Geschrieben von kravallie am 06.03.2018, 8:46 Uhr |
off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
ich frag mal hier, weil es mein heimatforum ist und hier doch einige user weilen, die ich überaus schätze. es ist nicht wirklich ein ae-thema, aber hier sind ja auch ramas unterwegs.
mein kind1 wird bald 14 und in unserem bekannten-und freundeskreis (und auch bei ihr selbst) tut sich einiges, worüber ich mir gedanken mache.
so musste ich sie letztes jahr wegen selbstmordäußerungen und ritzen in eine klinik einweisen lassen. nun erfahre ich peu à peu von einigen kindern, die exakt im gleichen alter mindestens in der psychiatrie landen/sind.
jungs wie mädels, ritzen, selbstmorddrohungen, klauen, schule schwänzen, alkohol etc.
es zieht sich durch ae-kreise, sowie perfekteste ramafamilien.
therapie ist an der tagesordnung.
mein großes kind ist 9 jahre älter, bei ihr und auch ihren freunden gab es das nicht.
nun frage ich mich, was ist denn nur los?
ist es ein overload an social media? ist es die zeit?
sind die kinder überfordert/unterfordert?
bekommen sie zu wenig grenzen? sind sie weichgespült und wollen so ihren willen durchsetzen?
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Ani_k am 06.03.2018, 9:09 Uhr
In meinem Umfeld kenne ich soetwas nicht aber ich ich sehe sehr viele Musiclys mit Mädels, die sich geritzt haben.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von lilly1211 am 06.03.2018, 9:20 Uhr
Zu meiner Zeit damals hatten mehrere Freundinnen einen Aufenthalt in der Psychiatrie wegen Eßstörungen. Also ganz so neu ist das Thema nicht.
Ich weiß nicht woran das im Moment liegt, aber ich kann dir versichern dass es in deinem Fall weder an deiner Erziehung liegt oder an sonst was was du hättest beeinflussen können.
Ein bisschen liegt es vielleicht an der besseren gesellschaftlichen Akzeptanz psychischer Erkrankungen, ein Aufenthalt in der Psychiatrie ist ja genau gesellschaftsfähig wie ein Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff. Früher waren die Leute vielleicht auch gestört, haben sich aber entweder nicht getraut sich Hilfe zu suchen oder man hat es nicht herum erzählt.
Vielleicht auch Aufmerksamkeit?...Eltern überfordert?
Antwort von Möhrchen am 06.03.2018, 10:51 Uhr
...oder Grenzen austesten in der heutigen Zeit? Da schon so vieles "üblich" und "normal" ist, werden heute vermutlich die Hürden höher - die Möglichkeiten sind so vielfältig...vergessen darf man dabei sicher auch den Gruppendruck und die sozialen Medien nicht.
Wenn ich das so manchmal höre von einer Freundin, die Lehrerin an einem Gym in Bayern ist: da ist z.B. der Junge mit einigen Problemen behaftet und fühlt sich offensichtlich zuhause vernachlässigt...im Elterngespräch sitzt dann die Frau Dr. (der Mann ist natürlich gerade auf Geschäftsreise) und erklärt, dass sie nicht wisse, wo sie die Zeit hernehmen soll, sich um den Jungen zu "kümmern"...vor lauter Job und Hobbies (eigenes Pferd usw.)...die Schule oder wer auch immer soll es dann bitte danke richten...und das ist kein Einzelfall.
Die Lehrer sind auch vielfach überfordert, da nicht nur 2 oder 3 Kinder in der Klasse besondere Unterstützung brauchen, sondern deutlich mehr.
Meine Tochter (auch 14) ist auch in einer schwierigen Phase - da kennen wir die meisten ursächlichen Faktoren und arbeiten daran...aber ich bin da auch ehrlich - ich bin auch oft am Limit und auch drüber.
Bei euch ist es ja auch insgesamt eine schwierige Zeit gewesen - und das ist heute glaube ich gar nicht so selten - was ist denn schon "Rama"?!...
Bei ihr im Jahrgang höre ich es auch: Alkohol scheint für viele in dem Alter schon normal zu sein...geritzt wird auch...ein anderes Kind war auch stationär für ein paar Wochen.
Allerdings denke ich auch, dass es heute auch akzeptierter ist, zur Therapie zu gehen, so dass es vermutlich viel mehr Menschen tun bzw. das nicht (mehr) verschweigen. Vielleicht gehen dann viele mit diesen Themen laxer um - zur "Not" kann man ja "einfach" in die Therapie gehen...irgendwer wird sich schon kümmern?!
Ich habe schon häufiger von Studien gelesen, nach denen die heutigen Studierenden oft vor lauter Druck (psychisch...nicht nur von außen) schon kaum noch belastbar für das Arbeitsleben / am Rande des Bourn-Out sind bevor sie überhaupt jemals richtig gearbeitet haben...da machen es Entscheidungen wie G8 m.E. nicht besser...die Freiheiten, die man heute hat, sind vielleicht nicht immer "gut" und überfordern viele.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von katja13 am 06.03.2018, 11:12 Uhr
In der Klasse meiner Tochter (7. Klasse Gymnasium, also auch alle zwischen 13 und 14) fing vor ein paar Monaten ein Mädchen an sich zu ritzen. Sie hatte familiäre Probleme, Trennung der Eltern usw. Und dann fingen plötzlich noch 2 andere damit an, weil sie es wohl toll fanden, das die Erst-Ritzerin so im Mittelpunkt steht. Also das macht mir wirklich Angst... sowas kenne ich aus meiner Jugend überhaupt nicht, und jetzt hört man das dauernd. Ich bin auch ratlos...
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von cube am 06.03.2018, 11:23 Uhr
Ich glaube, es kommen verschiedene Dinge zusammen:
Der Druck ist heute höher - fängt ja schon im KiGa an eigentlich.
Das Bewusstsein dafür, das manchen Dinge eben nicht sooo normal sind, wie früher angenommen, hat sich auch geändert.
Es wird viel früher begonnen, Kinder hinsichtlich ihrer Entwicklung zu beobachten und leider auch zu "kategorisieren". Was wiederum zu diesem Druck führt, das alles möglichst perfekt sein muß.
Ich finde, es hat alles seine Vor-u. Nachteile.
Gut ist, das heute rechtzeitiger erkannt wird, wenn ein Kind Hilfe benötigt. Denn ich glaube auch, dass es sich im Vergleich zu früher nicht signfikant geändert hat. Man hat aber nicht darüber gesprochen. Da wurden Therapien zB in den Ferien gemacht, damit ja niemand etwas mitbekommt.
Nachteil: Eltern hoffen oft fast schon darauf, das ihr Kind eine "Erkrankung" hat, mit der sich alles begründen lässt. Das scheint besser zu sein, als ein einfach anstrengenderes Kind als andere zu haben oder sich fragen zu müssen, in wie weit man selbst seinen Teil dazu beigetragen hat.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kanja am 06.03.2018, 11:58 Uhr
Bei meinen Kindern (14 und 17) sowie aus deren Umfeld ist mir das so nicht bekannt.
Auch München, wie du vielleicht weißt.
In der Stufe der Tochter gibt es natürlich welche, die dem Alkohol nicht abgeneigt sind und die Oberstufe irgendwie nicht schaffen. Aber die gab es immer, auch zu meiner Zeit.
Und Mädels mit Essstörungen gibt's, ja.
Vom Umfeld des Sohnes weiß ich nix, der erzählt ja nix.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kevome* am 06.03.2018, 13:13 Uhr
Ich glaube, dass dies am Druck liegt, den wir als Gesellschaft auf die Kinder quasi vom Kleinkind und dann verstärkt während der gesamten Schulzeit ausüben.
Schon im Kindergarten müssen sie sich anpassen und jedes Verhalten außerhalb der Norm wird geahndet.
In der Schule muss es das Gymnasium sein. Alle anderen Abschlüsse sind gefühlt minderwertig. Das Abi muss eine 1,x Schnitt haben. Einstellige Punktezahlen sind schon ein Versagen....
Das sind nur ein paar Beispiele, die man auch immer wieder hier im Forum lesen kann.
Wann dürfen sie einfach nur Kind, Jugendlicher, sie selbst sein und vielleicht auch einfach mal nur versagen?
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Bookworm am 06.03.2018, 13:15 Uhr
Ich höre das auch, auch von Bekannten.
Ich bin ja immer der Meinung, dass vielen Kindern (Menschen generell) heute der "Rahmen" fehlt. Also das drumrum: Oma, Opa, Freunde, Eltern von Freunden, echtes Leben, mit echten Menschen und echten Rückmeldungen.
Dann der Druck (ich glaube das ist bei Mädels besonders schlimm) diesen Werbe-Vorbildern gerecht zu werden. Schöner, Schlanker, modischer usw. Alles sehr auf Äußerlichkeiten ausgerichtet.
(ich kriege gerade öfter Werbung auf mein Handy für ein Spiel, dass mMn nach für jugendliche Mädels gedacht ist. Darin sind die Regeln für Kleidung: Sexiness, fashionable und ?? (schon wieder vergessen). Es sind betont süß gezeichnete Kinderköpfe auf (natürlich überschlanken) Frauenkörpern. Ich empfinde das als sehr gruselig. Wenn das Vorbilder sind, dann gut Nacht- das KANN ja niemand erfüllen)
Ich lebe sehr ländlich, mein (außerdem noch männl.) Kind ist auf einer Schule, die ausdrücklich Wert auf "innere Werte" legt. Da ist es nicht so krass (auch der "Mode"-Druck nenn ich das jz. mal, ist nicht SOO ausgeprägt - zum Glück.)
Generell wird heute (mMn) schneller der Psychologe eingeschaltet, und damit auch Therapien eingeleitet.
Wenn man hier öfter liest, wie sehr viele Frauen noch heute, als gestandene Frauen, unter dem leiden, was ihnen als Kind passiert ist, OHNE dass irgendjemand eingegriffen hat, ist das nicht unbedingt schlecht.
Ich frage mich auch manchmal , wo das alles hinführt...
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 06.03.2018, 13:32 Uhr
ich bin eigentlich der meinung, dass gerade die kinder heute GAR keinen druck mehr haben.
es gibt doch heute so schrecklich viele wege, den die kinder doch auf jeden fall gehen können und jedes einzelne wird auch sicher seinen weg machen *ironie*
die mir bekannten fälle ziehen sich übrigens auch durch alle schulformen, also von wegen es MUSS eine 1 im abi sein......
als ich mein gör beim shisharauchen ertappte, sagte mir der therapeut, ich müsse "druck" rausnehmen, also quasi hinnehmen, das gehört dazu. mit 13. aha.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Astrid18 am 06.03.2018, 13:40 Uhr
Viele Kinder leiden heute sicherlich unter Erfolgsdruck, der schon spätestens in der 4. Klasse beginnt. Das prägt auch das soziale Umfeld, auch wenn andere Eltern keinen Druck ausüben.
Alkohol mit 13/14 kenne ich aus Erzählungen einer Freundin, Ritzen ist vermutlich eine Modeerscheinung, früher wäre es vielleicht Bulimie gewesen.
Ich kann nur vermuten, dass die Kinder teilweise zu behütet sind, zu wenig Verantwortung in ihrem eigenen Leben haben, und irgendwie Grenzerfahrungen machen wollen.
In die Psychiatrie schicken ist heute sicherlich auch sozialadäquater als früher, schön bequem, und die Eltern haben ihre Verantwortung ausgelagert.
Wohlstandsverwahrlosung wäre mein Schlagwort. Alle materiellen Wünsche werden erfüllt, aber die Seele bleibt oft auf der Strecke.
Mein Kind mit knapp 12 ist die einzige in ihrer Klasse ohne Smartphone. Ich kenne Familien, bei denen die minderjährigen Kinder mit einem IPhone 6 herum laufen, währen Mutter noch ein altes Modell hat. Das nur als Beispiel, so geraten Werte durcheinander.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Primrose am 06.03.2018, 14:27 Uhr
Meine Tochter ist auch 14
und sie erzählte mir auch dass es ein Mädchen gibt in ihrer Klasse dass sich ritzt.
Meine Tochter meint sie macht dass nur um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Dabei hat das Mädchen tolle Eltern die ihr bestimmt genug Aufmerksamkeit geben, ich denke die Aufmerksamkeit der Freundinnen ist gewünscht.
Lg
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Holzkohle am 06.03.2018, 14:56 Uhr
Huhu, ich denke, eben weil die Kinder heute gar keinen Druck mehr haben (aus welcher Ecke auch immer) IST es so. Und es ist heute wesentlich einfacher z.B. an Drogen zu kommen, Alkohol - ich meine im Vergleich zu meiner Jugend z.B. Da war Drogen GAR KEIN Thema, wir hätten nicht mal gewusst, wo wir Gras hätten herbekommen sollen, geschweige denn, dass es das gibt. Das änderte sich dann mit Maueröffnung aber solche Exzesse wie im Freundes.... äh Exfreundeskreis von S kenne ich aus meiner Zeit nicht.
Und - ich denke, dass einige der Eltern teilweise selbst tiefenentspannt sind in Sachen Alkohol - oder Haschkonsum - oder einfach es auch nicht besser wissen, können oder wollen. Und was nicht passt, wird eben austherapiert...
Bei uns im Dunstfeld sieht es folgendermaßen aus (und es ist wirklich nur das Dunstfeld, da S sich aus allem komplett raushält.)
Es sind fast alles ehemalige Mitschüler seiner Grundschule, die Wege haben sich nach der 6. Klasse mit Schulwechsel getrennt, die Treffpunkte und Hobbies auch. So hockt meiner seit einem Erlebnis im letzten Jahr, auf das ich noch zurück komme, nachmittags liebend gerne vor der Xbox und zockt mit ein paar gleichalten "Kumpels", die mir alle namentlich bekannt sind, alle roundabout 11 - 15 oder guckt Filme. Es gab ne Zeit, da hing er täglich in unserem Jugendclub vor der Tür, das war auch ne Weile ok so. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits eine Bekannte, die sich ritzte. Eine, die damals schon regelmäßig rauchte.
Jetzt sind alle 14, 15... Aus der ersten ist inzwischen ein nettes Mädel geworden, die zweite ist von der Schule geflogen, weil sie auf dem Schulhof Hasch konsumiert hat. Besoffen ist sie laut den Instagram-Posts eigentlich täglich, macht jetzt ein Praktikum. Alle restlichen Freunde rauchen, zusätzlich wird noch Hasch geraucht. Alkohol ist eher weniger ein Thema. Wenn, dann unter den Mädels (kommen dann gerne mal mit ner Pulle Sekt aus meinem Haus rausgestiefelt) Schule schwänzen, nicht nach Hause kommen - Tagesordnung.
Mobbing ist in S Klasse ein großes Thema, hier zum Teil mit Anzeigen bei der Polizei. Hier auch nur unter den Mädels.
S Glanzleistung war ein Ladendiebstahl im letzten Sommer, kurz vor seinem 14. Geburtstag. Da erwartete mich nach Feierabend zu Hause die Polizei. Wir mussten ein paar Wochen später auf eine Anhörung in unserem Polizeirevier, als S Kumpels den Namen der Beamten hörten, kam als Kommentar "ach die kenn ich, die ist cool"...
DANACH hat S sich von dem Trupp abgesondert. Handy hat er nicht mehr, ist auch ganz gut so bei den ganzen Chatgruppen in WA und was da zum Teil abging.
Ansonsten erstaunt es mich eher, mit welcher Ruhe oder Unwissenheit eben die anderen Eltern unterwegs sind. Bei uns sitzen die 13jährigen unter der Woche gerne mit lauter Mucke bis Mitternacht (oder eben bis die Polizei kommt) unter unserem Fenster. DA frag ich mich halt, wo die Eltern sind.
Die Statistik sagt Folgendes:
Antwort von Dor am 06.03.2018, 16:49 Uhr
Ca. 30% der Jugendlichen sind im Jugendalter von einer schweren psychischen Störung betroffen (Ritzen, Depression, Magersucht, Selbstmordgedanken, Panikattacken, ect...)
Als ich diese Zahl in einem Seminar hörte, dachte ich, dass ist doch gar nicht möglich! Nun arbeite ich mit Jugendlichen und kann die Zahl, allerdings bei mir ca. 20% bestätigen. Es sind ALLE sozialen Schichten betroffen.
LG
Re: Die Statistik sagt Folgendes: @ Dor
Antwort von Bookworm am 06.03.2018, 17:43 Uhr
Wurde auch etwas im Seminar gesagt, dass das eine neues Phänomen ist, oder war das vor 10 oder 20 oder 30 Jahren auch schon so?
Würde mich interessieren :-)
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Curly-Cat am 06.03.2018, 18:35 Uhr
Social Media, ganz klar, da haben Kinder Möglichkeiten, die gab es vor ein paar Jahren noch gar nicht. Gebt mal in der Suchfunktion bei Instagram ritzen oder Suizid ein und schaut euch dann mal die Profile an. Da wird Aufmerksamkeit gesucht, mit allen Mitteln. Den einen reichen 750 Likes von ihren 850 Freunden auf dem Kussmundselfie, und andere sammeln Klicks für blutende Handgelenke. Eltern wissen oft gar nicht, was auf diesen Kanälen alles abgeht und an welche Infos Kinder mit wenigen Klicks kommen können. Dieses Thema gehört großflächig in den Unterricht, auf Elternabende, Infoveranstaltungen... und nicht erst, wenn 8 - jährige zu Weihnachten ihr erstes Smartphone bekommen.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Franzie76 am 06.03.2018, 18:44 Uhr
Hallo Vallie!
Ich habe von Eurer Problematik schon öfter im AE gelesen und kann nur bestätigen, dass ich auch massive Probleme mit meinem Großen, fast 14, hab.
Mit ihm Alleinerziehend gewesen von 2-6, dann sind wir mit meinen Mann zusammen gezogen. Er war schon immer ein sehr aktives, sturköpfiges Kind. Mit Schuleinstieg kamen massive Konzentrationsschwierigkeiten zu Tage. 2. Klasse wurde eine ADHS Diagnose gestellt, mit Medikation.
Kontakt zum Vater war immer da, wobei sehr unregelmäßig, mit häufigen Absagen. Wenn er dann da war, konnte er immer machen, was er wollte u Papa hat viel Blödsinn erzählt. Mit zunehmenden Alter lotete das Kind immer stärker seine Grenzen aus, log in allem. Schule lief immer nur mittelmäßig, so dass er auf die Hauptschule kam.
Die letzten 2 Jahre kamen dann so Dinge wie Alkoholkonsum, Schnüffeln, Kiffen, Klauen und Lügen, Lügen, Lügen dazu.
Seit der Grundschule begleiten uns Psychologe, Erziehungsberatung und nun zuletzt Familienhelfer vom JA. Nichts hat irgendwie gefruchtet. Ganz im Gegenteil, die Probleme haben weiter zugenommen.
Wir haben jetzt einen Platz in einer Jugendwohngruppe mit therapeutischer Anbindung für ihn, da wir (haben auch noch einen 5 Jährigen Sohn) als Familie am Anschlag sind und die Beziehung zu ihm total vergiftet ist.
Ich habe lange Zeit sehr mit mir gehadert und hinterfragt, woher die Probleme in dem Ausmaß kommen. Einiges lässt sich sicher durch die Trennung von Papa begründen und, dass Papa u ich uns nie richtig grün waren. Aber, mittlerweile glaube ich, dass das auch der Freundeskreis, der Medienkonsum, dieser YouTube/Selfie/etc Wahn und sehr viel sein Charakter (er ist komplett Empathielos, von klein auf gewesen) da mit reinspielt und tatsächlich auch, dass die Kids heute sich kaum mehr was richtig erarbeiten müssen und sie letztendlich alles zur Verfügung haben.
Ich hoffe so sehr, dass die Gruppe ihn nochmal in die richtige Richtung bringt!
Dir wünsche ich viel Erfolg und Kraft mit dem Ex und Deiner Tochter!
LG, Franzie
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Laufente123 am 06.03.2018, 23:38 Uhr
Ich glaube nicht, dass es wirklich mehr als früher oder als bei Deiner großen Tochter ist. Pubertätsdepressionen (und teils schon in der Grundschule) gab es schon zu meiner Zeit.
Aber
es ist zum einen "ansteckend" innerhalb der Gruppen.
zum anderen nimmst du es jetzt vermutlich eher wahr, weil selber betroffen.
Man erzählt es dir eher (weil selber betroffen, sei es Eltern oder die Kinder deinem Kind).
So ich wie früher nie jemanden mit Krebs kannte, jetzt kenne ich ganz viele und bin verwundert. Dazwischen liegen 4 Jahre.
Liebe Grüße
Laufente
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 07.03.2018, 9:03 Uhr
Ich glaube, das ist zum einen eine Sache der Wahrnehmung - kennt man ja, kaum ist man schwanger, schon sieht man lauter Kinderwägen.
Zum anderen auch eine Sache der Öffentlichkeit bzw. der Bewußtmachung. Wenn "früher" ein junges Mädchen elegisch am Fenster saß, dann dachte man nicht daran, daß sie sich gleich herunterstürzt, sondern daß sie halt pubertiert. Meine Therapeutin ist sich absolut sicher, daß ich meine ersten "Anfälle" von Depression als Teenager hatte, da hat das nur keiner ernst genommen. Und ich stelle fest - siehe oben - daß ganz viele Menschen unterschiedlichsten Alters von ähnlichen Erlebnisse berichten, wenn ich das erwähne. Erst kürzlich erfuhr ich sehr zufällig davon, daß ein Mädchen aus meinem früheren Bekanntenkreis, etwa vier Jahre jünger als ich, damals wegen Magersucht behandelt wurde. Das wußte wohl keiner aus unserer Clique, zumindest war es niemals ein Thema. Heute wäre das mMn anders - mit allen positiven (Wegfall der Stigmatisierung) und negativen (Wenn es nicht "böse" ist - ist es dann "cool"?) Konsequenzen.
Ganz generell ist "Pubertät" wohl ein großer Risikofaktor für die seelische Gesundheit. Möglicherweise findet sie heute andere Ventile - ich fing an zu rauchen, heute greift man zur Shisha. Aber das Grundproblem ist wohl seit Jahrtausenden gleich....
(Mein Ex-Mann erzählte schon vor 20 Jahren oder so, daß man in seiner Kultur das Über-die-Stränge-schlagen der Jugend mit einem Begriff bezeichnete, den er mit "youthful exuberance" übersetzte. Von den Älteren würde das, sagte er, mit einem milden Lächeln hingenommen und wenig bis gar nicht sanktioniert. Und schon damals fragte ich mich, ob das eine Lösung ist - denn ganz oft sind pubertäre Anwandlungen doch ein Schrei nach Sanktionen.)
Ich drück Dich!
P.S.
Antwort von Strudelteigteilchen am 07.03.2018, 9:06 Uhr
In "Deinem" konkreten Fall ist das mMn auch eine Frage der Möglichkeiten, die man einem Kind (ja, einem KIND!!!) gibt. Ich halte nicht sehr viel davon, Kindern zu viel "Macht" zu geben. Die wollen das gar nicht, letztlich, und sind dann rettungslos überfordert - was wiederum zu seelischen Problemen führt. Ein Teufelskreis.....
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von shinead am 07.03.2018, 9:48 Uhr
Ich war Mitte der 90er in einem Internat. Da gab es damals schon extrem viele Fälle von Jugendlichen die von ihren Eltern aus dem heimischen sozialen Umfeld gezogen wurden weil es dort Selbstmordphantasien, ritzen, etc. an der Tagesordnung waren.
Gerade aus München kamen auch viele mit Alkohol- und Drogenproblematik.
Ist nicht neu. Vielleicht hattest Du bei Kind groß einfach das Glück, dass es sich in den "richtigen" Kreisen bewegte.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von shinead am 07.03.2018, 9:48 Uhr
Ich war Mitte der 90er in einem Internat. Da gab es damals schon extrem viele Fälle von Jugendlichen die von ihren Eltern aus dem heimischen sozialen Umfeld gezogen wurden weil es dort Selbstmordphantasien, ritzen, etc. an der Tagesordnung waren.
Gerade aus München kamen auch viele mit Alkohol- und Drogenproblematik.
Ist nicht neu. Vielleicht hattest Du bei Kind groß einfach das Glück, dass es sich in den "richtigen" Kreisen bewegte.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 07.03.2018, 9:54 Uhr
natürlich sind "echte" krankheiten dabei und klar gab es die schon immer.
ich bezweifle aber wirklich, zumindest in unserem fall, dass es echt IST.
dabei bin ich grundsätzlich schon der meinung, dass man schon in frühester kindheit depressionen haben kann.
mein töchterlein hat die ritzerei anfänglich nachgemacht, um bei instagram zu posten und sich von den followern "bewundern" zu lassen. ein jahr später hat sie es als druckmittel genutzt, um das wechselmodell durchzusetzen, der daraus resultierende erfolg und die unterstützung vom jugendamt etc gibt ihr ja recht.
mir ist auch ein fall bekannt, da ging die 15jährige zum jugendamt und beschwerte sich, dass sie ihre mutter nur bis 21 uhr raus läßt, sie dadurch nicht respektiert, heute ist sie in einer wohngruppe für 300€/tag.
ja wo samma denn????
bei uns läuft es eigentlich ganz cremig, seit ich mich nicht mehr um die schule kümmere und ICH nun die schönwettermutter bin. mein haus-meine regeln, das wird aber auch, oh wunder, ohne gemaule akzeptiert.
die angeblich so dringend benötigte therapie 2x/woche möchte sie in dem umfang nicht mehr fortführen. mir ist es egal.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 07.03.2018, 10:00 Uhr
jugendliche besäufnisse schon mit 12 habe ich auch vor 10 jahren schon mitbekommen. auch mein kind bekam ich mit 16 mal mit der speibtüte vor dem gesicht nachhause "geliefert".
ich war kein engel und habe auch schon mit 12 das erste mal geraucht, also mir ist wirklich wenig unbekannt (drogenerfahrung habe ich trotz münchen keine, nicht mal einen joint!)
wegen meiner migräne hat mich meine mutter auch zur psychologin geschleift, schon mit 14, aber dass das heutzutage schon fast jedes 2.kind ein psychisches problem haben soll.....nun ja.....
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 07.03.2018, 10:16 Uhr
Ja, das ist dieses Macht-Geben. Ich habe manchmal den Eindruck, daß Jugendliche zu sehr ernstgenommen werden. Anstatt mit mildem Lächeln zu sagen: "Ja, ich weiß, Du willst das jetzt Scheixxe finden. Tu das, und dann gehen wir zur Tagesordnung über...", nimmt man jedes gesprochene Wort für bare Münze.
Das ist wie mit dem "Ich will zu Papa ziehen!" in dem anderen Posting. Das nimmt doch auch keiner ernst. Ja, okay, das Kind ist 5, das ist schon ein Unterschied zu 14, aber mMn muß man auch eine 14jährige nicht unbedingt ernstnehmen.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Möhrchen am 07.03.2018, 10:53 Uhr
Naja...wenn man schaut, wie viele Erwachsene sich dann heute mit Problemen aus der Kindheit abmühen und noch darunter leiden, wäre es vielleicht auch besser gewesen, die Dinge früher aufgearbeitet / genauer angeschaut zu haben.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kieselchen am 07.03.2018, 11:26 Uhr
Ich bin auch der Meinung, dass das irgendwie "ansteckend" ist. In der Klasse meiner Tochter ist da auch so ein Fall mit Klinik und Suizid-Tendenzen. Die Aufmerksamkeit, die das Mädel kriegt, fand meine glaub ich schon irgendwie cool. In der Umgebung von Deiner war ja auch so ein Fall - das bringt sie vielleicht irgendwie erst drauf.
Ich finde es total schwierig einzuschätzen, ob das einfach gerade "in" ist, und/oder das Kind etwas damit erreichen will, oder ob man das wirklich ernst nehmen muss und entsprechende Schritte einleiten muss.
Nach den diversen Vorkommnissen war meine Tochter ja auch der Meinung sie müsste mal zum Therapeuten, weil das doch auch so wahnsinnig schlimm ist, ohne Vater aufzuwachsen. Nach ein paar Sitzungen war es dann aber doch nicht mehr so schlimm ...
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 07.03.2018, 12:33 Uhr
mei, es ist doch IMMER die kindheit, wenn irgendwas ist.
und meistens sind es die mütter, die sich dann den schuh auch noch anziehen.
halte wenig bis nichts von rumgekruschtle in der kindheit.
aber das ist meine ganz persönliche meinung.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 07.03.2018, 13:15 Uhr
Hm, ich sehe das etwas differenzierter....
Erstens ist es nicht unbedingt wahr, daß "Probleme" (um jetzt mal einen etwas unscharfen Begriff zu nehmen für jedwede Art und Größe der seelischen oder psychischen Versehrtheit) besser zeitnah aufgearbeitet werden. Es kann durchaus sinnvoll sein, ein Problem erst dann aufzuarbeiten, wenn schon einige Zeit ins Land gegangen ist.
Und zweitens ist es mMn gar nicht wirklich notwendig, JEDES Problem aufzuarbeiten. Ich kenne einige Leute, die ganz prima damit gefahren sind, das Ganze einfach auf sich beruhen zu lassen.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Finfant am 07.03.2018, 13:16 Uhr
In der Klasse meiner Tochter (15 Jahre) war am WE eine Party....wo 3 Kids (Mitschüler) von den Eltern abgeholt werden mussten, total besoffen.....2 waren auch kurz im KH! Nadine war nicht auf der Party (sie mag das nicht)
ansonsten sind 2 Mädels in Behandlung wegen Magersucht, 3 ritzen sich (auch ihre Freundin, die darum sehr, sehr viele Freiheiten von ihrer Mutter bekommt....diese war auch auf der Party) rauchen tun die meisten (diese E-Zigaretten) und vorglühen ist wohl auch angesagt, auch gerne vor einer Klassenarbeit :-(
ein Mädel hat sich vor nem Jahr entschieden...das sie jetzt ein Junge sein möchte....!
tja....mir fehlen da die Worte! ich warte nur noch darauf, das die erste schwanger wird.
lg, Andrea
ps. Gymnasium 9 Klasse!
achja, beim Sohn meiner Freundin (nun auch 15) schläft schon die 2 Freundin am WE bei ihm......! ich würde meiner Tochter was husten, EHRLICH!!!
Kathrins (nun jetzt Ehemann) durfte bei uns schlafen, da waren beide knapp 18 Jahre alt! aber mit 14-15 würde ich dies NIE erlauben.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von puja am 07.03.2018, 14:23 Uhr
Meine Kinder sind noch kleiner, insofern kann ich wenig beitragen.
Meine Freundin hat eine 14jährige Tochter.
Ich hab sie in den Whatsapp Kontakten.
Ihr Profilbild: ein geritzter Unterarm.
Ich war erschrocken.
Meine Kollegin hat einen Sohn in dem Alter und der sagte, dass es unter den Mädchen sehr oft vorkommt.
Meine Freundin erzählte mir später vom Ritz- Problem. Machen die Freundinnen der Tochter, man will eben dazu gehören.
Sie sorgt sich, aber was soll man tun?
Als Antwort von ihr kommt: Chill mal.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 07.03.2018, 15:18 Uhr
*In der Klasse meiner Tochter (15 Jahre) war am WE eine Party....wo 3 Kids (Mitschüler) von den Eltern abgeholt werden mussten, total besoffen....*
das gab es vor 10 jahren schon bei uns, die beiden mädchen waren 12.
die mutter war bei der beratung, da hieß es damals schon--ach das ist normal.
meine mutter war schwanger mit 14---1952, also all das hat es wirklich schon früher auch früh gegeben.
ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass früher alles besser/anders war, aber diese ritzerei und diese selbstbestimmung der kinder geht mir auf den stock.
schön und gut, dass kinderrechte gestärkt werden, aber ob das der richtige weg ist?
wie sollen die sich mal später behaupten?
Ich finde Ernstnehmen sehr wichtig.
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 10:13 Uhr
Das heißt ja nicht unbedingt, dass man immer alles für bare Münze nehmen muss. Meine Teenies wissen es sehr zu schätzen, dass ich sie ernst nehme.
Dann halt tagsüber...
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 10:18 Uhr
Wenn Teenager es wollen, werden sie auch tagsüber die Gelegenheit für die Aktivitäten finden, die du mit dem Verbot des gemeinsamen Übernachtens zu verhindern suchst...
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 10:26 Uhr
Das glaube ich nicht, dass das eine neue Entwicklung ist. Ich denke, das ist jeweils abhängig vom Umfeld - und dann gibt es einen Ansteckungseffekt. Ein Dorf in meiner alten Heimat hatte mal den unrühmlichen Spitznamen “ Dorf der Gehängten“ (in den 50ern, 60ern? - ich weiß es nur aus Erzählungen). Pubertät ist schwierig, das Gehirn wird umgebaut und das kann schon zu Haltlosigkeit führen.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 10:32 Uhr
Man kann sich den Schuh als Mutter durchaus anziehen (wo er passt), finde ich, wenn man gleichzeitig auch Verständnis für sich selber hat. Es gibt kein “perfekt“, es ist doch immer Versuch und Irrtum und man ist selber eben der Mensch, der man ist.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Möhrchen am 08.03.2018, 10:34 Uhr
Ich bin sehr fürs Differenzieren und ganz sicher muss nicht jedes "Problem" überhaupt aufgearbeitet werden. Sicher kann man einigen Themen Zeit geben - manche brauchen das auch; andere Probleme können durch zeitnahes Bearbeiten positiv gelenkt werden.
Ein guter Therapeut / Berater erkennt und kommuniziert das auch.
Re: Ich finde Ernstnehmen sehr wichtig.
Antwort von Strudelteigteilchen am 08.03.2018, 10:45 Uhr
Meine mehr oder weniger erwachsenen Kinder wissen es sehr zu schätzen, daß ich sie nicht immer ernst nehme.
Re: Dann halt tagsüber...
Antwort von kravallie am 08.03.2018, 10:46 Uhr
ich möchte mir auch nicht zusammen mit einem kerlchen morgens die zähne putzen, diesbezüglich bin ich da ganz bei andrea.....
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 08.03.2018, 10:50 Uhr
Zitat:
"Ein guter Therapeut / Berater erkennt und kommuniziert das auch."
Tja....
Das Problem ist, daß sehr viele schlechte Therapeuten/Berater herumlaufen. Und daß man das als Laie/Kunde/Patient nicht immer gut unterscheiden kann.
Plus: Bis das (zu) ernstgenommene Kind beim Therapeuten landet, wurde ja schon von ganz vielen Leuten im Umfeld die (möglicherweise harmlose) pubertäre Anwandlung pathologisiert. Da ist also schon ein "Schaden" entstanden, bevor der (möglicherweise kompetente) Therapeut das Kind zu Gesicht bekommt und sagt: "Ach, Leute, macht mal halblang, das ist doch ein ganz normaler Teenager!"
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Möhrchen am 08.03.2018, 10:51 Uhr
In welchem Turnus wechselt ihr denn oder ist sie jetzt nur noch zum klassischen Umgang am WE bei Dir?
Über die Ritzerei hatte ich mich mal bei Gelegenheit mit einer Therapeutin unterhalten. Sie meinte auch, dass die meisten das recht schnell wieder aufhören und man das erst einmal (ein paar Wochen) beobachten und eben nicht zu sehr zum Thema machen soll.
Meine Tochter hatte mir damals auch die Status-Meldungen eines Mädchens gezeigt...die waren alle sowas von "schwarz" und "düster"...ich fand das gruselig...
Ich habe kürzlich ein Mädel im Schwimmbad gesehen - die Narben vom Ritzen waren erschreckend.
Re: Dann halt tagsüber...
Antwort von Bookworm am 08.03.2018, 11:16 Uhr
Bin auch bei Andrea und kravallie.
Es ist eine Unterschied ob ich es fördere, dulde, oder ganz deutlich mein Mißfallen äußere, und nix in die Richtung unterstütze.
Wir mussten uns auch längere Zeit anhören, was wir doch für uncoole Rabeneltern sind, weil die Freundin erst nach 1 Jahr Zusammensein bei uns übernachten durfte (und umgekehrt)
Es wäre für uns Eltern viel bequemer gewesen es zu erlauben.
(Es hat der Pubertisten-Beziehung übrigens überhaupt nicht geschadet)
Re: Dann halt tagsüber...
Antwort von Strudelteigteilchen am 08.03.2018, 11:21 Uhr
Muß ich denn alles fördern, was ich nicht verhindern kann?
Mit dem gleichen Argument müßte ich erlauben, daß in meiner Wohnung geraucht wird - denn das Kind kann natürlich den ganzen Tag außerhalb der Wohnung rauchen, ich verhindere mit einem Verbot also nichts. Auch kiffen, saufen, rülpsen, prügeln.... Alles zu Hause erlaubt, sonst macht das Kind es halt woanders?
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 08.03.2018, 13:23 Uhr
ich weiß auch nicht, was richtig und was falsch ist und wer gut und/oder schlecht ist.
das kind möchte nicht mehr 2x/woche in die therapie, v.a. am freitag nicht, weil sie da schon mittags schule aus hat und sich natürlich verabreden will, ach und eigentlich braucht sie keine therapie mehr, denn sie hat ja das wechselmodell "erpresst" und alle haben sich ganz furchtbar lieb.
so einfach geht das.
nun rief mich der therapeut an, ob ich nicht anstelle des kindes morgen den termin wahrnehmen könne, sonst müsste ich 50€ für den ausfall bezahlen, er wolle mir vermitteln, wie nötig eine 1 bis 2jährige therapie mit 2 terminen/woche ist.
der vater kann nicht, er bekommt besuch (den gleichen wie ich btw).
aber die gute mutter geht hin.
Re: Dann halt tagsüber...
Antwort von ösitina am 08.03.2018, 13:24 Uhr
Also mir ist durchaus bewußt dass man Sex auch tagsüber überall haben kann wenn man nur will, und das habe ich auch durchaus mit meinen Jungs schon zum Thema gehabt, dennoch, nööö bei mir übernachten ist nicht, muß nicht sein, noch nicht
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Möhrchen am 08.03.2018, 13:49 Uhr
Du sollst die Ausfallgebühr zahlen (oder außerplanmässig ersatzweise hingehen), weil sie keine Lust hat / sich lieber verabreden will?!
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 08.03.2018, 14:07 Uhr
Genau da liegt das Dilemma....
Ist das jetzt ein guter Therapeut, der völlig zu recht erkannt hat, daß das Kind dringend jetzt sofort (und gegen seinen Willen, quasi) behandelt werden muß, weil sonst später, wenn das Kind erwachsen ist, Ungemach dräut?
Oder ist es ein mittelschlechter Therapeut, der immerhin wirklich glaubt, daß das Kind bei Nichtbehandlung später Probleme haben wird?
Oder ist es ein Quacksalber, der nur Dollarzeichen in den Augen hat und sich freut, für eine nutzlose und daher unproblematische Therapie gutes Geld zu bekommen?
Woran erkennt man das? Ich wüßte nicht, welche Sorte Therapeut ich vor mir hätte.
Man will sich ja auch nichts vorwerfen lassen, und wenn man das Kind erst vom Boden des Bahnhofsklos kratzt, dann ist es sicher zu spät und die Mutter hat, mal wieder, jämmerlich versagt. Dann lieber Kind unnötigerweise in der Klapse und die Mutter ist aus dem Schneider, denn sie hat ja bloß den Wohlwollern und den Experten geglaubt. Wobei - hätte sie das Kind nicht vor all diesen SozPäds und Psychofritzen besser schützen müssen? Man kommt nicht raus aus der Nummer, so als Mutter.....
Ich war übrigens schon lange in Therapie, als ich "zusammenbrach". Meine Therapeutin hat das nicht kommen sehen. Dabei glaube ich bis heute, daß sie keine schlechte Therapeutin ist. Die Tatsache, daß sie sowas übersehen konnte, hat sie sehr mitgenommen. Aber genau deswegen bin ich überzeugt, daß die langfristige Notwendigkeit einer Therapie niemals wirklich zuverlässig absehbar ist - auch für gute Therapeuten, und schon gar nicht nach den obligatorischen fünf Probe-Sitzungen.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kravallie am 08.03.2018, 15:01 Uhr
@möhrchen
in erster linie will er mit mir besprechen, dass die therapie vollumfänglich fortgesetzt wird, weil auch die klinik mindestens auf eine ambulante therapie pochte, wenn nicht sogar tagesklinik. das war anfang dezember.
bei der verhandlung mitte januar war weder von therapie noch von tagesklinik die rede, trotz verfahrensbeistandsfrau, jugendamt und richterfrau.
ein erziehungsbeistand wurde gefordert. NOCH mehr macht dem kind!
HURRA!
der therapeut steht noch unter supervision, mir wurde ja nahegelegt, zu wechseln, das kind bedürfe einer frau, weil die größten konflikte ja mit mir bestünden und die nur eine frau besser ausmerzen könnte.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Möhrchen am 08.03.2018, 17:04 Uhr
Natürlich ist das ein Dilemma und man kommt schlecht raus...aber das hat man doch auch in anderen Bereichen - ich geh auch zu einem Arzt, wenn mir was wehtut obwohl da viele schlechte rumlaufen oder sich eine goldene Nase verdienen wollen. Aber deshalb erst gar nicht losgehen halte ich persönlich für keine gute Lösung.
Man muss differenzieren und für den konkreten Fall abwägen, wie man vorgeht...wie bei so vielen Entscheidungen. Man kann doch nicht pauschal sagen, dass die Kinder / Teenies gar nicht ernst genommen werden sollen - genausowenig wie das Gegenteil.
Bei uns wurde eine Therapie empfohlen, um eine diagnostizierte chronische Erkrankung besser verarbeiten zu können / besser damit umgehen zu können. Es ist bekannt, dass der Verlauf diesr Erkrankung (wie so häufig) recht stark von Faktoren wie Streß und psychischen Belastungen beeinflusst wird. Im Laufe der ersten Stunden dieser Therapie ist dann ein schon länger vorhandenes Problemfeld aufgeploppt und ins Auge gefasst worden...allerdings fehlt da aktuell auch die richtige Mitarbeit und so hat die Therapeutin mit dem Kind zusammen entschieden, die resltiche Therapie für kleinere Baustellen zu nutzen und ansonsten abzuschließen. Bei Bedarf müsste später noch einmal ein neuer Antrag gestellt werden - Voraussetzung wäre dann aber, dass das Kind dann auch von sich aus daran arbeiten möchte. Die Therapeutin sagte auch, dass recht oft Kinder von den Eltern "gebracht" werden - solange die Kids / Teenies nicht selbst wollen, schickt sie die alle erst mal wieder heim...
Das finde ich zwar schade weil ich schon mitkriege, wie schwer sie sich mit diesem Problemfeld tut, aber mir ist auch klar, dass hier keiner etwas erzwingen kann - ich übe mich da in Geduld obwohl das nicht gerade meine Stärke ist; sie weiss, dass sie jederzeit mit mir sprechen kann und auch jederzeit dort einen Termin vereinbaren kann, falls sie (neutraleren) Gesprächsbedarf hat und sie weiss auch, dass sie nicht an diese eine Therapeutin gebunden ist...mehr kann ich an dieser Stelle nicht tun...weniger tun und abwarten, bis / ob sich das alles weiter verhärtet oder in Wohlgefallen auflöst, hätte ich vor mir nicht ruhigen Gewissens verantworten können.
Natürlich kann es sein, dass sie mir später vorwirft, sie dahin "geschleift" zu haben...andersrum würde sie mir vorwerfen können, dass ich es nicht getan habe...natürlich kann die Therapeutin auch einfach generell nicht gut sein oder nur für meine Tochter nicht gut sein...das erfährt man - wenn überhaupt und genau wie z.B. bei der Wahl der Schule usw. - meist viel später.
Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 17:29 Uhr
Dass es zwangsläufig bei gemeinsamen Übernachtungen zum Sex kommt?
Re: Dann halt tagsüber...
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 17:33 Uhr
Ein legitimes Argument, finde ich. Würde mich auch stören. Würde hier nur nicht ziehen, jeder hat sein eigenes Bad.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Daffy am 08.03.2018, 18:12 Uhr
Ich finde, das ist ein klassischer Fall von zuviel Verantwortung für 14-, 15-Jährige. Woher weißt Du, dass sie (besonders das Mädchen) so dringend miteinander schlafen wollen, dass sie alternative Gelegenheiten suchen und finden würden? Oder ob Du ihnen nicht gerade vermitteltst, dass es völlig normal bzw. mal an der Zeit wäre, wenn sie gemeinsam übernachten?
Es passiert viel, wenn der Zufall so spielt, und was Teenies tun, ist nicht immer vollständig und langfristig durchdacht. Von psychischen Folgen abgesehen sprechen die Abtreibungszahlen für sich, plus HIV, HepC und sonstige STD (Unfruchtbarkeit durch verklebte Eileiter - man merkt eben nicht jede Infektion)...
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Möhrchen am 08.03.2018, 18:18 Uhr
Hm - ganz schön viel Wirbel. Was denn noch alles? Wo kam die Therapie denn jetzt her?
So ganz verstehe ich nicht, warum sie den Termin nicht wahrnimmt - hast du sie abgemeldet? So einfach hätte ich den Termin nicht gecancelt...sie kann die Ausfallgebühr sonst gerne vom Taschengeld zahlen.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 18:44 Uhr
Es ist natürlich in jedem Fall nötig, dass man miteinander spricht. Dass gemeinsames nächtigen ein Winken mit dem Zaunpfahl darstellt, kann ich jedoch nicht nachvollziehen und keins meiner Kinder würde das so verstehen.
Muß ich nicht
Antwort von Strudelteigteilchen am 08.03.2018, 18:50 Uhr
Bisher hat noch keines meiner Kinder überhaupt eine*n potentielle*n Übernachter*in angeschleppt. Deswegen gibt es hier bisher gar kein Verbot. Und wenn, dann funktioniert das hier auch andersherum - nicht ICH muß begründen, warum ich es NICHT will, sondern das Kind muß begründen, warum es das will. Und da müßte das Kind schon stabilere Argumente anbringen als die uralte "Wir können auch tagsüber und woanders poppen"-Geschichte.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 08.03.2018, 19:07 Uhr
Ich bin doch ganz grundsätzlich gar nicht so weit weg von Dir.
Ich habe zwei Kinder. Beide haben eine chronische Erkrankung, wo eine Psychotherapie zum "Standardprogramm" gehört. KindGroß hat davon stark profitiert und viel für sich mitgenommen, auch was den Umgang mit der Trennung und diverses anderes angeht. Es war eine gute Entscheidung, daß sie hingegangen ist.
Für KindKlein war das Ganze nutzlos und ich habe mich im Nachhinein geärgert, daß der Therapeut das nicht früher gesagt hat. Das Kind hat keine Sekunde wirklich mitgearbeitet, er hat die Zeit abgesessen. Die Stunde pro Woche wäre er in einem Sportverein besser (und billiger) aufgehoben gewesen.
KindGroß hat übrigens, ähnlich wie das Valliekind, im Zuge der Trennung den Wunsch geäußert, beim Papa leben zu wollen. Diesen Wunsch haben weder ich noch die Verfahrensbetreuerin noch der Richter ernst genommen. Dafür ist sie heute dankbar. Mir fiel das sehr schwer, ehrlich gesagt. Heute bin ich froh.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Daffy am 08.03.2018, 19:30 Uhr
> Es ist natürlich in jedem Fall nötig, dass man miteinander spricht.
Du glaubst, das wollen die Teenies? Ich wollte definitiv nicht und meine Kinder wollen auch nicht; ich werfe ihnen bei drohender Gefahr alle möglichen Weisheiten an den Kopf, aber sie hassen es offensichtlich (düsterer Gesichtausdruck, Knurren...). Aufgeklärt wurde man zu meiner Zeit durch Schule (sparsamst) und diverse Zeitschriften (Mädchen, Bravo) und irgendwelche Verbote oder moralische Zeigfinger kamen von keiner Seite, es lief alles auf der Schiene: wenn sie wollen, machen sie es ja doch, also erklären wir Zyklus und Verhütung und ein bisschen "Mach nur, was Du willst" - der schwachsinnigste Vorschlag überhaupt im Umgang mit hormongebeutelten Teenies Aber heutzutage kann man wenigstens die HIV/HepC-Keule schwingen (jaaa, Kondome schützen [mit Restrisiko] - aber ehrlich, wer hält denn das durch?). Und überhaupt - "Wir LIEBEN uns! Ich werde nie mehr mit einem anderen Mann schlafen und wenn nicht mit diesem, dann ist sowieso alles sinnlos..." Ach herrjeh...
Man muss sie einfach vor sich selber schützen, bis sie gelernt haben, dass Verliebtheit eine geringe Halbwertszeit hat. Mangel an Gelegenheit ist das Beste, was mir in dem Zusammenhang einfällt, reden kann man ja trotzdem, aber ich kenne diesen glasigen Blick, der zu einer Leerlaufschaltung beider Gehörgänge gehört.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 19:38 Uhr
Ja, meine wollen das, die kommen auf mich zu.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Petra28 am 08.03.2018, 21:07 Uhr
Aber Wünsche ernst nehmen, heißt doch nicht, dass man diese unbedingt erfüllt. Kindklein wünschte sich aktuell regelmäßig ein liebevoll gekochtes, umfangreiches Sonntagsessen, wie beim Vater. Ich nahm das ernst - kann es aber nicht immer leisten, abhängig davon, wie anstrengend die Woche war. Beim Vater kocht die nicht berufstätige Freundin. Mein Kind fühlte sich gehört, hatte aber Verständnis.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von kunigunde am 08.03.2018, 22:20 Uhr
Ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber meine Meinung: Pubertät ist und war immer schon schwierig und wer aus welchen Gründen auch immer in dieser Phase strauchelt sollte Hilfe bekommen. Ich find es gut, dass heutzutage schneller behandelt wird. Ich kenne ein paar Frauen meines Alters die sehr auffällig waren, wo niemand hinschauen wollte, die hängen mit 40 noch in einer chronischen essstörung fest. Wär vielleicht anders wenn sie mit 15 mal ein Jahr in einer Tagesklinik verbracht hätten oder sonst eine regelmäßig Therapie bekommen hätten.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Strudelteigteilchen am 09.03.2018, 7:50 Uhr
Verständnis.... Hmm.....
Aber dennoch wirft das Kind Dir möglicherweise in 30 Jahren vor, die Wünsche nicht ernstgenommen zu haben.
Ich bekam diesen Vorwurf damals zu hören. GsD konnte ich das nach dem Urteil auf den Richter "abschieben". Aktuell ist sie froh, daß sie damals nicht ernstgenommen wurde - ich gebe mich aber nicht der Illusion hin, daß das jetzt für alle Zeiten so bleibt.
Verständnis und Unverständnis sind nicht "stabil". Was letzte Woche komplett okay war, kann nächste Woche schon eine absolute Mißachtung der Wünsche sein. Deswegen stehe ich dazu, nicht jeden Wunsch der Kinder ernstgenommen zu haben.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Petra28 am 09.03.2018, 7:57 Uhr
Ich kenne das von meinen Kindern nicht, dass Verständnis und Unverständnis nicht stabil sind. Das gilt lediglich für die Laune.
Re: Muß ich nicht
Antwort von Petra28 am 09.03.2018, 8:08 Uhr
Warum es das Kind will, liegt ja auf der Hand. Gemeinsam in einem Bett mit einem lieben Menschen zu liegen wird zumindest in unserer Familie als etwas sehr Angenehmes, Stärkendes empfunden. Das “Woanders“-Argument würde mein Kind nicht bringen.
Re: Muß ich nicht
Antwort von Strudelteigteilchen am 09.03.2018, 8:30 Uhr
Ach, Petra, was soll denn das werden? Ich habe nie von irgendwelchen Verboten gesprochen, und auch sonst von keinen Diskussionen mit meinen Kindern. ICH habe lediglich erwähnt, daß das Argument "dann tun sie es tagsüber woanders" blödsinnig ist und bei mir nicht zieht.
Irgendwann wird eines der Kinder verbandelt sein, dann wird der/die/das Verhandelte mal zum Kaffee kommen oder zum Abendessen oder zu Sonstwas, man lernt sich kennen, man kommt miteinander aus oder nicht, und noch irgendwanner wird sich dann wahrscheinlich auch ergeben, daß der/die/dasjenige mit dem Kind hier übernachtet. Ich habe mit meinen Eltern NIE darüber diskutiert, wann wer in einem gemeinsamen Zimmer mit mir dort übernachten "darf", das ergab sich so, und ich bin zuversichtlich, daß das auch mit meinen Kindern zur Zufriedenheit aller gelöst werden wird, da brauchst Du Dir wirklich keine Sorgen zu machen.
Ich finde das Argument blöd. Nix anderes.
Re: Muß ich nicht
Antwort von Petra28 am 09.03.2018, 8:47 Uhr
Du findest es blödsinnig, ich finde es naiv, das nicht mit einzukalkulieren.
Re: Muß ich nicht
Antwort von Strudelteigteilchen am 09.03.2018, 8:50 Uhr
Ich soll ein Argument einkalkulieren? Häh?
Re: Muß ich nicht
Antwort von Petra28 am 09.03.2018, 9:48 Uhr
Du nicht, da das Thema bei euch nicht ansteht. Wer sich aber empört, dass andere ihre Teenager zusammen übernachten lassen und kategorisch meint, sowas gäbe es erst ab 18, der ist meiner Meinung nach naiv. Damit ist nicht gemeint, dass man es unbedingt zulassen muss, es ist sicherlich immer situationsabhängig.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Daffy am 09.03.2018, 10:11 Uhr
Das ist schön, trotzdem gibt es eine Menge Situationen, in denen 15-Jährige überfordert sind. Du liegst dann ja nicht daneben, um die Situation zu analysieren. Teenager sind nicht volljährig und haben ein Recht darauf, bestimmte Entscheidungen noch nicht treffen zu dürfen. Aber es ist schon schwer, sich als Eltern gegen Schule und Zeitgeist durchzusetzen (wobei auch da das Pendel zurückzuschwingen scheint), ohne sich den Kindern zu entfremden . Es scheinen mir eher erwachsene Sehnsüchte (Freiheit, Authentizität, Natürlichkeit...) zu sein, die auf Jugendliche (und Kinder) projiziert werden.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Petra28 am 09.03.2018, 16:37 Uhr
Teenagern billigt der Gesetzgeber erhebliche Entscheidungsmacht zu. So haben 14jährige ein eigenes Beschwerderecht vor Gericht, können also Entscheidungen, die von den Erwachsenen getroffen wurden, angreifen. Natürlich ist der Reifegrad von Teenager zu Teenager verschieden. Hier muss man als Elternteil eben genau abwägen.
Zeitgeist interessiert mich übrigens überhaupt nicht, auch nicht, was andere machen oder dürfen.
Re: Wie begründest du denn dann das Verbot?
Antwort von Daffy am 10.03.2018, 7:38 Uhr
> So haben 14jährige ein eigenes Beschwerderecht vor Gericht
Entschieden wird dann aber von Erwachsenen. Niemand sagt doch was gegen das Anhören eines Kindes und Erklären des eigenen Standpunkts. Damit gibt man aber die Entscheidung nicht aus der Hand. Auf der anderen Seite gibt es ein Verbot von Alkohol, Zigaretten und Autofahren für unter 18-Jährige.
> Zeitgeist interessiert mich übrigens überhaupt nicht, auch nicht, was andere machen oder dürfen.
Schaff ich deutlich weniger als früher gedacht. Ich will sie weder isolieren noch, dass sie lernen sich durchzuschwindeln. Es ist eine Gratwanderung.
Re: off topic: was ist nur mit unseren kindern los?
Antwort von Pamo am 11.03.2018, 11:46 Uhr
Wie läuft denn das angewandte Wechselmodell zwischenzeitlich?
Zu schwierigen Kindern kann ich nicht viel beitragen. Meine, jetzt 12, scheint mir nicht schwierig, macht mir auch (noch) keinen Ärger. Schwierigkeiten gab es von außen, das zugewiesene Gymnasium war so mies und die Klassenkollegen so wenig passend, dass sie nun auf ein katholisches Mädchengymnasium mit Halbtagsform gewechselt hat. Ich hoffe, dass sie dort dauerhaft ohne morgendliches Kotzen hingehen kann.
Eine Psychologin habe ich bereits vorher zu Rate gezogen, bin dankbar für das Verständnis und die Tipps.
Von Ritzen, Rauchen, Saufen etc ist noch nichts aufgetreten, wohl aber depressive Tiefs, Pubertät, Liebeskummer und sie leidet teils ziemlich an ihren nervigen Eltern und deren wackeliger Ehe.
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