September 2015 Mamis

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Geschrieben von Pünktchensmama, 20. SSW am 16.04.2015, 14:05 Uhr

Meine Schwägerin

Hey,
Ja, ich verstehe wirklich dass es dich traurig macht. Es ist eine der schönsten Sachen auf der Welt und es ist einem nicht begreiflich, wie jemand - vor allem der einem recht nahe steht (emotional oder räumlich ... oder beides) - sich nicht darüber freuen kann.
Natürlich kann man sich ein Stück weit in jemanden mit einem starken Kinderwunsch, der einfach nicht schwanger wird, hinein versetzen...aber dennoch ist niemandes Leben perfekt! Manche Leute scheinen Glück nur so anzuziehen ohne etwas dafür zu tun, während andere das Gefühl haben ständig vom Regen in die Traufe zu gelangen. Das ist aber auch (nein, natürlich nicht nur) Einstellungssache. Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Ja, sicher jede hier die auf ihr heißersehntes Baby warten musste wird nun sagen: Du hast ja keine Ahnung wie das ist und so weiter. Klar weiß ich dass sich das leichter sagen lässt als es letztlich getan werden kann (wenn überhaupt), aber dennoch kann man sich von so einem Schicksal herunter ziehen lassen oder versuchen das beste daraus zu machen.

Ich bin eigentlich einer dieser Menschen, die sich wirklich glücklich schätzen können...und das tue ich auch!
Meine Babys sind beide auf dem Weg gewesen als unser Startschuss fiel. Wir hatten nicht einen enttäuschenden Zyklus. Mein Glück! Aber dafür haben andre eine Bilderbuchgeburt...das kann ich von meiner ersten Geburt nun wirklich nicht behaupten! Aber ich halte mich eben nicht damit auf mit meinem Schicksal zu hadern sondern konzentriere mich auf die Dinge die gut in meinem Leben laufen.
Aber mit dieser Einstellung stehe ich nicht selten allein da.
Meine Schwester hat einen fast schon pedantischen Kinderwunsch. Sie kauft seit Jahren Kindersachen ein und erzählt Fremden von ihren Kindern (sie ist Erzieherin) ohne zu sagen dass sie sie “nur“ betreut und ihr “großer“ einfach der älteste in ihrer Gruppe ist. Es war für mich alles andere als leicht mich damit auseinander zu setzen. Als wir das erste mal verkündeten dass wir ein Baby bekommen ist sie heulend raus gerannt und hat meine Mutter die sie besänftigen wollte angeschrien sie hätte ein Vorrecht weil sie älter sei, ich hätte das nicht machen dürfen, ich müsse Rücksicht nehmen. So war die eigentliche Verkündung der Schwangerschaft ein Desaster.
Eine gute Freundin von mir und meine Gastschwester in den USA und mein bester Freund versuchten zeitgleich ein Baby zu bekommen. Niemand von ihnen kann es ohne medizinische Hilfe schaffen. Es war schwer ihnen meine Schwangerschaft mitzuteilen, da sie es schon so lange erfolglos versuchen. Aber letztlich hatte ich auch keine Wahl als es zu sagen. Viele von ihnen haben mich allerdings überrascht weil sie sich dennoch so sehr für uns gefreut haben. Keiner war komisch zu uns oder hat uns gemieden...bis auf meine Schwester, was mich natürlich am meisten gekränkt hat.
Letztlich ist sie aber über ihren Schatten gesprungen und hat unser Baby jeden Tag im Krankenhaus besucht und auch sonst oft gefragt ob sie helfen dürfe (als Ersatz vielleicht). Das kam nicht einfach so, Ich habe lange und intensiv mit ihr gesprochen und so haben wir es innerhalb von zwei Jahren geschafft. Über die aktuelle Schwangerschaft freut sie sich riesig und bietet mir so oft sie kann Hilfe mit meiner großen an. Unser Verhältnis ist enger geworden.
Dafür habe ich nun andere Baustellen - die Familie meines Mannes kommt nicht damit klar dass wir einen eigenen Erziehungsstil haben und kein Laissez faire Stil (Kind macht was es will, man lässt die Sache einfach laufen).

Letztlich ist jeder für sein Glück bzw seine Einstellung selbst verantwortlich. Und auch deine Schwägerin wird einsehen müssen, dass sie dich mit Bauch bzw mit Baby sehen wird und lernen damit klar zu kommen. Da es wohl nicht an körperlichen Ursachen scheitert täte ihr vll ein Urlaub gut (einer den man mit Kind nicht machen würde). Oder ein Haustier. Ist sie abgelenkt...kann da eine Menge passieren ;-).
Bis dahin würde ich sie entweder meiden oder ansprechen - je nach dem wie wichtig es dir ist. In Gegenwart anderer würde ich aber das Thema so behandeln als würdest du nicht merken dass andere es meiden (wenn dem so ist). Vll wird es ihnen dann bewusst, dass sie auch dein Baby nicht ignorieren können wenn es da ist ;-).
Ich bin überzeugt es wendet sich alles zum Guten! Ist euer Zwerg erstmal da wird dir der Ansturm den er oder sie mit sich bringt wahrscheinlich schon fast auf die Nerven gehen ;-) wenn dir alle von denen du dachtest es sei ihnen egal die Bude einrennen.
Wenn es dich all zu sehr belastet sprich das Thema vll mal bei jemandem an, vll deiner Schwiegermutter? Oder lass es, wenn es die Erfolgsaussichten erhöht deinen Mann erledigen. Das wichtigste ist, ihr haltet zusammen. Die Familie sucht man sich nicht aus, aber freuen werden sich sicherlich alle!

Alles Gute und ich halte dir die Daumen dass sich die Verhältnisse bald wieder normalisieren.
LG

 
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