Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 22.04.2024, 9:07 Uhr

Wasch mich, aber mach mich nicht nass …

Hallo,

na ja, du möchtest, dass dein Sohn einerseits problemlos und gern bei der Oma übernachtet. Und du hast mit Überzeugungsarbeit im Vorfeld alles daran gesetzt, dass das auch klappt. Und das hat es ja auch. Aber ZU gern soll er andererseits dann bitte auch nicht bei der Oma sein.

Ich kann deinen Stich von Eifersucht verstehen. Aber du kannst die Gefühle eines Kindes nicht so steuern, dass sie deinen Erwartungen entsprechen. Dein Sohn ist so aufgeregt und stolz gewesen, dass er bei der Oma geschlafen hat, und dass es wirklich schön war bei ihr, dass er nicht auf Knopfdruck einfach wieder umschalten konnte. Er war innerlich gerade richtig gut bei der Oma angekommen, als er abgeholt wurde. Und konnte sich deshalb nicht mal eben so auf zu Hause umstellen und freuen.

Gönne ihm die momentane Anhänglichkeit an die Oma, die sich offenbar sehr viel Mühe gegeben hat - was sich ja auch wunderbar ausgezahlt hat. Oder wäre es dir lieber, er würde weinen und schreien, wenn er zur Oma müsste? Siehst du.

Halte das bisschen Mama-Eifersucht aus, das halt schnell mal aufkommt, wenn die Oma zeitweise der Star ist. Das ist normal und war bei uns auch so. Es heißt nicht, dass das Kind die Oma lieber hat. Sondern bei der Oma gilt halt Verwöhnprogramm pur, während Mama auch fürs weniger Schöne zuständig ist: für den reibungslosen Ablauf im Alltag, für die morgendliche Eile, für die Konsequenz und die Erziehung. Und manchmal ist Mama auch müde, gehetzt oder genervt. Da ist die Oma wie ein warmer Whirlpool, und das ist genau auch ihre Aufgabe. Sie bietet Mutter und Kind einen kleinen Urlaub vom Alltag. Das ist seit je her der Job der Oma.

Noch etwas zum Trost, weil sich das Ganze ja vielleicht hier und da wiederholen wird: Nur WEIL dein Sohn dich am allermeisten liebt, und nur WEIL er weiß, dass du ihn bedingungslos und immer lieb hast, egal was ist, kann er sich überhaupt trauen, auch mal gegenzuhalten und lieber bei der Oma zu bleiben. Würde er sich nicht tausendprozentig darauf verlassen, dass du ihm die Liebe zur Oma nicht übelnimmst, würde er sich an dich klammern und lieber nicht bei der Oma bleiben. Es ist also irgendwo auch ein Kompliment unserer Kinder, wenn sie es wagen, sich auch mal von uns zu lösen.

LG

 
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