zurück| Geschrieben von Marla69 am 19.01.2007, 15:45 Uhr |
superanstrengender 2jähriger(lang)
Hallo Ihr Lieben,
muss mich jetzt doch mal ratsuchend an Euch wenden
Wir haben einen zweijährigen Sohn, absolutes Wunschkind, sehr aufgeweckt und seeeehr aktiv.
Leider hatten wir beide keinen guten Start. Er war ein Schreikind (5 monatelang jeden Tag bis zu 8 Stunden Geschrei am Stück); nachdem wir von Arzt zu Arzt gelaufen sind (wo alle bestätigten,Ihr Sohn ist kerngesund, nur temperamentvoll sind wir zu einem "Kiss-Arzt" gefahren, der hat Ihm geholfen und seid dem habe ich ein vergnügtes Kind, das so gut wie nie weint.
Leider reagiert er nicht auf Verbote. Egal was es ist,- der Seifenspender, der genüsslich abgeschleckt wird, die Haustiere, die permanent "gequält" werden, Schubladen die der Mama "gehören", Blumen die ausgegraben werden, Herdplatten die angestellt werden, auf dem Tisch rumklettern, Kaffee der leergetrunken wird, weil sie mal wieder schneller war, als ich gucken konnte....; diese Dinge passieren von morgens bis abends!!!Wenn ich im Haushalt beschäftigt bin, mein Kind spielt keine 5 Minuten mit Ihren Sachen, seid Monaten passieren in der Zeit die Dinge die ich oben geschrieben habe, wobei sich diese Liste beliebig weit mit Dingen die sie nicht machen soll,erweitern lässt. Mein Kind reagiert weder auf ein lautes Nein, noch auf die Konsequenz in sein Zimmer zu müssen und schon gar nicht auf Erklärungen meinerseits warum und weshalb nicht.
Ich unterbreche das kochen, putzen etc. 10000 mal um Ihm irgendetwas aus der Hand zu nehmen, NEIN zu rufen oder Ihn in sein Zimmer zu schicken. Mithelfen will er nicht, leg ich Ihm einen Lappen dahin und ein kleines Schüsselchen mit Wasser, wird das Wasser getrunken oder verschüttet, seinen Staubsauger will er nicht benutzen... alles wird verweigert und nur Dummheiten angestellt. Ich habe 90 % meiner Schranktüren gesichert und trotzdem fällt Ihm immer wieder was Neues ein.
An altersgerechtem Spielzeug ist er nur 5 Minuten interessiert.
Keine meiner Verbote wird akzeptiert, mittlerweile schau ich vormittags auf die Uhr und habe über Stunden noch kein "nettes"Wort an meinen Sohn gerichtet. Jetzt schläft er auch mittags nicht mehr, sodass meine Nerven abends wirklich blank liegen.
Hättet Ihr einen Tipp, wie ich Verbote besser durchsetzen kann. Wenn ich Ihn jedesmal bei einer Dummheit in sein Zimmer schicke, würd ich Ihn den ganzen Tag nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wie reagiere ich am Besten! Im Bekanntenkreis, kenne ich nur "liebe", ruhige Kinder, die auf ein etwas lauteres Nein sofort reagieren.
Würde mich über ein paar aufmunternde Worte und Tipps freuen.
Liebe Grüße
Marla
Beitrag beantwortenRe: Leider normal...
Antwort von Mijou am 19.01.2007, 18:06 Uhr
Hallo Marla,
Dein Kleiner ist noch zu jung für Konsequenzen wie Auszeit oder "logische Folge". Da fehlt ihm einfach noch die nötige Hirnreife, um hier einen anhaltenden Effekt zu erzielen, das kannst Du von ihm jetzt noch nicht erwarten.
Weißte, es klingt banal: Aber die Kinder in diesem Alter SIND einfach so, und sie werden sich auch nicht ändern. Ich habe selbst zwei Kinder, und erste echte Erziehungserfolge konnte ich frühestens mit drei erwarten, da wurden Verbote gelegentlich (!) schonmal eingehalten...
Ich fände es wichtig, dass Du für DICH nicht so ein Problem aus einer Sache machst, die leider normal, alterstypisch und wirklich unumgänglich ist. Denn dann läufst Du Gefahr, genervt und aggressiv zu werden, weil ja keine Besserung kommt. Wenn aber Du von vornherein davon ausgehst, dass Verbote noch kaum klappen KÖNNEN und Dein Sohn hierfür auch nichts kann, bist Du vielleicht entspannter. Deine Ungeduld kommt ja vor allem daher, dass Du glaubst, Dein Sohn könne sein Verhalten Dir zuliebe bereits beherrschen, huh? Aber das kann er schlicht und einfach nicht, egal wieviel Du meckerst.
Ich habe selbst zwei Kinder und weiß: Man muss durch die sehr anstrengende Kleinkind-Phase einfach durch, da hilft nix. Beim zweiten Kind regt es mich komischerweise viel weniger auf, obwohl ich viel mehr Arbeit habe und auch noch Teilzeit arbeite. Was sehr entspannend wirkt, ist, noch mehr Dinge in Sicherheit zu bringen. Wir haben sämtliche unteren Regalbretter von kleinen, zerbrechlichen Gegegenständen oder empfindlichen Büchern befreit, und fast überall Schranksicherungen (beim ersten Kind fand ich das noch spießig, jetzt bin ich froh um jeden Schrank, der zu bleibt... ;-) fürs Kind ist's auch gut: Je weniger hektische NEINS! es am Tag hören muss, desto besser.
"Altersgemäßes Spielzeug" wird in erster Linie für uns Eltern hergestellt - weil's so nett aussieht. Unsere Kleinen interessieren sich von Natur aus aber viel mehr für die Gegenstände, mit denen auch WIR uns beschäftigen, die also offenbar viel wichtiger sind. So sind Kochlöffel, Geschirr, die offene Spülmaschine, Schränke etc. einfach viel spannender als Spielzeug ;-)
Noch ein Tipp: Ich fülle meinem Sohn immer mal Kartons mit Sachen, die er haben darf. Die kann er dann nach Herzenslust ein- und ausräumen. Gut geeignet sind Plastik-Küchenhelfer und Pfannenwender, Kochlöffel etc. - alles was rund und ungefährlich ist.
Ansonsten habe ich meinen Anspruch auf eine aufgeräumte Wohnung heruntergeschraubt, denn hier liegt viel Aggressions-Potential versteckt. Aufgeräumt wird jetzt einmal richtig, abends wenn die Kinder schlafen.
Viele Grüße und bleib cool, huh? ;-) Auch diese superstressige Phase geht vorbei, äh, um dann andersartigen (aber nicht weniger stressigen) Phasen Platz zu machen, ups...
Mimi
Re: superanstrengender 2jähriger(lang)
Antwort von faya am 19.01.2007, 20:52 Uhr
Liebe Marla,
ich kann dir keinen Rat geben - es ist, als hättest du meine Kinder beschrieben.
Ja, und ich habe noch zwei davon ( 2 und 3 ) - und im ganzen Bekanntenkreis nur Mütter mit superbraven Kindern, die mit einem Jahr schon die wundervollsten Wohnungsdekorationen niemals angefasst haben. ( Und die mir dann Erziehungsvorträge halten)
Meine Wohnung sieht so gemütlich aus wie ein Bunker und trotzdem herrscht Chaos - wie gesagt, du hast nicht nur deinen sondern auch meinen Alltag sehr treffend beschrieben...
Tut mir leid, daß ich dir nicht mehr helfen kann.
Ist 69 der Jahrgang ? ( Bin Jahrgang 68 )
Re: superanstrengender 2jähriger(lang)
Antwort von Marla69 am 19.01.2007, 22:01 Uhr
Danke Euch beiden!!!
Ich dachte so langsam dreh ich durch!!
Überall nur Kinder, die aufs Wort gehorchen und sich mit ein bisschen angehobener Stimme schon von Ihren Mamis beeindrucken lassen.
NUR mein Kind würde sich von 130 Dezibel Brüller meinerseits noch nicht mal umdrehen!;-) so kam ich mir zumindest vor. @ faya, danke, ich habe auch alles "hermetsich" abgeriegelt und trotzdem, findet sich immer noch etwas, was man ausräumen oder kaputtmachen kann. Dem Erfindungsreichtum meines Sohnes sind da keine Grenzen gesetzt.
Was mir allerdings noch die meisten Sorgen bereitet, ist mein Hund. Er ärgert Ihn fast ununterbrochen. Ich unterbinde das sofort, erkläre Ihm, dass er den Hund nicht treten, pitschen oder hauen darf, er macht weiter!!!:-(((
Mittlerweile reagiert mein Hund auf derartige Übergriffe, die mindestens 10-20 Mal täglich stattfinden, dementsprechend (knurren und in die Luft schnappen). Dann kommen so kluge Tipps, das man beim Kind rigoros durchgreifen muss aber wiiiieee???
Liebe Grüße
Marla
Re: superanstrengender 2jähriger(lang)
Antwort von dhana am 19.01.2007, 23:07 Uhr
Hallo,
helfen kann ich dir nicht - aber vielleicht ein bisserl beruhigen.
Mein 3. Kind ist auch 2 Jahre alt - und versteht alle Regeln (wie mit Stiften nicht den Boden anmalen) sehr wohl - und macht es dann genau deswegen.
Grr - keine Ahnung was ich mit dem noch machen soll.
Momentan hat er Windpocken - aber nix mit krank oder so, im Gegenteil ich bin mit dem Treibauf in der Wohnung fest.
Echt, meine beiden anderen Söhne waren auch keine Engel - aber der toppt alles.
Am besten nie nein sagen - dann macht er es ja extra.
Also versuch ich weiterhin konsequent zu sein - und ihm auch Freiräume zu lassen, wo er ausprobieren kann. Aber es gibt halt ein paar Regeln die müssen sein. Aber da kann ich dann ständig hinterher sein um sie dann doch nicht durchgesetzt zu bekommen.
Naja - manchmal kann er dann ganz unverhofft doch mitspielen.
Steffi
Re: superanstrengender 2jähriger(lang)
Antwort von trixi24 am 22.01.2007, 7:46 Uhr
Hallo Marla,
wir hatten kurz mit meinem Sohn auch die Phase, wo er viel Blödsinn gemacht hat. Ich selber bin absoluter Dekofan und musst mich dann von vielen Dingen hier trennen. Ich hab das dann aber so gemacht, dass ich wirklich fast alles weggeräumt habe. Man darf das den Kindern nicht übel nehmen, ich kenne auch genug Mütter, die gesagt haben, dass wäre Erziehungssache. Mich hat es letztendlich genervt, ständig NEIN zu sagen. Also, hab ich erstmal fast alles an Deko weg gepackt.
Dann denke ich schon, dass Du auf dein NEIN Konsequenzen folgen lassen musst. So habe ich es gemacht. Mittlerweile räumt mein Sohn mit Begeisterung den Besteck kasten der Spülmaschine aus und ich lobe ihn dann ordentlich. Ich versuche, ihn überall mithelfen zu lassen damit er gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt. Wenn es Sachen gibt, wo er nicht gehört hat und ich mich ständig wiederholt habe, folgt eben daraus die Konsequenz dass es eben dann leider keine Gute-Nacht-Geschichte gibt (was mir sehr sehr schwer fällt). Mein Sohn liebt die Gute-Nacht-Geschichte. Für ihn ist es aber doppelt so schwer und er musste leider erkennen, besser hören wenn die Mama was sagt dann gibt es eine Geschichte, darf mal Fanta trinken etc. Man muss dann eben auch dabei bleiben was man angekündigt hat auch wenn das Geheule erstmal riesig ist.
Das mit dem Hund würd ich sofort (!!!) verbieten und entsprechend handeln. Er muss doch lernen dass das ein Lebewesen ist. Also, was mag er gerne und was kannst Du verbieten wenn er weiter den Hund ärgert?!
Versuch viel Ausgleich für deinen SOhn zu schaffen, d.h. Sport, raus gehen, andere Kinder, Spielplatz. Bei uns ist es so, dass wir fast immer was unternehmen, damit er gar nicht auf dumme Gedanken kommt.
Mein Sohn ist jetzt 2,5 und er ist wirklich richtig richtig lieb geworden.-
Und noch was: Meist ist es so, dass einfach die Neugier siegt bei den Kindern, und sie dann Regeln vergessen.
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