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Geschrieben von Summer80 am 07.09.2019, 10:50 Uhr

Frage Wohnungsnot

Also ich muss mal generell etwas zur Wohnungsnot fragen... ich hatte diese Frage hier inter den Thread mit dem Thema "Berlin Wohnungsnot" gepostet, aber der ist wohl zu alt und keiner schaut rein. Daher wollte ich noch mal extra fragen. Ich bin nicht betroffen und kann mich daher schwer in die Lage versetzen. Daher hier meine Gedanken und ich hoffe, dass ihr mir das vielleicht erklären könnt.

Ich verstehe da so vieles nicht. Wo ist genau das Problem? Wenn ich mir die Miete in der Innenstadt nicht leisten kann, muss ich halt weiter raus ziehen? Ich kann doch nicht erwarten, dass ich in einer Top-Lage eine megagünstige Wohnung bekomme? Warum herrscht irgendwie in Großstädten grundsätzlich die Ansicht, es müsste überall Wohnungen für den "Durchschnittsbürger" geben? Ich wohne - bewusst - auf dem Land. Auch hier steigen die Preise, aber von "unbezahlbar" ist das weit entfernt. Wir haben ein tolles Haus mit großem Grundstück, viel Platz für Kinder. Was ist für Großstädter daran verkehrt? Ja, wir haben jeder ein Auto und pendeln beide täglich. Aber die Kosten für Auto, Versicherung und Sprit haben wir durch die geringeren Wohnkosten dreimal drin. Ich fahre 30 Minuten ins Büro. In einer Großstadt bin ich doch genauso lange unterwegs?

Warum klagen die Leute und ziehen nicht an den Rand? Wohnungsnot hat meiner Meinung nach nur etwas damit zu tun, dass die Leute unbedingt in einem bestimmten Bereich günstig wohnen wollen, der halt "in" oder zentrumsnah ist und es sich nicht leisten können. Ich kann doch auch nicht erwarten, dass jetzt ein 5*-Hotel günstige Zimmer anbieten muss, weil ich da übernachten will?

Ich habe in einer Landeshauptstadt studiert. Campusnah war preislich nicht drin. Also habe ich mir eine tolle Wohnung in einem Ort am Rand gesucht und bin halt jeden Tag 20 min mit dem Bus gefahren... so what?

Wie ihr seht, verstehe ich aus meiner Lage heraus das Problem nicht. War aber auch nie betroffen. Warum ziehen Leute nicht einfach weiter raus? Wie ist denn eure Meinung dazu?

 
56 Antworten:

Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Maxikid am 07.09.2019, 11:35 Uhr

Ich wohne bewusst sehr zentral. Wir haben aber auch Glück mit unserer Wohnung. Groß und günstig. Ein grüner Stadtteil, mittig, zentral und doch beschaulich. Zur Arbeit fahre ich mit dem Rad 10 min. Ein Auto brauche ich nicht. Ich bin zuerst am Stadtrand groß geworden, mit einer relativ guten Anbindung Riesen Garten. Dann mit 15 sind wir in einen Stadtteil gezogen, der zwar auch noch ganz gut zu erreichen war, für dörfliche Verhältnisse, aber....diese lange Fahrerei. Ich habe es gehasst. Abends nach dem Kino über eine 1,5 Stunde unterwegs, zur Berufsschule eine Ewigkeit. Am WE saß ich da fest. So schnell ich konnte, bin ich zurück in die Stadt.
Um günstiger zu wohnen, müssten wir schon sehr, sehr weit weg ziehen....LG

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von pauline-maus am 07.09.2019, 11:48 Uhr

eben , zeit und kurze wege sind luxus, für den man dan auch zahlt

und wenn ich eine wohnung in der city vermiten würde ,dann nicht ,weil ich meine mitmenschen so liebe, sondern um damit etwas zu verdienen.
und die nachfrage bestimmt nun mal den preis

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Maxikid am 07.09.2019, 11:54 Uhr

Als Kind im großen Garten, wusste ich schon, dass ich auf keinen Fall ein Haus mit Garten haben möchte....In der Stadt sowieso nicht bezahlbar... LG

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Julia+Christopher am 07.09.2019, 12:00 Uhr

Ich wohne ca. 20 km außerhalb von Frankfurt. Brauche mit Öffentlichen wenn es gut läuft von Tür zu Tür 45 min.

Wohnungen zu erschwinglichen Preisen sind hier durchaus auch Mangelware. Wir haben abbezahlt es Eigentum. Wenn wir jetzt kaufen wollten Reihenmittelhaus ca. 1/2 Mio. 4 Zimmer-Wohnung zur Miete vermutlich ab 1.300 kalt aufwärts

Das ist für viele schon eine Hausnummer.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von pauline-maus am 07.09.2019, 12:01 Uhr

wir wohnen 20km von einer großstadt weg, mit der sbahn in 15 min dort( fährt bis zum markt , somit ist innenstadtleben pur in kürze zu erreichen) , mit dem auto in etwa 20 min
viele pendeln mit der bahn zur arbeit oder uni und das leben hier ist ruhiger.
die mieten innerstätdisch sind natuerlich enorm aber keiner ist gezwungen , dort zu leben

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Maxikid am 07.09.2019, 12:03 Uhr

Hier , Hamburg sehr guter Stadtteil. 4-5 Zimmer Altbau, wenn man Glück hat 2000 kalt, eher 2500 Euro kalt. Kaufen, unsere Wohnung würde ca. 900.000 Euro kosten. Da wir schon 20 Jahre hier wohnen, ist die Miete noch sehr günstig...

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von DK-Ursel am 07.09.2019, 12:04 Uhr

Hej!

ich verstehe diesen - sagen wir mal: kapitalistischen Ansatz durchaus, aber ich verstehe auch die andere Seite.
Eine Familie mit mehreren Kindern hat weiter außerhalb deutlich zu strampeln, um allen gerecht zuwerden.
Wir haben nur 2 Töchter, sind 3km vom Einkaufsort, aber auch 25 von der nächsten echten Stadt entfernt.
Da rede ich dann nicht nur von Theater oder Musical, Oper oder sonstigen eher einmaligen Ereignissen,sondern von ganz normalen Dingen wie Arbeit, Einkauf, Kindergarten, Schule, Bibliothek, Hobbyvereine, Freunde treffen.
Dafür brauchen die meisten bereits 2 Autos - aber ich weiß aus Erfahrung, was für eine logistische Aufgabe es ist, mit 1-2 Autos dann die Termine von "nur" 4 Leuten unter 1 Hut zu bekommen - und dabei hat mein Mann noch das Glück, zuhause arbeiten zu können.
Solange das öffentliche Verkehrsnetz (wie bei uns) eher lahmgelegt als erweitert wird, kann ich schon verstehen, daß man lieber nahe dort lebt, wo die Kinder auch mal selbst einen Bus, eine Bahn etc. nehmen können - und dies eben nicht nur 3x am Tag, sondern in vertretbaren Zeittakten.
Wir hatten noch das Glück, einen KIGA und eine Schule im Dorf zu haben, weil wir für beides gekämpft haben. Und auch dies war dann ab einem gewissen Alter eben nicht mehr interessant oder relevant für uns.
Aber schon im Nachbarort gibt es beides nicht, von Kaufmann bei uns allen zu schweigen. Freunde der Kinderwohnen in anderenortschaften und eben nicht mehr um die Ecke - mit Bus gar nicht zu erreichen, da fährt nichts.

Ich denke nicht, es ist Luxusdenken, wenn sich stinknormale Familien die Möglichkeit bewahren möchten, in der Stadt zu wohnen.
Die rein kapitalistische Haltung, die bei Dir durchschimmert,Pauline, klingt für mich wie die Sicht derer, die den Leuten das Urlaubsfliegen verbieten wollen, wenn sie es sich halt nicht mehr zu den Umweltpreisen leisten können oder die ihnen vorschreiben, dann aufs Auto zu verzichten, wenn das E-Auto zu teuer ist.
So einfach ist das aber nicht -es hängen viel mehr Faktoren an so einer Entscheidung als nur der kapitalistische Geldverdieneffekt.
Auch auf dem Land wohnen ist letztendliche in Luxus, den sich nicht jeder leisten kann - denn Zeit ist neben Geld auch ein nicht zu unterschätzender Faktor, daneben eben auch noch andereDinge...
Und da wir ja oft in anderen Zusammenhängen das GG bemühen: Da steht auchd,aß Eigentum verpflichtet.
Auch bei uns redet man immerhin von einer sozialen Marktwirtschaft.
Möchten wir wirklich eine autokratische, wo die Mächtigen sich alles unter den Nagel reißen und reich werden und der Rest sehen kann, wo er bleibt?
Pech gehabt - Du gehörst nicht dazu!

Politik ist leider nicht schwarz-weiß, sondern hat viele Aspekte zu berücksichtigen. Deswegen geht eben auch nciht alles so, wie sich das gemeine Volk es sich oft vorstellt, leider.

Gruß Ursel, DK

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von pauline-maus am 07.09.2019, 12:16 Uhr

dann plädierst du für eine gesunde mischung aus sozialismus und kapitalismus? das funktioniert ja nicht, wie wir wissen
ich bin durchaus dafür , das der staat NICHT in mein privateigentum eingreift, denn dann könnte man es gleich lassen , sich dinge anzueignene , die dann eben nicht nur mir gehören.
ich selber kann mir keine wohnung in der stadt drin leisten aber dann habe ich eben etwas falsch gemacht, wenn mir das geld dazu fehlt. niemals nie würde ich dann aber erwarten , das die preise auf meine verhältnisse zurechtgeschnitten werden.
wenn mir das essen beim griechen zu teuer ist , muss ich eben auch zur pommes bude gehen

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Shanalou am 07.09.2019, 12:17 Uhr

Ich würde mal behaupten, dass man vom Rand von Berlin je nach Lage nicht nur 30 Minuten in die Innenstadt braucht. Außerdem hieße das ja in diesem Fall Brandenburg. Berlin war einfach jahrelang sehr günstig und ist jetzt halt nur noch relativ günstig. Viele können sich das jetzt nicht mehr leisten, da die Gehälter ja auch nicht in der Weise gestiegen sind, wie die Mieten. Die meisten Wohnungen sind jetzt auch saniert. Früher war es halt günstig mit Kachelofen, Einfachverglasung, manchmal sogar Etagenklo. Dann wurden alle staatlichen Wohnungen verkauft, weil niemand sie sanieren wollte. Staatlicher Wohnungsbau wurde drastisch reduziert, die privaten Investoren werden es schon richten, und schon hat man Wohnungsnot, auch in Berlin.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Summer80 am 07.09.2019, 12:32 Uhr

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Die Frage, die sich mir stellt ist halt, Warum erwartet wird, das ist überall für jeden bezahlbaren Wohnraum gibt. Das hat mit Kapitalismus überhaupt nichts zu tun. Ich kann auch nicht Mercedes fahren, wenn mein Geld nur für einen Punto reicht. Da ist das irgendwie alles akzeptiert, aber auf dem Wohnungsmarkt nicht. Ich kann verstehen, dass es für Familien mit vielen Kindern natürlich logistisch einfacher ist, wenn alles zu Fuß erreichbar ist oder die S-Bahn direkt vor der Haustür. Aber es entscheidet doch jeder selber, wie viele Kinder er bekommt und wie viel logistischen Aufwand er damit in Kauf nimmt? Und wenn das Gehalt das dann nicht ermöglicht, war es doch trotzdem eine Entscheidung. Und dann muss ich doch auch die Konsequenzen tragen.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von cube am 07.09.2019, 12:46 Uhr

Ja, Kinder muss man sich leisten können - aber willst du die Möglichkeit, sich ein Kind leisten zu können von den Wohnungspreisen abhängig machen? Bzw. Gott bewahre sogar 2 Kinder?
Wir wohnen in einem Randgebiet - sind also wegen der Mieten rausgezogen bzw, mussten rausziehen.
Und was soll ich sagen - weil das immer mehr Menschen müssen, da die Ausbreitung hoher Mieten immer weitere Kreise zieht, sind die Preise hier inzwischen fast annähernd so hoch wie in der vorher eher zentrumsnahen Lage. Wir wohnen jetzt schon einige Jahre hier, haben noch die alte Miete. Die neuen könnten wir uns nicht mehr leisten. Und immer mehr alte Mieter - also Ur-Stadtteilbewohner - werden aus ihren Wohnungen vertrieben mit massiven Mieterhöhungen bzw. Modernisierungen, die eine massive Erhöhung nach sich ziehen.
Weiteres Problem: der ÖPNV ist mies - wir benötigen daher 2 Autos. Die ursprünglich angedachte weiterführende Schule wird nun doch nicht kommen und so wird unser Kind auch dann weiterhin gefahren werden müssen.
Internetverbindung ist so mies, dass wir unser Büro wieder in ein zentrumsnaheres Gebiet verlegen mussten, da wir geschäftlich eine schnelle Leitung brauchen. Auch das war versprochen - kommt aber einfach nicht.

Und wenn das alles kommt - wird es hier bald auch keiner mehr bezahlen können.

Und nur mal so: wir verdienen nicht schlecht - und könnten uns dennoch eine Wohnung im alten Stadtviertel never ever bei den aktuellen Preisen leisten.
Das hat nichts mit "über seine Verhältnisse leben wollen" oder "nichts zahlen wollen, aber im Luxusviertel wohnen wollen" zu tun.
Gute (nicht Luxus!) Wohnlagen/Wohnungen sind einfach nicht mehr für normale Durchschnittsverdiener bezahlbar. Und das darf nicht sein.
Es fehlt immer mehr an der gesunden Mitte für die normale Durchschnittsfamilie. Die Schere zwischen Sozialbauten in eher Ghetto-Lage und Luxusrenovierte Wohnungen ist zu groß geworden.

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soziale Marktwirtschaft!

Antwort von DK-Ursel am 07.09.2019, 12:55 Uhr

Nein, ich plädiere für das, was laut Statuten in Dtld. gibt: Soziale Marktwirtschaft, Sozial ist nicht unbedingt gleich Sizailismus. So vereinfachend, wie Du gerade denkst, ist es nicht, das fängt eben schon da an.
Schnell gegoogelt:
https://www.google.com/search?q=soziale+Marktwirtschaft&oq=soziale+Marktwirtschaft&aqs=chrome..69i57j0l5.3344j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

"Was versteht man unter einer sozialen Marktwirtschaft?
Soziale Marktwirtschaft. Deutschlands Wirtschaftsordnung ist die Soziale Marktwirtschaft. Sie wurde aus der Freien Marktwirtschaft entwickelt. Damit keine zu großen sozialen Ungerechtigkeiten entstehen, greift der Staat durch bestimmte Regeln in die Freie Marktwirtschaft ein.."

Diesem Modell hat sich auch die CDU durchaus mal verpflichtet gefühlt, das hat mit Sozialismus nur am Rande zu tun, denn dieser Begriff führt in eine etwas andere Richtung.

(Nur mal zum Verständnis, wieso begriffliche Genauigkeit sich auszahlt und ich manchmal zum Leidwesen einiger darauf bestehe:
Die CSU hjißt ja auch nicht "christlich-sozialistische Union", sondern "christlich-soziale Union".)
Sozial handeln, sozial eingestellt sein heißt nicht zwangsläufig und ausschließlich sozialistisch handeln, eingestellt sein!
Ich hoffe, Du sieht den Unterschied.
Gruß Ursel, DK

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Re: Nachtrag

Antwort von cube am 07.09.2019, 13:08 Uhr

Was auch nicht sein dürfte:
ein Freund von uns verdient über 100.000 jährlich. Er wohnt in einer Genossenschaftswohnung, zentrumsnah, alles direkt vor der Türe und günstiger als unsere in Randlage mit den genannten Problemen. Meiner Meinung nach dürften Menschen, mit einem Einkommen x diese Wohnungen nicht beziehen dürfen - sie sollten für normal verdienende Menschen sein.
Mit demGeld, das er spart durch die günstige Wohnung kauft er jetzt eine Wohnung - nein, nicht um selbst darin zu wohnen. Um sie zu vermieten und damit noch mehr Geld zu verdienen.

Meine Großeltern wohnten früher in einer Wohnung des Arbeitgebers. Meine Mutter bekam auch eine, als sie schwanger wurde und auszog. Diese Wohnungen gibt es nicht mehr - alles verkauft und zu teuren Eigentumswohnungen umgebaut.

Sowas liegt nicht daran, dass Menschen mehr haben wollen, als sie sich leisten könnten - es gibt einfach immer weniger, was sie sich leisten könnten.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von DK-Ursel am 07.09.2019, 13:12 Uhr

Cube hat Dir darauf schon gut geantwortet, du vergleichst m.E. aber auch gerade Äpfel mit Birnen.
Beim teuren Autoi hast Du ja durchaus iene preiswertere Alternative, die Dich trotzdem von A nach B bringt.
Vermutlich ähnlich sicher und fast ebenso schnell.
genau wie beimessen, wo der Familienvater eben durchaus auch mal mehrere Tage auf sein opulentes Steak verzichtet, das sichder Millionär in 5-Sterne-estaurants täglich leisten kann.
Satt wird derFamilienvater trotzdem, udn ies nun auch nciht gerade aufQwasser-und-Brot-Niveau.
Anders ist das beim für mich zu denGrundbedürfnissen, grundrechten gehörenden Wohnverhältnissen:
Bei der Wohnung im Zentrum (oder an bezahlbarer Peripherie) und noch weiter weg, wo es mit Sicherheitbezahlbar ist, wird das Wohnen mit Kindern dann schon wieder unbezahlbar, weil dieTransportmöglichkeitenentweder teuer oder - wie bei und zumindest meistens - nicht vorhanden sind.
UND wo die zeitliche Einschränkung eben manches unmöglich macht, was nicht unbedingt nur zum Luxus zählt.

Der Millionär kann dann immer noch mehr als ich wählen, ob er sich in derwallachhei oder Innenstadt eine 10 Zimmer-Behausung leistet, ob er dann mit demMercedes oder Golf zur Arbeit (?) fährt, ob er IKEA- oder doch lieber Designermöbe anschafft.

Das sind auch für uns Normalverdiener Alternativen, mit denen wir glücklich und ohne große einschneidende Beschränkungen leben können.
wenn ichaberwegen zu hoherMieten aufs Land ziehen muß, dort nichts fährt und ich kenie Zeit habe, die Kinder zu Schule, Hobby (und das muß jetzt nicht das Tennisspiel des Millionärs sein, das darf auch der Dorffußball im nächsten Dorf sein, wo es dan nGottsei Dank doch einen Verein gibt,aber eben nicht bei uns - 6km/12... ohne Bus - im Winter schwer machbar ohne Auto).-- -wen nmir all dies dann wg.meines Wohnorts verwehrt ist - und nur, weil ich keine andereWahl habe, nicht,weil ich das Landleben und Autarksein bevorzuge, dann stimmt wirklichetwas nicht.
DieStädtedenReichen, dasland den Armen?
So war das ja vor der Industrialisierung, oder?
Wollen wir wieder dahin?
Wo soziale und Bildungseinrichtungen nur für die erreichbarsind, die dort nebenan wohnen?


Ich klischiere, ja.
Und Aber ich willDir klarmachen, daß man Auto,Essen, Möbel nicht mit dem Gut Wohnort gleichsetzen kann.
Dazu gibt es eben selten vergleichbare Alternativen.
Und das macht die soziale Schere größer,die Unzufriedenheit im Land auch -- und evtl. mag dann auch bald niemand mehrKinder haben,.weile s einfach zu beschwerlich ist, neben den wegen zur Arbeit und zurück auch noch zig KinderdurchdieLande zukutschieren, "nurweil die mal ihre Freunde sehen oder Fußball spielen wollen".

Ja, Kinder muß man sich leisten können,aber da sehe ich durchaus die Aufgabe des Staates, dem Normalverdiener eine Familie zu ermöglichen - d.h. ordentliche Arbeit (d.h. Politik hat ein Auge auf die Wirtschaft, um Arbeitslosigkeit zu verringern) mit ordentlichen Einkommen (weshalb ich gegen dieseZeitverträge etc. bin) und mit ordentlichen Wohnverhältnissen, Bildungsangeboten ...
Denn der Staat - d.h. auch die Gesellschaft schreit nach Nachwuchs -- oder mißverstehe ich gerade die Sorgen wegen des demographischenwandels falsch? habe ich bei demRuf derWirtschaft nach (ausgebildeten) Fachkräften etwas mißverstanden? Und wie soll ich sonst AUCH froh darüber sein, daß es Flüchtlinge gibt,die unseren Kindermangel ausgleichen?

Detr Staat hat da durchaus eine Aufgabe und nicht nur der einzelne. Wenn dann in "normalen" Bedingungen jeder noch seine Entscheidung treffen kann, o berwegenderKinder nur noch kein- bis einmal in Urlaub fliegt/fährt 8statt wie die Kinderlosen mehrmals imjahr), die Familie dann immer noch frei entscheidet, o bsie sich mit 1Kind denMercedes oder mit 2 doch nur den Volvo leisten kann - dann ist das okay.
Natürlich gibt es immer noch Unterschiede in Verdienst und Lebensqualität.
Aber die Gruidbedürfnisse soltlen allen zugänglich sein und nicht nur denen,die auf das Anspruch erheben "können", was ja auch laut GG geschützt und gehegt werden soll: die Familie!

Gruß Ursel,DK

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Re: Nachtrag

Antwort von Miamo am 07.09.2019, 13:26 Uhr

Hier vor Ort gab/gibt es in den letzten Jahren mehrere große Bauvorhaben, um die auch hier vorhandene Wohnungsnot zu bekämpfen.

Es entstanden schicke Eigentumswohnungen zwischen 50 und 120m2, mit unterirdischen Parkhäusern, Terrassen, Balkonen, Dachterrassen, Grünanlagen und neuer Busanbindung.

In der örtlichen Presse wurde das über Monate immer wieder gefeiert und hervorgetan, was bei vielen Menschen sehr sauer aufstieß und was entsprechend für viel Kritik sorgte!

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Re: Nachtrag

Antwort von Summer80 am 07.09.2019, 13:27 Uhr

Hallo Cube, vielen Dank! Daher frage ich mach euren Erfahrungen/Meinungen, weil ich mich damit enen nicht auskenne. Das mit deinem Freund in der Genossenschaftswohnung kann ich nachvollziehen. Da denke ich auch, dass es für die wenigen Wohnungen, die es eben noch gibt, dann auch entsprechende Kriterien geben sollte. Da hast du vollkommen recht.

Das das immer weitere Kreise zieht, weil die Menschen eben DOCH rausziehen, war mir so nicht bewusst. Ich hatte halt immer nur von "zentrumsnahen" Wohngebieten gehört.

Und nein, ich denke nicht, dass es soweit kommen soll, dass man sich nicht mal zwei Kinder leisten kann. Aber ich denke schon, dass man halt auch alles berücksichtigen und abwägen soll, wenn man eine Familie plant. Natürlich ist das alles Scheibenkleister. Aber wo fängt man an und wo hört man auf? Was ist denn mit Strukturschwachen Regionen, die genau unter dem Gegenteil leiden? Wohnraum ohne Ende, aber keine Arbeit? Sollte da auch vom Staat reglementiert werden?

Hach, alles mega komplex...

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Miamo am 07.09.2019, 13:36 Uhr

Das Randlage, Dorf günstiger ist, lässt sich nicht verallgemeinern.
Hier ist es gegenteilig, da nicht unweit ein sehr großer und gut zahlender Arbeitgeber ansässig ist und somit die m2 Preise im Umkreis von 100 km schwindelerregende Höhen angenommen haben. Da kommt man in der Stadt durchaus günstiger weg, wenn man eine normale Wohnung hat.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Simmy86 am 07.09.2019, 13:37 Uhr

Du weißt schon, dass Berlin sehr groß ist?
Sprich - wenn du im Süden Arbeit hast und dann aber bezahlbare Wohnung am nördlichen Stadtrand/Umland findest, du locker 1,5-2Stunden (Berufsverkehr!) unterwegs bist?
Du vielleicht auch nicht dein ganzes Umfeld aufgeben möchtest?
Dir zwei Autos eben nicht locker leisten kannst, wenn du vorher keins hattest?
Das sind alles so Faktoren, die da reinspielen.

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Re: ps

Antwort von Miamo am 07.09.2019, 13:45 Uhr

Man kann natürlich mit etwas Glück bei einer Zwangsversteigerung immer ein Schnäppchen machen. Viele der Hütten mir Garten und DoppelCarport auf den umliegenden Dörfern sind ja bis unters Dach verschuldet...

Kollegin von mir hat das Haus nicht mal bis zur Rente abbezahlt. Möchte sich eigentlich trennen, aber keine könnte die Belastung alleine tragen. Die Kinder müssen immer noch von A nach B gefahren werden, weil es eben keine gute Busverbundung gibt. Schrecklich.. Für

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Krümel_3und4 am 07.09.2019, 14:17 Uhr

Leider bekommt man nicht mal am Stadtrand noch eine günstige Wohnung...

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Nynaeve2019 am 07.09.2019, 14:24 Uhr

Wir wohnen ländlichen, Eigentum. Hier ziehen die Mieten leicht an, aber nicht so sehr.
Unsere Probleme ist die fehlende Infrastruktur, nicht ausreichende Schulbusse, Einkaufsmöglichkeiten außerhalb, manche Dörfer sogar ohne Mobilfunk, schnelles Internet, da sind sie jetzt bei, wird für uns noch zwei Jahre dauern.
Natürlich möchten die Leute gerne Nähe an der Arbeit vwohnen, im Grünen, schnell gut einkaufen, Kino, Theater, Schwimmbad am Besten fußläufig. Und dann natürlich günstig. Alles geht nicht.
Was ich nicht möchte, ist, das in den Städten Geld für den sozialen Wohnungsbau gepumpt wird auf Kosten der Landbevölkerung. Damit meine ich, das auch wir hier eine halbwegs vernünftige Infrastruktur benötigen. In den Ferien fährt z.B. gar kein Bus irgendwo hin. 2ährendvder Schulzeit einer morgens um 7 hin und einer mittags und noch einer nachmittags zurück. Das ist arg wenig, um damit zur Arbeit zu kommen.
Dafür haben wir frische Luft (und Glyphosat, Nitrat, und noch mehr at)
Wer in die Innenstädte will muss dafür zahl n, ansonsten bin ich schon für den vernünftigen Ausbau von Sozialbauten, die aber langfristig auch Sozialbauten bleiben. Aber eben dann auch was für uns Landbevölkerung tun, schnelles Internet, ärztliche Versorgung, öffentlicher Nahverkehr, Schulen...

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von mausebär2011 am 07.09.2019, 14:31 Uhr

Wir wohnen ca 15minuten von der Hannover entfernt.
Das ist hier schonmal nicht weit genug. Die Mieten sind hier dennoch unbezahlbar.

Als ich zu meinem Mann zog hat uns eine 2 Zimmer, 50qm Wohnung 240€ kalt gekostet. Das war 2008.
Neulich war genau diese Wohnung inseriert. Für 650€ kalt.


Als vor ein paar Jahren unser Vermieter Eigenbedarf angemeldet hat, mussten wir aus unserer 3 Zimmer, 70qm Wohnung raus. Da haben wir 400€ kalt gezahlt.
Wir haben 4 Monate gesucht. Das günstigste das wir finden konnten war in einem ganz schlimmen Viertel, ca 40minuten von hier. 70qm, 3 Zimmer für 720€ kalt.

Letztendlich hatten wir riesiges Glück. Eine ältere Dame erfuhr von unserer Not und gab uns ihre Wohnung. Sie ging extra mit der Miete runter damit wir sie uns leisten konnten.


Als unser Vermieter dann umgezogen ist, bot er uns an in das Haus zu ziehen in dem er vorher wohnte. 5 Zimmer, 90qm auf drei Etagen mit 1000qm Grundstück.
Sucht man hier etwas vergleichbares zahlt man 1400€ und mehr.
Unser Vermieter hat uns das Haus für 500€ vermietet. Eben weil wir uns vorher beliebt gemacht haben.



Natürlich kommt da die Frage auf warum wir nicht noch weiter raus sind. 1 Stunde, 2 Stunden.
Klar. Hätten wir alles machen können. Aber wie kommt man dann noch zur Arbeit wenn man weder Auto noch Führerschein besitzt?
Mein Mann fährt Fahrrad. Hat es mehrfach versucht mit dem Führerschein und irgendwann aufgegeben.
Mittlerweile hat er einen. Auto fahren kann er dennoch nicht (auch wenn er das anders sieht).
Es wäre nun also durchaus möglich. Wir bräuchten lediglich ein zweites Auto.
Dennoch ist das wieder nicht so einfach wie man nun denkt.
Wir müssten auch noch neue Arbeit finden.
Mein Mann hat in seiner Spätschicht um 19uhr Feierabend. Muss sich dann noch umziehen. Bei einer Wohnung/Haus weit außerhalb wäre er also erst um nach 20uhr zu Hause.
Meine Arbeitszeit beginnt aber um 19.45uhr. ich müsste also um 18.30uhr los.
Was macht der Knirps in dieser Zeit?
Dann müsste ich extra Betreuung buchen.


Ich hätte weit außerhalb also eine günstigere Miete.
Müsste dafür aber zwei Autos besitzen und habe damit doppelte Versicherung, Steuer und Sprit. Eigentlich sogar mehr, denn zur Zeit fahre ja nur ich mit dem Auto zur Arbeit, das sind hin und zurück 28km. Die Strecke würde sich weiter außerhalb für zwei Autos locker vervierfachen. Und ich müsste 5x die Woche eine Betreuung fürs Kind bezahlen.

Letztendlich spare ich somit kaum etwas wenn ich weiter aufs Land ziehe.




Wir sind jetzt natürlich kein Fall den es so immer gibt da wir hier wirklich Glück gehabt haben mit unserem Vermieter.
Dennoch sind wir kein Einzelfall oder wer weiß wie ungewöhnlich.
Was ich damit sagen will: es ist nicht so einfach wie es oft dargestellt wird.




Meine Eltern übrigens sind mit uns damals in ein kleines Dorf weit außerhalb gezogen.
Nun sind 20jahre vergangen und es wurde so viel dazu gebaut das es schon kein Dorf mehr ist.
Ihr Haus haben sie für 110.000€ gekauft. Heute ist es 350.000€ wert. Als ich auszog hätte ich dort locker eine schöne große Wohnung beziehen können.
Nun sucht mein kleiner Bruder eine Wohnung. Dort im "Dorf" nicht machbar.
2 Zimmer für unter 500€? Fehlanzeige!

Aufs Dorf ziehen bringt also auch nicht immer was. Zumindest nicht wenn aus dem Dorf nach und nach eine kleine Ortschaft bzw sogar eine Stadt wird.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Leena am 07.09.2019, 15:58 Uhr

Na ja, wenn mir ein Mercedes zu teuer ist, kann ich mir immer noch einen Punto kaufen, und es muss ja auch kein Neuwagen sein und auch kein Jahreswagen, ein älteres Modell tut es ja auch, um mich von A nach B zu befördern.

Bei Wohnungen ist das ein bisschen schwieriger...

Wir wohnen z.B. 3 km von der nächsten Großstadt entfernt. Aber wir wohnen hier auch schon über 15 Jahre. Das Reihenhaus, was wir uns damals gekauft haben, könnten wir jetzt locker für das Doppelte verkaufen. Das ist schon ein ziemlicher Sprung... Wenn es Neubauprojekte gibt - es gibt 3 - 4 Alibi-Mietpreis-gebundene-Wohnungen, der Rest ist eher so "2 Zimmer, 100 m², mit Kamin" - also nicht wirklich Zielgruppe "junge Familien".

Wenn man sagt, okay, ich kann mir so viel Miete nicht leisten, ich zieh weiter nach draußen - dann fängt es so ungefähr in 40 km an, billiger zu werden, da ist dann aber die Verkehrsanbindung steigerungsfähig, ohne Auto(s) ist man da ziemlich aufgeschmissen und gurkt entsprechend ewig. Mit "in 30 Minuten bin ich im Büro" hat das dann nichts zu tun. Hinzu kommt der Verkehr in die Innenstädte... Ich habe etwa 40 km zur Arbeit, praktisch alles Autobahn - wenn ich um 6 h losfahre, bin ich um halb 7 im Büro. Wenn ich um 8 Uhr losfahre, nachdem die Kinder in die Schule gezogen sind, bin ich frühestens um halb 10 im Büro... und ich habe das Glück, antizyklisch von der Großstadt rauszupendeln. (Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ich einfach über 1,5 Std. unterwegs - erst in die eine Stadt rein, dann wieder raus und in die andere Stadt - es fehlen halt "Querverbindungen", weil die sich eben nicht genug lohnen...

Was m.E. vor allem ein Thema ist, ist die "Verdrängung" alteingesessener Mieter. Früher gab es auch in der Innenstadt Quartiere mit bescheidenen Wohnungen, die für "Normalbürger" bezahlbar waren. Gut, der Vermieter hat nicht gewaltig daran verdient, aber dafür hat er auch nicht viel reingesteckt. Jetzt wird (gefühlt) überall "luxussaniert", hinterher kostet die 4-Zimmer-Wohnung nicht mehr 1.000 € kalt, sondern z.B. 1.800 € - das können sich dann viele nicht mehr leisten. Müssen dann "ihr Viertel" verlassen, mehr Geld für viel weniger Wohnung irgendwo am Ende der Welt bezahlen... gerade für ältere Menschen ein massives Problem.

Niemand erwartet, für 20 € die Nacht im 5*-Hotel verbringen zu können. Aber "früher" gab es halt ein paar Ecken weiter im schäbigeren Viertel auch bezahlbare Hotels, die dann entsprechend schäbig, aber eben erschwinglich waren. Jetzt wird die letzte Baracke "generalüberholt" - und ist dann nicht mehr erschwinglich.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von SassiStern am 07.09.2019, 18:30 Uhr

Richtig teuer wird es doch nicht durch Luxussanierungen, sondern durch Energiesparverordnung und anderen bürokratischen Blödsinn.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Badefrosch am 07.09.2019, 18:35 Uhr

Außerhalb zu wohnen ist nicht immer günstiger.

Bei mir außerhalb von München kostet die Monatskarte 180 Euro, dann noch der ständige Ärger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Fahrzeiten von bis zu 1,5 Stunden pro Strecke.
Alles zusammen ist so stressig, dass es besser und entspannter ist im Zentrum zu wohnen.
Dann noch die verlorene Zeit, die man mit pendeln verbringt.

Das muss jeder für sich entscheiden.

Ich bin 3 Jahre von Augsburg nach München gependelt, Freizeit hatte ich unter der Woche gar nicht mehr, 5:30 Uhr aufstehen, 6:30 Uhr losfahren, im Büro um 8 Uhr, bis ich wieder zuhauscwar, war es 19 Uhr, dann noch 3 x die Woche Fitness. Unter der Woche kannte ich hauptsächlich schlafen, fahren und arbeiten, alles konzentriert sich aufs Wochenende und das wird dann Freizeitstress, weil man versucht alles noch reinzuquetschen, worauf man unter der Woche keine Zeit hat.

Jetzt wohnen wir am Stadtrand von München, Pendeln dauert 45 Minuten, ich bin von 7:30 bis 17:30 Uhr außer Haus, kann zudem in Absprache Home Office machen, ich habe den perfekten Job gefunden. Diesen hätte ich gerne schon vor 20 Jahren haben wollen.

Die Mieten sind auch am Stadtrand kaum billiger, das Ticket kostet 115 Euro, die der Arbeitgeber bezahlt.

Ich habe mir die Gehälter in Österreich angeschaut, steht da meist in den Stellenanzeige, für das Gehalt dort würde ich nicht mal den Finger rühren, wenn ich in München mehr als das doppelte verdiene.

Dafür leben wir damit, dass die Miete das halbe Nettogehalt ist.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Kater Keks am 07.09.2019, 21:15 Uhr

Das Problem ist, das es auch am Stadtrand kaum bis keinen bezahlbaren Wohnraum gibt. Bei uns hier draußen wird zwar gebaut ohne Ende.....aber wer will oder kann sich denn eine kleine 3 Raumwohnung für 1300 Euro leisten?! Die Preise explodieren förmlich. Das was man heute für eine kleine Wohnung an Miete zahlt, zahlen wir monatlich warm für unser Haus.....das ist doch nicht normal!

Mein Omi zum Beispiel, wohnt in einer riesigen 3-Raum-Wohnung mitten im Stadtzentrum (seit mindestens 50 Jahren). Sie würde gerne ausziehen, in eine kleinere Wohnung......sie würde aber in einer kleineren Wohnung viel mehr Miete zahlen, als jetzt in der Großen! Und die Wohnungsbaugesellschaft bietet ihr auch keine Tauschwohnung an, für eine vernünftige Miete. Also was ist das Ergebnis? Sie wohnt weiter alleine in einer viel zu großen Wohnung, obwohl die sicherlich für Familien viel besser geeignet wäre.....und wahrscheinlich neu auch für viel mehr vermietet werden würde.
Sowas ist doch paradox!

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Auch der Rand ist teuer

Antwort von Ellert am 07.09.2019, 21:22 Uhr

Reden wir mal von Berlin, das Umland Brandenburg ( hier unser Ort ist sehr dörflich - 12.- der m aufwärts, entweder es gibt kleine Einzimmerwohnungen oder Dreizimmerwohnungen)
Hier gibt es keinen Bus der alle 20 Minuten in die City fährt, dabraucht man ein Auto.

Es ist naiv zu denken am Rand ist es preiswert, klar es ist günstiger aber preiswert lange nicht....
Wir haben hier gebaut und eine Wertsteigerung von fast 100% erfahren in den letzen 13 Jahren, das ist wahnsinnig und alles andere als normal !!!

dagmar

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wie weit willst Du aus der Stadt rausziehen um es zahlen zu können ?

Antwort von Ellert am 07.09.2019, 21:26 Uhr

da bist Du be berlin SEHR weit draussen denn der Speckgürtel ist wie in München auch noch recht teuer
und wirklich ins platte Brandenburger land fährst Du ewig rein in die Stadt und glaube nicht dass da öffentliche gehen

dagmar

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Leena am 07.09.2019, 21:26 Uhr

Meiner ganz persönlichen Erfahrung in meinem Umfeld nach sind es tatsächlich Sanierungen / Renovierungen, bei denen - teilweise ganz erheblich - der Standard angehoben wird.

Das hat dann tatsächlich nichts mit "Energiesparverordnung" oder "anderem bürokratischen Blödsinn" zu tun.

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doch

Antwort von Ellert am 07.09.2019, 21:31 Uhr

es wird luxussaniert und der Altmieter wie auch imemr rausgeekelt, schwups findet sich eine ganz andere Mieterschicht die gewillt ist das teure auch zu zahlen. gerade in Berlin, München etc...

Energiesparverordnung ist das Mäntelchen das man nutzt um es zu begründen.
Die Altmieter würden gerne auf die Sanierung verzichten, gefragt werden sie nicht

dagmar

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von bellis123 am 07.09.2019, 22:07 Uhr

Wir wohnen schon am Stadtrand von Berlin und auch hier sind die Mieten extrem hoch, nur dank eines alten Mietvertrag können wir es uns noch leisten. Wir arbeiten in Mitte, selbst mit guter Anbindung brauchen wir 45 min zur Arbeit. Noch weiter rausziehen (Brandenburg) würde bedeuten, dass man nicht mehr mit ÖPNV zur Arbeit kommen würde, sondern aufs Auto zurückgreifen müsste. Das ist aber nicht möglich weil man in der Innenstadt keine Parkplätze findet bzw. ins normale Parkhaus müsste für 2,50 Euro die Stunde Minimum. Hinzu kommen die Pendelzeiten die mit Kindern dann einfach nicht mehr machbar wären.

Kurzum: es hat nichts mit einem Luxusproblem zu tun, dass wir zentrumsnah in einem hippen Bezirk zu günstigen Preisen wohnen wollen, sondern dass die Außenbezirke und mittlerweile auch das Umland unbezahlbar werden. Gleichzeitig hat Berlin ein eher niedriges Lohnniveau (in keinster Weise mit München, Frankfurt etc. zu vergleichen).

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Re: soziale Marktwirtschaft!

Antwort von pauline-maus am 07.09.2019, 22:17 Uhr

"Wer die unsichtbare Hand des Marktes, die Wohlstand, Innovation und individuelle Freiheit garantiere, durch die sichtbare Pranke des Staates ersetzen will, der handele geschichtsvergessen. Dies führe nämlich nicht nur in Plan- und Mangelwirtschaft à la DDR"....demnach kann man das doch miteinander in Verbindung sehen...das eine führt unweigerlich zu dem anderen, denn wo sind die Grenzen , wo Vater Staat dann nicht mehr eingreift in die eigentlich freie Marktwirtschaft

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Re: Auch der Rand ist teuer

Antwort von Summer80 am 07.09.2019, 22:19 Uhr

Auf Vox läuft heute Abend eine Reportage über Wohnungsnot. Ich kann es nicht gucken, aber nehme es mir auf. Mich interessiert das wirklich sehr und ich möchte es verstehen. Eure Antworten haben mir aber schon sehr viele Denkanstöße gegeben!

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In Ludwig Erhards Worten: „Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch.“

Antwort von pauline-maus am 07.09.2019, 22:49 Uhr

Man befasse sich dann bitte mal mit der Utopie der sozialen Marktwirtschaft näher , ehe man diese in seinem moralisch und politisch korrekten Wortschatz unterbringen möchte.

Nun bin ich raus hier, denn eigentlich war mein plan hier in diesem Unterforum nicht zu diskutieren, bringt mir nur dicke Schlagadern im Hals und "Nervenreißen"

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Häsle am 07.09.2019, 22:58 Uhr

Wir wohnen 70 km von München weg, in einer Kleinstadt mit Zug- und Autobahnanbindung. Also weit weg vom Stadtrand...

Die Kaltmiete der wenigen verfügbaren Objekte beträgt mindestens 10€/m2.
Der Ort wird überrannt von "Münchnern", die auch mit Kaufpreisen von 600.000€ für eine Doppelhaushälfte kein Problem haben (100% Steigerung in den vergangenen 14 Jahren). Für die Durchschnittsfamilie aus der Gegend, ohne geerbte Immobilie, bleibt nur noch, noch weiter raus zu ziehen, in irgendein Kaff ohne Infrastruktur.

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genau wie hier

Antwort von Ellert am 08.09.2019, 7:52 Uhr

Und was man auch immer dazu sagen müsste
Brandenburg weit razsgezogen hat nicht die Abdeckung an Schulen Kitas, geschäften Ärttren etc.
Stadtrand wäre wenn bezahlbar machbar aber nicht raus aufs platte Land wo es auch keien Jobs gibt.

Ich würde für kein Geld der Welt nach Berlin reinziehen wollen in die City
und erlebe am Freundeskreis meiner großen Kinder dass City zB Marzahn oder dort wo immer Plattenbau existiert die Mieten günstiger sind als Speckgürtel.
Lagen wie Wannsee konnten sich Normalos eh noc nie leisten.
Viele berliner haben keine Autos und dennoch reicht das Geld nicht für die Mieten

Solange die Preise fürs Bauen steigen werden auch die Mieten steigen, wer hier investiert macht das nicht aus Menschenliebe, das muss sich rechnen

dagmar

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Ganz einfach

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.09.2019, 7:56 Uhr

Wenn ich so weit nach draußen ziehe, daß die Wohnung für mich bezahlbar ist, kann ich meinen Job in der Innenstadt aufgrund der Fahrzeiten und -kosten nicht mehr ausführen, muß kündigen und auf H4 ausweichen.

Ich habe einen 20 Jahre alten Mietvertrag, deswegen kann ich mir meinen Job leisten. Aber wir suchen jemanden, gerne eine/n Berufsanfänger/in, der/die mich im Büro unterstützt. Leider kann man sich von dem Geld, das wir bezahlen (und das ist im Vergleich gar nicht so wenig - TvöD), keine Wohnung innerhalb des ÖPNV leisten. Zumindest nicht, wenn man alleine wohnt.

Außerdem kommt irgendwann das nächste Problem: Die Stadt ist ja nicht nur dicht mit Menschen, sondern auch mit den Autos der Leute, die in die Stadt pendeln (müssen). In der Tiefgarage, die zu meiner Wohnung gehört, zahlen Pendler von außerhalb zwischen 70,- und 80,- Euro monatlich für einen Stellplatz, damit sie ihr Auto während der Arbeit irgendwo abstellen können.

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Ach, und nochwas

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.09.2019, 8:08 Uhr

Ich wohne auf knapp 100 qm. Das ist schon seit dem Auszug von KindGroß üppig. Irgendwann zieht auch KindKlein aus, dann würde ich mich gerne verkleinern und die große Wohnung für eine Familie freimachen, aber das werde ich mir nicht leisten können. Zumindest nicht, wenn ich in meinem bekannten Umfeld - hier sind meine Freunde, meine soziale Struktur, mein "Kiez" - bleiben möchte.

Ich bin gerade in Berlin bei meinen Eltern. Hier im Stadtteil wohnen viele alte Witwen alleine auf 150 bis 200 qm - weil sie hier direkt nichts Kleineres finden, was sie bezahlen können, aber nicht in die Pampa ziehen wollen und können.

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Re: Ach, und nochwas

Antwort von lilly1211 am 08.09.2019, 8:15 Uhr

Exakt so geht es meiner Mutter. Sie wohnt seit 30 Jahren in ihrer Wohnung. Seit 23 Jahren alleine auf 104 qm.

Jede 2 Zimmer Wohnung kostet fast das doppelte. Deshalb wird sie nie umziehen. Und ewig diesen Wohnraum blockieren. Sie ist erst 64.

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Du bist ja süß...................

Antwort von Charlie+Lola am 08.09.2019, 8:20 Uhr

und was ist mit den ganzen plötzlich Alleinerziehenden? Sollen die dann alle 40 km wegziehen nur weil sie plötzlich weniger Geld haben und ihre Kinder aus dem Sozialen Umfeld reißen?
Was ist mit den kurzfristig Arbeitslosen?
Mit den Studenten?
Mit Leuten die gesundheitlich angeschlagen sind und nur Minijobs machen können?
Mit den Rentnern?

Stimmt, man könnte ja Sammellager einrichten *ironieoff*

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Re: genau wie hier

Antwort von Kater Keks am 08.09.2019, 8:54 Uhr

Ich hab in Pankow gelebt, in Hellersdorf, Marzahn und als ich meinen Mann kennenlernen, mitten in der City in Friedrichshain. Jetzt wohnen wir am Süd-Östlichen Stadtrand mit S-Bahnanbindung und ich will nie nie nie wieder in der City wohnen!
Ich brauche, wenn die Bahn anständig fährt von zuhause ins Büro eine Stunde. Damit kann ich leben.

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Freie Marktwirtschaft / Ludwig Erhard

Antwort von DK-Ursel am 08.09.2019, 10:12 Uhr

Nun ja Pauline, ich fnide es gut, daß Du Deine Grenzen beim Diskutieren kennst, und tust, was Dir guttut.
Trotzdem eine Antwort, kann ja sein, Du kehrst noch einmal zurück.

Daß Ludwig Erhard ein Großer der dt. Wirtschaft, ist unbestritten, trotzdem muß nicht alles (mehr) stimmen,was der vor bald 50 Jahren von sich gegeben hat. Politik - und darum auch Einsichten in Gesellschaft und ihre Bedürfnisse - hat sich doch gewandelt, oder möchtest Du gerne Adenauer zurückwählen, heute??
Der paßte in seine Zeit, aber heute sind andere Dinge wichtig und richtig - Politik und Parteien, Politiker gehendoch hoffentlich mit derzeit und machen nicht genau dassselbe (womöglich gar dieselben Fehler) wie vor 100 Jahren!!
Und daß die freie Wirtschaft in vielen Punkten nicht funktioniert, sehen wir nicht nur am Wohnungsbau, sondern auch anderswo , wenn z.B. private Firmen öffentliche Aufgaben übernehmen.

Abgesehen davon sind gerade früher ja weitaus mehr Sozialbauten gebaut worden, die Crux ist eben,daß die öffentliche Hand sich nicht mehr gekümmert hat wie unter Ludwig Erhards und seiner Zeitgenossen Zeiten.

Wer gleichzeitig eine gewisse Annäherung (!) an Chancengleichheit möchte, wer auch Umweltschutz und wer evtl. sogar auch die Städte beleben statt ausöden will, der kann nicht gleichzeitig zulassen,daß in den Zentren oder Ballungsgebieten nur noch die Reichen wohnen und die Rest an den Rand der Städte gedrängt wird.
Uund da ist Ellerts Frage weiter unten absolut berechtigt. wie weit sollen die Menschen wegziehen von Arbeitsplatz, Kultur, Einkaufsmöglichkeiten und den öffentlichen Verkehrsmitteln, die sie gerade dort brauchen, aber nicht finden!?

Gruß Ursel, DK

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Re: Du bist ja süß...................

Antwort von DK-Ursel am 08.09.2019, 10:21 Uhr

Ganz genau - ich habe oben zu Paulines Einwurf zur sozialen Marktwirtschaft auch noch so geschrieben.
Wer gerade eine bezahlbare Wohnung im Zentrum oder erreichbar zum Zentrum hat, gibt die ungern auf, selbst wenn er sich verkleinern möchte - eben weil es keinen bezahlbaren Wohnraum gibt.
Sich an Ludwig Erhards Sprüchen von vor 50 Jahren über Freie Marktwirtschaft festzuhalten, hilft sicher nur denen, die da bequem in ihrer bezahlbaren Wohnung sitzen, aber eben nicht mehr denen, die dringend so etwas brauchen - Grupppen, die Du da oben nennst, Charlie.
Hier ist ja bei weitem noch nciht ganz so schlimm wie in Dtld., Kopenhagen mal ausgenommen, aber ein unser Nachbar hat vor Jahren auch unser Dorf wählen müssen, weil nach seiner Scheidung Aarhus zu teuer war genauso wie die von uns 3km entfernte Einkaufsstadt.
Für ihn war das arbeitstechnisch, mit Auto und ohne Kinder, machbar - eine Familie hätte sich da sehr neu einrichten müssen...(vermutlich 2 Autos, viel Fahrerei,...)
Von den sozialen Aspekten - daß man sein Umfeld verlassen muß . mal ganz abgesehen.

Gruß Ursel,DK

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Re: Freie Marktwirtschaft / Ludwig Erhard

Antwort von pauline-maus am 08.09.2019, 11:55 Uhr

danke nein, süffisante Gesprächspartner sortiere ich aus

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Atombiene am 08.09.2019, 12:01 Uhr

Bei der Problematik geht es doch gar nicht unbedingt darum, zentral wohnen zu wollen, sondern zumindest mit vernünftigen Anbindungen nicht weit ab vom Schuss. Nun schau dir doch mal Großstädte wie Frankfurt oder München an. Dort kann man sich nicht mal mehr die Wohnungen in Randbezirken leisten, die 20-30 km vom Zentrum entfernt sind. Insbesondere dann nicht, wenn es eine Bahnverbindung gibt. Ja, wohin sollen denn nun die ganzen Leute ziehen? In die nächste Klein-/ mittelgroße Stadt? Die sind mittlerweile genauso teuer. Die Wohnungsnot, besser gesagt überteuerten Preise betreffen schon lange nicht mehr nur die Geringverdiener.

Sozialer Wohnungsbau ist das eine. Die Bundesländer zweckentfremden Gelder, die für den sozialen Wohnungsbau vorhergesehen sind, in großem Stil. Wir sprechen hier nicht von ein paar Milliönchen, sondern jährlich mehreren hundert Millionen Euro, deren Verwendung mindestens "ungeklärt" ist.

Ein weiteres großes Problem, gerade in Deutschland, sind aber auch die nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten der Geldwäsche. Deutschland ist ein Schlaraffenland für kriminelle Organisationen, die ihr Geld investieren wollen. Betroffen ist insbesondere auch der Immobilienmarkt, da er so gut wie gar nicht reguliert wird. Und ja, das führt auch zu stetig steigenden Immobilienpreisen und darf nicht unterschätzt werden.

Und weil du dir die präkere Lage in manchen Ballungszentren offensichtlich nicht vorstellen kannst, hier zwei Beispiele aus dem Münchner Umland (20 bis 30 km vom Zentrum entfernt):

Wohnungen zur Miete fangen hier für 3-4 Zimmer, zwischen 80 und 90 qm bei 1000 Eur warm an. Davon gibt es natürlich nur vereinzelt welche. Die meisten Wohnungen kosten eher 1200~1300 Eur warm. Fahrtzeit ins Zentrum nach München im Schnitt 1 Stunde mit den Öffentlichen. Auto braucht man in München gar nicht erst versuchen. Hinzu kommen nochmal ordentlich Fahrtkosten - je nachdem wie weit weg man wohnt können es pro Erwachsenen im Monat zwischen 140 und 225 Eur für die Öffis werden.

Wohnungen zum Kauf, gleiche Voraussetzungen wie oben: zwischen 300k und 400k Eur. Falls man überhaupt eine findet. Wir sprechen hier von Wohnungen mit 80 bis 90 qm. Kein Haus. Kein Garten.

Ich habe 7 Jahre in München gelebt, deswegen kenne ich mich noch ganz gut aus ;)

So sieht die Lage aus. Wohin sollen die Leute also bitte ziehen? Was ist noch zumutbar? Ich sehe die ganze Entwicklung jedenfalls sehr kritisch und gebe mit Sicherheit nicht dem Unwillen der Menschen, Fahrtzeit in Kauf zu nehmen, die Schuld an ihrer Situation.

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Re: Ach, und nochwas

Antwort von Kater Keks am 08.09.2019, 12:44 Uhr

Jap, genauso ist es hier auch bei meiner Omi....siehe ein Stückchen weiter oben.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Sabri am 08.09.2019, 13:30 Uhr

Hallo,

wir wohnen ja auch in einer Großstadt in NRW und ich beobachte, dass die Leute, die ich kenne, einfach nicht mehr umziehen, obwohl sie eigentlich wollten. Wer eine größere Wohnung sucht, findet nichts bezahlbares und wer sich verkleinern will, macht das nicht, weil es dann nur teurer wird. Wer in einen anderen Stadtteil möchte, weil dann der Weg zur Arbeit kürzer wird, macht es nicht, weil er nichts bezahlbares mehr findet. Auch kaufen ist kaum noch möglich. Der Wohnungsmarkt ist dicht und unflexibel, die Leute, die ich kenne, bleiben dort wohnen, wo sie wohnen, wenn das geht.

Ich beobachte auch, dass Eigenbedarfs-Kündigungen zunehmen. Das ist für die Betroffenen bei wenig Angebot auf dem Wohnungsmarkt besonders schlimm.

Hier ist das aber schon seit einigen Jahren so. Eigentlich wollte ich auch immer etwas größeres mieten, habe aber auch vor 8 Jahren schon nichts passendes gefunden. Wir wohnen zu dritt (zwei Kinder und ich) auf 72 m² zentral in guter Wohnlage. Es geht, weil wir vier Zimmer und hohe Decken haben und zum Teil eine zweite Ebene zum Schlafen eingezogen haben, aber knapp ist es schon. Nun zieht bald ein Kind aus, dann passt die Wohnung nur noch zu zweit ganz gut. Ich würde für einige Quadratmeter mehr auch Geld ausgeben, aber bei einem Umzug würde sich die Miete auch schon bei der gleichen Größe mehr als verdoppeln. Also bleiben wir wie so viele hier wohnen.

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zu vermehrten Eigenbedarfskündigungen

Antwort von Benedikte am 08.09.2019, 13:48 Uhr

Sabri, das stimmt, natürlich wird derzeit vermehrt wegen Eigenbedarf gekündigt. aber das ist Ausdruck des Problems.

bei uns bspw. ist es so: ich habe eine Vierzimmerwohnung mit Balkon und GästeWC in Berlin, fussläufig zu S und U, klasse Infrastruktur, gerade außerhalb des magischen "inneren Rings"

war als reine Kapitalanlage angeschafft und immer nur und ausdrücklich so gedacht

jetzt aber: die Wohnung ist abbezahlt, sprich, die Miete von 8,50 muss ich voll versteuern. Bleiben mir derzeit, nach afa und dank vier Kindern überschaubarem Steuersatz von knapp 30 % noch sechs, werden mir in Kürze, wenn die Kinder selbständig sind und unser Steuersatz deutlich steigt, knapp 5 bleiben.

Theoretisch hat der Senat festgelegt, dass man für den preis Mietwohnungen findet- aber lebenspraktisch ist es nicht so, außer man wohnt quasi seit Wende oder besser Kriegsende in so ne Hütte. Gebaut wird aus nachvollziehbaren Gründen nur teurer Neubau- und da muss man 12 bis 16 zahlen.

ansonsten ein superspärliches Angebot, schelcht gelegen, ohne Infrastruktur, S und U bahn entfernt, grottige Innenausstattung, kein Gästeklo, hunderte Bewerber, es werden einem grottige Abstandssummen abverlangt usw

was werde ich also tun, falls ich, was der liebe Gott verhüten möge, nochmal nach Berlin muss

genau- Eigenbedarfskündigen

und danach die Hüte mieterfrei verkloppen zu einem Preis, der sich seit ankauf in weniger als zehn Jahren verdoppelt hat

aber genau die Situation, die Du für Mietwohnungssucher beschreibst, führt dazu, dass Eigentümern nichts anderes mehr übrig bleibt als selbst zu wohnen (unser HAus lag am Stadtrand und wo unsere vier dann alle weg sind, ist es zu groß und eben auch zu weit außerhalb).

hach ja

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von pflaumenbaum am 08.09.2019, 13:57 Uhr

In den USA gibt es Städte - San Francisco z.B. - da findet man keine einfachen Büroangestellten oder Putzhilfen mehr, weil diese keine erreichbare Wohnung finden. Da ist dann der Punkt erreicht, wo sich definitiv etwas verändern MUSS.

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Re: zu vermehrten Eigenbedarfskündigungen

Antwort von Leena am 08.09.2019, 13:58 Uhr

Ich habe Eigenbedarfskündigungen geballt bei geförderten Wohnungen erlebt - großes Quartier in München, einigermaßen schäbiger Altbau - Baufirma saniert (gefördert) mit 10-Jahre-Mietpreisbindung, verkauft dann sukzessive als Eigentumswohnungen, und die Eigentümer sprechen dann zum Ende der Mietpreisbindung die Eigenbedarfskündigung aus. In dem Objekt, das ich da im Kopf habe, haben sich übrigens bei den Wohnungen, von denen ich weiß, bei 3/4 der Eigentümern die persönlichen Rahmenbedingungen dann doch überraschend geändert. Der eine hat den Fehler gemacht, bei Widerspruch des Mieters noch in der Kündigungsfrist als "mieterfrei" mit 100% Aufschlag weiterzuverkaufen, das wurde dann richtig teuer.

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aber sowas genau müsste man verhindern

Antwort von Ellert am 08.09.2019, 14:32 Uhr

Wieso kann man nicht Eigenbedarfskündigungen an eine Mindestverbleibzeit des Eigentümers binden ? Oder sagen nach Eigenbedarfskündigung darf 5 Jahre nicht verkauft werden oder anderweitig vermietet ?
Warum schafft man es nicht Luxussanierungen zu unterbinden ?

Das System krankt doch, Wohnungen an sich sind ja vorhanden nur kann sich die irgendwann mal keienr mehr leisten der normal verdient, von geringverdienern ganz zu schweigen. Und die "alte Witwe" die nach Brb ziehen soll weil da Wohnungen bezahlbar sind, die findet dann weder einen Busverkehr noch Ärzte vor ?
Lebenspraktisch ist das nicht

dagmar

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Kater Keks am 08.09.2019, 15:04 Uhr

Solche Auswirkungen gibt es in den Großstädten hier inzwischen auch schon, wenn auch nicht so massiv. Und das darf nicht sein.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von kirshinka am 08.09.2019, 23:54 Uhr

Schätzchen - das ist absoluter Bull....

Man fährt in Berlin mit den ÖPNV ca. 45min. Aber egal von wo nach wo.

Außer mit der S-Bahn einmal von ganz rechts nach ganz links oder so. Aber da ist dann wieder preiswerter zu wohnen und ganz außen ist nix zu arbeiten...

Also doch von außen nach innen und mit 45 min biste dabei

Hey - in Tokyo brauchst du knapp 2 Stunden für einen Weg!

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Re: nein

Antwort von kirshinka am 09.09.2019, 9:38 Uhr

Wir haben in unserer Genossenschaft Mietshäuser energiesaniert.
Erst großes Gemecker und jetzt alle happy, weil die Heizkosten nur noch 25% der bisherigen betragen.

Die NKM ist in diesem Fall nach einer energetischen Sanierung also auch einfach etwas irreführend.

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Re: Frage Wohnungsnot

Antwort von Nikas am 09.09.2019, 14:42 Uhr

Das Grundproblem ist, dass Wohnen zum Spekulationsobjekt geworden ist.

Sollen also alle, die in einer Stadt wohnen, den Reichen Platz machen, wenn sie es sich nicht mehr leisten können? Weg von ihrem angestammten Leben, weg aus ihrem Viertel, in dem sie in ihren gewachsenen, vernetzten Gemeinschaften seit Jahrzehnten leben?

Schön, wenn jemand gerne in einem Haus auf dem Land lebt. Aber nicht jeder Mensch will und kann das. Ich persönlich bin sogar auf dem Land, quasi mitten im Wald, aufgewachsen. Aber ich finde mittlerweile ein ständiges Leben dort (inzwischen keine Bäcker und kleinen Läden mehr, keine Ärzte, keine Jobs, kein Internet, kein öffentliches Verkehrsnetz, politisches Vorsichhindumpfen etcetcetc....) und selbst in den stinklangweiligen, seelenlosen Vorstädten unerträglich.


Tja, wie sähe eine Stadt nur für die Reichen denn dann nun aus? Wer hält sie denn in Schuss? Die Putzfee der Loftwohnung mit Blick auf die Alpen fährt jeden Tag 1 Stunde aus ihrem Vorort an, ebenso der Straßenreiniger, die vielen Menschen, die alle für ein Leben notwendigen Dienstleistungen anbieten. Die Nachtschwester, die die Notfälle der Reichen mit betreut, schläft am besten gleich in ihrem Auto in der Klinik-Tiefgarage; und die Küchenhilfe im 5-Sterne-Lokal pennt hinterm Küchenherd, zusammen mit dem Bedienpersonal; etcetcetcetcetc..........und bez. Studentenleben: Dazu gehört auch das Leben vor und nach den Vorlesungen inkl. Szenekneipen - das gäbs dann auch nicht mehr, wenn alle in ihre einsame Vorstadtbude zurückfahren müssen.

Das Flair und die Kultur von Großstädten, das unterschiedlichste Menschen über die ganzen Zeiten hinweg geprägt haben, wäre mit der Zeit im Arsch. Ganz zu schweigen u.a. von wegweisender, alternativer, revolutionärer Kunst und Kultur und Politik, die in zersiedelten, verschlafenen Vorstädten oder auf dem flachen Land eher nicht entstehen.

Am Ende würden auch die meisten Reichen selbst nicht mehr in einer solchen nicht mehr angesagten, toten Stadt leben wollen und gleich ausschließlich in ihrer Villa am Starnberger oder Comer See bleiben.


Deine Idee vom Ausweichen auf das Umland (die am Ende die Favelas für die Städte wären; und wieso sollen Menschen vor den Reichen weichen) verkennt die Marktmechanismen komplett. Wenn die Menschen dann auf diese stadtnahen, neu zu bauenden Wohnungen (die zudem Unmengen von Land versiegeln würden) angewiesen sind, werden auch diese schnell unerschwinglich. Die Mietpreisproblematik wird nicht gelöst, sondern nur verschoben.
Das lässt sich alles seit Jahrzehnten (seit den 70ern im letzten Jh. wird der Bau von Sozialwohnungen zurückgefahren) schon bestens beobachten. Beispielsweise in München inklusive sog. Speckgürtel. Diese Stadt tendiert zu einem Reichenghetto, mit allen entsprechenden Folgen, und wird dementsprechend von Tag zu Tag v.a. menschlich und kulturell gesehen öder und langweiliger. Familien müssen wegziehen, spätestens dann, wenn das zweite Kind unterwegs ist; es gibt immer mehr Single-Wohnungen (die sich aber auch nur die leisten können, die einen bestimmten Job haben) etcetcetc.



Nein, wir überlassen die Städte NICHT nur den Reichen. Das wäre gesellschaftlich, politisch, kulturell sehr fatal.

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Re: aber sowas genau müsste man verhindern

Antwort von Leena am 09.09.2019, 16:09 Uhr

Na ja, es gibt ja durchaus gewisse Einschränkungen - aber im Grunde setzen sich etliche Vermieter gepflegt darüber hinweg und kalkulieren entsprechende Zusatz-Zahlungen dann eben großzügig mit ein.

(Ein Onkel von mir wohnt übrigens auf dem Dorf in Brandenburg, ehemalige Dienstwohnung, die jetzt keiner mehr haben will. Aber der wohnt halt schon bald 50 Jahre da, kennt jeden im Umkreis und wenn er zum Arzt muss, fährt ihn jemand zum Bahnhof, man kauft gegenseitig ein etc.pp., das funktioniert - aber halt unter den "Alteingesessenen", mit Zugezogenen wäre das vermutlich anders. Wobei sich da die 'alten Witwen' sicherlich auch nicht um große, leerstehende ehemalige Bauernhäuser mit Ofen im Zimmer, aber nicht in allen, reißen werden.)

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