Geschrieben von Domi82 am 20.04.2017, 14:29 Uhr |
Immer overreacting
Hallo alle,
ich habe schon vieles gelesen, was die Erziehung betrifft und auch davon, wie frustrierend es ist, Kinder so zu erziehen, wie heutzutage empfohlen wird.
Ich habe einen Sohn (2,5 Jahre) und eine Tochter (7 Monate) und bin schon saumüde! Mein Sohn ist ziemlich schwierig, er will gar nicht gehorchen, er tut, was er will und wenn ich ihm schon was befehle, tut er genau das Gegenteil. Ich rede und rede und rede, versuche es zu erklären, vorzuspielen, versuche die Situation lächerlich zu machen, blablabla, das kennt jeder hier, es endet immer mit Gebrüll und flippe immer aus und dann geht´s los. Dann muss ich es wieder erklären, muss mich entschuldigen. Wozu ist das gut?
Hat jemand vielleicht einen Tipp, dass man nicht gleich ausflippt? Ich bin nämlich kein ruhiger Mensch, aber ich will meine Kinder richtig erziehen. Sie anzubrüllen oder dass sie sogar Haue bekommen, ich sehe an meinem Kleinen, das funktioniert so gut wie gar nicht.
Danke!
Re: Immer overreacting
Antwort von mama-nika am 20.04.2017, 14:43 Uhr
Hallo
Vielleicht redest du zuviel und erwartest auch zuviel von deinem Sohn. Kann das sein?
Also in dem Alter kann man eigentlich noch nicht sehr viel erwarten.
Man neigt ja dazu das ältere Kind auch für reifer zu halten, weil es ja eben schon gtoßer Bruder ist, und vergisst dabei, dass ein Kind mit 2,5 Jahren eigentlich auch noch klitzeklein ist.
Magst du mal einzelne Situationen raupicken? Ich glaube dann kann man dir besser Tipps geben als pauschal etwas zu erklären.
Tipp zum Ruhigbleiben wäre vielleicht das, was ich oben schrieb. Er ist noch klein.
Mach dir das bewusst und erwarte nichts von ihm, was er noch nicht leisten kann.
LG und alles Liebe
N.
Fake ??
Antwort von Susanne.75 am 20.04.2017, 18:18 Uhr
Anbrüllen und Haue helfen nicht?
Ich hoffe mal, dass dein Post n Fake ist. Ansonsten begib dich in Therapie. Wer es nötig hat, einen 2jährigen zu schlagen, der muss dringend an sich arbeiten.
Re: Immer overreacting
Antwort von Nicole_Meyer am 20.04.2017, 21:46 Uhr
Ich glaube auch, Du erwartest zu viel. Einige Dinge müssen natürlich gelten:
- Respekt (vor dem Kind)
- Respekt (des Kindes vor anderen Dingen/Eigentum, Dir)
- Beim Essen eine überschaubare Zeit sitzen bleiben...
ABER:
Befehlen geht nicht, wenn man versucht, sich zu respektieren. Da muss man leider einen "Deal" finden.
Mein Sohn lebt in Fantasiefiguren. Mal ist er "Bagger", dann "Pirat" oder "Drache". Da hole ich ihn gut ab, dann bin ich eben der "Baustellenleiter" etc und bestimme, dass die Baustelle jetzt schließt und alle Fahrzeuge aufgetankt werden müssen (Abendbrot) oder der Bagger sich die Schaufel putzen muss, damit sie nicht rostet (Zähne) etc.
Bei schlimmen Überreaktionen gehe ich so gut es geht auf ihn ein, aber sobald er etwas kaputt macht, oder sich selbst gefährdet, gehen wir schonmal auf die Terasse und da bleibe ich bei ihm, bis er ansprechbar ist.
"Hauen" sind Schläge und aus gutem Grund verboten.
Re: Immer overreacting
Antwort von kirshinka am 21.04.2017, 2:34 Uhr
Ja - in dem Alter kommt man sich vor wie eine kaputte Platte.
Damit die Kinder was begreifen muss man es viele Male sagen "nein" und konsequent bleiben.
Lange Erklärungen sind oft Zuviel.
Wenn das Kind nen Wutanfall hat, dann muss es da halt durch - es darf das Gefühl haben und man kann dabei bleiben, aber das "nein" von mir steht.
Befehlen geht nicht wirklich. Das funktioniert nicht.
Schau mal bei welchen Dingen/Regeln Du wirklich drauf bestehen musst (weil gefährlich fürs Kind oder ganz wichtig für dich) und versuche sowenig als möglich Konfliktpunkte zu schaffen.
Gib dem Kind entscheidungsmöglichkeiten (das blaue oder das rote Shirt), aber angezogen werden muss ein Shirt.
Ich hab mein Kind damals soviel als möglich entdecken lassen - das gefährliche Weg geräumt und auf ein paar wenigen Sachen bestanden.
Re: Immer overreacting
Antwort von magistra am 21.04.2017, 8:34 Uhr
Mein Mann hat auch Probleme mit der eigenen Beherrschung und ich sage dir, was ich ihm gesagt habe und was bei ihm hilft: "Du bist die Erwachsene. Bevor du etwas tust, was du später bereust, nimm doch aus der Situation. Verlass den Raum und beruhige dich."
Ansonsten das Übliche: nicht zu viel reden, erst Anmahnung, dann klare Ansage, dann Konsequenz.
Überlege aber immer, was wirklich notwendig ist. Manchmal ist es nämlich auch egal (z.B. Zeitpunkt des Anziehens am We oder sowas) und man kann Kindern auch ihren Willen lassen.
Das Wichtigste ist, dass du dich in den Griff bekommst! Das färbt dann automatisch auf die Kinder ab.
Re: Immer overreacting
Antwort von clarence am 21.04.2017, 8:37 Uhr
Das kenne ich von mir - ich bin auch kein ruhiger Typ, aber je mehr du ausflippst umso schlimmer wird die Situation.
Ich würde dir raten bevor du beginnst sie anzuschreien oder gar sie zu hauen, dass du deinen Sohn nimmst und ihn in sein Zimmer oder das Schlafzimmer bringst und ihn mal richtig ausschreien lässt bis er sich beruhigt hat. Auch wenn er nicht hören will, kann er in ein paar ruhigen Minuten in seinem Zimmer "nachdenken".
Er ist noch sehr klein. In diesem Alter ist es total normal, dass sie ihre Grenzen austesten. Ich weiß auch, dass es schwer ist ruhig zu bleiben, aber es hilft nichts, wenn du ihn anschreist.
Re: Immer overreacting
Antwort von Domi82 am 21.04.2017, 9:11 Uhr
Danke allen für eure Beiträge! Ich bin sehr dankbar für alle Ratschläge.
Eine Beraterin hat uns geraten, ein Lied vorzusingen, wenn es zu viel ist, das gefällt aber dem Kleinen nicht, er wollte es eigentlich überbrüllen. Mal hilft auch, wenn man nicht spricht, sondern Geräusche macht, so was wie "klapp klapp" statt "mach das zu".
Der Tipp mit dem Zimmer ist gut, funktioniert aber nur manchmal bei uns, oft brüllt er da stundenlang und zerschlägt seine Sachen.
Manchmal hilft es, wenn ich ihn umarme, aber sollte ich ihn auch umarmen, wenn er seiner Schwester weh tut und dann schreit er, weil wir böse auf ihn sind? Mein Mann denkt, dass ich ihm dann zeige, dass es eigentlich in Ordnung ist, Sachen zu zerstören und anderen weh zu tun, wenn ich ihn zum Schluss umarme.
Re: Immer overreacting
Antwort von kanja am 21.04.2017, 10:09 Uhr
Hm, mir gefällt das nicht, so wie du es formulierst. Ich meine das mit dem “böse sein“, und dann umarmen.
Nur zur Sicherheit, vielleicht hast du es nur unglücklich ausgedrückt:
Wenn dein Sohn der kleinen Schwester weh tut, müsst ihr ihm klar, kurz und knapp sagen, dass das nicht in Ordnung ist. Nehmt ihn aus der Situation.
Nicht brüllen. Nicht sagen, er sei “böse“. Ihr seid ja nicht böse auf ihn, sondern wollt ihm beibringen, wie man sich angemessen verhält, z.B. der kleinen Schwester gegenüber. Ihr habt ihn trotzdem genau so lieb.
Natürlich solltest du ihn nicht unmittelbar nach dem Fehlverhalten umarmen, das ist ja quatsch.
Aber du kannst ihm eine Alternative anbieten, z.B. etwas helfen, herholen, wegbringen etc. Dann könnt ihr euch beide mit etwas anderem beschäftigen, weg von der schwierigen Situation.
Re: Immer overreacting
Antwort von niccolleen am 21.04.2017, 10:21 Uhr
Das mit dem Singen funktioniert schon! Es ist naemlcih eine wichtige und effektive Methode, sich selbst zu beruhigen. Es ist nicht so wichtig, ob er weiterbruellt oder nicht. Soll er halt weiterbruellen. DU kannst dich dadurch aber beruhigen, und somit wieder Fuss fassen und auch deinem Kind vermitteln, dass du dich einigermassen unter Kontrolle hast.
lg
niki
Re: Immer overreacting
Antwort von 2auseinemholz am 21.04.2017, 13:14 Uhr
Hallo!
"Hat jemand vielleicht einen Tipp, dass man nicht gleich ausflippt? "
Du Bist erwachsen, Du hast Vernunft und stellst Dich mit Deinem Rumgebrülle auf einen Reifestufe mit Deinem 2,5-jährigen.
Versuche Dich wie eine erwachsene Mutter zu benehmen und lass Dich nicht durch jeden Kleinschei*** aus der Ruhe bringen. - DAS ist nämlich auch vorgelebtes Vorbild für Deinen Sohn und Kinder lernen sehr viel (wenn nicht alles!) durch Nachahmen von Vorbilder.
Ausflippen ist ca. 1x im Halbjahr auch der Mutter erlaubt - man bleibt eine Mensch, aber man ist erwachsen!
"Ich bin nämlich kein ruhiger Mensch, aber ich will meine Kinder richtig erziehen."
Aha und was genau ist "richtig erziehen"? Der Vorgang ist "korrekt ausgeführt" (aber erfolglos?) oder ist das Ergebnis "perfekt". Welches Erziehungsergebnis erwartest Du bei einem 2,5-jährigen?
"Sie anzubrüllen oder dass sie sogar Haue bekommen, ich sehe an meinem Kleinen, das funktioniert so gut wie gar nicht. "
Na ja wenn Du das so praktizierst wirst Du dann bald auch nur respektloses Angeschreie von Ihnen erwarten können und Handgreiflichkeiten gegen Dich. Dein Sohn wird Dir vermutlich mit 14 körperlich überlegen sein .... mach Dir Gedanken übers Kloppen!
LG, 2.
PS: Hör auf Bücher über Erziehung zu lesen und tue es einfach nach Deinem Muttergefühl! In keinem Buch steht eine Dosisangabe zu der einzelnen Maßnahme .... die musst Du immer noch selber dosieren!
Re: Immer overreacting
Antwort von EarlyBird am 21.04.2017, 14:10 Uhr
Ich halte mich kurz:
Du solltest mkt eurem Kinderarzt darüber sprechen! Dieser wird dir sicherlich eine Erziehungsberatungsstelle vermitteln. Das sind keine "bösen, übergriffigen Einmischer" sondern ganz nette Leute die dir super Tips - zugeschnitten auf euren Fall - in einem 1:1 Gespräch bieten können.
Besser als dieses anonyme Forum, wo keiner Dich und deine Kinder kennt und erlebt.
Lg und allesGute
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