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Geschrieben von yvonne67 am 10.12.2007, 20:42 Uhr

Schrei-Anfälle

Ich brauche Euren Rat! Also:

Meine Tochter (19 Mt.) hat manchmal nach dem Mittagsschlaf regelrechte Schrei-Anfälle. Ich weiss nicht was ich falsch mache. Das läuft so ab:

Sie schläft ca 1 bis 1,5 Std und wenn sie aufwächt weint sie ganz leicht damit man sie hört. Meistens steht sie von alleine auf und geht schon mal zur Türe. Wenn ich dann ins Zimmer komme dann steigert sich ihr weinen noch mehr anstatt ruhig zu werden. Sie schmeisst sich auf den Boden und hat einen regelrechten Schrei-Anfall mit hochrotem Kopf. Ich darf sie nicht angreifen oder aufheben und wenn ich dies trotzdem tue wehrt sie sich und macht sich bocksteif und schreit noch mehr. Heute windete sie sich auf dem Boden und schrie und schrie, sicher 10 Min. lang. Alle Ablenkungs-Versuche scheiterten. Ich liess sie dann in Ruhe und blieb aber im Raum. Sie beruhigte sich nicht. Langsam wurde mir ganz mulmig und irgendwann schrie ich dann ganz laut: jetzt ist fertig, schluss !!

Und dann hörte sie auf, sackte irgendwie zusammen und war nur noch weinerlich und kuschelte ganz fest. Als sie sich dann von diesem anstrengenden Anfall beruhigt hatte lachte sie wieder wie wenn nie etwas war.

Ich verstehe gar nichts mehr. So was kommt nicht täglich vor, aber hin und wieder.

Wer kann mir helfen ? Was läuft hier ab ? Was mach ich falsch ? Brauchen wir Hilfe oder hat dies sonst auch noch jemand erlebt ?

Liebe Grüsse
Yvonne

 
6 Antworten:

Re: Schrei-Anfälle

Antwort von nagchampa am 10.12.2007, 21:09 Uhr

Hmm, vielleicht ist das die Erleichterung, dass du endlich da bist. Ich beobachte das bei uns in der Kinderbetreuung vom Fitnesstudio schon öfter, dass wenn Mama zur Tür rein kommt ganz viele Kinder vor Erleichterung in Tränen ausbrechen. Bei einigen ist das sehr stark. Einer hat sich mal auf den Boden geworfen. Die Kleinen sind ja innerlich angespannt, wenn die primäre Bezugsperson weg ist, auch wenn sie äußerlich ruhig und friedlich spielen. Manche Menschen, Kinder wie Erwachsene haben nach dem Schlaf oft eine Phase, in der sie übelst schlecht drauf sind. Vielleicht koppelt sich das noch mit dem Erleichterungsgeschrei.

Vielleicht ist das ja auch bei euch der Fall. Vor allem, wenn sie schon aufsteht und dich suchen geht, wird der "Leidensdruck" groß sein. Vielleicht bringt es Erleichterung, wenn du kurz vor dem Aufwachen schon im Raum bist.

Wenn sie am Boden liegt und brüllt und schreit, setz dich einfach daneben und erzähl ganz ruhig mit ihr. Streichle ab und zu ihr Köpfchen, wenn sie es zulässt. Aber sie mit Plüschtieren, Rasseln und dergleichen nacheinander versuchen abzulenken halt ich persönlich für zuviel Einwirkung und input.

Ich habe mal auf ein Mädchen von 2 Jahren aufgepasst. Sie hatte auch ab und zu so einen "Anfalls", lag brüllend auf dem Boden, schlug um sich usw. Ich saß eigentlich jedesmal daneben und redete mit ihr. Anfangs wußte ich nicht, was ich mit ihr erzählen sollte; da hab ich einfach Märchen erzählt. Einmal hat sie sich reingesteigert, da hab ich meine Flöte geholt und leise und ruhig ein Liedchen gespielt. Das hat sie Neugierig gemacht. Mit der lauten Stimme, die du verwendet hast, hast du sie auch "erschreckt", sodass sie aufgehört hat.

Ich weiß, wie sehr das unter Druck setzt, wenn da ein schreiendes Bündel liegt. Nimms nicht arg persönlich. Sie hat nicht so viele Möglichkeiten sich auszudrücken.


Suse

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Re: Schrei-Anfälle

Antwort von topsie am 10.12.2007, 21:12 Uhr

also so wie du es beschreibst, war es bei uns auch.
allerdings war das ein nachtschreck.
also ich dachte zwar er wäre wach, war er aber garnicht, was ja etwas daran zu erkennen war, das er mich auch so garnicht an sich ranliess, eher wegsschubste.
letztendlich war er noch im traum und hat nicht wahrgenommen das mama zum trösten da ist.
ich hab rausgefunden das wie du schreibst, das meiste nichts brachte, aber ging ich einfach 1.min vor die tür, so das er mich nicht mehr wahrnahme und kam dann wieder rein, erkannte er mich und lies sich trösten, wie du schreibst, er sakte dann zusammen und kuschelte sich fest an mich, bis wieder alles ok war.

vielleicht hilft euch das kurze rausgehen ja auch...ich drücke die daumen, denn ich weiss das das hart ist.

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@nagchampa

Antwort von yvonne67 am 10.12.2007, 21:15 Uhr

Puh, deine antwort tut mir ja soooo gut! ganz lieben dank !!

Ich fühle mich so sehr als versagerin wenn sie mich so extrem ablehnt, es macht mir regelrecht angst.

lieben dank für deine Worte !
lg
yve

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Re: Schrei-Anfälle

Antwort von lulu80 am 11.12.2007, 7:33 Uhr

hallo,

vielleicht hilft es wenn du sie nach einer stunde sanft aufweckst und nicht wartest bis sie von selber kommt.
könnt möglich sein, dass sie dann ganz anders reagiert.
nimm dir dieses schreien nicht so zu herzen (auch wenn das schwer ist für eine mutter) und vor allem: gib dir nicht an die schuld daran. es ist ein kind und hat seine eigenen persönlichkeit, wahrscheinlich hat sie nur schlecht geträumt und es kommt wieder so richtig hoch wenn sie dich sieht. kann mich noch gut daran erinnern (als ich so drei jahre alt war), wenn ich aus angst zu meiner mutter bin, brach ich auch erst heftig in tränen aus, bevor ich mich ihr anvertraute. glaube auch, bei deiner kleinen ist es auch die mischung aus angst und erleichterung.

LG lulu

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yvonne

Antwort von nagchampa am 11.12.2007, 14:04 Uhr

Hallo,

Das Folgende hat nur indirekt was mit deiner Ausgangsfrage zu tun. Mir schien anhand deiner Postings, du fixierst dein Ich ziemlich stark auf dein Kind und identifizierst dich sehr mit ihr bzw siehst "unvorhergesehene negative Gefühle" deiner Tochter als eigenes Versagen bzw Angriff auf deine Person.
Ich habe dir mal einige Gedanken von mir aufgeschrieben. Vielleicht nützt es dir was.

Die Aufgabe einer Mutter besteht nicht darinnen, ihr Kind dauerglücklich zu halten. Du musst es zulassen und akzeptieren, dass sie auch traurig, wütend, unausgeglichen, agressiv und andere "nagative" Gefühlsäußerungen ist. Damit muss sie sich ebenfalls auseinander setzen, wenn sie eine psychisch gesunde Persönlichkeit werden soll. "Negative" Gefühle sind keine Ablehnung der Mutter als Person. Wieso auch. Möglicherweise hat zwar die Mutter das Aufkommen des negativen Gefühls herausgekitzelt, weil sie einen bestimmten Wunsch nicht erfüllen konnte. Das heißt aber nicht, dass das Kind sauer auf die Mutter ist und diese jetzt ablehnt. Es ist eine Art Trauer die das Kind dann erlebt.

Reagiert die Mutter auf das Kind, das sich mit negativen Gefühlen "plagt" ihrerseits ablehnend gegen das Kind, so kann das Kind sich nicht mit den negativen Gefühlen auseinander setzen. Ganz einfach deshalb, weil es die Abneigung der Mutter spürt und selber glaubt, dass das was es macht falsch ist (es orientiert sich an der Mutter). So wird es immer mehr versuchen diese Gedanken zu unterdrücken.
Wird das Kind in seiner "Trauer" nicht von der Mutter akzeptiert und verstanden, sondern wird beschimpft dafür, reagiert es irgendwann (wenn es intensiv spürt, dass es einen eigenen Willen hat; spätensten in der Pupertät!) stark mit Trotz, Agression, Opposition, Rebellion, Wut. Oder es ist zerbrochen und ein Jasager geworden.

Zudem braucht ein Kind auch die Möglichkeit "nein" zu sagen, damit es eigene Bedürfnisse und Stellung in der Gesellschaft erkennen und kommunizieren kann.

Die Mutter wiederum muss lernen, dass ein "nein" keinen Angriff auf ihre Person darstellt, dem sie mit Schimfen, Meckern und Eingeschnapptsein begegnet. Sondern sie muss lernen, dass sie ein Eigensändiges Wesen heranzieht, welches seine Meinung und Willen kundtut. Dem hat sie Rechnung zu tragen dadurch, dass sie ihrem Kind zuhört (auch vor den ersten Worten) und sich mit ihrem Kind auseinander setzt wie mit einem Partner.

Eine Mutter sollte Fehler einräumen und auch vor ihrem Kind zugeben! Auch wenn sie es gern sein möchte: Eine Mutter (oder Vater) ist kein Gott.

Am besten ist, wenn die Mutter wieder lernt, dass sie auch Frau ist und auch wieder anderen Interessen nachgeht, die ihr Selbstbewußtsein stärken. .

Liebe Grüße

Suse

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Re: Schrei-Anfälle

Antwort von Susanne2 am 11.12.2007, 14:21 Uhr

Hallo,

vielleicht ist sie ja gesundheitlich angeschlagen. Mein 2 jähriger hatte 10 Tage viel geweint nach dem Schlafen und war auch so mieß drauf. Habe gedacht, das kann es nicht sein und bin zum Arzt: er hatte eine Mittelohrentzündung. Jetzt wacht er wieder normal auf... Es war bei ihm so unterschwellig. Bei meiner Großen ging es bei einer Ohrentzündung von Null auf Hundert....
So liebe Grüße
Susanne

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