Juli 2016 Mamis

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von Minnie_Mouse  am 19.12.2017, 21:29 Uhr

Obdachlos

Ja das Wort obdachlos kam mir heute in den Sinn. Völliger Quatsch ich bin ja nicht obdachlos da gibt es wirklich welche und die sind richtig schlimm dran keine Frage. Trotzdem schwebte mir das heute durch den Kopf.
Seit gestern Vormittag bin ich bei meinem Partner ausgezogen .... er nahm es wortlos hin ich habe ihm im Gespräch abgesehen wie es ihn innerlich zerrissen hat, ich konnte meine Tränen auch nicht mehr halten. Es ist so schlimm für alle gar keine Frage, niemand hat es gewollt und doch sind wir gescheitert. Versagt, verloren, aufgegeben.... viele schlimme Gedanken in meinem Kopf ...
Trotzdem bin ich sicher das die Trennung so schade es auch ist die richtige Entscheidung war. Seit der Geburt von Amelie lebe ich ja notdürftig beim Kindsvater, nur improvisiert bei allem, nicht mal richtig Platz für meine Kleider war da geschweige für Amelie ihre ... ne Kommode vor nen anderen gestellt damit es irgendwie ging und es ging ja auch ... Platz ist in der kleinsten Hütte .... Nie hab ich mich da zuhause gefühlt .... zum einen fehlten meine persönlichen Dinge zum andren war es eng und zum nächsten platze Schwiegermutte in Spe ja immer rein, Privatsphäre hin oder her .... jetzt wohne ich in meinem ehemaligen KINDERZIMMER. Ich habe es bisschen umgeräumt so das wir genug Platz haben sogar ein Kleiderschrank ist jetzt da für unser Kleidung, im Bad ein Fach, ich der Küche Platz Und im Wohnzimmer hat Amelie auch gut Platz zum spielen ..... meine Eltern müssen sich jetzt auch umgewöhnen und wir natürlich auch irgendwie ne neue Struktur bekommen aber wieder bin ich nicht Zuhause und da kam mir die Obdachlosigkeit in Sinn.... wie gesagt Quatsch aber kurz hatte ich das Gefühl was Obdachlose wohl "fühlen"

Ach es ist schlimm .... es ist hart und wird sicher noch einiges abverlangen.
Amelie hat gestern Abend ewig geschrien ... neue Umgebung in der sie einfach so mal schlafen soll -- keine Chance.... heute ging es schon deutlich besser aber sie tut mir leid .... hätte ich härter sein sollen hätte ich es bei der kaputten Beziehung belassen sollen damit für Amelie die Welt nicht zusammen bricht ? Aber was hat sie von einer unglücklichen Mama ? Auch nichts ...
Jetzt müssen wir die schwere Zeit überstehen und zusammen glücklich sein das wir uns haben.... schreibt sich so einfach aber ist es nicht währenddessen kullern mir die Tränen ....
Für Amelie muss ich stark sein und das werde ich auch.
Ab 1.Februar ist meine Arbeit auf 75% reduziert das macht es dann bisschen einfacher.
Heute hat mein Vater sich frei genommen, ich hatte auch frei Amelie durfte dann auch frei von der KiTa nehmen und wir waren aufm Weihnachtsmarkt zusammen und bisschen shoppen .... das war Ablenkung und tat uns allen gut.... sobald ich aber Zeit zum grübeln habe könnte ich nur noch heulen es wird mir immer bewusster .... Ich bin alleine

 
7 Antworten:

Re: Obdachlos

Antwort von Rübenkind am 19.12.2017, 21:43 Uhr

Oh man, das tut einem ja richtig in der Seele weh, das zu lesen.

Aber ich glaube, du tust das richtige. Amelie ist natürlich derzeit überfordert, denke, das ist normal. Aber du weißt ja selber, dass Bleiben keine Alternative gewesen wäre.

Und du weißt, dass die Situation nur zeitlich begrenzt ist. Ihr Mädels packt das!!! Atme jetzt erstmal tief durch. Vielleicht gut, dass du jetzt nicht „alleine“ bist. Lass dich von deinen Eltern mal aufrichten.

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Re: Obdachlos

Antwort von Gustavinchen am 19.12.2017, 21:47 Uhr

Ach Minnie_Mouse, das tut mir so leid. Ja, manchmal ist eine Trennung die einzige echte Option. Aber leicht ist sie eben nie. Für einen selbst nicht, weil man sich fragt, warum und wo man gescheitert ist, was man hätte anders machen können und sollen. Und für ein Kind schon gleich gar nicht, das plötzlich eine wichtige tägliche Bezugsperson verliert, so schlecht der Vater auch vielleicht seinen "Job" gemacht hat.

Dennoch glaube ich, dass Du noch "Glück im Unglück" hast, bei Deinen Eltern unterschlüpfen zu können. Nicht jeder, der sich trennt, hat diese Option. Bei den meisten geht es zwar irgendwie weiter, wirklich obdachlos werden zum Glück die wenigsten, aber es ist doch sehr hart. Man hatte sich halt seinen Lebensweg anders vorgestellt, vor allem, wenn man ein gemeinsames Kind geplant hat bzw. sich darauf vorbereitet hat, eine Familie zu werden.

Bleib tapfer, versuche, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt, und nicht zuviel über das "Was wäre wenn..." nachzugrübeln. Ich drücke Dich mal aus der Ferne.

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Re: Obdachlos

Antwort von lilke am 20.12.2017, 8:36 Uhr

Ist natürlich jetzt eine "blöde Zeit" für solche Veränderungen. Damit will ich nicht sagen, dass es der falsche Zeitpunkt ist, denn ich gebe Dir völlig recht, dass ein Schlussstrich irgendwann eben sein muss und scheinheilig jetzt nur wegen Weihnachten so zu tun, als ob alles noch okay ist...? Ich glaube, da hätte ich wie Du entschieden. Ist sicherlich trotzdem schmerzhaft und zehrt an der Seele, das kann ich mir vorstellen.

Aber bitte versuch dich einfach auf deine wunderbare Prinzessin zu konzentrieren. So lange Du für Dich weißt, dass es die richtige Entscheidung war, reicht das und sie wird sich an die neue Situation gewöhnen. Ganz ehrlich? Sie wird sich an eure gemeinsame Zeit schnell nicht mehr erinnern und dann wird es für sie genauso normal und nicht irgendwie "schlimm" sein, wenn Papa nicht ständig da ist.

Du hast Deine Familie im Rücken und auch wenn es jetzt etwas beengt ist, das ist ja "nur" eine Frage der Zeit. Irgendwann zieht ihr in Dein Haus und dann hat auch das Gefühl von "Obdachlosigkeit" sein Ende.

Es ist ein Übergang und Du bist stark, du kannst das. Deine Maus wird Deinem Beispiel folgen ;)

LG
Lilly

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Re: Obdachlos

Antwort von zauberinsel am 20.12.2017, 8:40 Uhr

es tut mir ganz arg leid das es nicht geklappt hat aber du hast das absolut richtige gemacht. ich wäre in diesem umfeld nicht mit kind geblieben, man braucht doch etwas platz, einen schrank oder kommode und nicht einfach ne kiste hin oder wie auch immer, auch wenn wenig platz sollte es human sein. jetzt hast du dir und amelie luft gemacht und platz gegeben, auch wenn es bei deinen eltern ist, es wird erstmal gehen und hört sich bei weitem besser an, aber ja es ist nicht euer eigene zuhause, aber auch das wird kommen, jetzt erstmal sacken lassen .

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Re: Obdachlos

Antwort von JuleJuli am 20.12.2017, 8:51 Uhr

Liebe Anne,

ich schreibe wirklich selten hier, aber heute machst du mich ganz traurig, ich muss dir jetzt unbedingt Mut machen.

ES GEHT WEITER. Bitte glaube mir und gib nicht auf. Es kommen noch einige harte Zeiten aber du wirst glücklich werden und Amelie auch. Sicherlich ist es alles hart, aber Amelie ist noch so klein, sie wird sich später nicht daran erinnern können. Sie wird wenn sie mal groß ist an eine glückliche und fröhliche Mama denken.

Ich habe mich damals getrennt da waren meine beiden Mädels 3 und 5 und mir hätte nichts besseres passieren können. Ich war nur noch unglücklich, es gab wenn wir uns gesehen haben nur Streit und weißt du was meine Große damals gesagt hat als wir ausgezogen sind? "Jetzt streitet ihr euch wenigstens nicht mehr" Und das aus dem Mund einer Fünfjährigen. Glaube mir also, es ist das Beste. Wenn du denkst es geht nicht mehr dann werde mit Amelie alleine glücklich. Sei nicht traurig dass du wieder in dein Kinderzimmer gezogen bist, sei nicht traurig dass du keine heile Familienwelt zu Weihnachten hast. Nein, sieh das positive. Deine Eltern sind für dich da, du kannst mit Amelie ein wunderschönes Weihnachten mit den Großeltern ohne Streit verbringen. Du siehst das Lachen von der Kleinen. Es gibt so viele Sachen an denen du dich erfreuen kannst.

Und irgendwann wirst du auch wieder einen Mann kennenlernen der dich und Amelie liebt.

Ich habe meinen jetzigen Mann in der Handwerkskammer kennengelernt, er war als wir zusammengekommen sind grade 24 geworden, ich 30. Er hat meine Mädels super angenommen, wir sind jetzt seit 6,5 Jahren zusammen, haben letztes Jahr geheiratet und noch unseren kleinen Sonnenschein bekommen. Und das wichtigste für mich, mittlerweile sind es UNSERE drei Mädels. Wir sind als Patchwork glücklich, auch wenn es nicht immer leicht war und ist. Aber man weiß ja wofür man kämpft.

Du kämpfst jetzt für Amelie und für dich.

Ich drücke euch jedenfalls unbekannterweise und wünsche dir und Amelie ein wunderschönes Weihnachtsfest im Kreise der Personen die euch lieben und euch immer unterstützen werden!

Liebe Grüße, Jule

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Re: Obdachlos

Antwort von Minnie_Mouse am 20.12.2017, 15:04 Uhr

WOW ich bin überwältigt von Euren Texten, vielen lieben Dank pbwohl ich bei jedem von Euch echt weinen musste funkelt in mir nun doch ein kleines bisschen Hoffnung.
Jeder von euch hat recht mit dem was er geschrieben hat und mit meiner Entscheidung bin ich im reinen und alles andere ergibt die Zeit. Wahrscheinlich wird es noch eine weile weh tun aber so wie ihr es sagt, ich weiß wofür ich kämpfe und für Amelie lohnt sich alles und wenn es das letzte Hemd ist.

Ihr seid toll Danke nochmal

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Re: Obdachlos

Antwort von blue-pearl88 am 20.12.2017, 21:58 Uhr

Hallo meine Lieben
Jetzt komm ich endlich auch mal dazu was zu schreiben.
Mach dir nicht so viele Gedanken. Das war schon due richtige Entscheidung.
Ich war 7 als sich meine Eltern getrennt haben. Und das war genau die richtige Entscheidung! Und das sage ich als Kind. Klar wäre es schöner, wenn man glücklich verheiratete Eltern hätte. Hatte ich aber nicht und drum ist es besser, dass sie sich getrennt haben. Was bringt mir eine unglückliche Mama, die nur wegen uns (mein Bruder und ich) bei meinem Papa geblieben wäre? Gar nichts. Ich fände es ehrlich gesagt furchtbar!
Und deine Amelie wird das auch mal so sehen.
Ich kenne Mamas, die wegen den Kindern beim Mann geblieben sind. Irgendwann sind die Kinder groß, ziehen aus, und was bleibt ist die Erkenntnis, dass das eigene Leben fast vorbei ist und nicht glücklich war.
Also, lass deswegen den Kopf nicht hängen. Ich bin mir sicher, ihr werdet das toll meistern. Einfach wird es nicht immer sein, aber es lohnt sich, für dich persönlich und deine zuckersüße Maus!!!


LG Sandra

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