Ich setze mich mal dazu...

Ich bin Ella und bin bisher stille Mitleserin auf Kinderwunschreise zum zweiten Kind. Die Chancen sind gering, da ich zu den Frauen gehöre, bei denen es regelmäßig an der Einnistung scheitert.

Umso dankbarer bin ich für meine Tochter, mit der ich in ÜZ1+7 Jahre in einem unmedizierten Spontanzyklus schwanger geworden bin. Der damalige Reproduktionsendokrinologe kommentierte meinen positiven hCG-Bluttest mit "Seh'n se, die nisten oooch uffe Holzplanke, wenn alles passt!" Meine GMSH war papierdünn, aber meine Tochter hat das nicht beeindruckt. Die Schwangerschaft war unkompliziert, die Geburt war an 40+0, alles lief nach Lehrbuch.

Jetzt bin ich ÜZ1+5 Jahre für Schroedinger's Kruemel #2. Es gab Pausen, es gab mehrere Schwangerschaftsverluste zwischen SSW6-8, es gab Operationen. Während ich mich die meiste Zeit auf meine Gelassenheit verlassen konnte, war das in diesem Monat alles anders. Vielleicht hat es am Letrozol gelegen, was ich nicht gut vertragen habe, vielleicht auch an meiner allgemeinen Dünnhäutigkeit... der aktuelle Zyklus war eine Katastrophe voller Ängste und Verzweiflung. Aber gut... jetzt warte ich an NMT+3 und hCG von < 0.2 im Blut auf die Mens.

Der nächste Zyklus wird ein Pausenzyklus. Alles kann, nichts muss.

Normalerweise bin ich ein Kontrollfreak, ein Testreihenmensch, eine Naturwissenschaftlerin. Nachdem ich mir diesen Monat mit all dem ein Bein gestellt habe und mir mein Leid selbst geschaffen habe, freue ich mich auf einen Zyklus, in dem ich keine Medikamente nehme, keine Ärzte besuche, keine Tests machen werde.

Werde ich davon schwanger? Wahrscheinlich nicht. Aber wer weiß... vielleicht gibt es im nächste Zyklus doch noch einen Schroedinger's Kruemel mit der Fähigkeit, "uffe Holzplanke" zu nisten und bis Januar 2024 dort zu bleiben?

Ich wünsche uns allen hier eine angenehme Reise im Januarbus.