Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von wolfsfrau am 08.12.2016, 10:27 Uhr

Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Hallo zusammen,

wir haben gerade viele Sorgen mit unserem 12jährigen Sohn.
Er verweigert seit fast vier Wochen den Schulbesuch. Grund ist wahrscheinlich eine Mischung aus Versagensängsten, Depression und Resignation.

Wir haben gleich am Anfang Kontakt mit einer Erziehungsberatungsstelle und dem Jugendamt aufgenommen und die Schule informiert.
Nach unserem gestrigen Termin steht eine ambulante und im schlimmsten für mich vorstellbare Möglichkeit eine stationäre Therapie im Raum.

Im Moment fühle ich mich selber wie erstarrt. Kann mich kaum konzentrieren, meine Gedanken kreisen endlos.

Gerade frage ich mich, wie offen ich jetzt gegenüber der Schule sein soll. Ich habe mich bisher in regelmäßigen Abständen dort gemeldet (mal per Mail, mal telefonisch bei der Klassenlehrerin und der Schulsozialarbeiterin). Mir ist allerdings unwohl bei dem Gedanken, ihnen beim jetzigen Stand von der Therapie zu erzählen, weil eben noch gar nicht feststeht, was und wer genau was machen wird.

Was meint ihr - reicht es, wenn ich mitteile, dass er erstmal nicht kommt?
Eine Bescheinigung vom Arzt gibt es bisher noch nicht, Termin in der kinderpsychologischen Praxis steht noch aus. Hausarztbesuch wird verweigert.

 
9 Antworten:

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von fsw am 08.12.2016, 11:38 Uhr

Vertrauen und Zusammenarbeit mit der Schule finde ich besonders wichtig.Soll er als Schulschwenzer dastehen?Traue dich,mit den Lehrern zu reden!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nein, wohl nicht deutlich ausgedrückt -

Antwort von wolfsfrau am 08.12.2016, 11:59 Uhr

ich habe regelmäßig Kontakt mit der Schule.
Ich bin mir jetzt unsicher, was die Informationen über das weitere Vorgehen angeht - soll ich jetzt schon von Therapier, Psychologen usw. anfangen, wo wir noch ganz am Anfang stehen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, wohl nicht deutlich ausgedrückt -

Antwort von niccolleen am 08.12.2016, 17:12 Uhr

Wuerde ich nicht. Nur das, was bisher als Tatsachen feststeht, und selbst da bist du natuerlich nicht verpflichtet, alles auszubreiten. Nur das, wo du meinst, dass sie es wissen sollten und muessen und was auch hilft, um die Situation zu verstehen. Und vor allem alles, wo spaeter mal kommen koennte: Aber wieso haben Sie uns denn darueber damals nicht informiert??

Ich weiss nicht, wie genau ich mir das bei euch vorstellen muss ,aber wenn das eine so handfeste Depression ist, dass er nichtmal aus dem Bett kommt um zum Arzt zu gehen, dann muss der Arzt halt ins Haus kommen. Irgendwie musst du ihn doch krankschreiben lassen, sonst fliegt der ganz schnell von der Schule. Bei uns jedenfalls muss nach einer gewissen Zeit einfach eine Krankschreibung vorliegen.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von 2auseinemholz am 09.12.2016, 9:13 Uhr

Hallo!

Nun das kan Dir keiner wirklich beantworten wie offen Du die Schule über das Krankheitsbild Deines Kindes informierst.

Aber so wie Du schreibst habe ich den Eindruck, dass Du den Ernst der Lage verkennst.
Depression ist ein sehr ernsthaftes KRANKheitsbild und gehört in die Hände von PsychIATER und nicht Jugendamt, Erziehungsberatung und Psychologen.
Dein Sohn braucht jetzt Ruhe und ZEIT zur Genesung , mit Hoffen, dass "morgen" was wird, ist das nicht getan! Gib ihm diese Zeit und setz Du ihn mit Erwartungen der baldigen vollkommene Genesung nicht zusätzlich unter Druck, wenn er eh schon Versagensängste hat.
Grundsätzlich wundert es mich, dass bei 4 Wochen Abwesenheit von der Schule eine mündliche Entschuldigung genügt.
Auch die ärztlichen Atteste enthalten keine Angaben über Diagnose, aber sind was handfestes in so einem Fall. Ich würde in jedem Fall versuchen ein ÄRZTliches Attest dort vorzulegen, ggf. mündlich mit dem KLehrer klären, wie lange voraussichtlich die Abwesenheit noch dauern wird, Diagnosen würde ich etwas wage ausdrücken.

LG, 2.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von wolfsfrau am 09.12.2016, 10:32 Uhr

Nun, dass noch viel mehr dahinter steckt, als einfach nur die Weigerung zur Schule zu gehen, stand ja nicht gleich am Anfang fest.

Wir haben in der ersten Woche seiner Weigerung "erstmal" mit Erziehungsberatungsstelle angefangen, danach den allgemeinen sozialen Dienst des Jugendamtes. Eben weil wir da schon nicht gehofft haben, dass es einfach von alleine wieder besser wird. Auch wenn nicht wirklich geahnt haben, was es wirklich ist, war dieses Gefühl doch da.

Mir geht es um die Offenheit der Schule gegenüber - ich will auch nicht, dass er einen Stempel kriegt, weder den des psychisch gestörten Kindes noch des "einfachen" Verweigerers....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von Geisterfinger am 10.12.2016, 7:49 Uhr

Ich denke es ist gut, dass du den Kontakt zur Schule hältst, denn irgendwann wird er ja wieder zurück kehren und dann müsst Ihr zusammen arbeiten. Auch denke ich, dass die schon denken können, dass ein kind 4Wochen lang nicht einfach so fehlt. Vielleicht hat sich ja auch im Vorfeld schon gezeigt, dass er da Themen hat. Ich würde wohl erstmal sagen, dass das Gespräch mit den Beratungsstellen ergeben hat, dass eine Therapie erforderlich ist, welche Form ist noch nicht klar und dass das noch dauern wird. Ggf. kann die offizielle Stelle das bestätigen und dann später der Art, zu dem er geht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von Sveamaus am 10.12.2016, 19:42 Uhr

Ich würde die Schule schon darüber informieren. Schließlich ist es wichtig, dass die Schule um den Gesundheitszustand deines Sohnes Bescheid weiß. So eine Therapie ist doch eigentlich was gutes für deinen Sohn. Egal ob ambulant oder stationär. Er braucht sie jetzt. Depressionen sind schon für Erwachsene recht heftig.

Ich finde es besser, wenn eine Schule in diesem Fall mit ins Boot geholt wird.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von mellomania am 11.12.2016, 8:19 Uhr

ich würde dir empfehlen, auf jeden fall schnell das schulamt zu informieren und einen Termin beim zuständigen Schulrat zu machen. weil das kind hat schulpflicht. man kann nicht einfach sagen, es ist krank es kommt nicht. wenn die krankheit nämlich länger anhält, kann es die möglichkeit des hausunterrichts geben. die schulpsychologische beratungsstelle hilft da auch weiter, die sind normalerweise ans schulamt angeschlossen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jemand Erfahrung - psychische Probleme und Schulverweigerung

Antwort von zita am 11.12.2016, 21:53 Uhr

Hallo,

wir waren in einer ähnlichen Situation mit unserem Sohn, und ich kann nur sagen und raten: Offenheit zahlt sich aus!!! Du musst die Schule unbedingt mit ins Boot holen, sie wird eh involviert, wenn es nachher an die Therapie geht!! Wir sind übrigens auf keinerlei Unverständnis gestossen, sondern auf sehr viel Mitgefühl und Hilfe.

Dein Kind ist krank, es braucht Hilfe, Verständnis und Unterstützung und niemanden der sich darum sorgt, welchen Eindruck gerade diese Art von Erkrankung nach aussen macht!!!! Ich kann es manchmal immer noch nicht glauben, wie mit psychischen Erkrankungen umgegangen wird. ES kommt auch etwas darauf an, wie Du als Elternteil mit dieser Krankheit umgehst und wie Du sie nach außen vertrittst. Wenn Dein Sohn irgendetwas anderes hätte, z.B. einen Unfall o.ä. wäre ihm alle Anteilnahme gewiss. nur so scheinbar nicht! Deswegen solltest gerade Du hinter deinem Sohn stehen und ihm den Rücken - gegenüber allen - stärken!! Und eine Therapie ist nichts verwerfliches, manchen würde ich sie wünschen!!

Lg Zita

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Schulverweigerung

Hallo, ich bin völlig verzweifelt. Meine Tochter ist 7,5 Jahre alt. Sie war von Anfang an mit ihrer Entwicklung etwas zurück. Seit 4,5 Jahren wissen wir, daß sie Entwicklungsverzögert ist. Sie hatte daher einen Intergrationsplatz im Kindergarten, bekommt seither Logopädie ...

von Gabriele2004 10.07.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Schulverweigerung

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.