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Geschrieben von BiggiMael am 15.11.2008, 0:43 Uhr

auch ein Trotzkind...

Hi, mein liebes Kind (2,3), bisher immer nur wenn müde jammerig oder trotzig, trotzt jetzt RICHTIG.

Jetzt habe ich Problem

a) was mache ich in dem Moment (ich glaube, egal, ändert eh nichts)
Ich werde ohnehin sauer... Und Kind reagiert eh nicht auf Reden etc. während ich noch nicht sauer bin. (wenn ich sauer bin, rede ich auch nicht mehr, dann haben wir den Salat)

Ist aber peinlich ;-)

b) Nach dem Anfall frage ich mein Kind, was los war (auch wenn ich es weiß, was nicht immer der Fall ist).
Entweder er sagt es, oder nicht (man muss es ein bisschen aus ihm rauspressen, er spricht nicht gerne drüber)
Wenn er es sagt, erkläre ich ihm, warum er was nicht gekriegt hat.
Ich glaube, das hat geklappt, bin aber mangels Wiederholsituationen nicht sicher.

c) ich gebe ihm Alternativen, wie er kriegen kann, was er will.
Z.B indem er es NORMAL sprachlich äussert.
Aber dann habe ich ja das Problem, dass ich normal sprachlich geäusserte Bitten auch erfüllen MUSS.
(es sei denn, das WARUM NICHT, wurde vorher geklärt, oder wird es in dem Moment)

d) Ausserdem habe ich das Problem, dass er mich um Dinge bittet (Bitte!) und selbst immer alles macht, wenn ich das Zauberwort "Bitte" sage.
Dann erwartet er auch, dass ich alles mache, wenn er nur "Bitte" sagt.
Wie auch immer das gekommen ist hab` ich ihm das beigebracht?
(ist ein bisschen kontraproduktiv)
Ok, ich nehme an, dann muss ich auch erklären, WARUM NICHT, trotz Bitte, Gott ist das anstrengend :-)

Danke für Euren Input,
Ciao Biggi

 
4 Antworten:

Re: Nicht soviel hinein interpretieren...

Antwort von Bonniebee am 15.11.2008, 11:17 Uhr

Hallo,

Du analysierst das Verhalten Deines Kindes sehr genau, was bestimmt durchaus gut gemeint ist. Trotzdem interpretierst Du wohl in sein Verhalten deutlich mehr hinein als nötig. Man kann es gar nicht oft genug sagen: Das sog. Trotzalter ist normal und absolut unvermeidlich! Man kann es durch noch soviel erzieherisches Geschick NICHT umgehen. Die Kinder werden einfach von einander widersprechenden Wünschen und Gefühlen förmlich geschüttelt, sie können das nicht kontrollieren. Sie entdecken ihren eigenen Willen, ohne genau zu wissen, worin dieser Wille denn im Einzelfall genau besteht. Das ist alles gar nicht so einfach für ein Kind.

Auch unser elterliches Verhalten ist übrigens fürs Kind manchmal extrem nervig. Nicht umsonst sagt Jesper Juul: "Trotzalter heißt, das Kind wird selbständig und die Eltern werden schwierig." Auch wir bocken und trotzen nämlich sehr fleißig, wenn die Kinder plötzlich fast nie mehr so wollen, wie wir uns das vorstellen. Beispiel: Man wurde als kleines Kind gerade ein bissel von seiner Wut geschüttelt und hat sich glücklich wieder beruhigt. Und dann kommt diese lästige Mama und möchte einen ausquetschen, WARUM genau man denn jetzt so gefühlt hat, wie man gefühlt hat - wie ein Psychiater in der Gesprächstherapie - uaaa, echt nervig!. Schließlich kann man als Kind seine eigenen Gefühle noch nicht objektiv analysieren, erklären und bewerten. Könnte man das, bräuchte man ja keinen "Trotzanfalll", gell. Kinder reflektieren nicht über ihre Gefühle.

Ich find's auf jeden Fall gut, dass Du Deine Regeln oder Anordnungen immer begründest, das ist wichtig, ich mach' das bei meinen zwei auch. Trotzdem muss man nicht jeder altersgemäßen Gefühls-Irritation des Kinders inquisitorisch auf den Grund gehen. Lass uns ein bissel gelassen und souverän sein - Trotzanfälle gehen faszinierenderweise ganz von selbst vorbei. Und sie dauern nicht kürzer, wenn wir uns da emotional groß hineinhängen.

Geh' in so einem Moment innerlich ein bissel auf Abstand zu Deinem kleinen Trotz-Bolzen und schau ihn Dir einfach gelassen an, gell!

Grüßle
BB

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@Bonniebee

Antwort von BiggiMael am 16.11.2008, 0:03 Uhr

Hi Bonniebee,

Danke fürs Beruhigen und den Hinweis auf die lästigen Eltern :-)

vielleicht hat das mit dem nachträglichen Erklären doch geholfen, heute hatten wir die Wiederholsituation, (ich meine gleiche Situation, bei der das letzte mal der allerübelste Trotzanfall stattfand) und er war "lieb".
Aber vielleicht hatte er auch nur bessere Laune heute :-)

Ich bin bei vielen Sachen cool, aber das nervt mich nun echt... Das ist das Problem.

Ich vermute, du hast Recht mit der lästigen Mama und dem Ausfragen, aber wir hatten auch eine Situation, wo ich ihm seinen Wunsch ja gerne erfüllt hätte, hätte ich nur gewusst, was er denn jetzt eigentlich will....

Das habe ich dann nachträglich erst rausgefunden, und ihm gesagt, das nächste mal soll er es normal sagen, dann kriegt er es auch...

Ach ja, ich werde versuchen, ihm gelassen zuzuschauen (und nicht innerlich hochkochen) ggggggrrr...

Problem Nr. 2 ist ja, dass er auch oft lieb bittet um was, das ist wohl tatsächlich durch erzieherische Massnahmen meinerseits entstanden...
Und jetzt habe ich das Problem, dass es mir dann oft schwerfällt, nein zu sagen, je nachdem was es ist (z.B Gummibärchen vorm Essen)

Ciao Biggi

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Re: Ich nochmal... :-)

Antwort von Bonniebee am 16.11.2008, 12:31 Uhr

Liebe Biggi,

hach, das kenne ich: Wenn mein kleiner Sohn (3) so lieb bittet ("Bütte, Mama, bütte!!" Lieb-guck...), werde ich auch leicht weich. Ab und zu muss man das auch, damit die Kleinen erleben, dass Höflichkeit auch Erfolg zeitigt, und sie nicht immer zum Trotzanfall greifen müssen. Meistens hilft aber auch ein Kompromiss: Wenn Dein Kleiner zum Beispiel vor dem Essen um ein Gummibärchen bittet, könntest Du ihn erstmal loben, dass er so lieb gefragt hat. Und dann sagen: "Und Du bekommst auch ein Gummibärchen, aber erst NACH dem Essen. Bis dahin legen wir es hier auf den Schrank." Bei uns klappt das ganz gut. Solche Lösungen finde ich auch schöner, als ein knallhartes "Nein" (auch wenn das in anderen Fällen gelegentlich auch mal nötig ist).

Grüßle,

BB

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Re: Ich auch nochmal... :-)

Antwort von BiggiMael am 16.11.2008, 23:37 Uhr

Hi, ja und dann kennst du vielleicht auch das jammerige, weinerliche "Guuuuummmibäääärchen".
Das hatten wir ja lange in der "Vor-Trotz-Phase"

Das hat mich nämlich auch immer genervt, und daher resultiert bei ihm das liebe Bitte (lieb-guck, wie bei Euch). Ich habe ihm nämlich immer gesagt: "Hör auf zu Jammern und sag das bitte normal".

Mir war das Bitte relativ schnurz, aber er hat daraus geschlossen, er muss "Bitte" sagen. (Manchmal sagt er es auch weiterhin jammerig)
Ein Kommunikationsproblem, also :-)

Und jetzt hab' ich den Salat, wie du.

Ich probier es mal aus mit dem Kompromiss, er darf Gummibärchen nehmen und deponieren bis nach dem Essen. "Ja, aber nach dem Essen" war auch bei uns immer das Prinzip. Bzw ich habe gesagt "Nein, erst nach dem Essen". Vielleicht liegt da ja ein feiner Unterschied :-)

Ciao Biggi

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