünscht als die Verhaltensweisen, die der andere Junge gezeigt hat. Und dass vieles davon mit Freundschaft nichts zu tun hatte. Die Freundschaft lief allmählich aus. Er hat sich seitdem nur noch wirklich sympathische Freunde ausgesucht.

Ich glaube, jedes Kind muss mal ungeeignete Freunde haben, um zu lernen, wer wirklich zu ihm passt, und wer nicht. Nichts ist Zufall, und alles hat seinen Sinn.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lernerfahrungen

Antwort von SunnyGirl!75 am 27.07.2022, 8:51 Uhr

Meine Freundin war auch immer die dominante unter uns als wir Kinder waren.
Und was soll ich sagen, wir sind immer noch befreundet ... seit über 40 Jahren.
Kurz gesagt wenn dein Sohn trotzdem.gern mit ihm spielt würd ich da nix unterbinden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Sechs bis neun
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.