Jeder Mann schaut Pornofilme..?

Irgendwie ist der Tenor im Thread unten ja recht eindeutig - alle Männer schauen Pornofilme, das ist total normal, Männer sind halt simpel gestrickt und brauchen optische "Reize". Als Ehefrau kann man sich anscheinend glücklich schätzen, wenn der Mann nur Pornos schaut und nicht in den Puff geht...

Irgendwie finde ich es schade, dass das heutzutage anscheinend gesellschaftlicher Konsens zu sein scheint.

Ich muss dabei immer an meinen alten Deutschlehrer denken - schon lange her, ich glaube, er ist kurz vor meinem Abitur in Pension gegangen und mittlerweile schon längst tot. Wir haben bei ihm "Nora" von Ibsen gelesen, und ich muss bei dem Thema dann immer an eine Szene daraus denken, bei der Nora neckisch mit einer Strumpfhose nach einem Hausfreund "haut". Unser Lehrer hat uns dann erklärt, dass das "erotisch" war - was von uns (damals) keiner nachvollziehen konnte - was sollte dann an einer blöden Strumpfhose erotisch sein?!? Heute muss ich oft daran denken, weil ich mir einbilde, dass ich jetzt doch verstehe, was er damals meinte - die Erotik spielte sich quasi komplett im Kopf ab, Bilder im Kopf, nicht Bilder auf Papier. Mittlerweile reizt mich das auch viel mehr.

Ganz ehrlich, ich finde Männer, die so "schlicht gestrickt" sind, dass sie lieber Bilder auf Papier/Film hernehmen als Bilder im Kopf, potentiell langweilig, das reizt mich sowas von gar nicht. Ich finde ja, dass Andeutungen und Ahnungen und der Rest spielt sich dann im Kopf ab, viel reizvoller sind als offensichtliche Tatsachen.

Manchmal träume ich von einer Zeitreise in eine Zeit, wo Strumpfhose noch erotisch waren statt Pornobilder oder -filme...