Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von BB0208 am 31.01.2019, 12:32 Uhr

Sportbefreiung

Unser Sohn hat eine angeborene Erkrankung, bei dem er jegliche körperliche Belastung vermeiden muss. Er hatte zu Beginn der Grundschulzeit eine teilweise Sportbefreiung. Er durfte mitmachen, sich aber jederzeit setzen, wenn es ihm zu viel wurde und benotet wurde er nicht. Nun haben sich seine Werte verschlechtert und er bekam eine komplette Sportbefreiung. Er soll sich nicht anstrengen und keinerlei Leistungsdruck haben.

Nun bekam ich Post der Schule. Sie wollen, dass er in den Hofpausen im Klassenraum bleibt, weil der Direktor diese Verantwortung der Pausenaufsicht (mindestens 3 Lehrer pro Pause) nicht "aufbürden" möchte.


Ich befinde mich in einem Zustand zwischen Verständnis und stinksauer.

Immer wieder Probleme, nur weil man nicht der Norm entspricht!!

 
6 Antworten:

Nachtrag

Antwort von BB0208 am 31.01.2019, 12:35 Uhr

Es ist eine kleine Schule, jeder Lehrer kennt jedes Kind.
Die Schule wirbt mit dem Slogan :
"Es liegt nicht an den Kindern,den Normen der Schule zu entsprechen,es ist Aufgabe der Schule,der Verschiedenheit der Kinder Rechnung zu tragen."

Unser Sohn ist fast 9 Jahre, es ist eine angeborene Erkrankung, welche ihm seine Möglichkeiten der Belastbarkeit deutlich zeigt.
Zu Hause ist er auch nicht dauerhaft bewacht, in Schwimmbädern bremsen wir etwas, Indoorspielplätze meiden wir gerade.

Ich vermisse Kreativität, dieses Problem zu lösen, ein Hofpausenverbot ist die einfachste Lösung, macht ihn aber "mal wieder" zum Sonderling.
Ich finde nicht, dass man eine Hofpause (20 min) mit einem Sportunterricht vergleichen kann, in dem es um Leistung geht, bei dem man auch vom Lehrer zum Teil angespornt wird.

Traurige Grüße....

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Re: Nachtrag

Antwort von Anna3Mama am 31.01.2019, 13:43 Uhr

Auweia, das tut mir sehr leid für Euch/Deinen Sohn.
Gerade diesen Slogan würde ich dem Schulleiter unter die Nase halten.

Ich selbst wunderte mich manchmal, dass die Lehrer wohl kein Problem damit hatten, mit der Erkrankung meines Kindes umzugehen und die Verantwortung zu übernehmen.
Er durfte mit auf Klassenfahrt (nur in die Höhle und zum Klettern nahmen sie ihn nicht mit, was aber in dem damaligen Zustand auch vernünftig war) . Vereine lassen ihn mittrainieren und nehmen Rücksicht etc. Im Landschulheim brachte ihm der Lehrer sogar morgens und abends die Medikamente ans Bett... weil er Angst hatte, dass die Kinder sonst Quatsch damit im Zimmer veranstalten. Ich fand das super, so war sichergestellt, dass er es auch nimmt.

Was ich immer gemacht habe, war, mit den betroffenen Lehrern zu sprechen. Wo stehen wir aktuell? Was wäre wenn... ich hab einen Notfallplan erstellt, diesen jedem Klaasen- und Sportlehrer in die Hand gedrückt. Ich hatte das Gefühl, das gibt ihnen Sicherheit. Welches Medikament in welcher Situation, welche Nummer plus Handynummer. Name des Arztes usw. Auch unser Arzt gab uns ein längeres Infoschreiben für Sportlehrer/Trainer mit.

Wenn Du so etwas erstellst und ggf auch einen Wisch unterschreibst, dass die Lehrer nicht in der Verantwortung stehen, wenn Dein Kind auf dem Schulhof in der Pause ist oder so (traurig, aber es gibt eben immer mehr Eltern.die wegen Kleinigkeiten vor Gericht ziehen, sodass Lehrer und Erzieher sich bald gar nichts mehr trauen). Vielleicht lenken sie dann ja ein.

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Re: Nachtrag

Antwort von drosera am 31.01.2019, 17:31 Uhr

Hallo, fühle dich gedrückt und schlaf erst einmal drüber. Und: ich würde das nicht akzeptieren!
a) dein Kind erfährt nicht notwendige Ausgrenzung, es wird auch in seinen Möglichkeiten des sozialen Austauschs und Interaktion beschränkt
b) Pausenzeiten dienen der Erholung und der Durchblutung, damit die Schüler dem Unterricht wieder konzentrierter folgen können. Das hat was mit der frischen Luft und der Bewegung (muss ja kein Rennen sein) zu tun. Dies wird deinem Kind dauerhaft verwehrt. Konzentrationsprobleme und Leistungseinbußen soll es dann selbst wettmachen, oder wie?
C) normalerweise machen sich Schulen doch total ins Hemd, wenn Schüler unbeaufsichtigt in Schulräumen sind. Greift das hier nicht?
D) was passiert, wenn jemand den Verlust von Wertsachen beklagt - da ist dein Kind ja sofort verdächtig
E) den Schulleiter an dem Leitbild der Schule beim Wort nehmen

Lass dich doch einmal zu einem Integrationshelfer bei den zuständigen Stellen beraten. Wenn dein Kind vernünftig iat, dann braucht es ja keinen. Aber die Stelle kann euch vielleicht über eure Rechte aufklären. Bei dem ganzen Murks, sie die vielerorts durchgeführte Zwangsinklusion geführt hat - dein Kind ist doch das Paradebeispiel für durchführbare Inklusion. Vielleicht besinnt sich ja die Schulleitung ja, wenn du einen Integrationshelfer ankündigst?

Vielleicht weiß auch Frau Bader im Experten-Forum Rat?

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Re: Sportbefreiung

Antwort von fsw am 31.01.2019, 21:13 Uhr

Wie sieht es aus mit Schulbegleitung? Erkundige dich bitte Mal! Diese Person kann dein Kind dann immer in den Pausen,auch auf dem Hof, begleiten.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von IngeA am 31.01.2019, 21:25 Uhr

Ich würde mich auch wg. einer Schulbegleitung erkundigen.

Meine haben in den Hofpausen immer richtig rumgetobt, Fangen gespielt etc. während der sie beim Sportunterricht meist nicht mal richtig geschwitzt haben. Von daher kann ich die Schule schon verstehen, aber natürlich muss da eine andere Lösung her. Schule ohne Hofpause ist nicht lustig.

LG Inge

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Re: Sportbefreiung

Antwort von GabiK am 04.02.2019, 10:55 Uhr

Seltsame Regelung! Er bräuchte ja auch im Klassenzimmer eine Aufsicht - dann kann er die auch auf dem Pausenhof haben!

Sollte er allein im Klassenzimmer bleiben müssen, könnte er auch dort Blödsinn treiben und sich verausgaben - was dann?

Könnt ihr nicht auch die gesamte Klasse ins Boot holen. Wissen die Mitschüler von seinem Problem. Gerade Grundschulmädchen spielen gern ein bisschen Aufpasser. Die würden bestimmt mit ein Auge drauf haben, dass er nicht zu arg rumtobt (ist natürlich ganz außerhalb irgendwelcher Verantwortungen).

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