zurück| Geschrieben von Franziska83, 18. SSW am 05.03.2008, 12:07 Uhr |
Welcher Geburtsort ist der richtige?
Hallo,
ich habe mir schon ein Krankenhaus und ein Geburtshaus in unserem Umfeld angeschaut und tue mich mit der Entscheidung recht schwer. Ich würde mich wahrscheinlich in dem Geburtshaus wohler fühlen, weil ich echt Angst vor Ärzten und Krankenhäusern habe und ich mich durch die Hebammen als Individuum besser wahrgenommen fühle. Anderseits möchte ich natürlich auch, dass im Fall von unvorhergesehenen Komplikationen alles für die Motte getan werden kann.
Leider erfahre ich aus meinem persönlichen Umfeld bei dieser Entscheidung wenig Unterstützung. Mein Mann hält sich raus, weil er der Meinung ist, dass ich das Recht habe, diese Entscheidung alleine zu treffen, weil ich das Baby auch bekommen muss. Meine Familie kann nicht verstehen, warum ich mich so anstelle und nicht einfach ins Krankenhaus gehe, wie jede andere Frau auch. Und meine Freundin ist momentan nicht zu erreichen.
Was meint ihr? Stelle ich mich wirklich so an? Oder habt ihr euch auch solche Gedanken gemacht?
F.
Beitrag beantwortenRe: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von Puppi82, 17. SSW am 05.03.2008, 12:11 Uhr
ich verstehe deine gedanken total. bei mir ist es so, dass ich in einem kh entbinden werde, weil ich nicht am selben tag nach hause möchte und ganz froh bin , dass mir im kh noch etwas geholfen wird, was stillen und so angeht.und bei uns gibt es kein geburtshaus in der nähe.
aber ich verstehe dich!!!
noch hast du ein wenig zeit. sprich mit deinem freund/Mann einfach nochmal in ruhe, was für euch eher in frage kommt.und lasst euch nicht beeinflussen. es ist die geburt DEINES kindes und du musst entschieden, wo dich dich wohler fühlst!!!!
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von schnubbi, 20. SSW am 05.03.2008, 12:29 Uhr
Du solltest bei deiner Entscheidung Prioritäten setzen - so schwer das auch ist.
Legst du mehr Wert auf eine häusliche Atmosphäre und eine individuellere Behandlung für dich?
ODER:
Legst du mehr Wert auf Notfallmedizin und professionelle Hilfe, falls etwas mit dem Baby nicht stimmt oder falls die Geburt schwierig wird?
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von moamba, 27. SSW am 05.03.2008, 12:34 Uhr
Hallo,
also ich werde in einem Geburtshaus entbinden und freue mich schon sehr darauf. Alles hat Vor- und Nachteile, das ist klar, aber du mußt auch bedenken, dass du nur dann in einem solchen Haus entbinden kannst, wenn während der ss alles glatt verläuft. Für mich ist das Schöne die liebevolle Betreuung auch schon vor der Geburt, ich kenne alle Hebammen dort, die Atmosphäre ist klasse und ich fühle mich sehr wohl. Auch zur Nachsorge kommen die Hebammen am Anfang bei Bedarf auch mehrmals täglich, man ist also nicht wirklich allein. Geh doch einfach mal zu einem Infoabend, schau dir alles an, hör dir alles an und entscheide dich dann in Ruhe. Ich bin in meinem Familien- und Freundeskreis auch auf viel Widerstand gestoßen, habe aber alle Argumente gut wiederlegen können, und letztenendes ist es wirklich deine Entscheidung!
LG Marion
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von Rosinchen78, 19. SSW am 05.03.2008, 12:37 Uhr
Du hast ja echt noch bisschen Zeit. Vielleicht kannst auch mal mit der Hebamme an deinem Ort sprechen? Betreut sie dich schon während der SWS? Hat sie Belegbetten?
Ich war beim 1. Kind in einer kleineren Klinik (also ohne Kinderklinik) und es war trotz Krankenhaus sehr sehr schön! Individuell und ich hab mich prima betreut gefühlt! Ich glaube eh, es kommt jedes mal drauf an, an WELCHE Personen man gerät. Was bringt einem eine total genervte Hebamme im Geburtshaus die schon ewig im Dienst ist? Mir ist da eine ausgeruhte (neue) Hebi in der Klinik immer noch lieber.
Ob dir die Leute sympatisch sind oder nicht, stellt sich meist eh erst während der Geburt heraus.
Aber meistens erwischt mans doch recht gut, denke ich! Die Hebis wissen ja auch in welchem Ausnahmezustand "Mütter" sind!
Ich werde auf jeden Fall wieder in "unsere" Klinik gehen und je nach dem wie alles läuft auch ca. 3 Tage bleiben.
Alles Gute!
LG Rosinchen
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von Sanse80, 33. SSW am 05.03.2008, 13:06 Uhr
Hallo,
ich werde ins Geburtshaus gehen. Für mich stand es von vornherein fest. Sobald ich wusste das ich schwanger bin, hab ich mich da angemeldet. Mein Neffe ist im selben Haus geboren. Sogar mit den selben Hebammen. Ich bin Anfangs auch auf Wiederstand gestoßen bei Kollegen oder Freunden. Meine Familie kannte das ja schon und außerdem bin ich selber damals zuhause geboren. War also normal für die:-). Ich habe ein GH gewählt, was nur 5 Minuten von einer Klinik entfernt ist. Wenn nur das kleinste Anzeichen für ein Risiko für mich oder mein Baby auftaucht, bringen die mich sofort ins KH.
Ich kann dich aber verstehen, dass du unsicher bist. Und leider kann man dir die Entscheidung wirklich nicht abnehmen. Aber du kannst dir noch Zeit lassen und dein persönliches Für und Wieder abwägen! Es gibt keinen "richtigen" oder "falschen" Geburtsort. Er ist für jeden anders definiert.
Ich wünsch dir viel Glück bei der Entscheidung und noch eine schöne SS!!!
Gruß
Sanse80
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von Muckefutz, 17. SSW am 05.03.2008, 13:16 Uhr
Hallo,
vergiss dein Umfeld - es ist deine Entscheidung. Ich hatte auch keinen Bock auf KH, weil ich ja auch nicht krank war, sondern ein Baby bekommen hab. Allerdings wollte ich für den Fall der Fälle (falls ein KS o. ä. nötig sein sollte) einen Arzt in der Nähe haben und so habe ich mir eine Klinik gesucht, die
1. sich sehr darauf besinnt alles natürlich vonstatten gehen zu lassen und nur einzugreifen, wenn es tatsächlich erforderlich ist und
2. die ambulante Geburten unterstützt.
Das war ein super Kompromiss, da ich gleich wieder heim bin und mich in vertrauter Atmosphäre erholen konnte.
Dabei ist natürlich eine Nachsorge-Hebi das A und O.
Vielleicht ist es ja für dich auch eine gute Alternative
VG
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von nagchampa am 05.03.2008, 13:22 Uhr
Wenn du mal zu unseren holländischen Nachbrn umschaust, wirst du feststellen, dass es dort ehekr unüblich ist, zum Gebären in eine Klinik zu gehen.
Es kommt sehr auf die Kultur an. Deutschland ist ein total ängstliches Land. Mit Hilfe von Angstmach-Prpbaganda treibt man Frauen zum Gebären in Kliniken, obwohl recht selten etwas passiert.
Geburtshäuser sind auch immer in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, falls Komplikationen auftreten. Also ist das kein Grund ein Geburtshaus abzulehnen. Ich brauchte zur Geburt meiner Tochter keinen Arzt. Wozu auch. Ich wollte im Geburtshaus entbinden, da kam ich aber nicht mehr hin. Sie kam zu Hause.
Zur fachkundigen Betreuung muss ich aus Bekanntenkreisen immer wieder erleben, dass Krankenhauspersonal manchmal völlig veraltetes Wissen über Stillen haben, dort viel zu voreilig Zugefüttert wird und und und
Im Geburtshaus rennt dir deine Hebamme auch nicht zum Schichtwechsel weg. Du wirst auch nicht 4h nach Geburt rausgeworfen.
Im Krankenhaus ticken die Uhren ganz anders als im Geburtshaus. Im Geburtshaus wird der Frau Zeit gelassen zu gebären, so viel sie braucht und so lange es die Hebamme verntworten kann. In der Klinik wird auf die Uhr geschaut. Gehts nicht schnell genug, wird medikamentös nachgeholfen. Oftmals hat Frau auch keine Ahnung, was die alles mit ihr machen und einmflößen. Im Geburtshaus wird nichts ohne Zustimmung getan und alles erklärt.
Also ich würde mich immer wieder gegen eine Klinik entscheiden, wenn mein Buchgefühl sagt, das alles okay ist.
Du bekommst das Kind und nicht dein Umfeld. Was glaubst du, was du für "gute Ratschläge" bekommst, wenn das Kind da ist. Das kannst du auch nicht alles umsetzen, nur damit zu alle zufrieden stellst. Du brauchst dich vor niemanden rechtfertigen. Es ist dein Kröper, deine Geburt, dein Baby.
Suse
kenne ich-und habe einen kompromiß
Antwort von pittiplatsch80, 21. SSW am 05.03.2008, 13:22 Uhr
beleghebamme und ambulante geburt.
gerade weil ich auf eine entspannte geburt hoffe,ohen schichtwechsel mit einer mir schon bekannten und sympathischen hebi (mache jetzt schon die vus im wechsel bei ihr).
im kh finde ich es schrecklich,jeder erzählt was anderes,vom stillen hat kaum einer wirklich ahnung,oft geben sie deinem kind heimlich flaschen etc.
ich will wenn es geht auf jeden fall gleich wieder heim,weil ich dann ruhe habe und essen und schlafne kann,wann ich will,weil mein kind neben mit in meinen armen liegt,ich es stillen kann wann ich will etc.
viell. wäre das ja was für dich,wenn du dich dann doch gegen das geburtshaus entscheidne solltest.
wenn du stillen willst,hast du mit einer ambulanten geburt die besten chancen,diese frauen haben tendenziell deutlicih weniger stillprobleme,weil im kh sehr oft schon eingegriffen wird (zugefüttert,flaschengabe,saugverwirrung,falsche infos etc.)
ich würde da auch nicht ständig mit anderen außer dem partner drüber reden,sondern erst,wenn die entscheidung schon fest steht. DU musst dich dabei wohlfühlen....und eine zweite chance bekommst du nicht für die geburt....
glg pitti
Re: Da hatte ich wohl Glück
Antwort von Rosinchen78, 19. SSW am 05.03.2008, 14:00 Uhr
mit dem KH bei der 1. Geburt. Die waren alle sehr darauf bedacht, dass die Frau die Geburt bestimmt, mir wäre sicher nichts eingeflößt worden ohne dass ich od. mein Partner informiert worden wären. Ich war ja bei vollem Bewußtsein!
Außerdem hatten die Schwestern sehr viel Ahnung vom Stillen und auch sehr viel Geduld! Vielleicht leben sie eben doch nicht so hinterm Mond wie in manchen Krankenhäusern.
Natürlich hab ich auch nix gegen ein Geburtshaus - sooo ausergewöhnlich finde ich das nicht! Also ich glaub nicht, dass mein umfeld mich deshalb komisch anschauen würde - warum auch.
Eigentlich könnte man auch daheim gebären :-) (wenn sonst alles ok ist).
Lasst euch echt nicht zu sehr verrückt machen FALLS was ist usw... meistens geht doch alles gut über die Bühne!
Viel Glück!
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von Franziska83, 18. SSW am 05.03.2008, 14:05 Uhr
Vielen Dank für eure lieben Antworten! Mir geht es schon ein wenig besser. Und ich habe ja tatsächlich noch ein paar Wochen Zeit, darüber nachzudenken.
Das einen diese blöden Hormone auch so sensibel machen müssen...
Franziska
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von Puppi82, 17. SSW am 05.03.2008, 14:35 Uhr
hey, ich schon wieder. sagm al, ich habe keine ahnung, aber du nist nicht im august forum oder??? falls nicht, hast du nicht lust?????? ist total super dort!!!!
Re: Welcher Geburtsort ist der richtige?
Antwort von SilkeJulia am 05.03.2008, 14:54 Uhr
Hallo,
ich wollte nur noch anfügen, dass in Studien bewiesen wurde, dass außerklinische Geburten genauso sicher sind wie Geburten in der Klinik.
Sollte bei einer Geburt im Geburtshaus oder zu Hause eine Komplikation auftreten, kann 1. die Hebamme Soforthilfe leisten, darin ist sie ausgebildet.
Sie weiss also, was zu tun ist, wenn du zB zu viel blutest oder es dem Kind schlecht geht.
Und sie würde sofort den Notarzt informieren.
Es geht in der Geburtshilfe nur selten um Minuten, auch wenn es den Eltern oft so vorkommt - in 99% der Fälle zeichnen sich Komplikationen schon vorher ab und eine freiberufliche Hebamme hätte die Frau dann längst in ein Krankenhaus verlegt.
Viele Komplikationen, die in der Klinik auftreten sind hausgemacht.
In der Klinik wird in den meisten Fällen versucht, die Geburt so rasch wie möglich zu beenden.
Das ist aber meistens weder nötig noch gut.
Durch Wehenmittelgabe, kombiniert mit Schmerzmittelgabe, keine Wahl der Position durch die Gebärende u.ä. entstehen dann Komplikationen.
In der außerklinischen Geburtshilfe ist die Komplikationsrate sehr viel geringer, da das Herangehen an die Geburt einfach anders ist.
Es ist z.B. erwiesen: "Je weniger heftig gepresst wird, desto besser geht es Mutter und Kind."
Das ist leider noch nicht in alle Kliniken vorgedrungen ;-)
Das wichtigste an der ganzen Sache ist:
DU musst dich wohlfühlen und dir sicher sein.
Denn wenn das nicht der Fall ist, wirst du dich verkrampfen und verkrampft kann man kein Kind kriegen.
Meine Schwester zB will alles um sich haben: Geräte und Ärzte ;-)
Das gibt ihr das sichere Gefühl, dass alles gut gehen wird.
Ich für meinen Teil wollte natürlich gebären, in Ruhe, ohne Stress.
Deswegen habe ich mich fürs Geburtshaus entschieden.
Als es nicht weiterging wurde ich ins KH verlegt, was dann auch ok war.
Übrigens hatte ich das Glück, dass es bei uns eine Klinik mit internem Geburtshaus gab. Das heisst, ich bin mit meiner Hebamme in die Klinik gefahren und wir waren dort im Geburtshaus, ohne Ärzte etc...
Als ich dann die PDA wollte, musste ich nur über den Flur in den Kreißsaal gehen.
Die Klinik hatte ich mir bewusst ausgesucht.
Dort sind sie bedacht auf natürliche Geburtshilfe, arbeiten viel mit alternativen Medikamenten.
Keine Mutter bekommt dort ihr Kind auf dem Rücken liegend. Wirklich keine!
Die Wochenstation bietet Familienzimmer und Stillhilfe.
Das Krankenhaus ist als Babyfreundlich ausgezeichnet, das heisst, dort wird die Mutter-Kind-Beziehung und das Stillen besonders gefördert.
Sprich mit deiner Hebamme!
Wenn du noch keine hast, musst du dir unbedingt eine suchen, damit die Option "Geburtshaus" überhaupt gegeben ist ;-)
Alles Gute!
Silke
