Geschrieben von Milla.2019, 5. SSW am 04.09.2018, 12:40 Uhr |
Unglückliche Wunschschwangerschaft
Hallo ihr Lieben. Seit 3 Tagen weiß ich das ich schwanger mit meinem Wunschkind bin. Die Schwangerschaft war geplant. Doch anstatt Freude zu empfinden, ist es plötzlich nur Traurigkeit, Appetitlosigkeit, ich weine manchmal sogar und fühle mich mit der Situation unglücklich. Wie kann das sein? Normalerweise müsste ich mich doch freuen und nicht nur negative Gefühle haben. Ich wünschte teilweise sogar es hätte nicht geklappt. Gibt es jemanden der genauso gefühlt hat oder fühlt und wie ging es bei euch weiter ?
Liebe Grüße Milla
Re: Zu hohe Erwartungen...
Antwort von Bonnie am 04.09.2018, 13:12 Uhr
Die Werbung und die Gesellschaft suggerieren uns ja, dass wir 24 Stunden auf Wolke 7 schweben, sobald wir Mütter werden. Und dass wir ab da nur noch selig lächelnd über Blumenwiesen schweben. Das ist halt einfach Quatsch. Vermutlich hast auch Du unbewusst solche Klischees gepflegt. Und wachst jetzt in der Wirklichkeit auf.
Das ist nicht schlimm. Schlimm ist nur, wenn Du glaubst, irgendwelche Gefühle haben zu MÜSSEN. Du schreibst, Du "müsstest und solltest" dies oder das fühlen. Gar nix musst und solltest Du! Du DARFST - nämliche alle Gefühle haben, die Du hast.
Die ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft sind oft belastend, weil der Körper sich irre stark umstellen muss. Man ist schlapp, müde, lustlos, hat Schmerzen oder fühlt sich ein bissl depri. Alles hormonell bedingt und ganz normal!
Ein Kind zu bekommen ist ein Riesen-Einschnitt im Leben, etwas absolut Neues, Unbekanntes, man weiß noch nicht, wie das geht und was alles auf einen zukommt. Es wäre doch seltsam, wenn man da überhaupt keine Ängste hätte, sondern das alles von morgens bis abends klasse fände, oder...?
Mache Dir über Deine Gefühle überhaupt keine Sorgen. Du darfst ALLE Gefühle haben. Lasse deshalb ruhig alle Gefühle zu, auch die schlechten. Wenn Du aufhörst, Dir selbst vorzuschreiben, was Du empfinden solltest und was nicht, dann wird die Freude von selbst kommen! Wirst sehen, das war bei mir auch so.
Alles ist gut, alles ist normal. Du wirst in der Schwangerschaft immer eine Mischung aus guten und unangenehmen Gefühlen haben. Mal wirst Du Angst haben, mal am liebsten gar nicht mehr schwanger sein wollen, und mal wirst Du Dich auch freuen und Tatendrang spüren. Das mit der Freude klappt aber nur, wenn Du jetzt entspannst und alle Gefühle erlaubst, ohne Dich an einer Idealvorstellung festzuklammern.
LG
Re: Unglückliche Wunschschwangerschaft
Antwort von NerdyLady1978, 14. SSW am 04.09.2018, 15:19 Uhr
Bonnie hat es gut beschrieben.
Meiner Erfahrung nach ist vor allem das erste Trimester oft schwierig wegen der Übelkeit. Selbst wenn man absolut schwanger werden WOLLTE und das Kind WILL, kann man da schon mal hadern.
Außerdem spielen die Hormone total verrückt und man tut Dinge, die man sonst nicht täte - absoluter Ausnahmezustand.
Diesen Text sollte man ausdrucken und als Flyer bundesweit verteilen!
Antwort von Lovie am 04.09.2018, 16:14 Uhr
Absolut treffend und perfekt geschrieben!
Danke Bonnie, für die klugen Worte!
Antwort von Mäusekind2015, 30. SSW am 04.09.2018, 18:18 Uhr
Ich bin mit meinem 3. Kind schwanger und habe es mir so sehr gewünscht.
Und trotzdem die ganze SS über Zweifel ob wir das kräftemäßig schaffen werden.
Dieses rosarot Gerede und die regenbogenbunten Schaumblasen die uns in den Medien, von Bekannten, selbst von Freunden vorgegaukelt werden gibt es auch- manchmal. Aber ebenso so oft das absolute Ich-mag-nicht-mehr-Gefühl, Schmerzen, Angst, Ausfluss diverser Körperflüssigkeiten und Krampfadern wo man sie sich nicht vorstellen kann. Und das ist alles normal. Ich hoffe ich habe dir keine Angst gemacht;-)
Will nur sagen, alle von uns kennen das Gefühl nur wie meine Hebamme immer sagt, die Wenigsten sprechen darüber.
Re: Zu hohe Erwartungen...
Antwort von Milla.2019 am 04.09.2018, 19:07 Uhr
Liebe Bonnie!
Ein toll geschriebener Text der mich heute unglaublich aufgefangen hat. Vielen Dank dafür
Re: Unglückliche Wunschschwangerschaft
Antwort von nita83 am 04.09.2018, 19:09 Uhr
Bonnie kannst du das als Flyer drucken?.
Es ist so passend.
Ich hab die ss als die schwierigste Zeit in meinem Leben empfunden.
Ich hab gekotzt wie ein reicher mir war schwindlig ich konnte mein Umfeld sprichwörtlich nicht riechen.ich hatte Blutungen und Schmerzen vorzeitige Wehen inkl. Klinik Aufenthalt.
Alles in allem hab ich mich immer gefragt was alle anderen für Drogen bekommen haben um es ssssooooo toll zu finden. Mir hat man 2x vergessen die zu geben.
Allerdings hab ich beim zweiten nicht mehr erwartet das es toll wird.
Übrigens ein Buch meiner Meinung nach das einzige was man lesen sollte ist beim ersten Kind gibt's tausend fragen.von Vinci ivonie.
Danach war mir klar ich bin normal.
Auch wenn ich beim lesen noch dachte nee das meinen die bestimmt nicht so .oh doch sie hätten recht.
Wie meinte letzte Woche ein Papa (Baby 4 Wochen alt) das was "negative" und an Anstrengungen dazu kommt hat einem niemand erzählt erst hinterher sonst hätte man sich das bestimmt noch überlegt.
Und das trifft es.
Ich hab vor meinem ersten Kind nie verstanden wie Eltern ihre babies schütteln oder so können.
Und ein schreikind über Monate Schlafmangel und ewig viele und lange stillmahlzeiten später kann ich sagen ja ich verstehe es.
Ich war selbst an dem Punkt angelangt. Doch 1. Hab ich es gemerkt und hatte sofort Hilfe.
Als ich völlig fertig meine Schwester anrief. Nachmittags um 15 Uhr und das Kind seit halb 6 morgens am brüllen unterbrochen vom ständigen stillen ich noch untersucht im Obama ohne Zeit zum Essen.
Meinte ich nur hol ihn oder ich klatsch ihn an die Wand.
Sie war cool meinte leg ihn weg ins Bett geh raus Tür zu noch dir ein Tee ich bin in 5 min da.
2 1/2 Std später mit essen im Bauch und etwas Schlaf dachte ich nur oh mein Gott und Gott sei dank war sie da.
Und er war auch ein absolutes wunschkind.doch vorgestellt hab ich mir das ganz anders.
Ich würde von Ärzten und Hebammen lange nicht ernst genommen als ich meinte er schreit zu viel .
Fazit ein Kind mit Kiss Syndrom dadurch das schreien und die stillprobleme sowie die schlafschwierigkeiten.
Nach dem die Ursache behoben war war er ein völlig anderes Kind.
Beim zweiten war ich dann schlauer und der ist so gewesen wie man es sich vorstellt.
Daher alles was du fühlst ist okay du darfst auch als Mutter mal genervt sein es ist nunmal nicht immer alles toll .Auch nicht wenn das Baby da ist.
Und das muss es auch nicht. Aber das muss man wissen erzählt einem nur keiner.
LG nita
Re: Danke Bonnie, für die klugen Worte!
Antwort von Milla.2019 am 04.09.2018, 19:10 Uhr
Liebes Mäusekind 2015!
Es tut gut zu wissen das man nicht alleine so empfindet. Von Wunschschwangerschaften kannte ich solche Gefühle nicht, aber wie du sagst es redet keiner drüber. Ich wünsche dir viele positive Gedanken für die Zukunft
Re: Danke Bonnie, für die klugen Worte!
Antwort von Mäusekind2015 am 04.09.2018, 20:13 Uhr
Lieb von dir, danke! Und bei dir wird die Vorfreude auch noch wachsen, ganz bestimmt! Alles Gute!
Re: Unglückliche Wunschschwangerschaft
Antwort von Milla.2019 am 05.09.2018, 8:07 Uhr
Hallo Nerdy Lady. Ja ich denke auch das die Hormone ihren teil noch dazu beitragen. Danke für deine Nachricht
Re: Unglückliche Wunschschwangerschaft
Antwort von Saski85 am 05.09.2018, 11:33 Uhr
Habe dir eine PN geschickt!
Hallo liebe Mädels was denkt ihr was es wird
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Mensartige Schmerzen,morgen startet Urlaubstrip :-(
Ich freue mich!
Intakte ss oder windei 😳
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