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Geschrieben von Dina06 am 04.11.2008, 23:29 Uhr

2,5 Jahre und beißt sich selbst

Hallo,
ich habe eine Frage zu meinem Sohn... er wird jetzt 2,5 Jahre alt, ist sprachentwicklungsverzögert, d.h er spricht so 5-6 Wörter und seit einiger Zeit beißt er sich selber in den Arm. Zum einen, wenn man mit ihm schimpft, wo ich dann denke, da er sich nicht sprachlich ausdrücken kann, reagiert er so um seine "Wut" rauszulassen, aber auch wenn ein anderes Kind ihm z.B. zu nahe kommt, wo ich gedacht habe, als ich das gesehen habe, daß er "verlegen" war, bzw. ja jetzt nichts sagen konnte. Wenn er sich nach dem Schimpfen beißt, und ich sage dann "Nein", dann nimmt er den anderen Arm und beißt darein, wenn ich dann wieder nein sage, nimmt er wieder den ersten Arm um reinzubeißen. Was mache ich jetzt am besten? Ignorieren? Hat jemand Erfahrung damit bzw. weiß evtl warum er das macht? Im Internet habe ich unter anderem Sachen gelesen, wie "Autoaggression, direkt zum Arzt". Stimmt das, oder ist es eine Phase, die wieder vorbei geht, bzw. dann, wenn er mehr spricht?
Vielen Dank,
Dina

 
3 Antworten:

Re: 2,5 Jahre und beißt sich selbst

Antwort von Bonnie am 05.11.2008, 10:28 Uhr

Hallo,

wenn so ein Verhalten nach einigen Wochen von selbst verschwindet, ist es keine echte Autoaggression. Je jünger ein Kind ist, desto seltener hat dieses Verhalten eine tiefere psychische Bedeutung. Und je jünger es ist, desto wahrscheinlicher geht das Verhalten auch von selbst weg. Im Alter Deines Sohnes ist das noch ziemlich sicher der Fall. Das Beste ist Gelassenheit, also keine Ermahnungen oder lange Erklärungen. Wenn er das macht, kannst Du ihn sanft festhalten und sagen: "Tu das lieber nicht, das tut deinem Arm doch weh!" Dann kannst Du ihn rasch ablenken, damit er nicht hinterher weitermacht.

Damit ein Kind generell kein autoaggressives Verhalten entwickelt, kann man auch vorbeugen: Wichtig ist, dass einem Kind auch die negative und dunkle Palette menschlicher Gefühle erlaubt wird. Das heißt, ein Kind muss auch mal "böse" sein dürfen, schreien, toben und wüten dürfen - ohne dass die Eltern aggressiv reagieren. Manchmal neigen wir Eltern ja dazu, unserem Kind nur die "guten" Gefühle zu erlauben. Ein Kind muss sich aber auch geliebt fühlen, wenn es mal richtig wütend, bockig, sauer oder auch aggressiv war.

Ganz wichtig ist dabei, dass solche Gefühle Namen bekommen. Ich sage dann zu meinen Kindern zum Beispiel: "Ich sehe, dass du gerade unheimlich sauer bist. Was können wir denn da machen?" oder "Ich kann verstehen, dass du jetzt wütend bist. Trotzdem müssen wir uns jetzt anziehen, weil..." Indem man den Gefühlen Namen gibt und gleichzeitig miteinander eine Lösung findet, werden diese Gefühle einerseits zugelassen, andererseits auch gelenkt und in etwas Konstruktives verwandelt.

Wenn negative Gefühle auf diese Weise ihre Berechtigung haben, braucht ein Kind sie nicht gegen sich selbst zu richten. Echtes selbst-aggressives Verhalten entsteht, wenn die Eltern unerwünschte Gefühle beim Kind durch Aggression, durch Ablehnung, Strafe, Miss- oder Verachtung zu unterdrücken versuchen.

Grüßle,

Bonnie

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Re: 2,5 Jahre und beißt sich selbst

Antwort von sylvimausl am 05.11.2008, 13:07 Uhr

Ich schließe mich Bonnie an und würde Dir raten, Deinem Sohn ein Ventil für seine Wut zu schaffen solange er sich noch nicht ausdrücken kann, Z.B. eine Ecke wo er Pappkartons zertreten kann oder Papier zerreißen, ein Boxsack im Keller o.ä.

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Re: 2,5 Jahre und beißt sich selbst

Antwort von Dina06 am 05.11.2008, 21:44 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten :-)!

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