zurück| Geschrieben von Mausmama am 09.05.2019, 18:43 Uhr |
Ringelröteln, nicht zum Arzt
Hallo,
Tochter,4, hat rote Backen, sonst nur bissle erkältet. Soll ich zum Arzt weil rote Backen könnten ja Ringelröteln sein. Nicht dass mich dass jetzt wirklich Sorgen würde, denn ansteckend sind sie jetzt ja nicht mehr, und machen kann man auch nix,
aber wegen schwangeren Kiga Mamas?
Muss ich mit ihr zum Arzt? Wie gesagt , ziemlich rote Backen nur.
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Re: Ringelröteln, nicht zum Arzt
Antwort von Jomol am 09.05.2019, 21:35 Uhr
Na ja, wenn gar nichts anderes ist, wird der Arzt wohl auch nichts weiter sehen. Und wie Du richtig schreibst, ist es nicht mehr ansteckend, wenn der Ausschlag da ist. Du kannst ja morgen früh nochmal gucken. Mit Ausschlag nimmt sie der KiGa eh nicht, auch wenn es sinnlos ist. Dann kannst Du sie entweder einfach zu Hause lassen oder beim Kinderarzt vorstellen. Denk dran, daß die freitags meist nur vormittags offen haben.
Grüße,
Jomol
Re: @ Jomol, falsche Beratung
Antwort von uriah am 10.05.2019, 13:53 Uhr
Das stimmt ja nicht. Auch wenn der Ausschlag bereits auf der Haut ausgebrochen ist, dann ist die Ansteckungsgefahr zwar geringer, aber noch nicht vorbei. Andere können sich infizieren, und schwangere Frauen sind sehr gefährdet, wenn sie keinen Immunschutz haben. Das Ungeborene kann (wenn auch selten) bei einer Ringelrötelninfektion eine Anämie entwickeln, sogar fetale Todesfälle sind möglich.
Wenn das Kind wirklich Ringelröteln hat, sollte die Kita das erfahren, damit sie Schutzmaßnahmen treffen kann. (Stichwort: Infektionsschutzgesetz!) Also hier bitte auch an das Wohl der anderen denken, das Kind erst mal isolieren und vom Arzt betätigen lassen, was es hat.
Es ist unverantwortlich, schwangere Mütter ahnungslos in die Kita gehen zu lassen, wenn dort der Parovirus B19 im Umlauf ist. Weitere Kinder werden voraussichtlich ebenfalls dran erkranken.
@ uriah, leider schlecht informiert.
Antwort von Jomol am 10.05.2019, 19:19 Uhr
Na dann bist Du schlauer als alle anderen. Z. B. Wikipedia unter Epidemiologie: "Die Ansteckungsfähigkeit ist in den ersten vier bis zehn Tagen nach Infektion am größten. Das heißt, dass Kinder im Stadium mit Hautausschlag praktisch nicht mehr ansteckend sind."
Außerdem habe ich nie gesagt, sie soll das Kind in die KiTa schicken, die Frage war lediglich, ob man mit roten Wangen allein zum Arzt gehen soll. Da steppt am Freitag der Bär und die Gefahr ist groß, daß sich das eigene Kind etwas einsammelt (zum Beispiel Ringelröteln, falls es doch keine waren) und hinterher richtig krank ist. Deshalb bin ich mit solchen "Sicherheitsbesuchen", die am Ende niemand etwas nützen, eher vorsichtig.
Und noch mal Wikipedia:"Die Durchseuchungsrate, das heißt der Anteil von Menschen, die eine Infektion schon durchgemacht haben, liegt im Vorschulalter bei etwa fünf bis zehn Prozent, im Erwachsenenalter bei 60 bis 70 Prozent. Zahlen über mütterliche Infektionen in der Schwangerschaft liegen nicht vor, sie scheinen aber selten zu sein. Bei einer gesicherten Infektion der Mutter liegt das Erkrankungsrisiko für das ungeborene Kind etwa bei fünf bis zehn Prozent und ist am größten bei Infektionen zwischen der 13. und 20. Schwangerschaftswoche."
Wenn die Durchseuchungsquote zwischen Vorschulalter und Erwachsenen so viel zunimmt, sind Supermarkt und Öffentliche Verkehrsmittel womöglich viel gefährlicher als die KiTa. Und was sollen denn die Schwangeren machen, immer wenn irgendwas umgeht die Kinder wochenlang zu Hause lassen???
Ich hätte das Kind wahrscheinlich zu Hause gelassen und abgewartet. Bei typischem Ausschlag natürlich in der Kita bescheidgesagt- mit und ohne Arztbesuch. Einen Grund für Panikmache sehe ich jedenfalls nicht. Und ich habe mich mit dem Thema im Rahmen meiner Schwangerschaften beschäftigt.
Grüße,
Jomol
Re: @ Jomol, wieder komplett falsch beraten!
Antwort von uriah am 10.05.2019, 20:58 Uhr
Wikipedia ist gar nichts. Da kann jeder irgendwas reinschreiben. Das ist echt primitiv, einfach wikipedia zu googeln.
Relevant sind die Seiten vom RKI und z.B. Infektionsschutz.de
Das sind wirklich wissenschaftliche Seiten.
1 von 400 Schwangerschaften hat eine Ringelröteln Infektion, und davon jedes 3. Ungeborene wird infiziert.
Das Parvovirus befällt vorwiegend die roten Blutkörperchen. Beim ungeborenen Kind wird die Bildung von roten Blutkörperchen gehemmt und es entwickelt sich eine schwere Anämie mit Wassereinlagerungen in verschiedenen Organen. Parvoviren können in fast allen fetalen Organen, einschließlich des Herzens, akut entzündliche Veränderungen hervorrufen. Das Risiko für ein geschädigtes Kind besteht vor allem bei einer Erkrankung der Mutter zwischen der 8.bis 20. Schwangerschaftswoche. Bei früherer Infektion kommt es zum Abort.
https://www.vdgh.de/media/file/4308.Faktenpapier_Schwangerschaftsdiagnostik_-_2014.pdf
Bei ca 0,8 Mio Geburten pro Jahr in Deutschland sind das über 600 Ungeborene, die sich im Mutterleib damit infizieren. Das ist an Schäden sehr viel mehr als vergleichsweise die so gefürchteten Masern anrichten.
Re: @ Jomol, wieder komplett falsch beraten!
Antwort von niccolleen am 11.05.2019, 10:28 Uhr
In Wikipedia kann jeder irgendwas reinschreiben??
Versuch das bitte mal!
Das geht naemlich ueberhaupt nicht. Da musst du dir muehsam einen Platz im Team erarbeiten und deine Kompetenz unter Beweis stellen, der Beitrag wird monatelang von Fachleuten überprüft und korrigiert, alles, was nicht Hand und Fuss und serioese Quellenangaben hat, wird herausgestrichen, nicht veroeffentlicht, oder enthaelt entsprechende Hinweise und Kommentare. Da gibt es sehr wohl ein umfangreiches Lektorat. Ich glaube, du verwechselst das mit Facebook.
lg
niki
Re: @ Jomol, wieder komplett falsch beraten!
Antwort von Jomol am 14.05.2019, 10:21 Uhr
Danke niccolleen,
ich wollte mich nicht rumstreiten. Wikipedia finde ich für viele Fragen prima und jeder kann da nachgucken (aber eben wie Du sagst nicht so einfach irgendwas schreiben), meist ist es sehr gut erklärt. So ganz was anderes steht ja nicht mal beim RKI. Aber die Diskussion über giftige Softdrinks hatte mich von weiteren Kommentaren abgehalten.
Grüße,
Jomol
