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Geschrieben von Ielema22 am 10.05.2024, 22:21 Uhr

Verständnissfrage Konsequenz und Regeln

Hallo.

Ich möchte meine Kinder gerne mit viel Liebe aber auch Konsequent erziehen. Aber dass es auch total legitim ist, eine eigene Meinung zu haben und für seine Rechte einzustehen bzw. auch selbst darüber nachzudenken was nach unseren Regeln ok ist.

Folgende Situation: 8 jähriges Kind spielt draußen bis Zeitgrenze erreicht ist. Kommt dann nach Hause, erklärt die Nachbarskinder sind noch 15min länger draußen, da deren Mutter grad Gassi ist, und es möchte gerne so lange draußen bleiben wie die anderen(da die zwei Brüder sonst alleine sind), kommt dann direkt rein.

Da es für mich vollkommen nachvollziehbar ist und (Argumentation) stimme ich dem Ganzen zu.

Mein Mann wirft mir jedoch hier Inkonsequenz vor. Da eine vorab ausgemachte Regel umgeworfen wurde.

Bin ich da echt auf dem falschen Pfad????

Dies führt hier wirklich zu Streit! Und ich bin es leid, dauernd erklären zu müssen.

Natürlich gibt es Momente, da ist die Argumentation meines Kindes nicht passend und ich gebe dann nicht nach. Weil eben zu spät oder nicht Sinnig. Aber ich kann doch als Mutter situativ entscheiden und bin nicht gleich inkonsequent wenn ich meine Meinung ändere!

Ebenso, verabreden wir uns zum Zimmer aufräumen am Nachmittag. Kind kommt von schule und fragt ob es erstmal eine Stunde raus darf und toben. Für mich total in Ordnung weil dann noch genug Zeit für das Zimmer bleibt.
Auch hier, mein Mann schüttelt den Kopf und fragt weshalb wir dann eine Abmachung haben wenn ich diese umwerfe.
Für mich jedoch ist die Abmachung ja am Ende des Tages erfüllt. Weshalb sollte mein Kind nicht nach einem Schultag erstmal raus und toben, wenn es dann seine Pflichten erfüllt? Ich sehe da einfach nicht den Vorwurf der inkonsequenten Erziehung!

Mein Klnd ist recht feinfühlig und lebt seine Emotionen durchaus stärker aus als andere. Nervosität, Angst, Wut, aber auch Liebe, Verbundenheit und Hilfsbereitschaft!

Ich kann damit gut umgehen und versuche auch hier auf es einzugehen. Heißt, bei Zorn wird es durchaus mal laut und geht in sein Zimmer. Tobt oder brüllt. Es dauert einen Moment. Gibt Tränen und dann komm ich aber an es ran. Wir können die Situation beschreiben, erklären und finden Lösungen.
Mein Mann- sehr Geräusch empfindlich versteht das nicht! Er findet, hier muss man mit harten Sanktionen reagieren! Aufs Zimmer schicken, Hausarrest und Verbote! Sowas darf nicht vorkommen!

Wir sind völlig unterschiedlich aufgewachsen. Ich mit viel Gewalt und Emotionaler Erpressung- er eher laissez fair und immer sehr umsorgt/bedingungslos geliebt.

Ich setze mich mit Erziehung in meinen Augen stark auseinander und möchte es besser machen, fernab von dem wie ich groß wurde.

Er…keine Ahnung woher er seine Einstellung / Erkenntnisse bezieht…

Für ihn haben auch Persönlichkeitsentwicklung usw wenig Beachtung. Es muss einfach funktionieren ohne anstrengend zu sein. Aber so läuft es nun mal nicht! Kinder werden nicht einfach groß und ziehen aus.

Ich bin sehr gespannt auf eure Meinung und reflektion! Viele Grüße

 
6 Antworten:

Re: Verständnissfrage Konsequenz und Regeln

Antwort von Mammar am 10.05.2024, 23:39 Uhr

Ich finde das kommt auch stark aufs Kind an
Aber wenn deine Kinder in der Lage sind bei nie verhandelten Bedingungen am Ende das einzuhalten was sie aushandeln.
Genauso mit dem aufräumen,wenn es deinen Mann zufrieden stellt kannst du ja in Zukunft auch abmachen dass das Zimmer am Tag xy bis zur zubettgehzeit fertig sein muss,wenn du es von Anfang an so aushandelst dann bist du ja auch nicht inkonsequent .

Vielleicht solltest du mal in Ruhe mit ihm besprechen warum du so handelst und frag ihn wertfrei warum er sich vorstellt dass es so und so zu gehen hat, vielleicht findet ihr ja einen gemeinsamen Weg ohne Stresspotenzial

Wenn das Kind laut ist ist das natürlich schwer auszuhalten,aber auch das muss er lernen und wenn er damit nicht klar.kommt ist das ja irgendwie eher sein Problem als das des Kindes

Ich hab 4 Kinder und jedes hat seine Phasen wo esmal.lauter zugeht,bei uns ist es der erwachsene der den Raum verlässt wenn er es nicht aushält,so hat das Kind Gelegenheit mit dem Part der es gerade aushält sich zu regulieren und der andere muss seine Bedürfnisse aber auch nicht zurück stellen

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Re: Verständnissfrage Konsequenz und Regeln

Antwort von Janet90 am 11.05.2024, 20:24 Uhr

So wie du es beschreibst finde ich es nicht inkonsequent.
Fällt es deinem Kind denn an sich schwer Regeln einzuhalten? Wenn es jedes Mal ne riesen Welle ist, kann ich deinen Mann schon etwas besser verstehen.

Nach der Stunde toben draußen, wird dann auch gut aufgeräumt oder wird wieder diskutiert, getrödelt etc? Wenn nämlich letzteres der Fall wäre, würde ich von der ursprünglichen Abmachung (nach der Schule aufräumen) nicht abweichen. Wenn aber ohne zu meckern aufgeräumt wird, wieso nicht vorher toben?

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Re: Verständnissfrage Konsequenz und Regeln

Antwort von JoMiNa am 12.05.2024, 12:22 Uhr

Ich finde es schon mal sehr gut, dass euer Kind die Ausnahme einer Regel anspricht und nicht einfach darüber hinweg handelt. Dass zeigt ja, dass es die Regeln an sich verinnerlicht hat.

Ich würde es auch immer so machen wie du: Wenn nichts gegen eine Anpassung der Regel spricht, lasse ich es zu. Dazu gehört auch, dass Kind es akzeptieren kann, dass es eine Ausnahme ist und nicht ständig ewige Diskussionen gibt. Das wäre für mich nämlich ein Grund, an der Regel festzuhalten. Das kommuniziere ich dann dem Kind auch so: „Ok, heute darfst du ausnahmsweise länger raus, aber wenn es dann jeden Tag Diskussionen gibt, dann können wir keine Ausnahmen mehr machen.“ Das versteht mein 6 jähriger schon gut.

Ich habe mal den Rat gelesen, dass es bei der konsequenten Erzieherung keineswegs darum gehen sollte, künstliche Grenzen und Regeln aufzustellen. Es gibt genug „natürliche“ Grenzen, an denen Kinder lernen können. (So wie du schreibst, wenn wirklich keine Zeit mehr ist, dann geht es halt nicht.) Eine solche natürliche Grenze wird auch viel eher vom Kind akzeptiert.

Frag doch mal deinen Mann, wie er sich in einer ähnlichen Situation gegenüber seinem Chef fühlen würde. Beispiel: Er möchte 30 Minuten früher gehen, weil er einen privaten Termin hat, und es ist wenig los in der Firma. Trotzdem erlaubt es der Chef nicht. Hätte er da mehr oder weniger Respekt gegenüber dem Chef?

Ich habe manchmal ähnliche Diskussionen mit meinem Mann. Und ich handele trotzdem so, wie ich es für richtig halte und finde, dass meine Kinder eher auf mich hören als auf meinen Mann. Er ist aus meiner Sicht manchmal willkürlich - mal macht er den Quatsch mit und mal macht er eine Ansage und Kind soll sofort gehorchen. Das finde ich zum Beispiel inkonsequent.

Am Ende gibt es manchmal Punkte, an denen man sich einfach nicht auf eine Linie einigen kann und die Eltern unterschiedlich handeln. „Agree to disagree“ ist da die einzige Einstellung.

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Re: Verständnissfrage Konsequenz und Regeln

Antwort von kea2 am 13.05.2024, 11:31 Uhr

Wenn Dein Kind vernünftige Argumente hat, warum es jetzt eine Ausnahme von der Regel geben sollte und wenn die Regel normalerweise akzeptiert wird, bzw. das Verlangte nachgeholt wird, finde ich eine Ausnahme ok.
Die gibt es ja nur unter der Prämisse, dass es trotzdem läuft. Ist das nicht der Fall, gibt es nächstes mal keine Ausnahme von dieser Regel.

Je älter die Kinder werden, umso selbstständiger sollen sie ja werden. Deswegen muss man da Regeln anpassen und auch Ausnahmen akzeptieren, je nach Situation.
Das sehe ich so, wie Du.

Bei Deinem Mann sieht man, was rauskommt, wenn man Kinder Laissez-Faire erzieht, nämlich oft Menschen, die nicht damit klar kommen, dass ihre Bedürfnisse (hier z.B. das nach Ruhe) nicht sofort befriedigt werden.
Die sind später nicht so, wie ihre Eltern sich das vorgestellt haben, die selbstlos alle Bedürfnisse für das Kind zurück gestellt haben, sondern eher das Gegenteil.
Dein Mann wurde auch schlecht erzogen, nur anders als Du.

Ihr solltet das Thema mal grundlegend besprechen.
Eventuell wäre ein Erziehungskurs sinnvoll, wenn Ihr nicht auf einen Nenner kommt. Wenn die Argumente von Fachleuten kommen, ist die Reaktion oft anders, als wenn der Partner das sagt.
Es gibt z.B. "Starke Eltern, starke Kinder". Davon gab es bei uns im Kindergarten mal die Kurzfassung, und ich fand das Konzept gut. (Das ist allerdings schon eine Weile her.)

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Regeln oft zu starr

Antwort von Hexhex am 13.05.2024, 16:29 Uhr

Hallo,

viele Eltern glauben ja an feste „Regeln und Konsequenzen“, als sei das eine Art heilige Kuh der Erziehung. Mir ging das zuerst auch so. Was ich aber gelernt habe: Feste, eiserne Regeln werden der Lebenswirklichkeit überhaupt nicht gerecht. Das Leben und auch das Kind sind viel zu komplex, als dass eherne Regeln und Konsequenzen wirklich toll funktionieren würden. Sie passen oft einfach nicht zum Alltag.

Ich gestehe, ich bin bei meinen Kindern im Laufe der Jahre daher immer mehr von Regeln und gar „logischen Konsequenzen“ (schöneres Wort für Strafe) weggekommen. Ich habe gemerkt, dass es eher schadet als nutzt, wenn ich starre Gesetze erlasse, die stets pünktlich erfüllt werden müssen.

Eine Freundin, die auch Kinder hat, brachte mich dann darauf, einfach situativ vorzugehen. Das heißt: Ich habe einfach jede Situation sofort gelöst. Schulaufgaben müssen gemacht werden. Ich finde es richtig, wenn das Kind nach dem Essen eine Pause macht, vorher wird daher gar nicht zu den Aufgaben aufgefordert. Wenn es sich aber dann ausgeruht hat, werden die Aufgaben JETZT gemacht und zwar ohne weitere „Verhandlungen“ und Prokrastinieren. Ich bleibe stehen und wiederhole die Aufforderung, bis das Kind loslegt.

Auch Aufräumen muss gemacht werden. Auch hier schaue ich, dass das Kind gerade Muße dafür hat. Dann erscheine ich und setze Feldwebel-artig durch, dass JETZT aufgeräumnt wird, vorher gehe ich nicht aus dem Zimmer, und vorher geht es im Tagesablauf auch nicht weiter.

Mit dieser Methode, alle Dinge in der jeweiligen Situation ruckzuck zu lösen, bin ich viel besser gefahren. Auch für das Kind ist es weniger stressig, als ständig Regeln zu „brechen“, mit Mama zu verhandeln, zu prokrastinieren und dann auch noch Papas Unmut auszulösen, was das Kind ebenfalls stresst und bedrückt (und die Mutter sowieso). Es wurde gemacht, was anstand, sofern das Kind gerade gut dazu in der Lage war, und fertig.

Weil das gut fluppte, gab es darüber auch mit meinem Mann keine unnötigen Diskussionen.

LG

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Re: Verständnissfrage Konsequenz und Regeln

Antwort von WonderWoman am 14.05.2024, 10:35 Uhr

es hilft wenn man keine verabredungen trifft die vorhersehbar nicht funktionieren. z.b. das mit dem aufräumen. ich nehme mir garantiert nicht vor direkt nach dem feierabend noch den keller aufzuräumen, auch ich lasse mir das etwas luft dazwischen. deswegen käme ich gar nicht auf die idee sowas mit meinen kindern zu verabreden.

was das mit dem länger draußen spielen angeht finde ich die argumentation deiner tochter dass die jungs sonst alleine draußen sind hanebüchen. ist sie für die jungs verantwortlich? setzt die gassi-mutter voraus dass deine dann länger bleiben darf und auf die jungs aufpasst? wir schützen unsere kinder immer vor ungebetenen babysitterdiensten. "die sind auch noch da und ich habe lust noch 15 minuten mit denen zu spielen" wäre eine argumentation über die ich nachdenken würde aber so nicht. besser wäre es dann die regel dauerhaft zu verändern dass sie in zukunft so lange draussen bleiben darf wie die jungs. aber eben nur wenn sie gerne möchte und nicht weil sie sich verpflichtet fühlt oder verpflichtet wird.

kinder verstehen wenn eltern unterschiedlich stark auf regeln beharren. dein mann kann ja gerne strenger sein. ich würde das eine oder andere auch anders handhaben als mein mann. aber solange er so klarkommt und sich nachher nicht bei mir ausheult dass die kinder so schlecht erzogen sind ist das seine sache. ich würde mir das reinquasseln verbitten.

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