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Geschrieben von Lukemam94 am 11.03.2020, 13:03 Uhr

14 Monate und sehr Ambivalent

Hallo ,
Unser Sohn ist jetzt 14 Monate alt und seid mindestens zwei Monaten eher drei Monaten machen wir eine wirklich schwere Zeit durch.
Da ich vor hatte dieses Jahr bereits wieder zu arbeiten, haben wir im Dezember mit der Eingewöhnung bei den Großeltern angefangen. 2 mal die Woche für 5 Stunden ist er also bei ihnen und mittlerweile klappt es, nachdem was berichtet wird ganz gut.
Allerdings ist er seid eben dieser Zeit zuhause noch 100 mal anhänglich als sonst.
Seid der Fremdelphase mit ca. 9 Monaten hat sich sein Verhalten bereits dahingehend geändert, dass er nicht mehr so wie vorher fröhlich auf alle Menschen zu geht. Er ist viel ruhiger, braucht ein bisschen bis er mit Fremdem warm wird, lässt sich nicht mehr einfach von allen auf den Arm nehmen oder anfassen.
Diesbezüglich bin ich auch der Meinung dass die Kleinen das auch ganz frei selbst entscheiden sollten.
Nun ist sein Verhalten seid Dezember aber noch dahingehend gesteigert dass ich ohne ihn keinen Raum mehr verlassen kann, nicht einmal Zuhause. Er weint und krabbelt mir hinterher. Selbst Papa ist abgeschrieben wenn ich da bin.
Bei den Großeltern hat er Spaß, ist energetisch. Hole ich ihn ab, quengelt er sobald er mich sieht. Will nicht von meinem Arm runter und meckert.
Daheim ist er noch am selben Tag direkt platt und will nur noch kuscheln und schmusen.
Außerdem hat er immer häufiger Stimmungsschwankungen. Er schlägt nach mir oder kratzt und kneift mich wenn ich ihm mal "Nein" sage oder gefährlich Situationen unterbinde.
Ich weiß zwar dass die Kleinen sich noch nicht so gut mitteilen können und aus ihrer Emotion heraus hauen, aber ich möchte eigentlich das er lernt dass man aus Zorn nicht hauen darf.
In so Momenten setze ich in zum Beispiel auf den Boden, wenn er vorher auf meinem Arm war, halte sein Händchen kurz und sage ihm ernst, dass er nicht hauen darf und ich das nicht gut finde. Dann signalisiere ich ihm dass ich nicht mit ihm spiele oder schmuse wenn er das macht.
Meist wird er dann richtig wild und wütend. Wenn er dann erst recht hauen will, gehe ich ein Stück zurück wiederhole das Ganze und sage ihm,dass er wieder auf meinem Arm darf wenn er sich beruhigt. Wenn es klappt nehme ich ihn auch direkt wieder zu mir wenn er es möchte.
Trotz diesen Erziehungsversuchen, lässt er oft ungehemmt seine Wut aber auch seine Zärtlichkeit in einer Ambivalenz an mir aus und auf eine Art und Weise, wie sonst bei Keinem.
Da ich bis vor kurzem noch nachts regelmäßig gestillt hab, nun aber langsam an meine körperlichen Grenzen gestoßen bin, habe ich angefangen auch nachts das Stillen zu reduzieren. Von 22 bis ca. 4:30stille ich nicht mehr. Über die 10 magischen Tage des Programms sind wir schon hinaus und mal klappt es nachts einigermaßen gut und mal überhaupt nicht.
Vielleicht ist das zusätzlich ein Grund für seine Gereiztheit und Anhänglichkeit.
Ich hab auch gelesen dass um den 14 Monat ein großer Entwicklungssprung stattfindet und die Kinder dann auch nochmal anhänglicher werden. Allerdings geht das bei uns ja schon länger so.
Ich verstehe auch nicht weshalb er bei mir so grundlegend anders Auftritt?
Selbst andere Kinder um sein Alter herum interessieren ihn momentan wenig. Nimmt ihm einer etwas weg dann heult er direkt und will mich zum eingreifen bewegen.
Sicherlich ist dass auch ein bisschen meine Schuld. Ich denke ich habe unwissend zu oft eingegriffen wenn er anderen etwas weggenommen hat, sodass er jetzt keine Konflikte mehr alleine lösen will.


Was soll ich nur machen?
Wird das wieder besser?

 
3 Antworten:

Re: 14 Monate und sehr Ambivalent

Antwort von Monroe am 11.03.2020, 21:57 Uhr

Er ist 14 Monate. Es ist zwar keinesfalls zu früh für Erziehung, aber bis das tatsächlich erste Früchte trägt, dauert es. Du kannst nicht erwarten, dass er bereits jetzt versteht, dass er nicht hauen darf. Das wird noch eine Weile so bleiben.

Je nachdem wie weit ersprachlich ist, musst du ihm eben auch zeigen, wie er sich weggenommenes Spielzeug zurückerobern kann bzw das verhindern kann.
Bis dahin bist du seine Anlaufstelle, um das für ihn zu tun und für seine Rechte einzustehen.

Es ist normal, dass Eltern die geballte Ladung aller Gefühle abbekommen. Bei Eltern können/dürfen Kinder so sein, wie sie sind. Natürlich ist nicht jedes Verhalten okay und das müssen sie beigebracht bekommen.
Aber sie können es noch nicht steuern. Für Impulskontrolle ist er mit 14 Monate noch viel zu jung.
Daher ist dein Liebesentzug in dem Moment eine harte Strafe für ihn, die er weder verstehen noch aus ihr lernen kann. Du kannst deine Hände zwar sanft festhalten und ihm sagen, dass er nicht hauen darf, aber du solltest ihn nicht bestrafen, wenn es dich wieder passiert. Es übermannt ihn einfach und er hat noch überhaupt keine Kontrolle darüber. Selbst wenn er sich noch so doll anstrengt, er kann es noch nicht. Das lernen Kinder erst. Ab 3 haben die meisten Kinder eine Impulskontrolle und könne. Ihr Verhalten wirklich steuern.
Versuch geduldig zu bleiben und hilf ihm auf seinem Weg.

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Re: 14 Monate und sehr Ambivalent

Antwort von Lukemam94 am 12.03.2020, 13:05 Uhr

Hallo
Vielen Dank für die Ratschläge.
Ich werde auf jeden Fall an mir arbeiten.

Man hört oft dass man bei 1 Jahrigen langsam anfangen sollte auch Grenzen und Regeln zu setzten. Eine Bekannte hat mir mal stolz erzählt, pro Lebensjahr soll man die Kinder für Fehlverhalten für jeweils 1 Minute in die Ecke setzten.
Das finde ich z.B. viel zu hart und für das Alter von einem Jahr auch unnötig.
Wenn ich die Hand unseres Sohnes festhalte mache ich das auch nicht fest oder Schreie ihn an. Ich versuche nur etwas ernster zu reden.
Ich denke es ist allgemein schwer den Kleinen zu zeigen dass etwas nicht richtig ist. Wenn ich ihn dabei anlächel oder sanft spreche oder auf meinem Schoß halte,dann glaube ich das er nicht versteht dass etwas nicht richtig ist oder ich etwas nicht möchte, weil er dann lacht oder z.B. mit dem Hauen fortfährt, das ganze mehr als Spiel versteht.
Aber da finden wir hoffentlich noch eine gute Lösung.

Ja bei den Kindern die ihm etwas wegnehmen handelt es sich ja auch um gleichaltrige. Da bin ich unsicher in wie weit ich für ihn Spielzeug zurück erobern soll. Meist versuche ich dann beiden einen Tausch anzubieten.
Nicht unbedingt mit Erfolg, da die Kleinen ja genau wissen was sie wollen und sich schnell "betrogen" fühlen. So kommt es mir zumindest vor.

Ich glaube beim ersten Kind, macht man sich wahrscheinlich noch Unmengen unnötige Gedanken weil ja alle Phasen und die Entwicklung neu und fremd sind.

Da ist es gut dass man z.B in Foren nach den Erfahrungen anderer Eltern fragen kann.
Lieben Dank

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Re: 14 Monate und sehr Ambivalent

Antwort von ramalamadingdong am 13.03.2020, 7:17 Uhr

Hallo
Das Lachen ist meistens eine "Übersprunghandlung", dass heißt, dass er versteht, dass du sauer bist und er dich wieder milder stimmen möchte indem er lacht. Das deuten die meisten Eltern (mich inkl als ich das noch nicht wusste) als ein nicht ernst nehmen vom Kind. So ist es aber nicht.
Du machst es schon richtig, indem du mit ernster Stimme sagst, dass man nicht hauen darf.
Halt ihm dabei keinen Vortrag sondern mach kurze Sätze. Am besten nur einen Satz und fährt dann im Programm fort.

Das Wegsetzen finde ich auch zu hart. Oder sogar in die Ecke setzen zur Strafe da schüttelt es mich gleich. Sowas verstehen die Kinder noch gar nicht und bringen das noch nicht mit ihrem (Fehl-) Verhalten in Verbindung.

Die Kinder lernen Konfliktlösungen nur durch abgucken/vormachen. Heißt also, dass du intervenieren mußte, wenn es Streit gibt und so die Lösung vorgibst. Das können sie noch nicht selbst. Sie lernen aber dadurch wie es richtig geht und etwa ab Kindergartenalter können sie sich auch selbst einigen. Aber auch da kommt es noch zu Streit, bei dem die Eltern auch einschreiten müssen, um eine Einigung zu finden.


Ich verstehe dich gut. Beim ersten Kind waren fast alle Eltern unsicher. Ich wusste auch nicht wirklich wo man "hart" bleiben und wo man mit Liebe allein weiterkommen kann.

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