*Einschleich*

Sorry, das ist lang geworden......

Ich hab leider sowohl als auch erleben müssen.

Vor 3 Jahren hatte ich in der 19 SSW eine FG. Ich "durfte" zwar das Baby still auf die Welt bringen - wurde aber sofort nach der Geburt in den OP zur Ausschabung geschoben. Im ersten Moment war ich froh darum, gleich "schlafen gelegt" zu werden und so Aufschub für meine Gefühle und Gedanken zu bekommen. Im Nachhinein habe ich sehr große psychische Probleme gehabt.

Anfang dieses Jahres war ich wieder schwanger und mir war ziemlich bald klar, daß diese Schwangerschaft auch früh enden würde. 3 schrecklich lange Wochen klammerte ich mich immer wieder an ein Fünkchen Hoffnung, aber im Grunde wartete ich nur auf die FG.
Als sie dann einsetzte war ich fast schon erleichtert.
Klar, die "Geburt" an sich ist schwer - psychisch. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen (Geburtswehen waren bei mir eindeutig schmerzhafter), allerdings habe ich auch ziemlich früh "vorsorglich" Schmerztabletten genommen.
Wir haben dann die Fruchthülle mit dem Embryo bei uns unter einem Apfelbaum begraben.
Das ist der "schönste" Aspekt an der ganzen Geschichte. Das Kleine ist und bleibt bei uns, ich habe einen Ort an dem ich es besuchen kann. (unser Mädchen wurde in einem anonymen Sammelgrab beigesetzt - wir wurden noch nicht mal über den Termin der Beisetzung informiert )
Diese FG habe ich eindeutlig viel besser weg gesteckt. Und ich bin sicher, daß dafür 3 wichtige Punkte verantwortlich sind: ich hatte Zeit mich darauf vorzubereiten, ich habe es bewusst und Zuhause erlebt und ich konnte es mit dem kleinen Begräbnis zu einem Ende bringen.
Wenn nichts anderes dagegen spricht, dann würde ich immer die "kleine Geburt" vorziehen.

Ich wünsche dir, daß du nicht zu lange warten musst und es für dich "gut über die Bühne" geht. (ich weiß, es klingt schlimm, aber ich finde grade keine gute/ passende Formulierung)

Und falls du jemanden brauchst, um darüber zu schreiben, kannst du dich gerne an mich wenden.

LG