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Geschrieben von Minimaus2 am 07.12.2005, 11:54 Uhr

Erfahrungen mit offenem Konzept?

Hallo Ihr Lieben,
unsere Tochter (jetzt 3) hatte im September einen Kindergartenversuch gestartet, den wir abbrechen mußten, da die massiven Trennungs-und Verlustängste, Alpträume etc. immer schlimmer statt besser wurden. Sie ist extrem sensibel, verarbeitet Eindrücke sehr schwer und braucht sowohl eine feste Bezugsperson, an der sie sich orientieren kann, als auch ein wenig Anregung bei Spielideen.
Nun steht ein Umzug an und der im neuen Wohnort ansässige Kiga, in den sie ab Sommer gehen könnte, hat ein offenes Konzept. 3x 27 Kinder und beim kurzen Reinschnuppern (um nach der Platzsituation zu fragen) kam mir alles vor wie ein summender Bienenstock und ich fragte mich, wie die Erzieherinnen da den Überblick behalten....
Wer hat Erfahrungen mit einem offenen Konzept? Wer kann mir mehr darüber erzählen? Und meint Ihr es taugt für so ein empfindliches und anlehnungsbedürftiges Kind? Ihr Kiga-Versuch scheiterte trotz kleiner Gruppe mit festen Abläufen (auf die sie laut Erzieherin stark angewiesen war). Danke Euch für Eure Antworten, denn ich bin gerade etwas ratlos.
Liebe Grüße.

 
4 Antworten:

Re: Erfahrungen mit offenem Konzept?

Antwort von Loulou am 07.12.2005, 12:15 Uhr

hallo!
offenes konzept heißt doch, daß die gruppen offen sind und die kinder sich frei im kiga bewegen können...
bei uns gibt es zwei gruppen á ca 25 kinder! die gruppen sind offen und die kinder können entscheiden mit wem sie wo spielen möchten. sie können immer raus. wenn allerdings stuhlkreis, geburtstage oder sonstiges stattfindet, dann ist jede gruppe für sich! ich finde das so ganz gut!
und leon (auch sehr anhänglich) kommt damit gut klar! es gibt zwei vollzeit-erzieherinnen und 3 teilzeit - erzieherinnen. ich finde das konzept ganz gut, aber vielleicht auch nur, weil ich ansonsten zu 100% mit dem kindergarten zu frieden bin.
also leon ist wesentlich selbstbewußter und offener in den 4 mon. kindergarten geworden.
versuchs mal!
gruß loulou

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Re: Erfahrungen mit offenem Konzept?

Antwort von April65 am 07.12.2005, 12:30 Uhr

Kann mich nur Loulou anschließen. Bei uns sind es 3 Gruppen a 20 Kinder, die jeweils von 2 Vollzeit und je 1 mit 10, 15 und 5 Std. betreut werden. Die feste Gruppenzeit ist jeweils von 10.30 - 11.30 Uhr. oder wenn Ausflüge, wie z.B. Theaterbesuch, Bauernhof besuchen, Einkäufe machen, Waldtage etc., oder wenn spezielle Baselangebote, wie z.B. Laternenfest angeboten werden.
Frühstück wird offen angeboten, d.h. die Kinder können von 7.30 - 10.30 frei wählen, wann sie essen möchten. Dadurch haben sich auch schon Freundschaften gefunden. gemeinsames Mittagessen in der Gruppe findet von 12.15 - 13.00 Uhr statt, danach ist wieder bis 17.00 Uhr offene Zeit. In der offenen Zeit werden auch verschiedene AG's angeboten. Oder Englisch und musikal. Früherziehung, die aber extra bezahlt werden muss, da die Einrichtung nur die Räume zur Verfügung stellt. Was wir als berufstätige Eltern natürlich sehr begrüßen!

Was mir jetzt nach fast einem Jahr Kindergarten-Mama-Erfahrung besonders gut gefällt ist, das wirklich alle Erzieherinnen jedes Kind gut kennen. Genauso die freie Wahl zu haben bestimmte Angebote die in der offenen Zeit geboten werden, selbst zu entscheiden. dies hat meiner kleinen MAus geholfen, enorm an Selbstbewußtsein zu gewinnen. Wurde mir gerade erst letztens von einer Erzieherin gesagt.

Ich bin sowieso mehr als zufrieden mit unserem KIGA!!! Es handelt sich übrigens um eine Ökumenische Einrichtung.

Liebe Grüße,
April65

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Re: Erfahrungen mit offenem Konzept?

Antwort von wuzzel am 07.12.2005, 17:06 Uhr

Hallo, bin Erzieherin und habe bis vor kurzem in einer offenen Einrichtung gearbeitet. Ich kann mich mit der offenen Arbeit nicht identifizieren. Für die meisten kleinen, neuen Kinder ist es nichts. Sie laufen orientierungslos durch die Einrichtung. Bei einem sensiblen Kind würde ich eine offene Einrichtung nicht empfehlen. Aber im Grunde liegt die Entscheidung bei dir.

LG Anja

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Re: Erfahrungen mit offenem Konzept?

Antwort von berita am 07.12.2005, 19:51 Uhr

Hallo,

meine Tochter koennte man aehnlich beschreiben. Bei uns hat eine sehr langsame Eingewoehnung geholfen, ich war anfangs immer dabei (habe es weiter unten ausfuehrlicher beschrieben).

Was ich auch extrem wichtig finde: liebevolle ErzieherInnen, die dem Kind die Aufmerksamkeit geben, die es gerade braucht. Natuerlich koennen sie nicht staendig jedes Kind betuedeln. Aber sie muessen erkennen koennen, wann ein bestimmtes Kind sie braucht und bereit sein, auf es zuzugehen.

Beispiel: meine Tochter nimmt morgens oft ein kleines Spielzeug mit von zu Hause in den Kiga. Das zeigt sie dann der Erzieherin und diese nimmt sich wirklich immer die Zeit und geht darauf ein und redet ein wenig mit ihr u.s.w. Dafuer unterbricht sie auch Arbeiten wie das Decken des Tisches oder was auch immer. Weil sie weiss, dass fuer Jessica der Moment, wo ich weggehe, oft schwierig ist und sie genau dann diese Art von Aufmerksamkeit braucht.

Um die "richtigen" Erzieher zu finden braucht man natuerliche erstens eine gewisse Auswahl an Betreuungsmoeglichkeiten und zum anderen die Moeglichkeit, sie vorher etwas kennenzulernen, auch im Umgang mit den Kids. Und dann muss man auf sein Gefuehl hoeren.

Das Konzept ist da vielleicht gar nicht so entscheidend. Es kann auch in offenen Gruppen funktionieren, wenn die Bezugserzieher immer fuer ihre Kids da sind und es auch akzeptieren, wenn diese eine Zeitlang "an ihrem Bein kleben". In dem Moment, wo Erzieher sich emotional zurueckziehen und das Kind wenig beachten, wird es Traenen und Trennungsaengste geben.

Da helfen dann auch feste Regeln nichts. Im Gegenteil, diese koennen auch Angst machen, jenachdem mit welcher Konsequenz sie durchgezogen werden. Wichtig ist vor allem, das eins konstant ist, naemlich die Verlaesslichkeit der ErzieherInnen. Das Kind muss Vertrauen in sie haben koennen, sozusagen einen Ersatzrueckhalt, solange die Eltern nicht da sind. Alles andere, wie Beziehungen zu anderen Kindern, kreatives Spielen kommt von selbst, wenn die innere Sicherheit vorhanden ist.

LG
Berit

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