Februar 2011 Mamis

Februar 2011 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 

Geschrieben von Lian am 24.03.2012, 14:39 Uhr

Bedürfnisse

Hallo Steffi,
ich bin wahrscheinlich die Letzte, die gute Ratschläge geben kann, da meine Kleine nun wirklich keinen Bilderbuchschlaf hat. Von daher kann ich Dir auch nicht sagen: Mach XY, dann wird es gut.

Meine vollkommen persönliche Meinung ist allerdings, dass ich Annahmen von: "Wenn ich jetzt XY erlaube, dann will er das immer so" bei Kindern nicht bestätigen kann. Im Gegenteil. Eher sind es die Kinder, die sich weiterentwickeln und wir Eltern haben es noch nicht gemerkt, halten an unseren Gewohnheiten fest und wundern uns, warum es nun wieder hakt.
Oder wie mein Mann so schön sagt: Es ist alles nur eine Phase.

Was ich damit sagen will: Ich würde an Deiner Stelle jetzt das tun, was Dir für jetzt richtig erscheint. Was in ein paar Monaten der Fall ist, kann keiner wissen, denn dann ist auch Dein Sohn wieder in einer ganz anderen Situation. Und Du kannst nicht wissen, wie es Dir in ein paar Wochen oder Monaten geht, also kannst Du immer nur gucken, wie geht es Dir jetzt im Augenblick. Was möchtest Du gerne tun, was kannst Du noch so hinnehmen und was möchtest Du auf keinen Fall. Ich glaube, die Er(Be-)ziehung mit unseren Kindern ist ein ständiger Prozess des Neu-Verhandelns der individuellen Bedürfnisse.
Um konkreter zu werden: Ich mache das Bäumchen-Wechsel-Spiel nachts mit meinen Kindern mit, weil mein Mann und ich das leisten können und auch wollen. In Phasen, in denen ich aber merke, dass ich an meine Grenzen komme und das ich etwas ändern muss, weil es sonst an meine Reserven geht, da schlafe ich nachts alleine um mich zu erholen. Wenn es mir ernst ist, dann merkt das auch das Kind und dann klappt das.
Meine große Tochter schlief in meiner Schwangerschaft fast immer nachts bei mir im Bett und ich habe mir große Sorgen gemacht, ob ich ihr das vorher "abgewöhnen" soll, damit sie sich nicht vom Baby vertrieben fühlt.
(Du siehst, ich bin im Grunde meines Herzens auch so ein Vorausplaner). Dann war das Baby da und als sie wieder bei mir schlafen wollte, hab ich sie gelassen. Im Endeffekt hat sie das zwei Nächte mitgemacht, fühlte sich dann aber doch zu gestört durch die ständigen Unterbrechungen und zog übergangsweise zu Papa. Die Kleine hat also für sich eine Alternative gesucht und gefunden, ganz ohne mein Zutun.

Die Suche nach der einen goldenen Methode, die jetzt und für alle Zeiten funktioniert klappt nicht.
Dass Ferbern grausam, überholt und schädlich ist, ist uns allen klar. Dass es nicht nachhaltig funktioniert darüber hinaus kann ich bei meiner Ältesten belegen. Dass manche Kindern auch mal beim Einschlafen meckern, sich gar in den Schlaf meckern gibt es auch. Wir können hier im Forum nicht beurteilen, was da noch tolerabel ist und was nicht mehr, da muss ich einfach mal der dazugehörigen Mutter vertrauen. Und wenn die sich nicht mit verkrampften Magen an irgendeine empfohlene Methode klammert sondern sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst ist, die Signale ihres Kindes lesen kann und eine Lösung findet, die morgen vielleicht nicht mehr funktioniert, aber heute alle Bedürfnisse der Familie unter einen Hut bringen kann, dann klappt das schon.
Solidarische Grüße
Lian

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzen 10 Beiträge im Forum Februar 2011 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.