zurück| Geschrieben von Lulu16 am 12.12.2017, 21:25 Uhr |
Selbstbewusstsein
Wie fördert ihr das?
Ich mache folgendes;
-Fördere und unterstütze ihn im Alltag
-Erziehe ihn zur Selbstständigkeit (im Rahmen seiner Möglichkeiten)
-sage ihm immer vor dem Schlafen gehen wie sehr wir ihn lieben, wie schön, mutig, stark und bezaubernd er ist. Ich flüstere ihm ins Ohr, dass er immer an sich glauben soll und damit die Welt verändern kann (ist schon ein kleines Ritual)
-bei einem Konflikt, sage ich ihm immer, dass ich Mühe mit seinem Verhalten und nicht mit ihm als Person habe
-ich lobe ihn viel, übertreibe es aber nicht
Ich denke immer, dass ich sicher genügend mache, wenn ich aber dann Zeitungsartikel lesen, dass sich ein 10-jähriges Mädchen das Leben genommen hat, weil es gemobbt wurde, stockt mir der Atem. Und ich mach mir wieder Gedanken. Wie viel kann ich tun, dass mein Kind weder der Mobber noch das gemobbte Kind wird. Ich weiss, dass ich nicht alles beeinflussen kann und dennoch will ich ihm ein Rucksack mitgeben, auf den er bei Unsicherheit zurück greifen kann. Ein Rucksack voller Mut, Selbstbewusstsein und Liebe.
Zu Weihnachten bekommt er übrigens dieses Buch (passend zur Thematik); Der Löwe in dir. Kann das Bild leider nicht einfügen.
Beitrag beantwortenRe: Selbstbewusstsein
Antwort von Minne am 12.12.2017, 22:01 Uhr
Bindung, Bindung, Bindung.
Ich glaube mit Erziehung kann man da weniger ausrichten als mit einer stabilen Bindung zu den Bezugspersonen (Eltern). Dem Kind die sichere und verlässliche Basis geben, sich nach und nach zu entwickeln. Liebe, Verlässlichkeit, Respekt vor dem Kind (vor seiner Persönlichkeit, seinem Charakter).
Kindern auf Augenhöhe begegnen. Helfen, wenn das Kind es möchte. Nein akzeptieren.
Das gewünschteste Wunschkind hat viele gute Texte zu diesem Thema.
Auch interessant ist das Stichwort Resilienzentwicklung.
Ja, wichtig... Enorm wichtig.
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Minne am 12.12.2017, 22:04 Uhr
PS:
Wenn du einen Konflikt mit ihm hast, sage ihm, dass du Schwierigkeiten mit seinem Verhalten hast. Streiche den Rest 
Oder gleich positiv formulieren: sag ihm, wie du es möchtest, was du erwartest, wie es geht.
Dann spricht sein Köpfchen gleich besser darauf an. Alter Trick 
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Lulu16 am 12.12.2017, 22:07 Uhr
Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Das ist mir natürlich auch bewusst, habe es aber nicht aufgezählt. Das sind für mich selbstverständliche Dinge, die man aber durchaus betonen sollte. Danke für deinen wichtigen Input.
Das Buch werde ich mir wohl kaufen, habe schon viel positives gehört.
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Lisaloca am 12.12.2017, 22:07 Uhr
Das stimmt mich beim Lesen gerade irgendwie nachdenklich.
Ich könnte da jetzt nicht spontan auflisten wie wir das Selbstbewusstsein unserer Maus fördern, ich habe da keine Punkte, die ich quasi abhake 
nicht böse gemeint, ich denke aber, dass wir alle unsere Kinder loben und ihnen sagen, dass wir sie liebhaben. Das macht man ja sowieso... Sie spüren es ja auch an unserem Verhalten 
Zu deinen Punkten: finde ich alle gut!
Alles eben in Maßen (ich klinge mal wieder etwas hart jetzt, sorry). Das Kind, dem immer gesagt wurde, dass es das tollste, schlauste, hübscheste und beste Kind ist, wird dann irgendwann vielleicht in der Welt scheitern bzw. nicht damit klarkommen wenn die Realität etwas anderes spiegelt.
Du machst das ganz richtig, da bin ich sicher.
Leider darf man nicht außer acht lassen, dass wir den Charakter unserer Kinder nicht zu 100% bestimmen können. Einiges ist auch genetisch bedingt und wird durch andere äußere Faktoren beeinflusst, die wir nicht in der Hand haben...
Unsere Kinder so akzeptieren wie sie sind, sie einfach lieb haben, sie unterstützen und ihnen der Fels in der Brandung sein - ich denke da ist der Rucksack schon sehr gut gefüllt:-)
Charlotte ist ein kleiner Räuber, der gerne mit den Großen tobt und sich die Sachen zurückerobert, wenn sie ihr weggenommen werden. Ich denke, dass sie ein starkes Selbstbewusstsein haben wird, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass sie Geschwister hat und sich quasi behaupten muss.
Kann man sicherlich nicht immer verallgemeinern, aber häufig ist es bestimmt so. Die gleichaltrigen Kinder von Freundinnen (noch Einzelkinder) sind alle schüchterner und nicht so "abgehärtet" wie sie...
Unsere erste Tochter war auch eher schüchtern mit anderen.
Manche sind auch einfach nicht so selbstbewusst wie andere, da kann man machen was man will
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Lulu16 am 12.12.2017, 22:08 Uhr
Danke für deinen Trick, werde ich ab sofort anwenden.
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Minne am 12.12.2017, 22:11 Uhr
Brauchst das Buch nicht, ließ doch den Blog!
Das ist eine tolle Seite!
Ach ja, man möchte so viel Gutes mitgeben. Und das ist auch echt schwer, wenn man merkt, dass Kinder sich dann doch anders entwickeln, extrem schüchtern ängstlich usw sind. Oder Probleme haben im Kindergarten, in der Schule... Mit dem ersten Freund (oder der ersten Freundin)... Da steht man dann daneben und kann gar nicht glauben, was sich da gerade tut. Und dass man zum Teil nicht immer helfen kann. Schwieriger, je älter die Kinder werden.
Das ist wirklich eine Sache von einigen, die die Elternschaft manchmal sehr, sehr schwierig machen (zumindest für mich).
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Minne am 12.12.2017, 22:20 Uhr
Selbstvertrauen und sich selbst annehmen, mit sich im Reinen sein... Darauf erwächst dann ja auch Selbstbewusstsein.
Ich glaube, das meinst du, oder?
Auch ein schüchternes Kind kann ja ganz viel Vertrauen in sich selbst haben und in sich selbst ruhen. Auch wenn es jetzt nach außen nicht selbstbewusst ist.
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Lulu16 am 12.12.2017, 22:23 Uhr
Genau. Nein, ich erzähle ihm von unserem Tag, was ich besonders toll mit ihm fand und verbinde die "Komplimente" damit. Sage ihm nicht einfach, dass er das tollste Kind der Welt ist (also für uns natürlich schon).
Ich hatte auch Mühe mit der Auflistung aber irgendwie hat es meinem Herzchen gut getan und ich wurde mir es dann erst richtig bewusst wie viel ich dafür tue.
Wahrscheinlich ist es für mich so schwer, weil ich einfach selber nicht sehr selbstbewusst bin. Ich habe einfach angst, dass er sich da an mir ein zu grosses Vorbild nimmt. Schliesslich spielt die Vorbildfunktion durchaus auch eine wichtige Rolle.
Geschwister hat er noch keine. Aber ältere Cousinen und Cousins. Dort lernt er auch, dass er sich behaupten muss.
Mach mir halt so dumme Gedanken..
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Lulu16 am 12.12.2017, 22:25 Uhr
Ja. Ich sehe das so wie du. Man will nur das Beste für sein eigenes Kind und manchmal ist es schwierig zu beurteilen was das Beste ist. Aber ich glaube schon, dass das gut kommt. Danke für deine Antworten!
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Minne am 12.12.2017, 22:55 Uhr
Willkommen im Club
Ja, ich mache mir auch viele Gedanken darüber, ob ich es schaffe, ihnen eine gute Basis mitzugeben.
Habe schließlich auch so meine Fehler. Und mache längst nicht immer alles richtig.
Fürchte, das ist normal.
Und wenn man dann von so einem Fall hört wie von dem 10j. Mädchen... Fürchterlich.
Aber wir Eltern sind nicht der Stempel und unsere Kinder sind nicht die Prägefolie.
Meine Schwester und ich haben sehr oft ganz andere, voneinander abweichende Erinnerungen an bestimmte Situationen unserer Kindheit. Gleiche Situation, von meiner Schwester in der Rückschau negativ bewertet und von mir positiv. Da kommt wieder das mit dem Charakter zum Tragen.
Vieles hat man schlicht und einfach nicht in der Hand. Und auch wenn man alles "richtig macht", ist es trotzdem keine Garantie für ein glückliches, selbstbewusstes Kind.
Andersherum führen "Fehler" auch nicht zwangsläufig zu Unglück, Traurigkeit und Schwierigkeiten.
Vielleicht sollte man sich das auch ab und an vor Augen halten. Ich finde Eltern wird unwahrscheinlich viel Druck gemacht von der Gesellschaft und jede Charaktereigenschaft, jedes "Problem" wird hinterfragt. Vielleicht hätte die Mutter etwas anders machen können / sollen / müssen?
Natürlich ist unsere Rolle wichtig, aber es gibt noch so viele andere Faktoren.
Re: Selbstbewusstsein
Antwort von Vroni2610 am 13.12.2017, 0:43 Uhr
Wow, gut geschrieben 
Ich habe mir darüber bisher noch keine konkreten Gedanken gemacht. Aber interessant mal darüber nachzudenken. Ich versuche meinen Kindern einfach meine bzw unsere positive Lebenseinstellung mitzugeben. Loben tu ich auch, aber sehr dosiert. Ich sag ihnen jeden Tag wie lieb ich sie hab. Wo möglich versuche ich sie in ihrem Handeln zu bestärken. Ich lasse sie auch Fehler machen und aus Erfahrung lernen. Außerdem sollen sie lernen sich gegen andere zu behaupten aber genauso zurückstecken zu können. Ganz wichtig ist mir noch Hilfsbereitschaft. Ich hoffe, dass aus dem Gesamtpaket zumindest der Rahmen für eine Entwicklung zu selbstbewussten Persönlichkeiten gegeben ist. Ich seh mich immer als Gärtner. Ich säe und gieße, stutze ein bisschen falls nötig, behüte und liebe meine Pflänzchen. Hoffe, dass sie wachsen und kräftig werden. Die äußeren Einflüsse spielen aber eben auch eine Rolle und die kann man nicht beeinflussen...Also gutes Gärtnern weiterhin
