zurück| Geschrieben von bettina_7 am 29.07.2013, 20:10 Uhr |
Wie erklären ?
Hallo !!
Mein Beitrag passt eigentlich nicht so ganz hier her, da es sich beim betroffenen Kind nicht mehr um ein Kleinkind handelt. Ich hoffe aber ihr wisst trotzdem einen Rat.
Meine Schwägerin, alleinerziehend, hatte letzte Woche einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Es scheint nun so zu sein, dass sie im Koma liegt und nicht mehr aufwachen wird. Unsere Nichte wird im November sechs Jahre alt. Die Kleine fragt natürlich jeden Tag nach ihrer Mama. Bislang weiß sie nicht was geschehen ist.
Wie kann man es der Kleinen so erklären, dass sie es versteht. Meint ihr es wäre sinnvoll einen Kinderpsychologen hinzuzuziehen?
Danke schon mal für eure Antworten.
Grüße,
Bettina
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Re: Wie erklären ?
Antwort von Jess1982 am 29.07.2013, 20:15 Uhr
Das hört sich ja echt schrecklich an!
Wie konnte denn nur sowas passieren.
Warum weiss man denn, dass die Mama der Kleinen, deine Schwägerin nie wieder aus dem Koma erwachen wird?
Ich persönlich würde mit dem Kinderarzt, Kinderpsychologen zusammen arbeiten, auf jeden Fall, mit 6 Jahren ist sie echt noch zu klein.
Hat sie denn wenigstens Kontakt zum Papa?
Die arme kleine Maus, dass bricht mir echt grad das Herz, grad weil ich auch alleinerziehend bin und man glaubt gar nicht, dass immer etwas schreckliches passieren kann !!!!
Fühlt euch ganz lieb gedrückt und ich wünsche Euch auch ganz viel Kraft!
Re: Wie erklären ?
Antwort von bettina_7 am 29.07.2013, 20:18 Uhr
Hallo,
Danke für dein Mitgefühl.
Die Ursache weiß man leider nicht. Vor 1 1/2 Jahren war schon mal das Gleiche. Damals wurde sie jedoch gleich reanimiert, hatte keinen Sauerstoffmangel und hat mit viel Glück ohne Folgeschäden überlebt. Ein CT des Kopfes war ganz schlecht, ohne entsprechende Beruhigungsmittel bekommt sie nun Krampfanfälle.
Beim Vater ist die Kleine alle 14 Tage.
Re: Wie erklären ?
Antwort von keinnamemehrfrei am 29.07.2013, 20:30 Uhr
ach herrje wie schrecklich. wo lebt die kleine denn im Moment? wendet euch dringendan kinderpsychologen. lasst euch kurzfristig zum team der krankenhausseelsorge vermitteln. die von der Intensivstation haben da alle Ansprechpartner parat. ich würde auch das Kind auf alle Fälle zur Mutter lassen. da gehört sie hin, idealer Weise wird sie von den seelsorgern begleitet dabei. was erzählt ihr der kleinen denn immer wenn sie fragt? lügt sie bitte nicht an, das ist fürein Kind in dem alter ganz schrecklich. sie braucht ggf neue bezugspersonen, verderbt euch nicht ihr Vertrauen! Ganz viel Kraft und Hoffnung wünsche ich euch!!!!
Re: Wie erklären ?
Antwort von Bubbles am 29.07.2013, 20:35 Uhr
Ich würde nicht zu lange warten, sie merkt ja, das da was nicht stimmt. Und immer ganz bei der Wahrheit bleiben, nicht zu ausschweifend, auf Fragen ehrlich antworten. Gut wäre es, wenn ihr der Kleinen schon sagen könntet, was mit ihr passieren wird, wo sie leben wird und so. Vor allem würde ich den Vater mit ins Boot holen.
Vielleicht bekommt ihr über das Krankenhaus Hilfe bzw. Kontakt zum psychologischen Dienst oder Seelsorger vor Ort, oder die können euch auf jeden Fall an die richtige Adresse verweisen.
Auch der Kinderarzt könnte Ansprechpartner sein.
Alles Gute Euch.
Re: Wie erklären ?
Antwort von Lihannon am 29.07.2013, 21:46 Uhr
Ich würde euch auch vorschlagen, dem Kind zu sagen, dass ihre Mama nun schläft und nicht sicher ist, ob sie aufwacht. Natürlich kindgerecht erklärt. Diese Nachricht zu erfahren ist für das Kind nicht direkt so grausam, wie gleich zu hören, dass die Mama schon tot ist. Wenn die Mutter nicht all zu sehr verändert aussieht, würde ich dem Kind anbieten, ans Bett der Mutter zu gehen. Ihr müsstet sie gut vorbereiten. Ihr sagen, dass Mamas Gesicht vielleicht anders aussieht, das Schläuche da sind und das sie so fest schläft, dass man sie nicht wecken kann.
Das Kind könnte sich so vergewissern, dass die Mama keine Schmerzen hat und am wichtigsten: Sie wird langsam mit der Möglichkeit konfrontiert, dass die Mama stirbt. Die Nachricht ist nicht gleich so hart.
Wenn sie älter ist, wird sie es euch vielleicht nicht verzeihen, dass sie sich nicht verabschieden konnte. Allerdings kann ein Besuch bei der kranken Mutter auch ein Trauma auslösen, weil sie ihrer Mutter nicht helfen kann und der Machtlosigkeit ausgeliefert ist. Ich würde den Besuch des Kindes auch auf keinen Fall Abschiedsbesuch nennen. Das wäre unerträglich für das Kind, den Raum zu verlassen und zu wissen, dass sie die Mama nun nie wieder sehen wird. Ihr besucht einfach die Mama und erzählt ihr was, erklärt ihr die Schläuche, etc. Allerdings ist Besuch auf der Intensiv oft erst ab 12 Jahren erlaubt. Wenn sie nicht rein darf, kann sie vielleicht ein Bild für die Mama malen, dass auf ihren Nachtschrank kommt und ihr müsst dem Kind so genau wie möglich die Situation erklären.
Wenn der Besuch aber gründlich mit dem Team der Seelsorge vorbereitet wird, dann kann es einen großen Schock für das Kind evtl. verhindern, wenn die Mutter dann tatsächlich stirbt.
Ich bin allerdings nur eine Erzieherin und keine Psychologin. Holt euch auf jeden Fall Begleitung und zwar sehr schnell und nicht erst in 2 Wochen.
Alles Gute für euch
Re: Wie erklären ?
Antwort von Jess1982 am 29.07.2013, 21:56 Uhr
Vielleicht tut das aber auch der Mutter gut, vielleicht spürt sie ja doch, wenn ihr kleines Mädchen da ist und vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung!
Aber ich würde auch mit dem Vater alles besprechen, er wird doch sicher jetzt eh automatisch die Hauptbezugsperson für die Kleine, oder liegt da was vor, dass er die Kleine nicht bekommt, haben will etc.
Ich finde das so traurig, dass ich hier sitze und total am Weinen bin, manchmal versteht man echt die Welt nicht und warum muss so etwas passieren???
Ganz schlimm . . .
Re: Wie erklären ?
Antwort von Farasha am 30.07.2013, 10:01 Uhr
Ich denke das ist ganz schweres Thema , besonders schon weil es da ein kleines Kind mit betrifft.
Wenn man sie aus allem heraus hält reisst es sie ganz tief runter wenn Mama einschläft , für immer.
Ich denke man sollte sich soviel Information und Hilfe suchen wie geht , um ihr Altersgerecht einfach erklären zu können und sie aufzufangen.
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