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Geschrieben von Sonnenblumen77 am 20.09.2020, 21:52 Uhr

Viele Ängste

Hallo zusammen,

ich wollte mal hören, ob es anderen Eltern auch so geht.

Meine 8jährige hat seit einigen Wochen immer wieder Ängste, zum einen, dass jemand stirbt, oder ein Unfall passiert. Das Thema Tod beschäftigt sie sehr.
Wir nehmen sie natürlich ernst und reden darüber. Aber sie tut mir einfach leid, da es im Moment so viel Raum einnimmt.
Es ist niemand gestorben, sie kennt es nur aus Erzählungen.
Ist das für das Alter typisch, geht das anderen auch so?
Und wie nehme ich ihr ein bisschen die Angst? Natürlich gehört das dazu, aber die kindliche Unbeschwertheit ist so ein bisschen verloren gegangen.
Grüße
Ela

 
2 Antworten:

Re: Viele Ängste

Antwort von Lillimax am 21.09.2020, 8:41 Uhr

Hallo,

irgendwann dämmert Kindern, dass das Thema Tod jeden betrifft, auch sie. Und dass sie eines Tages sterben werden. Das kann ein Schock sein. Denn zwar wissen sie das theoretisch auch schon früher. Aber es wirklich zu realisieren, ist etwas ganz anderes.

Ich glaube, durch diese Phase müssen Kinder hindurch. Klar möchten wir ihnen alle Ängste und alles Leid „wegmachen“, also wegtrösten und wegerklären. Aber das geht eben nicht wirklich, schon gar nicht bei diesem Thema.

Ich habe meinen Kindern in dieser Phase gesagt, dass die allermeisten Menschen ganz, ganz alt werden (es stimmt ja auch, die Statistik sagt für heutige Kinder eine Lebenserwartung von knapp 100 Jahren voraus). Und dass sie ein so langes und glückliches Leben vor sich haben, dass sie sich da keine Sorgen machen müssen. Dass es reicht, wenn sie sich erst mit 70 oder 80, wenn sie also sehr alt sind, sorgen. Und dass es jetzt wichtiger ist, schöne Dinge zu machen, sich zu freuen, Freunde zu treffen, zu spielen.

Klar ist das alles nicht so ganz wahr, denn natürlich kann auch früher mal etwas passieren, und es gibt im Leben keine Garantie fürs Altwerden. Aber ich finde es in diesem Fall gerechtfertigt, so etwas zu sagen, um das Kind zu beruhigen. Kinder brauchen einen geschützten Raum, sie müssen noch nicht mit allen Risiken des Lebens konfrontiert werden.

Trotzdem hört die Angst natürlich nicht von jetzt auf gleich auf. Wie gesagt, es ist eine Phase, und jede Phase hat eben auch ihre Dauer, ohne dass man sie verkürzen oder abstellen kann. Letztlich wissen Kinder um die Realität der Sterblichkeit, und es ist normal, dass sie Zeit brauchen, um diese Erkenntnis zu verarbeiten, in ihr Weltbild einzubauen und auch wieder zu Zuversicht und Freude zurückzufinden.

Solange das Problem nicht länger als wenige Monate dauert, ist das bei einem sensiblen Kind sicher im ganz normalen Rahmen. Klar: Falls sich die Angst verstärkt, Deine Tochter auffälliges Verhalten zeigt (Rückzug, Trauer etc.), dann würde ich mal mit einem Kinderpsychologen reden, aber ich denke, so etwas ist eher selten. Du darfst da sicher noch abwarten.

LG

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Re: Viele Ängste

Antwort von Philo am 21.09.2020, 12:23 Uhr

Das ist das typische Alter, in dem Kinder begreifen, dass der Tod nicht nur alte Menschen trifft, sondern dass sie auch altern und irgendwann sterben werden.
Ich kann mich noch an meine Kindheit und die Ängste vor dem Tod erinnern.
Hilfreich ist mir im Umgang mit meinen Kindern mein Glaube, der Glaube daran, dass die Seele bei Gott weiterlebt und wir Verstorbene wieder sehen werden. Diese Vorstellung finde ICH tröstlich. Auch wissen meine Kinder, dass die Seele des Menschen "in den Himmel" kommt, während der alte und schwache (nicht kranke!! -> sonst können Kinder beim nächsten Schnupfen Todesängste entwickeln) Körper beerdigt wird.

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