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Geschrieben von Mausmama am 04.04.2009, 21:16 Uhr

Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Hallo, sollte man bei seinem Kind eher die Begabungen fördern oder versuchen Dinge die es nicht so gut kann zu verbessern.
Bei uns heisst das konkret, dass unser Sohn, 22.Mo, der ein perfektes Gedächtnis hat, z.B. schon zählen kann (wirklich zählen, nicht auswendig Zahlen sagen), alle Farben erkennt, benennt und sortiert und nun einige Buchstaben kennt und Wörter wie Papa, Mama etc. schon "lesen" kann. Grob und feinmotorisch ist er aber eher ungeschickt, stolpert oft, kann noch keine Treppen alleine steigen, bedingt durch eine Muskelschwäche, ohne krankhaften Befund. Wir haben lange KG gemacht und fragen uns ob wir nun wirklich Ergo etc. machen müssen, da er an sich viel Spass an Bewegung hat und wir auch viel raus gehen, aber eben nichts gezielt mehr machen, dass er motorisch sich verbessert, weil er total frustriert wird wenn er z.B. Puzzle oder irgendwelche Steckspiele machen soll. Mit Besteck kann er leider auch noch nicht alleine Essen und wir habe es aufgegeben ihn dazu zu zwingen, sondern dachten wir warten einfach ab, bis es es von alleine kann. Was meint ihr dazu? Die Ergo sagt weiter machen, der KA überlässt es eher uns. Ich denke Ergo bringt auch nur was wenn man alles zuhause eben weiter übt, aber wir haben ihn so lange mit irgendwelchen Dingen, Übungen, etc. genervt, und seit wir ihn einfach machen lassen, ist er und wir viel entspannter. Versäumen wir da etwas wenn wir nicht gezielt weiter üben. Denke Kinder versuchen von alleine alles zu machen was andere können, oder? lg DAni

 
8 Antworten:

Re: Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Antwort von Mondreise am 04.04.2009, 23:04 Uhr

Hi, ich kann da jedenfalls keine Antwort geben.

ich finde man sollte alles fördern was Spaß macht, Begabung hin oder her, ich stelle auch fest, meiner kann besser das, was ich gefördert habe (Sprechen) als das, was ich nicht gefördert habe (Puzzeln).

Begabung spielt eine Rolle, ist aber auch irgendwie relativ.

Mein Kind (fast schon 2 3/4 jetzt) hat aber Spaß am Puzzeln, und weiß nicht, daß da ein Problem ist.
Ist ja auch keins, er kann es nur nicht so besonders, also kaufe ich mal ein neues Puzzle und setz mich mit ihm hin (alles, was neu ist, will er sowieso gleich machen, weil er sich so freut)

Bewegung: ja, solange er sich gerne bewegt, fördere doch das, so wie du gesagt hast.

Ich denke, Fördern in einer Art, daß es das Kind unter Druck setzt, eher kontraproduktiv ist.
Fördern impliziert für mich: Nicht Unter-, noch Überfordern. Sonder an dem ansetzen, was da ist, ohne weitere Erwartungen, und mit Freude über alles, was vom Kind kommt.

Macht ihm denn die Ergotherapie Spaß? Geht er gerne hin?
Hat der Ergotherapeut gesagt, die Übungen machen nur Sinn, wenn sie auch zuhause gemacht werden? Oder ist das deine Idee? Zu Hause scheinen sie keinen Spaß zu machen, aber vielleicht ist es auch nur eine gewisse Erwartungshaltung deinerseits (du sagst ja, auch du bist ohne Übungen entspannter)

Und:
- was genau muss ein Kind puzzeln können mit nicht ganz 2?
- muss ein Kind da Treppen steigen können? Bei welcher Treppe? Enge Wendeltreppe? Mit Handlauf auf Kindhöhe, ohne? Geht auch hochkrabbeln?
Das ist ein Unterschied.
- wer hat ihn überhaupt zum Ergotherapeuten geschickt, und warum?

Mit Muskelschwäche ohne Krankheitsbefund kann ich nicht wirklich was anfangen...

Ciao Biggi, sorry ohne Antwort... aber vielleicht kannst du was damit anfangen.

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Re: Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Antwort von anjos am 04.04.2009, 23:17 Uhr

Nun ja... das ist eine schwierige Entscheidung!
Aus deinen Worten lese ich aber raus, dass du dich in Prinzip schon entschieden hast: gegen eine weitere Behandlung! Kann ich auch verstehen, wenn ihr schon soviel gemacht habt.

Unsere große Tochter wird im Juni 3, ist also ungefähr 1 Jahr älter als dein Sohn. Sie geht seit August in den KiGa... bekommt seit November Logopädie, weil sie eine Muskelschwäche im Gesicht hat, was eine Schiefstellung der Lippe (nur in bestimmten Situationen) zur Folge hat. Wir waren deshalb auch im Dezember beim Osteopathen... dieser hat einige heftige Blockaden gelöst, seitdem gibts in der Logopädie auch große Erfolge... aber es muss halt noch geübt werden, auch zu Hause. Bedingt durch diese Blockaden hat sich die eine Körperhälfte nicht so entwickelt, wie es sein sollte, was aber im Alltag nicht auffällt... sie ist, was klettern, rennen etc. angeht super fit... dafür kann sie ihren Körper nicht immer so richtig gut koordinieren, sprich sie kann z.B. nicht auf einem Bein hüpfen oder gar auf einem Bein stehen, wenn sie robbt, dann arbeitet nur eine Körperhälfte... und noch ganz viele Kleinigkeiten, die mir als Laie nicht auffallen... aber unserer KiÄ und der Logopädin fällt sowas auf! Unsere Tochter bekommt nun auch noch Motopädie. Und ich bin sehr froh, dass die Motopädie im KiGa stattfindet, denn sonst müssten wir noch eine Zusatztermin wahrnehmen... dann hätte die Motopädie eine Sonderstellung, wie ja auch die Logopädie! Dadurch dass die Motopädie aber im KiGa stattfindet, nimmt unsere Tochter das als stinknormales Turnen wahr und nichts anderes erzählen ihr die Erzieherinnen. So geht sie viel unbeschwerter in die Therapie rein!

Warum ich das alles erzähle?? Weil ich dir sagen möchte, dass ich in einer ähnlichen Situation bin, nur ist unser Kind halt schon älter als euer. Und ich finde, dass man es immer vom Kind abhängig machen muss. Ich finde es schwierig, wenn die Kinder in so eine Therapie müssen und auch merken, dass es eine Therapie ist... und das ist leider nicht vermeidbar, denn man fährt extra dorthin, da ist jemand, der sich nur mit dem einen Kind beschäftigt!

Wenn ich jetzt an deiner Stelle wäre und merken würde, dass mein Kind sich durch die langwierige Therapie irgendwie eingeengt fühlt, dann würde ich einfach mal eine Pause einlegen. Vllt. gibts bei euch ja sowas wie "Kinderturnen", da kannst du mit ihm hingehen und er trainiert das, was er nicht so gut kann, eher spielerisch... er sieht wie andere Kinder das machen... du bist dabei... kein Therapeut, der ihm sagt, was er wann zu tun oder zu lassen hat.
Ich würd einfach mal den Sommer über mit der Therapie aufhören und die Entwicklung beobachten. Biete ihm einfach Sachen an, die zwar das fördern, was er nicht so gut kann, wo er eben das aber nicht so direkt spürt! Wenn er Freude an Bewegung hat, sind doch grade Besuche beim Kinderturnen oder auf dem Spielplatz oder auch tolles Spielzeug im eigenen Garten (sofern vorhanden) genau das richtige im Sommer!

Der Sohn meiner Freundin konnte mit 12 Monaten schon Farben und Tiere benennen, konnte dafür aber erst mit etwas mehr als 18 Monaten laufen. Unsere Tochter konnte schon mit 12 Monaten laufen und ist super fit auf den Beinen. Die beiden sind gleich alt, aber motorisch auf einem ganz anderen Level. Speziell was klettern, rennen etc. angeht. Unsere Tochter hat dafür aber Probleme mit so Dingen wie Puzzlen oder Farben benennen. Auch hat sie Probleme sich z.B. bei einem Brettspiel zu konzentrieren... sie ist ständig in Bewegung. Der Sohn meiner Freundin hingegen sitzt stundenlang neben seiner Mutter und sie spielen Memory!
So unterschiedlich sind die Kinder...

Ich finde allerdings, dass man schon die Sachen fördern sollte, die ein Kind nicht so gut kann!

Ach ja... vllt. wäre ein Laufrad ein gutes Geburtstagsgeschenk...

LG, andrea

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Re: Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Antwort von alsame am 05.04.2009, 1:02 Uhr

Schwere Entscheidung, die nur ihr allein treffen könnt. Allerdings finde ich das ihr einen recht großen Anspruch an euren Sohn habt. Gerade im Alter bis 3 J. da sind doch die größten Entwicklungen zu sehen. Ist jetzt nur ein Beispiel aber man sagt doch immer das laufen und sprechen lernen nicht gleichzeitig funktioniert. Und ich finde das gilt auch noch darüber hinaus. Also ein Kind was gerade zählen, lesen und Farben lernt, kann nicht gleichzeitig seine motorischen Fähigkeiten verbessern. Insofern könntet ihr vielleicht einfach akzeptieren das er bei etwas wirklich gut ist, vielleicht sogar überdurchschnittlich gut und bei etwas anderen ebend noch Defizite hat. Oder aber ihr übt weniger mit ihm Buchstaben, denn ich gehe nicht davon aus das er sich allein ein Buch nimmt und z.B. sagt das ist ein P wie Papa, sodass er den Kopf frei hat um andere Fähigkeiten zu erlernen/verbessern.

Er ist super weit was Farben, zählen und lesen angeht. Meine wird jetzt auch 22 M. und erkennt hin und wieder einige Farben. Holzpuzzle und Steckspiele konnte sie lange nicht und auf einmal hat es geklappt. Treppen steigen könnte sie allein mit festhalten, aber machen wir nur mit Hilfestellung. Also anders gesagt selbst wenn sie es nicht könnte, würde es mir nichts ausmachen.

Ich habe die Erfahrungen gemacht das dieses krampfhafte Üben überhaupt nichts bringt. Ob es nun Motorikspiele oder allein essen/trinken ist. Egal wie oft ich es ihr gezeigt habe, sie wollte es einfach nicht kapieren. Ich hatte sogar das Gefühl das es sie deprimiert hat, das nicht zu können. Und nachdem ich aufgehört habe diese Sachen zu üben, klappte es ohne Probleme. Und dann auch wirklich perfekt, ohne Sauerei und Patzer.

Was aber für den Muskelaufbau nicht schlecht ist, ist schwimmen. Gerade jetzt wo der Sommer kommt, ist das vielleicht eine gute Idee.

alsame

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Defizit ausgleichen!

Antwort von Biene78 am 05.04.2009, 8:17 Uhr

Da ihr ja auch schon bisher viel KG gemacht habt und sich euer Kind "kopfmäßig" trotzdem sehr ausgeprägt ist, würd ich dafür sein, das die Motorik weiter geschult wird. Was er sonst noch braucht, holt er sich und sollte natürlich nicht komplett unter den Tisch fallen.

Bei unseren Mäusen ist noch vieles nicht endgültig und ich fände es fatal sich jetzt schon auf eine Richtung festzulegen. Und leider ist es auch in unserer heutigen Gesellschaft immer noch so, das körperliche Defizite nicht gut toleriert werden und wenn man da fördern muss, find ich das schon wichtig.

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Re: Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Antwort von nidan am 05.04.2009, 11:34 Uhr

Hallo,

wenn Ihr im Moment alle nicht so Lust auf die zusätliche Förderung habt würd ich auch sagen: macht erst man ein bisschen Pause und seht was passiert. Jetzt kommt die schöne Jahreszeit und ich würde so viel wie möglich raus gehen: quer durch den Wald, über Baumstämme usw.. ,
zum Schwimmen, auf Abenteuerspielplätze. Vielleicht auch mit anderen Kindern, da kann er sich viel abschauen.

Ich wünsch Euch viel Erfolg.
LG

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Re: Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Antwort von Linda761 am 06.04.2009, 9:13 Uhr

Hallo Dani,

ich bin für Begabungen fördern und Defizite ausgleichen. Allerdings sollte beides wenn irgend möglich dem Kind Spaß machen. Bei Deinem Sohn hieße das: Ihn in eine förderliche Umgebung bringen, immer mal ein paar Anreize in Richtung Motorik setzen, die er dann aufgreifen kann.

Was die Feinmotorik angeht, fällt mir da z.B. ein: Bücher mit normalen Papierseiten kaufen, die er dann selbst umblättern muss, wenn Du ihm vorliest. Im Geräte mit kleinen Knöpfen geben (z.B. die Fernbedienung ).

Was die Grobmotorik angeht: Eine dicke Matratze mit vielen Kissen drauf, auf der er (oder Ihr zusammen) toben kann, üben kann, das Gleichgewicht zu halten, aber nicht umzufallen.

Dir fällt bestimmt noch jede Menge ein.

Ich hab da mal einen sehr interessanten Artikel gelesen (in einem Geo-Heft über Sport und Gesundheit) über den Begründer der Psychomotorik. Er hat große Erfolge damit erzielt, dass er eben nicht an Defiziten ansetzte sondern bei den Stärken.

Wenn Du den Eindruck hast, dass die Ergotherapie ihn frustriert und ihn nicht entscheidend weiterbringt, ist es wahrscheinlich wirklich sinnvoll, zumindest mal zu pausieren. Später könnt Ihr sie ja immer noch wieder anfangen, wenn er ohne keine Fortschritte macht.

LG
Linda

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Re: Begabung fördern oder Defizite ausgleichen?

Antwort von MarnieG am 07.04.2009, 10:32 Uhr

ich denke da muss man beides im Auge behalten! Z.B würde ich die kognitiven Fähigkeiten nach deinen Beschreibungen momentan nicht extrem fördern, wenn dein Kind aber Fragen stellt oder irgendwas von alleine macht, dann solltest du natürlich nichts dagegen unternehmen und auch die Fragen beantworten.
Ich habe den Eindruck, dass dir die Thearpien irgendwie eine Belastung sind, weil sie in deinen Augen Defizite ausgleichen sollen. Sieh es mal nicht so negativ. Solange dein Kind Spaß daran hat, würde ich das weiter machen.
Zusätzlich kann man Motorik super im Alltag fördern, ohne dass es dir oder deinem Kind auffällt!
Wir sind z.B. schon früh zum Eltern-Kind-Turnen gegangen und meine Tochter hat es geliebt! Jetzt beginnt die warme jahreszeit, da kann man super draußen Ball spielen und Laufrad fahren. Auch das Buddeln im Sand fördert die Motorik. du könntest mit ihm zu Hause Luftballons mit Kleister beschmieren und mit Zeitung bekleben. Danach den Ballon kaputt stechen und das Pappmachee-Gebilde halbieren. Daraus lassen sich tolle Hüte basteln, die man mit Fingerfarbe anmalen kann. Ich glaube nicht, dass dein Sohn das als Thearpie wahrnimmt!
Oder was auch toll ist: einen großen Karton als Haus umgestalten. Da kann er super mitmachen!

Du solltest ihn also schon fördern aber nicht überfordern. Spielerisch ist vieles leichter!

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oder?

Antwort von Geisterfinger am 07.04.2009, 12:53 Uhr

Muss es denn wirklich ei entweder oder sein? Ich denke die Mischung macht es. Einerseits sollte man die DInge, die dem Kind schwerfallen schon übern, andererseits soll es aber nicht nur frustriert sein und auch die Dinge gern machen, die es gut kann. Manchmal wechselt das sogar.
zB lief unser Sohn auch spät und war etwas "schlapp", wir gingen mit ihm zum Turnen und Schwimmen und das liebt er nun!
Eine Ausgleich von Defiziten muss dann natürlich so erfolgen, dass es dem Kind was bringt. Dh wenn es sich ggü Fremden Sträubt, solltet Ihr Euch Übungen vielleicht erklären lassen und zuhause üben.
Wenn es natürlich toll ist, was Euer Kind sonst kann und sowohl Ihr als auch das Kind das merken und genießen sollt, würde ich die Diskrepanz nicht noch mehr verstärken wollen. Gerade fein- und grobmotorisches Unvermögen hat bei meinem Sohn oft zu Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit geführt.

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