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Geschrieben von christine lieb. am 29.04.2008, 13:59 Uhr

Hilfe, Kind ist unerträglich

Hallo,

klein Emily , morgen 2 Jahre, bringt mich zur weißglut.

Sie hat so ein schwollkopf.
Wenn sie irgendwas will und es nicht bekommt, wenn sie alleine in den Buggy krabbeln will und es klappt nicht,wenn sie an die Hand soll wenn Autos kommen und sie will net-
schmeißt sie sich schreiend auf den Boden, schreit wie am Spies und ,macht wie eine furie.
Es ist peinlich hoch zehn und 2. packe ich sie dann bald nicht.

Manchmal lasse ich sie am Boden liegen und probiere sie zu ignorieren oder nehme sie auf den arm und halte sie fest.

Es ist ne Katastrophe.
Mache ich was falsch?
Wenn ja was?

Ich bleibe konsequent und bleibe bei meinem Nein, aber ich habe auch keine Geduld mehr im Moment mit ihr um dann noch mit ihr was zu spielen,

Schaue ich mit ihr Buch, macht sie es kaputt.
Bis sie abends einschläft fängt sie an die tapete abzureißen.

Ich habe gestern so geheult weil sie mich so fertig macht(nicht vor ihr)

Danke fürs zuhören und eure Tips

Liebe Grüße

 
11 Antworten:

Re: Hilfe, Kind ist unerträglich

Antwort von Jeany1234 am 29.04.2008, 15:46 Uhr

Wenn meine Tochter (bald 3) frustriert ist und schimpft, weil was nicht klappt, was sie sich vorgenommen hat, dann biete ich ihr meine Hilfe an. Meist will sie die aber nicht, sondern sie ärgert sich so über sich selbst.

Dann lasse ich sie einfach weiterprobieren u. lasse sie in Ruhe. Ich bleibe aber in ihrer Nähe, oft will sie dann doch getröstet werden oder sie kommt, damit ich ihr doch helfen soll.

Ich würde sagen, ich praktiziere eine Mischung aus Hilfe anbieten, Selber-versuchen-lassen, Trösten, wenn etwas nicht klappt, wie sie will.

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PS:

Antwort von Jeany1234 am 29.04.2008, 15:50 Uhr

Wenn meine ein Buch mit voller Absicht zerpflückt, dann sage ich erst, sie soll damit aufhören, sonst käme es weg. Wenn sie nicht aufhört, kommt es weg.
Ich erkläre ihr aber danach immer nochmal in Ruhe, warum ich es ihr jetzt weggenommen habe. Meist geht sie danach besser mit um.

Ich finde, man darf nicht zu viel erwarten, sie lernen doch erst, was in der Erwachsenwelt erwünscht bzw. nicht erwünscht ist.
Wichtig ist, dass du ihr immer zeigst, dass du sie trotzdem liebst, auch wenn sie mal rumtobt.
Das gehört dazu. Ich weiß, es ist anstrengend, ich habe auch nicht immer die Nerven, aber man versucht halt sein bestes ;-)

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Nennt sich Trotzphase :-)

Antwort von azalee am 29.04.2008, 19:44 Uhr

HAllo,

das gleiche Problem habe ich auch bei meinem Mini. War bei meiner Tochter schon mit 1 1/2 so. Da ist der Verstand dann noch nicht so weit, dass man groß mit dem Kind reden könnte. ;-)

Ich denke, Du machst das Richtige, wenn Du konsequent bei dem einmal Angekündigtem bleibst.

Meiner will auch entweder IN den Buggy, oder AUS dem Buggy raus, oder IM Auto bleiben, oder NICHT ins Auto HINEIN, Radio AN und direkt wieder AUS - all die kleinen Machtkämpfe, die man als Kind führen muss, wenn man sich langsam als eigenen Persönlichkeit wahrnimmt.

Es ist schon blöd, wenn sich so ein Zwerg auf dem Boden windet und strampelt, wenn man ihn aufheben will.

Der einzige Trost: Es geht vorbei!

LG azalee (mamavonaufdenbodenwerfzwerg)

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Re: Hilfe, Mama ist unerträglich... ;-)

Antwort von Hexhex am 29.04.2008, 20:06 Uhr

Hallo,

das "bockige Kind" kennt wohl jede von uns (hab' auch zwei Kinder). Trotzdem gibt es Hilfe. Und zwar, indem man versteht, dass Kinder keine "Trotzphase" haben. Sondern dass sie sich trotzig verhalten, wenn wir sie

- unterschätzen
- ihnen zu wenig zutrauen
- ihnen zu wenig Eigenverantwortung übertragen (aus Eile)
- sie nicht sehen, wie sie SIND, sondern wie wir sie gern hätten
- ihr Verhalten ständig bewerten (angenehm, nicht angenehm, unerträglich, stressig, provokativ, nervig etc.)
- ihnen aggressiv, gereizt, ungeduldig begegnen

Mir selbst hat das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul hier unheimlich geholfen. Aus dem Trotz war danach sofort die Schärfe heraus. Und ich selbst habe wirklich etwas über meine Kinder gelernt. Für mich war das Buch ein kleines Wunder. Vielleicht liest Du's auch mal?

Grüßle,
Hexe

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@Hexhex:

Antwort von Jeany1234 am 29.04.2008, 20:41 Uhr

Ich hab das Buch zwar nicht gelesen, aber die Stichworte, die ich da gerade gelesen habe, bestätigen mich eigentlich, dass man sein Kind begleiten (u. keinesfalls dagegen ankämpfen) soll.

Man muss sich einfach immer wieder sagen, dass Kinder nichts tun, um uns zu "ärgern", sondern dass sie auf unsere Hilfe angewiesen sind u. sie einfach nur ernst genommen werden wollen.

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@christine

Antwort von lali77 am 29.04.2008, 20:56 Uhr

Hallo,

oh ja, das kenn ich auch. Hab auch so eine 2,5 jährige Zicke hier zu Haus. Was sie nicht will, will sie nicht! Und wenn es geht, soll alles nach ihrem Kopf gehen.

Das Verhalten hat eine neue Phase erreicht. Zu ihrer Wut nimmt sie nun auch den nächstbesten Gegenstand und schmeißt ihn mit Absicht und Wucht auf die Erde. Wenn ich merke, dass diese Reaktion wieder kommt, stelle ich schon mal schnell etwas hin, was nicht kaputt gehen kann. Denn wir mussten nun schon einiges wegschmeißen. Ich mach deswegen aber kein Trara, sondern halte es wie meine Vorgängerinnen. Danach sag ich "oh je, jetzt ist das schöne...kaputt". Und sofort merkt sie auch was sie getan hat und ich merke, dass ihr das plötzlich leid tun und sie das dann erst realisiert.
Ich habe übrigens beobachtet, dass sie das geerbt haben muss. Mein Mann schmeißt auch schon mal was hin, wenn es nicht so geht, wie er denkt. Kommt nicht oft vor, aber ab und zu seh ich das halt.

Keiner hat ein unkompliziertes Kind. Sie werden eben wirklich erst kleine-große Menschen.

LG und viel Kraft für die Zukunft!

PS: Ich hab auch schon öfter geweint. Lass es ruhig raus! Aber tröste Dich: wir haben dann eben willensstarke Kinder, die sich vielleicht mal super durchsetzen in der harten Welt!

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Re: Hilfe, Mama ist unerträglich... ;-)

Antwort von Janeway am 29.04.2008, 23:12 Uhr

Na, dann werde ich wohl warten müssen, bis meine Tochter Juul lesen kann. Vielleicht kann sie ja mehr damit anfangen, als ich! ;)

Habe sie heute schreiend aus der Spielzeugabteilung eines Kaufhauses tragen müssen, weil sie nach einer Dreiviertelstunde immer noch nicht genug geguckt hatte, aber unser Zug fuhr.....
Keiner deiner Punkte traf auf die Situation zu- sie wollte einfach bleiben, und den Zug zu bekommen war ihr- natürlich- egal. Das ist einfach Elternjob.....nicht immer einfach, aber völlig in Ordnung.

Kinder dürfen auch mal wütend sein! Und Eltern haben dann nicht immer was falsch gemacht.

Gruß J.

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Re: @Janeway: Es geht nicht um Schuld!

Antwort von Hexhex am 30.04.2008, 11:34 Uhr

Liebe J.,

Du hast offenbar noch nix von Juul gelesen, sonst wüsstest Du, dass es ihm nicht um Schuld oder gar ums "Falschmachen" irgendwelcher Dinge seitens der Eltern geht - denn solche Zuweisungen würden ja keinem Kind helfen und die Eltern nur unnötig belasten.

Es geht darum, dass wir unsere Kinder oft als inkompetente und von Natur aus unsoziale Wesen begreifen, die man mühsam "sozialisieren" muss. Dazu braucht es nach unserer Meinung natürlich "Regeln" und "Grenzen" und Ermahnungen und ständige Belehrungen. Juul zeigt, dass es aber oft unsere eigenen Kindheitserlebnisse sind, die uns zu dieser (unrichtigen) Annahme verleiten. Und dass wir auch unsere Kinder wiederum mit unseren Negativ-Erwartungen so programmieren, dass sie gar nicht anders können, als sich unkooperativ zu verhalten.

Ein Beispiel sind unsere Ermahnungen: "Jan, lauf' nicht weg! Lars, pass auf, du fällst gleich hin! Jetzt komm' endlich. Mach' schneller, wie müssen zum Kindergarten." usw. Damit vermitteln wir dem Kind übersetzt: Ich erwarte, dass du gleich weglaufen, hinfallen, trödeln, absichtlich bockig sein wirst.
Und da Kinder unsere Erwartungen immer erfüllen möchten - auch die negativen - können sie nicht anders, als im Alltag wegzulaufen, hinzufallen, zu trödeln etc. Bei Völkern, wo beispielsweise niemand auf die Idee käme, ein Kind dazu zu ermahnen, doch bitte nicht wegzulaufen, läuft kein kleines Kind weg. Kleinkinder halten sich von selbst und ohne Kontrolle durch die Eltern in deren Nähe auf.

Solche Beobachtungen und auch die Ideen von Juul finde ich sehr interessant (waren auch für mich neu, habe das Buch gerade erst gelesen). Natürlich fallen einem sofort 100 Gründe ein, warum das alles Quatsch sein muss. Wenn man aber das Buch liest (das nicht theoretisch ist, sondern zu jedem Tipp auch praktische Beispielsituationen erwähnt), merkt man, dass es stimmt. Und seit ich eine neue Umgehensweise mit meinen zwei "Trotzköpfen" im Alltag anwende, fluppt es regelrecht, und es gibt kaum noch "Bockigkeit".

Ich habe an mir selbst gesehen, wie unerwartet starr wir schon in unseren Köpfen sind. Dass Kinder trotzen und bocken finden wir ebenso normal, wie, dass wir dagegenhalten, schreiende Kinder aus dem Laden tragen müssen etc. Es ist wirklich schwer (aber spannend), solche festzementierten und allgemein akzeptierten Ansichten einfach mal beiseite zu lassen und etwas ganz Ungewohntes auszuprobieren.

Vielleicht liest Du Juul ja doch mal...? Wirst sehen, er ist anders als man vorher denkt.

Grüßle,

Hexe

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Re: @Janeway: Es geht nicht um Schuld!

Antwort von Eleanamami am 30.04.2008, 11:58 Uhr

Ich kann deinen Beitrag voll unterschreiben. Ich habe einen kleinen griechischen Wirbelwind zu Hause, der im August 3 wird.....aber die sogenannte "Trotzphase" kennen wir nicht! Ja, sie ist mal traurig, weil mein " Nein" ihr nicht passt, dann fließen auch schon mal Krokodilstränen, aber diese Wutanfälle hat sie nicht!

Übrimgs " Nein aus Liebe" von Juul ist auch zu empfehlen!!!!

LG

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Ja, Juul finde ich auch gut, aber...

Antwort von MM am 30.04.2008, 14:00 Uhr

... trotzdem gibt es einfach auch Situationen wie die von Janeway beschriebene: Man ist irgendwo, hat zwar Zeit eingeplant, aber das Kind will noch länger bleiben und man muss stattdessen zum ZUg/BUs etc. (denn später fährt keiner mehr oder man hat schon die Fahrkarte o.ä.)
Ja und was kann man da gross machen als dem Kind die Situation erklären (+Verständnis zeigen dass es egentlich noch bleiben wollte) und es dann aber doch "zwangsweise" mitnehmen (in den Buggy, an die Hand, tragen oder sonstwie)???

Ich finde, da hinkt es eben immer wieder in der Praxis, wenn man Kindern mit dem gleichen Respekt usw. wie Erwachsenen begegnen will - was ja eigentlich richtig ist/wäre. ABER einem Erwachsenen könnte ich einfach sagen "Ich muss/will jetzt los, da mien ZUg gleich fährt, dann komm eben später nach, wenn Du noch hierbleiben willst - tschüss bis dann!" Und das geht bei einem (KLein-)Kind eben nicht!

Diese ganzen "WEggehsituationen" sind doch einfach mit Erwachsenen komplett anders - da kann man einfach alleine gehen und fertig. Ebenso wie ich es noch mit keinem Erwachsenen zu tun hatte, der sich mit mir darüber stritt, dass er nicht die Zähne putzen oder seine Socken/Schuhe nicht anziehen will... ;-)

In diesen Situationen kann man m.E. nur versuchen, die Bedürfnisse des Kindes maximal zu berücksichtigen/verstehen, aber irgendwann muss man eh meist bestimmen, was gemacht wird, und das "durchziehen".

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Re: @Janeway: Es geht nicht um Schuld!

Antwort von Janeway am 30.04.2008, 23:24 Uhr

Doch ich hab "das kompetente Kind" von Juul gelesen und fand es- sorry- nur Gelabere.
Und klar weist er schuld zu. Wenn er das auch nicht so direkt sagt, zwischen den Zeilen kann man das deutlich lesen.

Ich halte meine Tochter weder für unsozial noch bockig.
Ich weiß, dass sie ein neugieriges, willensstarkes Mädchen ist (und bin froh darüber). Und weil ich weiß, dass sie gerne in der Spielzeugabteilung stöbert, habe ich extra viel Zeit eingeplant. Hätte ich geahnt, dass das nicht reicht, hätte ich sicher anders geplant. Sie geht gewöhnlich guter Dinge von schönen Orten weg, wenn sie sich ausgespielt hat, und/oder eine attraktive Sache auf sie wartet. Was durchaus ihr Bett sein kann, der Zug wäre es in jedem Fall gewesen.
Bis zu dem Moment, als ich ihr vorschlug, den Katalog für die Schleichtiere mitzunehmen (um ihn im Zug anzugucken), war ich sicher, dass es kein Problem sein würde.
Aber SIE wollte eben bleiben. Ich frage mich, wieso ein kleines Kind nicht einfach von sich aus irgendetwas wollen oder nicht wollen sollte. Kinder sind viel mehr als nur Spiegelbilder von uns!

Im übrigen bin ich gerade von dem fasziniert, was kleine Kinder alles schon können. Z.B. wie selbstverständlich meine Tochter nach ein paar Gumminbärchen die Tüte zur Seite legt, und ein andermal weiterisst (von mir hat sie das nicht...).
Und gerade weil mich das fasziniert, traue ich meiner Tochter eben auch eigene Wünsche zu, eigene Vorstellungen. Solange die nur mit meinen Wünschen aneinanderstoßen, gelingt es mir meist, eine Lösung zu finden. Vor Sachzwängen muss ich aer kapitulieren.
Auch das gehört zum Leben dazu. Zumal ich ihre Wut auch gut verstehen kann. Wenn ich zum Zahnarzt muss, würde ich mich auch gerne so auf den Boden werfen.....

Aber jetzt mal konkret:
Welcher deiner Punkte meinst du denn, hätte auf unsere Kaufhaus-Situation zugetroffen?
- unterschätzen
- ihnen zu wenig zutrauen
- ihnen zu wenig Eigenverantwortung übertragen (aus Eile)
- sie nicht sehen, wie sie SIND, sondern wie wir sie gern hätten
- ihr Verhalten ständig bewerten (angenehm, nicht angenehm, unerträglich, stressig, provokativ, nervig etc.)
- ihnen aggressiv, gereizt, ungeduldig begegnen

Und welcher dieser Punkte weist den Eltern keine Schuld zu?

Die kann es natürlich auch geben-keine Frage-aber trotzig kann ein Kind auch von ganz alleine sein. Schließlich will es die Welt auf seine eigene Art entdecken.

Und schließlich: Wenn sich das Kind schreiend auf den Boden wirft, und du dringend zum Zug musst- was machst du dann? Aufheben und wegtragen war schlicht aus praktischen Gründen nötig, beruhigen konnte ich sie erst im Zug, nachdem ich wieder zu Atem gekommen war. (fällt mir nicht mehr leicht, sie zu tragen...)

Gruß J.

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