September 2015 Mamis

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Geschrieben von Angi2102, 17. SSW am 16.04.2015, 9:15 Uhr

Meine Schwägerin

Guten Morgen ihr Lieben,

ich muss mir mal gerade etwas Luft machen, zuhause ist scheinbar die Schweigepflicht über meine Schwangerschaft ausgebrochen .

Es geht um meine Schwägerin. Sie ist ein paar Jahre älter als ich und versucht wohl schon seit 3 Jahren schwanger zu werden. Leider klappts bei den beiden aus irgendeinem Grund nicht. Gesundheitlich ist wohl alles ok (soll auch medizinisch bestätigt worden sein), aber das Wunschbaby lässt auf sich warten.

Nun war sie natürlich nicht besonders hocherfreut als ich von meiner Schwangerschaft erzählt hab, obwohl sie sich nach eigenen Angaben trotzdem sehr für uns freut. Ich konnte ihre Zurückhaltung auch wirklich gut verstehen und sie tut mir auch echt leid.

Aber mittlerweile übertreibt sie's, wie ich finde. Sie geht mir total aus dem Weg, redet nur das Nötigste mit mir und guckt auch immer, dass sie schnell weg ist, wenn ich in der Nähe bin .

Ich muss dazu sagen, sie ist ein sehr wehleidiger und negativer Mensch. Alles ist immer erstmal schlecht und jeder will ihr was Böses. Auf dem Papier ist sie 31, im Kopf eher schon im Oma-Alter. Ständig krank, nie Lust auf rausgehen und Freunde treffen (wenn sie denn noch welche hat...) und ständig am Jammern.

Nun ist es schon soweit, dass keiner sich mehr traut, mich auf die Schwangerschaft anzusprechen wenn sie dabei ist. Irgendwo seh ich's auch ein, ich versuche auch die größtmögliche Rücksicht zu nehmen, aber bei allem Verständnis gibt es echt Grenzen Ich hab schon Mitleid mit meinem ungeborenen Kind, weil keiner drüber reden "darf".

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße
Angi

 
4 Antworten:

Re: Meine Schwägerin

Antwort von Pünktchensmama, 20. SSW am 16.04.2015, 9:53 Uhr

Hey Angi,

oh das ist wirklich traurig! Ich muss dir sagen ich bin in einer ganz ähnlichen Situation und habe mich dazu entschlossen, dass die anderen blöd sind und mein Baby sowie die Freude daran nicht verdienen.
Aber ich weiß auch dass es schwer ist!

So egozentrische Menschen gibt es leider und du wirst es in der “kurzen Zeit“ deiner Schwangerschaft und wahrscheinlich auch in deinem Leben nicht schaffen ihre Einstellung zum Glück anderer zu ändern!

Habt ihr einen engen Kontakt bzw “musst“ du sie häufig sehen?
Wenn ja und es dich belastet, dann sprich sie doch vll mal direkt an (ohne Vorwürfe, sondern nur in der Art “ich habe den starken Eindruck dass du mich meidest und glaube dass es an meiner Schwangerschaft liegt. Ist da was dran?“ du kannst ihr vll ein zwei Situationen aufzählen die dich das haben glauben lassen.
Selbst wenn sie es verneint (nicht jeder kommt mit einer offenen Konfrontation zurecht) wird sie ihr Verhalten vll überdenken. Sie wird lernen müssen damit umzugehen - was sicher nicht einfach ist, aber will sie euch die nächsten 10 Jahre oder so meiden?
Wenn nicht hast du dein Möglichstes getan.

Was noch hinzu kommt, ist dass du wahrscheinlich momentan auch ultrafeinfühlig bist. Vielleicht ist es auch was ganz anderes...oder nichts? Manchmal bilden wir uns solche Sachen auch etwas ein - ohne zu sagen dass es bei dir der Fall ist!
Letztlich gibt es auch einige schwangere und später Eltern, die kein anderes Thema mehr kennen als ihr Kind und meinen es müsse alle anderen auch interessieren wie viele Popel sie dem Baby aus der Nase ziehen.
Das betrifft auch Leute die ein Haus bauen oder so. Niemand interessiert es wirklich welche Türkliniken ihr auswählt, aber für euch ist alles so aufregend dass man vergisst dass das für andere wirklich nicht so interessant ist.
Vll ist das auch eine Sache in der man an sich selbst zusätzlich etwas arbeiten kann. Oft hat nicht einer allein Schuld, man kann sich einander annähern.

Ich kenne dich und deine Situation natürlich nicht aber das sind Aspekte die ich bedenken würde.
Manchmal kann man solche Leute wach rütteln und ihnen sagen dass die Welt sich nicht um sie dreht, aber das will natürlich keiner hören. Ob Du Erfolg haben wirst wird die Zeit zeigen. Vll bietest du ihr an mal mit ihr und dem Baby in den Zoo zu gehen oder so. Vll kommt sie dann auf den Gedanken sie könnte auch an eurem Glück Teil haben - auch wenn es ihr bisher nicht beschieden ist.

Alles Gute!

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Re: Meine Schwägerin

Antwort von Angi2102 am 16.04.2015, 10:20 Uhr

Vielen Dank, Pünktchensmama - mal wieder - für deine einfühlsamen Worte .

Ehrlich gesagt macht es mich eher traurig als böse, dass sie so unfähig ist uns dieses Glück zu gönnen, auch wenn ihr eigenes noch auf sich warten lässt.
Ich halte sie auch nicht für egozentrisch und ändern wird sie sowieso keiner, dafür ist sie in ihrer Art zu festgefahren.

Wir wohnen nebeneinander, sind also direkte Nachbarn. Jetzt wo das Wetter wieder schöner wird sieht man sich schon hier und da draußen. Wir haben auch beide noch die Außenanlagen zu gestalten, wobei unsere Männer (Brüder) viel zusammen arbeiten.
Das Verhältnis ist grundsätzlich wirklich gut, obwohl wir keine besten Freundinnen sind und wohl auch nicht werden. Es hängt halt auch immer von ihrer Tagesform ab. Wenn sie nicht gut gelaunt ist kann sie das auch schwer dem Wohle der Allgemeinheit zuliebe hinten anstellen . Ich halte dann eher Distanz zu ihr.

Du hast Recht, vielleicht fallen mir solche Situationen gerade viel eher auf oder ich reagiere stärker drauf. Deswegen hab ich auch noch nichts dazu gesagt, außer zu meinem Mann. Was mich stört ist einfach, dass mittlerweile jeder aufpasst, was er in ihrer Gegenwart sagt. Das find ich übertrieben.

Ich bin auch sicher niemand, der jedem dauernd die neuesten US-Fotos unter die Nase hält oder erwartet, dass jedes Gespräch auf die Schwangerschaft hinausläuft. Wie gesagt, man kann niemanden dazu zwingen, unsere Freude zu teilen, aber gerade in der Familie wünscht man sich das schon.

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Re: Meine Schwägerin

Antwort von Wurzelpurz am 16.04.2015, 11:39 Uhr

Ich schleiche mich mal kurz aus dem August ein...

Ich kenne auch die Andere Seite, also die Seite deiner Schwägerin. Sie meint es sicher nicht persönlich, aber glaub mir, während unserer Kinderwunschzeit habe ich plötzlich nur noch Schwangere gesehen, und auch wenn ich dieses Gefühl nicht wollte, ich wusste dass dieses Gefühl total falsch ist, war ich doch sehr neidisch. Er tat mir einfach weh. Und das war nicht persönlich, sondern wirklich einfach weil ich diesen starken Wunsch hatte, es einfach nicht klappen wollte und es bei Anderen scheinbar fast nebenbei klappte. Diese Gefühle kann man leider nicht einfach abstellen...

Seit ich dann (mit Hilfe von künstlicher Befruchtung) mit meinem Großen schwanger war waren auch diese blöden Gefühle endlich verschwunden.

Mein Tipp: Lass sie einfach mit dem Thema in Ruhe, sie meint es sicher nicht persönlich. Freu dich einfach selbst über dein Baby, das ist doch ein schönes Gefühl! Ich denke, wenn das Baby erst mal so ein halbes Jahr alt ist wird sich das alles wieder normalisieren, dann ist es oftmals für die Betroffenen besser zu verkraften als während der Schwangerschaft und mit Neugeborenen :)

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Re: Meine Schwägerin

Antwort von Pünktchensmama, 20. SSW am 16.04.2015, 14:05 Uhr

Hey,
Ja, ich verstehe wirklich dass es dich traurig macht. Es ist eine der schönsten Sachen auf der Welt und es ist einem nicht begreiflich, wie jemand - vor allem der einem recht nahe steht (emotional oder räumlich ... oder beides) - sich nicht darüber freuen kann.
Natürlich kann man sich ein Stück weit in jemanden mit einem starken Kinderwunsch, der einfach nicht schwanger wird, hinein versetzen...aber dennoch ist niemandes Leben perfekt! Manche Leute scheinen Glück nur so anzuziehen ohne etwas dafür zu tun, während andere das Gefühl haben ständig vom Regen in die Traufe zu gelangen. Das ist aber auch (nein, natürlich nicht nur) Einstellungssache. Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Ja, sicher jede hier die auf ihr heißersehntes Baby warten musste wird nun sagen: Du hast ja keine Ahnung wie das ist und so weiter. Klar weiß ich dass sich das leichter sagen lässt als es letztlich getan werden kann (wenn überhaupt), aber dennoch kann man sich von so einem Schicksal herunter ziehen lassen oder versuchen das beste daraus zu machen.

Ich bin eigentlich einer dieser Menschen, die sich wirklich glücklich schätzen können...und das tue ich auch!
Meine Babys sind beide auf dem Weg gewesen als unser Startschuss fiel. Wir hatten nicht einen enttäuschenden Zyklus. Mein Glück! Aber dafür haben andre eine Bilderbuchgeburt...das kann ich von meiner ersten Geburt nun wirklich nicht behaupten! Aber ich halte mich eben nicht damit auf mit meinem Schicksal zu hadern sondern konzentriere mich auf die Dinge die gut in meinem Leben laufen.
Aber mit dieser Einstellung stehe ich nicht selten allein da.
Meine Schwester hat einen fast schon pedantischen Kinderwunsch. Sie kauft seit Jahren Kindersachen ein und erzählt Fremden von ihren Kindern (sie ist Erzieherin) ohne zu sagen dass sie sie “nur“ betreut und ihr “großer“ einfach der älteste in ihrer Gruppe ist. Es war für mich alles andere als leicht mich damit auseinander zu setzen. Als wir das erste mal verkündeten dass wir ein Baby bekommen ist sie heulend raus gerannt und hat meine Mutter die sie besänftigen wollte angeschrien sie hätte ein Vorrecht weil sie älter sei, ich hätte das nicht machen dürfen, ich müsse Rücksicht nehmen. So war die eigentliche Verkündung der Schwangerschaft ein Desaster.
Eine gute Freundin von mir und meine Gastschwester in den USA und mein bester Freund versuchten zeitgleich ein Baby zu bekommen. Niemand von ihnen kann es ohne medizinische Hilfe schaffen. Es war schwer ihnen meine Schwangerschaft mitzuteilen, da sie es schon so lange erfolglos versuchen. Aber letztlich hatte ich auch keine Wahl als es zu sagen. Viele von ihnen haben mich allerdings überrascht weil sie sich dennoch so sehr für uns gefreut haben. Keiner war komisch zu uns oder hat uns gemieden...bis auf meine Schwester, was mich natürlich am meisten gekränkt hat.
Letztlich ist sie aber über ihren Schatten gesprungen und hat unser Baby jeden Tag im Krankenhaus besucht und auch sonst oft gefragt ob sie helfen dürfe (als Ersatz vielleicht). Das kam nicht einfach so, Ich habe lange und intensiv mit ihr gesprochen und so haben wir es innerhalb von zwei Jahren geschafft. Über die aktuelle Schwangerschaft freut sie sich riesig und bietet mir so oft sie kann Hilfe mit meiner großen an. Unser Verhältnis ist enger geworden.
Dafür habe ich nun andere Baustellen - die Familie meines Mannes kommt nicht damit klar dass wir einen eigenen Erziehungsstil haben und kein Laissez faire Stil (Kind macht was es will, man lässt die Sache einfach laufen).

Letztlich ist jeder für sein Glück bzw seine Einstellung selbst verantwortlich. Und auch deine Schwägerin wird einsehen müssen, dass sie dich mit Bauch bzw mit Baby sehen wird und lernen damit klar zu kommen. Da es wohl nicht an körperlichen Ursachen scheitert täte ihr vll ein Urlaub gut (einer den man mit Kind nicht machen würde). Oder ein Haustier. Ist sie abgelenkt...kann da eine Menge passieren ;-).
Bis dahin würde ich sie entweder meiden oder ansprechen - je nach dem wie wichtig es dir ist. In Gegenwart anderer würde ich aber das Thema so behandeln als würdest du nicht merken dass andere es meiden (wenn dem so ist). Vll wird es ihnen dann bewusst, dass sie auch dein Baby nicht ignorieren können wenn es da ist ;-).
Ich bin überzeugt es wendet sich alles zum Guten! Ist euer Zwerg erstmal da wird dir der Ansturm den er oder sie mit sich bringt wahrscheinlich schon fast auf die Nerven gehen ;-) wenn dir alle von denen du dachtest es sei ihnen egal die Bude einrennen.
Wenn es dich all zu sehr belastet sprich das Thema vll mal bei jemandem an, vll deiner Schwiegermutter? Oder lass es, wenn es die Erfolgsaussichten erhöht deinen Mann erledigen. Das wichtigste ist, ihr haltet zusammen. Die Familie sucht man sich nicht aus, aber freuen werden sich sicherlich alle!

Alles Gute und ich halte dir die Daumen dass sich die Verhältnisse bald wieder normalisieren.
LG

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