Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Nugua10 am 18.08.2014, 10:17 Uhr

Neins

Mich beschäftigt seit einigen Wochen das Thema "nein" durchsetzen beim Kleinkind (16 Monate).
Vorweg, es ist mir völlig klar, dass ein Kleinkind ein zuverlässiges Gerüst an Regeln braucht, welches seine Sicherheit garantiert, konsequent durchgesetzt werden muss und ihm auch eine verlässliche Struktur an die Hand gibt. Und dazu gehören nunmal die allseits beliebten Neins.

Meine Frage bezieht sich nun auf das "wie". Müssen diese neins wirklich immer ernst sein? Oder dürfen die auch mal mit einem Augenzwinkern, einem Lachen oder gar einem lustigen Spiel durchgesetzt werden? Hauptsache, sie werden durchgesetzt?

Zugegeben, bei aller Konsequenz fällt es mir oft schwer, ernst zu bleiben. Aber nimmt mich mein Sohn über kurz oder lang wirklich nicht für voll, obwohl ich das nein durchsetze, nur weil ich bei meinem nein lache?

Mich beschäftigt diese Frage derzeit sehr und es gibt hier viele Diskussionen um dieses Thema, darum würden mich Meinungen oder gar Erfahrungen sehr interessieren.

 
10 Antworten:

Re: Neins

Antwort von Kräuterzauber am 18.08.2014, 11:45 Uhr

Ich persönlich vermeide "neins" so gut es geht. Wobei ich auch wirklich nicht oft "nein" sage muss! Kleine Kinder verstehen das einfach noch nicht, da ein "nein" nicht greifbar ist, verstehst du? Habe ich letzte Woche erst wieder beim Wort "Urlaub" gemerkt. Mein 2 1/2 jähriger fragte nämlich, WO ist der Urlaub. Ist das (Hotel) der Urlaub? Ich hoffe du verstehst was ich meine :-)

Ausserdem kann ich dir das Buch von Alfie Kohn empfehlen "Liebe und Eigenständigkeit". Hat jetzt mit "neins" direkt nichts zu tun, ist aber wirklich sehr interessant. Und les doch mal ein bisschen über Attachement Parenting. Und auch über "Maria Montessori" erfährt man viele viele interessante Sachen. Also ist zumindest meine persönliche Meinung :-)

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Re: Neins

Antwort von pflaumenbaum am 18.08.2014, 12:10 Uhr

Ich finde auch, dass man sparsam mit dem Nein umgehen sollte, denn es nutzt sich sonst ab. Wenn das Kind aber gerade in die Steckdose greift, ins Kabel beißt oder ein Buch zerreißt, dann ist schon ein deutliches Nein erforderlich, denke ich. Und da es dann wirklich auch erforderlich ist, wird man auch authentisch sein können undmuss eben nicht lachen.

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Re: Neins

Antwort von LadyFLo am 18.08.2014, 12:11 Uhr

ein nein mit lachen- kommt beim kind anders an- es merkt das du es nicht völlig ernst meinst ja.
aber es muss ja kein nein sein
wenn du bei etwas das dein krümel anstellt lachen musst- obwohl du nicht möchtest das er es tut kanst du ihn beispielsweise lachend in den arm nehmen ihm sagen das er süß ist und etwas ernster erklren- aber du darfst trotzdem nicht z.B. die tischdecke runterreissen. danach gehst du mit ihm weg vom ort der begierde und bietest ihm etwas an das er gerne macht.
er ist noch klein.
Alternativ zu nein hat bei meiner maus sehr gut geklappt wenn ich beispielsweise inen vollen wäschekorb vor das offene DVD regal gestellt hat.
Wäsche ausräumen war mir egal(gut hab meist eh nur 2 oder 3 sachen wieder aufräumen müssen) dafür konnte sie das nein für die DVDs gut erkennen- sie kam nicht dran.
irgendwann hab ich den korb weggetan und sie hat es akzeptiert und nur gelegentlich getestet (heute ist sie 2,3 Jahre alt)
denke einfach manche Neins können Sichtbar gemacht werden- und du brauchst es nicht dauernd zu sagen.
andere können durchaus so umgelenkt werden und der ERnst sollte dann zum vorschein kommen wenns die lütten zu docll treiben. Sprich du wiederholst das spiel nun zum 3. oder 5. mal- dann solltest du unbedingt ernst werden- damit dein lütter merkt aha hier ist das limit und das nehmen die kleinen schnell ernst.

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Re: Neins

Antwort von miamouse1 am 18.08.2014, 12:14 Uhr

Möglichst so wenig wie möglich nein sagen,also nur wenn es wirklich notwendig ist.zu viele neins bzw.zu oft,da schalten die Kinder irgendwann auf Durchzug und hören noch weniger,nehmen es noch weniger ernst.Und wenn ein Nein,dann mit ernstem Ton,ruhig etwas lauter,aber nicht lachen dabei! Wie soll das Kind dann verstehen,das es dies machen darf,wenn du dabei lachst oder lächelst!? Das ist ein Widerspruch.Sowas versteht es in dem Alter noch gar nicht,ein scherzhaftes Nein!! Schau mal unter Dr.Posth im Expertenforum unter Stichwort ''Nein'' oder so,da steht auch eine Menge.

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Zur Erklärung

Antwort von Nugua10 am 18.08.2014, 13:14 Uhr

Ein Beispiel zur Erklärung, was genau ich meine.

Selbstverständlich muss man die neins auf die relevanten Dinge beschränken und vor unserem DVD Regal steht auch ein Hocker. Das ist klar, aber was ist mit den übrigen neins?

Unser Garten ist nicht umzäunt (ein Zaun ist bestellt, aber noch nicht geliefert), es gibt eine Hecke, diese hat aber Löcher, direkt hinter dieser Hecke ist die Straße. Diese Löcher besitzen eine magische Anziehungskraft, wie alles, was er nicht darf. Selbstverständlich darf er keinesfalls auf die Straße gelangen, das nein kann ich also nicht einsparen.

Nun hab ich 2 Möglichkeiten: ich trage mein bockendes, plärrendes und um sich schlagendes Kind von der Hecke weg (was ich im Zweifelsfall auch tue, klar) oder ich mach ein Spiel daraus und spiele fangen mit ihm, dann ist er sowohl weg von der Hecke als auch abgelenkt. Es klappt ganz gut, auf mein "nein" reagiert er mittlerweile damit, von der Hecke weg in Richtung Garten zu laufen, das Loch verliert immer mehr an Reiz, da das Spiel weitaus interessanter ist.

Nun höre ich aber immer wieder, dass diese Art mein nein durchzusetzen später, wenn er größer ist, dazu führen würde, dass er mich nicht mehr ernst nimmt. Da liegt mein Problem, denn im Moment versteht er mich sehr genau und hört auch recht gut auf mich.

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Re: Zur Erklärung

Antwort von LadyFLo am 18.08.2014, 13:20 Uhr

in dem falle fällt dir etwas ein dass du sttt nein sagen kannst? also das loch ignorieren und ihn mit dem spiel ablenken ohne nein zu sagen?

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Re: Zur Erklärung

Antwort von Nugua10 am 18.08.2014, 13:24 Uhr

Das "nein" ist nicht so wörtlich gemeint, steht sinnbildlich für ein Verbot, ich sage meistens "was treibst du denn da" und dann rennt er schon los.

Ich habe öfters Verbote, bei denen das nein anders formuliert ist. Z.B. bedeutet "Mamas Brille" soviel wie "lass meine Brille in Ruhe, damit darfst du nicht spielen, die geht sonst kaputt", aber die lange Version würde ihn derzeit eindeutig überfordern:-)

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Re: Zur Erklärung

Antwort von Kräuterzauber am 18.08.2014, 13:42 Uhr

Na wenn es funktioniert dann ist doch alles in Ordnung. Lass dich von anderen nicht verunsichern! Mein Sohn nimmt mich auch ernst, auch wenn ich nicht oft "Nein" sage. Ein Beispiel: Er darf mit seinen Spielzeugautos nicht an der Wand entlang fahren. Aber anstatt nein, erklärte ich ihm, dass die Auto´s auf dem Boden fahren. Wenn er also an der Wand fährt, dann sage ich "Wo fährt das Auto?" Dann sagt er auf dem Boden und geht runter. Eigentlich ganz einfach :)
Bezüglich eurem Garten könntest du ja auch sagen "wir bleiben auf dem Rasen" wobei das ja bei euch funktioniert und ich auch nicht weiß ob überall Rasen ist... :)
Oder was mir gerade noch einfällt: Du legst dich mit ihm vor das Loch und ihr beobachtet was da so los ist :)

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Re: Neins

Antwort von blubb12 am 18.08.2014, 13:50 Uhr

Wenn Du ihn mit einem Spiel vom Loch weglockst, bevor er durchkrabbelt, hast Du kein Nein "verbraucht", alles in Ordnung. Das Nein würde ich erst anwenden, wenn Du ihn dabei erwischst, wie er gerade durchkrabbelt. Hört er nicht, würde ich ihn hochnehmen und ein Stück von der Hecke entfernt auf den Boden setzen, streng anschauen und klar und deutlich ohne zu lachen etwas sagen wie: "Nein, da gehst Du nicht durch. Dahinter ist die Straße, das ist gefährlich." Fertig.
Das Wort Nein sollte wirklich nur im Notfall angewendet werden. Wenn Du Spaß machst und kannst Du Ausdrücke wie "Nenene" oder "Was machst Du denn da schon wieder?" oder ähnliches verwenden. Wenn meiner (knapp 2) Richtung Straße unterwegs ist hilft oft schon ein "B., bleib bitte hier." Nur wenn er nicht hören will, gibt's ein strenges Nein.

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Re: Neins

Antwort von Tinchenbinchen am 18.08.2014, 16:27 Uhr

Schwierig finde ich persönlich zweideutige Situationen:
Ich meine es (sehr) ernst, lache aber. Das ist widersprüchlich und verwirrend und das habe ich von Anfang an vermieden.

Eine Freundin von mir hat immer "lachend erzogen" und der Kleine nimmt sie wirklich nicht mehr ernst und hört nicht.
Bei einer anderen Freundin war es so, dass sie zwar ernst etwas verbot, aber wenn er es trotzdem machte, fand sie das irgendwie niedlich und lachte dann. Ihr Zwerg lacht jetzt immer, wenn sie es eigentlich ernst meint und hört null.

Natürlich ist Erziehung immer einer vielschichtige Angelegenheit und ich bin bei weitem nicht oft genug bei beiden dabei gewesen, um mir ein komplettes Bild machen zu können, aber ich weiß, dass mir das in den Situationen, die ich miterlebt habe schon immer auffiel und denke schon, dass das ein Zusammenhang besteht.

Ich mache das nach Gefühl: Je wichtiger und ernster mir etwas ist, desto "strenger" bin ich. Ein nein ist bei mir ein nein. Ohne Lachen. Das benutze ich, wenn ich wirklich nein meine und zwar postwendend.

Aber ich mache auch viel spielerisch und über Ablenkung.
Ist er nah an der Hecke dran, finde ich das auch völlig ok. Kriecht er schon halb durch, ist Schluss mit lustig im wahrsten Sinne ;)
Wichtig finde ich, dass du ausdrückst, was du wirklich meinst.
Ist etwas nicht so wichtig, geht es locker, ist es dir wirklich ernst, muss es auch so rüberkommen. (Ich kann dann gar nicht mehr lachen, weil es mir eben wirklich ernst ist.)

Ich zähle aber meine "Neins" nicht und achte nicht darauf, wie oft ich eins verwende.
Allerdings bemühe ich mich auch, positiv zu formulieren.
Also "Bleib hier" und nicht "Geh nicht dadurch".
Ich finde es nachvollziehbar, dass die Verneinung bei den Zwergen einfach noch keinen wirklichen Signaleffekt hat.

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